01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1892

• Titel: 01-Frühausgabe
• Erscheinungsdatum: 1892-05-13
• Sprache: Deutsch
• Vorlage: SLUB Dresden
• Digitalisat: SLUB Dresden
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• Strukturtyp: Ausgabe

Königreich Sachsen. m. Leipzig, 13. Mai Am 27. link 28. Juni wird in unseren Mauern der Deutsche Aerztctag abgckaltrn werden. Eö ist der 20. Eongrcß, weichen die getackte Ber einigung deutscher Acr-tc veranstaltet, diesmal wieder a» der «Kründun^sstättc des Blindes. Im Jabre 1872 erfolgte bei t^elcaenheU der in Leipzig tagenden Nalursorichcrvcrsainniiung die Eonstituirung des Dentschen Aerztetagcs iiu Gartcnsaalc deS alten Hotel de Prusse. Die zwanzigste Wiederkehr dieses Tages hat es den leitenden Organen de« Bundes nabe gelegt, anss Neue Leipzig als BersammlungSort zu wählen und die Mitglieder desselben hierher zu entbieten. Nachdem der Ge- scbäftSauSschuh am 20. Juni in Krafl'S Hotel de Prusse eine Borvcrsammlung abgchalten habe» wird, beginnt Montag, den 27. Juni, eine große BercinSvcrsauiinlung im Kauf männischen BercinShause, deren Fortsetzung für den 28. Juni in Aussicht genommen ist. — Zur festlichen Begehung deS 25jäbrigcn Jubiläums der von I)r. Zimniermann begründeten, jetzt von l>r. Kühn geleitete» Kaufmännischen Fortbildungsschule baben die ehemaligen Schüler der Anstalt eine am 20. Mai, Abends im großen Saale des Kaufmännische» Bereinöbauses zu ver anstaltende Feier geplant, welche, aus sommers und künst lerischen Borträgen bestehend, im Anschluß an den am Vor mittag desselben TageS in dem gleichen Saale siatlsintcndcn Fe st actu S der Schule selbst vor sich geben soll. Nach den Vorbereitungen zn schließen, mit welchen taö Fcsieomitöe in emsiger Weise beschäftigt ist, dürste das gedachte Sck'ul- jubilaum in vielseitig sympathischer Form die Anhänglichkeit und Dankbarkeit der ehemaligen Schüler zur Kaufmännische» Fortbildungsschule zum Ausdruck bringen. K. Leipzig, 13. Mai. Tie Strafkammer III deS könig lichen Landgerichts verurtheilte gestern wegen Betrugs den Agenten Friedrich Ernst Frey er ans Grubna zu zehn Monaten, den Agenten Ferdinand Schmidt auö Nahr- släkt zu 2 Iabrcn 8 Monaten, den Tischler Paul Rcin- bolt Klemke auö Eschenwaldc zu 0 Monaten und den 'Agenten Karl Heinrich Munkwitz auö Creuma zu zwei wahren Gefängniß, sowie den TischlcrgescUe» Hermann Otto Berthold Fussel aus Sallschütz wegen Beihilfe zum Betrug zu 4 Monaten Gefängniß. Sämmtlichc An geklagte wurden der bürgerlichen Ekrcnrcchtc aus 5 Jahre für verlustig erklärt. --- ÄuS dem Bureau dcö Stadttbeatcrs: Im Neuen Theater gelangt heute Rudolf von Gottsckall's Drama „Maria de Padilla" i» neuer Einstudirung zur Ausführung. Das Alte Theater bleibt am heutige» Abende geschlossen. — Morgen, Sonnabend, eröffnet — auf Grund vielfacher der Direction kundgegebcncn Wünsche — das Ballet „Meißner Porzellan" den Theaterabend. Es folgt als dann die Oper „Easilda". — Im Alten Theater ge laugt morgen als 3t. Vorstellung zu halben Preisen W. von Wartencgg's fesselndes Lustspiel „Der Ring des Lfter- din gen" zur Aufführung. Das Repertoire für den kommen den Sonntag ist wie folgt entworfen. Im Neuen Theater gehen die Oper „Der Barbier von Sevilla" und MaS- cagni's „Sicilianische Bauernekrc" in Scene; im Alten Theater kommt in neuer Einstudirnng die Operette „Der Zigeunerbaron" wieder zur Aufführung. — Im Krystall-Palast «.Theater-Saal) wurde auch gestern die beliebte Posse „Die Gigerln von Wien" vom Wiener-Ensemble unter rübmenswcrthcr Leitung de« Herrn Direktor Graselii gegeben. Das Theater war sehr gut besucht und daö Publicum war durch das aus gezeichnete flotte Zusammenspiel dieser vortrefflichen Gesell schaft in die angenehmste Stimmung versetzt. Der Erfolg war ein vollständiger. Sämmtlichc Darsteller mit Herrn Direclor Graselli an der Spitze wurden durch oftmalige Hervorrufe ausgezeichnet. Die GesangSvorträge der Herren Müller und Ewald, der Damen Schöffel, Pasctti, sowie Geschwister Gribl mußten auf vielseitiges Verlangen wieder holt werden. Wir können bei dieser Gelegenheit der Regie des Herrn Müller unsere Anerkennung nicht versagen. Auf der Bübne herrscht flottes Wiener Leben, gepaart mit künst lerischem Sinn. Von Herzen gern gönnen wir unseren beliebte» Wiener Gästen diese» vollständigen Erfolg. Die Vorstellungen der „Gicgcrln von Wien" finden mit Sonntag ihren Abschluß. In Vorbereitung ist die beliebte Posse von Seitz und Wimmer „Tausender und Guldcnzcttel". «Neu.) — Die Messe neigt sich ihrem Ende zu. Nur wenige Tage noch, und die letzte Meßwoche beginnt. Da beißt cS denn für Diejenigen, welche sich die Besichtigung der Meß- derrlichkeiten bis zuletzt aufgefpart haben — und unter den Leipziger Bürgern pflegen daS sehr viele zu tbun — eilen, um den Anschluß nicht rn versäumen. Natürlich darf die Ecntralhallc mit ihren Sp ecialitätcn-B orstellungen bei solchem „Mcßbummel" de« soliden Leipziger Bürgers niemals fehlen, ,m Gegrnthril, Dank dem alten, guten Ruse, den sie sich durch viele Messen hindurch erworben, steht sic gewöhnlich an erster Stelle des Programms. Weiß dock, ein Jeder, daß ihm hier etwas wirklich Gediegenes, Werth volles geboten wirk, und daß die Meßgenüsse der Eentral balle derartige sind, daß man sich dieselben mit Weib und Kind in aller Behaglichkeit auschaucn kann, ohne Furcht, durch irgend welche llngehörigkeitcn verletzt zu werde». Daher bringen wir daS reichhaltige Programm der Ecntralhalle noch einmal in empfehlende Erinnerung. Die phänomenalen Drabtseilkünsiler O'Mecrö, die prächtigen Akrobaten Ge brüder Moser, die drolligen Miniatur-Athleten Ge brüder Achleitner, ferner der AllerwcltSliebling Carl Marsradt, daö Gesangsterzett Felicitas, die E-cenlricS Buntb und Rudd, EbarlcS Hayam mit seinem komi sche» Zwergtbcater und schließlich Herr Tschcrnoss mit seinen wunderbar dressirtc» Pudeln — alle diese sind Künstler ersten Ranges, deren Vorführungen das lebhafte Interesse des PnblicuinS verdiene». — Jin Tivoli treten heute Freitag Abend die beliebten Leipziger Ouartctt- und Eouplctsängcr, Herren Bischofs, Katterscld, Beyer u. s. w. auf. Dieselben ver anstalten eine humoristische Soiree mit äußerst heiterem Programm, auch wird der Damendarstellcr Herr GauS Mit wirken. — Der Schreber-Vercin in Leipzig-Gohlis wird am Sonntag seinen Spielplatz eröffnen und dadurch den Kindern, welche diesen Tag lange ersehnten, eine besondere Freude bereiten, ein Eonccrt der neuen Leipziger Eoucert- Eapelle Günther Eoblcn; witd überdies All und Jung erfreuen. Zahlreiche Damen a>np Herren, Mitglieder der Spielcomniifsion, haben sich ledSgliti, im Interesse der Kinder in den Dienst des SchrebervercinS gestellt und die Beauf sichtigung und Leitung der Spiele in diesem Sommer au jedem Sonntag von 4—6, DicnSlag und Donnerstag von 6—8 Ubr übernommen. X. V. Wurzen, 12. Mai. Gestern Nachmittag traf, von Dresden kommend, der Eommandeur der 0. Infanterie-Bri gade Nr. 04, Generalmajor von Raab, in Begleitung des HauptmannS Wilsdorf, heute früh 8 Ubr 30 Minuten der Eommandeur der 3. Division Nr. 32, Gencrallicntenant von Kirckbach, und der Gcncralstabsofficicr der Division, Major- Freiherr von Wagner, von Dresden kommend, liier ein, »m die Besichtigung des diesigen Jäger-Bataillons abzn- nekmen. Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, traf zu gleichem Zwecke, von Leipzig kommend, in Begleitung deS Ebcf» desGcneralslabeS,Obersten Freiberrn von Hause» 1., und deS Adjutanlcn im General - Eommando, MajorS Kinder, 9 Ukr Vormittags in Wurzen ei» und begab sich, am Bahnhöfe durch den ' Bezirks Eommandeur Obcrstlicutcnant z. D. v. Egidy empfangen, zu Wagen nach dem Excrcirplatzc, wo daS Jägcrbataillon unter Eommando des Oberstlieutenants v. Schulz Aufstellung genommen batte. Als militairische Zuschauer hatten der königlich preußische Gencrallicntenant v. St ranz, sowie der Eommandcur deS Königin Husarcn-Rcgiments 'Nr. 19, Oberstlieutenant Freiherr von Ende, mit noch einigen Officieren dcö Hnsarcn- RegimentS am Empfangsflügel Aufstellung genommen. Nack dem Abreiten der Front »nt dem Vorbeimarsch dcö Bataillons in Eompagnicfronte führte der BataillonS- Eommandeur zunächst das Bataillon im geschlossenen Excrcircn und sodann »n Feuergesccktc vor. Letzteres, zu dem der Brigadecomniandeur eine Ausgabe gestellt batte, gipfelte im Zuruckwerfcn eines aus Nischwiy dcbouchircnden markirlcn feindlichen Bataillons und ini Abweisen eines Eavalleric angriffeS ans der Flanke. Se. lönigl. Hoheit rückle sodann zu Pferde an der Spitze des Bataillons in die Stadt ein. Die Abreise erfolgte Mittags I2M Uhr nach Dresden, nachdem Se. königl. Hoheit im Officicrcasino ein Gabel frühstück eingenommen hatte. b'. Mittweida, 11. Mai. In gemeinschaftlicher Sitzung deS Ratbcö und der Stadtverordneten fand gestern Abend die Wahl unseres neuen Bürgermeisters an Stelle des als Bürger meister nach Limbach berufenen I)r. Goldenbcrg statt. Von 3l abgegebenen Stimmen entfielen 25, auf Bürgermeister Apelt in Ocdcran und 6 auf Stadtrath Seidel in Werdau, so daß erstcrcr gewählt war. Bürgermeister Apelt wurde so fort von seiner Wahl telegraphisch in Kcnntnß gesetzt. s. Plauen, 12. Mai. Gestern Nachmittag 3 Ukr ist von einem Neubau an der Ecke der RäkniS- und Tisck'erstraßc ein Schicscrdcckergcsellc berabgefallen und Abends im hiesigen Stadtkrankenbausc in Folge der erlittene» schwere» äußer lichen und inneren Verletzungen gestorben. Der Verstorbene, Franz Herrn. Heinrich Sch liebe, war 32 Jabre alt unk verhcirathet, aber kinderlos. Dresden, 12. Mai. Der König hat genehmigt, daß der Kaufmann und königlich belglisckc Eonsul Derb am zu Leipzig den ibm von dem Kaiser von Rußland verliehenen St. Annenorden 3. Elassc annebme und trage, und hat dem von den in Rvnugeliel-j beauftragten Staatsministern zum zweiten juristischen Hilfsarbeiter bei dem evangelisch lulberi icke» LandeSconflstorium ernannten zeilberigen Bürgermeister in Erimmilschau Ist Alfras Ziöka Grundig den Titel und Rang eines EonsistogialrathS verliehen. s- Dresden, 12 Mai. Se königl. Hoheit der Prinz unk Ihre kaiserl. und königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich Augnsk haben sich beute Vormittag ll Ubr 41 Min. ad Böbmifchem Bahnhof »ach der großherzoglich toscanaschcn Doniainc Schlackenwertb »> Böhmen begeben. Die Rückkehr der Höchsten Herrschaften erfolgt am 15. Mai AbendS. Hliusviiterverblllld. -g- Leipzig, 12. Mai. Gestern Abend hielt der Hausvätcr- verband im dritten Bezirk der Aicotaigemeinde eine MonatS- hersanunlung ab, die vom Vorsitzenden, Herrn Tiakoiius Ebcling, mit einer herzlichen Begrüßung der zahlreich Erschienenen eröffnet wurde. Sodann hielt der Herr Vorsitzende eine» Vortrag über unsere „Leipziger Seelen". Einleitend bemerkle der Herr Redner, daß es deren drei hier gicbt: Baptisten. Methodisten und Jrvingiancr. Einen Einblick in da» Leben und Trocknen dieser Seeten zu gewinnen, sei sehr schwer und wohl auch ohne tieicres Interesse für die Mitglieder des Hansväle» verbande». Wohl aber biete ein geschichtlicher Rückblick Manches, was geeignet sei, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu fesseln. Tie Scctc» seien nicht au» unserer lutherischen, sonder» au» der resormirien Kirche hervorgegange». In längeren, durchaus sachlichen »ud überzeugenden Ausführungen ging der Herr Vor tragende dann auf die einzelnen Seelen ein, schilderte ihr Entstehe», de» Inhalt ihres Glaubensbekenntnisses »ud die Verbreitung der Gemeinden. Als die bedeutendsten Baptisten nannte der Redner ViiiiNa», Carey und Surgeon, ging aus deren Lehre» ei» und widerlegte die irrlhümtiche» Anschauungen mit Worte» der Bibel und lhatsachlichc» Angabe» über die Ratur des Menschen. Hervorragend unter den Methodisten war vor Alle» WeSlh, der Stifter dieser Seele, der eine Erneuerung des religiöse» Lebens in England hcrvorrief. In Amerika strebte dasselbe Ziel Wbitesield an, iianieiillich bntle dieser Ersolg mit der Veranstaltung sogenannter Eainpmeetiugs, wo „Erweckungen" stattsanden, wie solche >etzt »och von der sogenannten „Heilsarmee" erstrebt werden. Tic Methodisten haben nur zwei Unterscheiduiigslehren, die alletdiiigS i» sich selbst zerfallen, »amlich die „Wiedergeburt" und die „Lehre von der christ lichen Vollkommenheit". Was schließlich die Irvingianer betrisst, so vertiefte» diese sich in die Lfseubarung Johannis und andere biblische Bischer und schlossen daraus aus die baldige Wiederkehr Christi Tazn trafen sie verschiedene Vorkehrungen: die Wahl von >2 Aposteln, von Propheten rc. Ter Gründer der Seele, Irving, starb schon, ehe der Ausbau seines Werkes vollendet war. Auch diese» Lehren wider- Ipricht die heilige Schrift, wie der Herr Vortragende eingehend nach- wies. Tie Seeten, obgleich sie mit großer Agitation vvrginge», habe» doch »ur eine verhallnißmaßig geringe Verbreitung: ihre Gesamnitzahl beträgt anf der ganzen Erde höchstens 50000, in Tculschland 8tt00. Ta die Seelen hauptsächlich in den Kreise» der religiös Ge- sinnt,» z» wirken juche», wie der Herr Vortragende aus eigener Erfahrung nachwies, so knüpfte er Len Wiinich daran, Laß wir Iren zu unserer Kirche Hallen möchten. Lebhafter Beifall folgte den lebendige» fesselnden Aussühr»»gen, sür die Herr Körnig noch den besonderen Tank der Versammlung zum Ansdruck brachte. Nachdem der Vorsitzende über die von ihm zur Mchrmig der Milglieder »nd des Besuchs der Monatsverjaiimilungc» gelhanc» Schritte Miltheilung gemacht und daraus hingewicsen hatte, daß vom Verband ein Eoncert in Aussicht genommen sei, nachdem ferner eine Frage des Fragckastens: „Wie sieht es mit dem Jünglings- verein des Hauevalervervandes V" dahin beantwortet worden war, Laß demnächst ei» solcher Verein begründet werde» sollte, batte die Versammlung ihren Abschluß gesunden. Sport. g „Trine", das Nennpserd des Herzogs von Westminster, be findet sich aus dem Wege langsamer Besserung. Ter Trainer desselben hat einen Brief an die Zeitungen gerichtet, in welchem er seiner bestimmten Uebcrzeuguiig Ausdruck giebt, Laß das Thier vergiftet worden sei. Tie Bemühungen des mit der Entdeckung der Thaier beauftragten Rechtsanwalts Mr. George Lewis sind jedoch bisher vergeblich gewesen. vermischtes. — Ha Ha! In einer der letzten Sitzungen deS nngari schen AbgcvrdiiclcnbauseS hielt ein Herr von der Unab- hängigkeilSpartei eine wirklich schwungvolle Rede, die er aber schleck! auswendig gelernt batte. Er las sic dcsbaib stellen weise auö den ibm vorliegenden Papieren ab, und da er sich so wenig »nabbängig — von seinem Zettel erwies, begannen die Zuhörer in ihrer Ailslncrksanikcik ;» erlahmen, als das HanS plötzlich durch eine» 'Ausspruch überrascht wurde, dessen eS sich nickt versehen batte. Der geschätzte Abgeordnete sagte mit starker Betonung: „Ha Ha!" Unter stürmischem Ge läckker erläuterte er sofort verbessernd die — Abkürzung »ist: „HobcS Haus!", aber da« „Haha" des Hoben Hause« ließ sich nicht mehr »ngcschcben machen. — Der Nizzacr Eorrcspondcnk der „Times" berichtet von riiiem anßervrdcntlichcn Fall versuchter Erpressung in Monte Earlo, welcher z»r Vertzülung künftiger Gaunereien ähnlicher Art auch in Deutschland die weiteste Veröffentlichung verdient. Vor wenigen Tagen starb ein wohlhabender Eng länder an der Wassersucht in Monte Earlo, und seine Frau beschloß, die Leiche nach England zu überführen. Sie erkundigte fick deshalb nach den Kosten, die ibr dadurch erwachsen würden, und war nickt wenig überrascht, als der Doctor und der Leichenbestaitcr ibr erklärten, sür das Einbalsamiren und den Transport der Leiche würde sic über wo Lstrl. zu bezahlen haben. Die Regierung von Monaco erhöbe in solchen Fallen gewisse Abgaben, die unbedingt entrichtet werden müßten und die Sache enorm vertbcuerten. In diesen Betrag von über 4ol» Lstrl Ware» die Holelrechnnng nnd die Liquidation des DoctorS für seine Krankenbesuche noch nicht einmal ein- geschlosscn. Dock die Wiltwc beruhigte sich hierbei nicht und erhielt auf ibrc Anfrage vom Gciicralgouvcrneur von Monaco, Baron de Farmcourt, die Auskunft, daß'die Regierung von Ausländern weder im Leben, noch nach dem Tode irgend welche Abgaben erbebe, und daß er ihr dringend rathe, die versuchte Betrügerei schonungslos zu epponircn, da bereits älmlicke Fälle vorgckommcn seien. Die Rechnung wurde nun schleunigst aus 240 Lstrl. herabgesetzt, wovon 70 Lstrl. auf den Transport nach England entfalle». Literatur. Tie Friedrnö-Armre nnd das Wedrsystem der Zukunft. Mititairiscki-politische Tenkjchrist von Alfred Bergen. (Basel, Verlagsbuchhandlung Benno Schwabe.) Tao große Hanptqilartier und die LbcreomniandoS am 17. und 18. August I87h>. Von Fritz Hoenig. Mit einer Uebersichts- Lkizze. ^Berlin, Beriag von Friedrich Lncklmrdt.) Sammlung lösche». Aiitbropolagie Ter menschliche Körper, sein Pan und ieinr Tliatigkeitc», dargeslellt von Pros. E. Rebmann, Professor am G»mnai>nni in Karlsruhe. Mit 3l Abbildungen und 1 Tafel. «Sullgart, Ol. I. Göschen'sche Berlagshandlung) Monatsliesle der Vomriiiiio-Gesellschaft. Erster Jahrgang. Erstes Heil. Ter Bezugspreis betrag! im Buchhandel jährlich 10 Einzelne Hefte 2' , .< (Leipzig, R. Bviglländcr S Verlag sZn Lom- inijsivnj). Vach Lchluk der vedaction eingegangen. * Berlin, 12. Mai. (S taktvcrordnetcnsitzung.) Der Antrag Barth und Genossen, den Magistrat zu ersuchen, bei der Frage der Regulierung des Schießplatzes Abstand zn »cbincn von den Vorschlägen aus Beschaffung der Kosten durch private Beiträge, falls die Zuwenkung der Beiträge an die Bedingung geknüpft werte, taß ein Tkcil des disbcrigcn Schloßplatzes dem Verkehr entzogen werde, wurde angenommen, ebenso ein Magislratsanlrag, betreffend eine Anzahlung von 10 012.»-. an die anläßlich der Fcbrnartuinnltc Geschädigten. * Halle a. S„ 12. Mai. iPrivalteiegramm.) Der Auf sicht-? rat b rer Zuckerfabrik KörbiSdorf beschloß, bei Koben Rücklagen eine Divitende von 12 Proc. in Vorschlag zu bringen. * Pardubitz, 12. Mai. Von 5>oo Arbeitern, welche gestern bei der Flnßrcgniiriiiig in Sescniitz Arbeit stickte», aber nickst erhielte», drangen 00 in einen Krämertaden ein und erzwangen Branntwein, Tabak, sowie Geld, und flüchteten sodann. Die Gcndarnicrie schritt ein nnd verhaftete die Rädelsführer. * Wie», 12. Mai. Gegenüber dem Berichte eines Wiener Blattes über angebliche Acnßernugcn de- Finanz ministcrs in einer Unterredung mit dem Abgeordneten Jar über die Balntaregulirnng erklärt die „Wiener Abcnd- post", vom KriegSfchatzc sei in ter Unterredung nicht gesprochen, wobt aber babc der Minister bemerkt, daß tie Baitttaregtilirung für einen glücklicher Weise nicht in Aussicht siebenten Kriegsfall sclbstvcrsiänrlich von größter Wichtig keil sei. * Pest, 12. Mai. Hier verbreiletc Gerüchte über ein Dnnaniitattentat auf tie elektrische Straßenbahn sind hcrvorgcrufcn durch eine auf die Schienen gelegte Blechbüchse mit zehn Kapseln, welche unter kein Drucke ter Räter platzte. Eine gleiche Blechbüchse wurde am Morgen an einer Straßenecke gesunden Man vcrinuthct, taß cS fick' um Bnbcnstrcichc bandle, da ric Blechbüchse ein einfacher, häufig bei Bahnen verwendeter Gcsakrsignalapparat ist. * Rom, 12. '.strai. In parlamentarische» Kreisen vcr lautet bestimmt, Bri» werde daö Ministerium deS Acußern übernehme». Verantwortlicher Redaeleur I»r. Herrn. Küchting in Leipzig. Für den mnjikalischen Theil Professor Itr. Lürar Paul m Leipzig. IM" verkaufe ich zu noch nie dageweseneu Preisen. "WW - HsrncToLL mit Hand-Langnette 1.75 Mar». i„ guter LuaUtät I.- Mark. mit Hand-Languktte 1.75 Mark, mit Hand-Laugurtte 3. Mar», in allen Weiten sppttbtllig. in Taschentüchern. Schürzen, Hauvfttckerrie» und allen Stoffen. 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