Volltext Seite (XML)
8». Wir sich tilg ans. d«. «bei de« erti- er» Jul, 48. Fair do. aul« de- «erl rlich ! bei -ld. ochie cken, ! ab. » di« !°ch: «Iler sind des > die .'ank- das »sie» koni- eizen nach ract- ilber- oher. mine und Die ooche i.ooo laten eiben rterS iihrt. adge- Skeia lland ttoß- Sochc »rhl: )469 stail: rdeu. ngen. und jedoch iaare. tönen a zn Am I» mehr leize» dem , ol» trotz u, da Fis-l" >e des S «e. Lacht» rrige» lender lußer- d die noiirt, > See» Arien , seil- estand gesähr SO». ! 0.80 r u«. o ebeude lse per i nivSix. u, So. k>rt. v Pik, l4 M» der. u. d!«In« U. der. wiukli. u a». u, lm Lnxart EeNrN,-, Ne äd ert ilo- > Fur ien I L lNV .«.. d een. > tn - - u l» veii». ekiot ÜUS) di« amvsec >/6j der ikistin" „Von- Äiipser lerpool, .Drum- noidd. Dein" warben «ke 4 .ErreS" an: der „Wmc» » Erscheint tLgltch KLH «V. M »W«ti3A «s S°h>M»s«gajl« C,,. ?prrcht»»srtz »er A^rtl«: 10-13 Uh^ b-8 «hr. K! «Äm»! 3» bis '/.< Zg de« FUi«lr» str Ti^-Astnatzstu: rekharinenstr. 33 pnrt. iuKsutggstsch 1, «r bi« '/,A ktzr. MMerTUMalt Anzeiger. V»M D Politik, Localgtsihi-te, Handels- «nd Sesi-Wverkehr. Anflaae LS,780. Abomikmrntrprn» viertelt. 4'/, Mk iacl. Bringerloh» 5 Mk., durch die Post bezöge» 6 MI Jede einzelne Nuiumcr 20 Ps Belegexemplar 10 Pf. Gebühren sür Extrabeilagen lin Tageblatt-Format gesalzt) «hur Postbesörvernug SO Mk. «tt Postbesorderung 70 Mk. Inserate gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut uns. PreiSverzeichniß. Lobellarischer u. Ziffcrnsatz nach Höhen» Tarif. Urelamei» anter dem RedactionSstrich die 4gcspalt. geile SO Pf., vor denFa milien Nachricht ca die Sgespaltciie Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praoaumeranäo oder durch Post» Nachnahme. ISS. Dien-tag dm 14. Juni 1887. 81. Jahrgang nach >el. Amtlicher Thetl. Me »tilge Slhiiz »er Slitlirrerdirtr» -rette»«, de» »7. J»»t »«87. «e»d« »V, «de, t» «Ackt« de» I. «IlrGersch»,«. Tagrsorv nuug: L. vericht de« Vau«. Orkouomie» und Finanzan«schr>ssr« über «erkauf de« Barackenlager« bei Hohli« nebst dem zrither dazu verpachteten Exrreirplatz su» di« Reich». mUitairderwaktuvg. vericht de« Oeknnemie» «ed Gasausschnffe« übe» >os. stellung der GaScanvelaber dei der Nrugrstaltuuß de« Platze« vor dem Museum. Bericht de« Gas» und Finanzausschüsse» über Errichtung eine« Ernrueruug«fond» und di« Abschreibung de» Schuld- bestände« der beiden Ea«anstalten. IV. Bericht de« Finanz, nnd versassungscm-schusset üb«, Er- höhuiig der Thrater-Eintritlspreis». V. Bericht de« Fen»nzau«fchufie« über: «. Erstattung von Miethiinse» n« di« 3 Diakonen nnd de» Lüster an der Nieoiaikirchej d. Gewährung eine« Sude an den Verein der deutschen Reichsangehvnarn zur Unterstützung hilf«, bedürftiger Landsleute in Warschau: o. Rechnung über antheilige, dem Museum au« der Stiftung sür die Stadt Leipzig zukommende Zinsen; ck. Rechnungen über fünf ver» schiebene Legat« sür da« Museum; «. Gewährung eine« Beitrage« an den Festausschuß der hier stattfindende» Eeneralversammlunz de« Verein« sächsischer Gemünd«» beamten; k. Rechnung de« Lrihhause« «nd »er Sparrasse aus da« Jahr 1S86 U W. SeviNbeVermleths«-. Da« z. Z. an Herrn Schubmachermeister F. >. Llktzer »ermiethete Berkaaf--e»Hsh« im Erdgeschosse de« der hiesigen Stadkgemetnd« gehörigen Aste« -ktcolaischnl. gebckude«, Rirolaikirchhos Nr. 13. soll vom L. lVetoder ».An- ans dem Rathhaus«. 1. Etage Zimmer Nr. 1«, «» drn Mriftdietende« anderweit »rr»rt«ttzet «erde». Ebendaselbst auf dem großen Borsaal« liegen di« Ber- mielhung«. und versteigeruiigSdedingung« nebst Indentarluw de« ,u vermiethenden Gewölbe« schon vor dem Termin« zur osichtnahme du». Leipzig, den v. Juni 1887. Der Skat» de» Gt«dt Seipzla. Lrumvii l». 3146. vr. Georgi. aegol. Mdttsche Lparcaffe deletht Wertbpnptere unter Günstige» Bedingungen. Leipzig, de» 20. Sanuar 1887. Die Epareaffea-Devutatto». Vrenuhoh-Auctiou. Mttt»och, de« LS. J«»t «. sollm von vormittag« 10 Uhr an im Forstreviere E»««e»ttz aus der Wasser« eegulirungslini« am Schleuniger Wege e«. LO Hanfe« starker Adra«« unter den im Termine össentlich au«häugenb«n Bedingungen und gegen dt« übliche Anzahlung an den Meistbietenden der« kaust weiden. g»sa»«e«k»»ft: a, der Fluthrtnne ans dem Lchleutzige, weg«. Leipzig, am 8. Äuui 1887. Des Rath« A»rstbep»tatton. Der Inhober de« von unserm ll. FIlial als abhanden aekommen aagezeigten Interim«schein« über da« Sparrassen- bnch Serie ll Nr. 108.784 wird hierdurch ausgesorde««, denselben innerhalb drei Monaten und längsten« am li. September 1887 an die unterzeichnet« Anstalt zurück- ingeben »de, sein Recht daran zu beweisen, widrigenfalls der Sportaffen-Ordnung gemäß de« angemeldeten verlnsttriiger, »ach erfolgte, Beeidigung seiner Anzeige, da« Buch au«» gehändigt werden wird. Leipzig, dm 11. Äuni 1887. Die ver»«lt»«g de« Leihhauses der G «»h Sparcaffe. »lrtßatzlr-Vedminlaichiii. «ellohle, »mim» die, «rümtewr Anaela« »»soll,: 1) Et, Gehrock, ziemlich ne», von dunkelgrünem Lammgamstoff, »it breller seidener Borde, einer Reih« L»Svse, schwarzem Zaaeüa» fetter ,,d »ln»« «illeitülchchrn. sowl, et», Welt« »o» demselben Eiott, aus »t,«r »»eschlossenrn Vohnung in Nr. 7 der Pouialowsky- »ead« mittelst NachscklKffel« inaerbalb »er letzten S Wochen; ^ tz ei» «mmaernhertirtzer, soft ne», von glattem b,0dlai,e» k'off «lt bla»»« «ommelkeaaen. rt»«r Steche »u,kler Sletniuh» ktpie »Ü dertzecktee Batterie, seidenem schwarz, nnd blaueerrirtem schoeh. »»d b»»tg»str»lst»m Arrmelsntter, im Heikel »tr Firn» »4p«! s Tdornoä latpntss, dieiunardt L", an« dem «astleeal« d« »me, Ntzrse, vmn h. bl« 3. ds«. Mt«.; ^ 8) »tz» Mnrk t» Geld und Vilber, an« »l,em »«kschloffenr, kaiierrer,,«» l, Nr. 68 der Südstraße, ein 10 dt«. Mt«. Abend«! 4) eie« goldene Auker-NemontolreGedonrttndr mil <»r«»g. decket. GchUdche» a»s der Rückseite mit Monogramm „V. L" »ntz s«drit»»»m»r 1Ü.VS8 (»mie «la«). daran am Aolmlkrtte «lt aaldeaem «rckigrn Mednlllo», «nttällrud «tne mümlich» n»d wech. siche -Holographie lewi« »ine irog» fllbrr»» Echirhmedalü« de» Ae«««. »^ «imr Wohuung l, Nr. 13 der ««ritzsch», G»rah», «n 7. ds». Mt«. >b»,d«: b) «t» drrrrn»G«nnr>ch>tr« «t» dankrt^üoem «roeiabop« «d brennem. «^ogrnr« «tob, nn» »e« Gorw»U»ßn,r»,e «n »r. 1 mn LM««»pl>tz. .» --- - «) tz, »opse«. «,» ' »rrnnsL«, an« einem «»Md«, ein» H«»d» «ad «Mo Nonme eine« Nendere« o» dn L«hrstrahe. «tllelft Ein»,»««, -m 10. bl« 11. dt«. M«. Nnckt«, 7) ea. s beer. 7» Ltitck 4-^-Tlnerrr» ,,» »H Pockrt» che» «lt Pf«ff«r»hn»r»grlchrn «lt der Et««»»«»: ^Seppermtn» b»,«»m 1V»rr»»««ck p,re»e lj-oltt/, /»m«, ck vm". en« de« .»«helttzere. mm 11. b« 13. ds». «8. wrschleff»»»» Tilnkdeg» «m Lech,« mittelst Gtndrnch«. Et»Mg« Wahr»,tz«mm» üb«, dm segenßüstd» »der dm THüter stnd unges« bot »nserrr rhüwr st^ Udtlnilo^ g« Anzet«» », d^naem detptzt«. mn 13. Inn« 1387. «a« »«lltrl.Amt dm »t«»t Bmtschneidor. Ntchtamtltcher Thetl. Dt« fnnMche MlUairvorläge in -er Kammer. Sie franzvstsch« Abgevrdaetmkammer hat a> Aniraad»«Borsitzmd» derEommissio« sür >tz, de Mnhch. di« Verathnng desselben sür d, r« a»s»tz. klären, »»genommen Ministerin« dmu lehauag des^Lntrage« am Sonnabend da« Miiitair. . „ dringlich zu er- Der eigentliche Zweck de« Anträge«, da» sterin« »u Falle zu bringen, ist aber nicht erreicht worden. General Ferro» erklärte, daß er die Aunahme oder Ad- ng de« Anträge« der Weisheit der Lämmer anheimstrlle. La« schim Cl««m«au nicht erwartet zu haben und stet plvtztich vollständig au« der Rolle, er setzle den Hebel wieder au derselben Stelle an wie am 3l Mai. als da« Ministerium onsaesordert »ard^ sich über seiu verhältniß zur Rechten zu äußern. Damal« war e« Milleraud. welcher da« Eabinet den Schützling »er Rechten nannte; am Sonnabend verlangte <le»»«««t Ausschluß darüber, ob ein stillschweigende« lieber, einkommen zwischen dem Ministerium und der Rechten bestehe, kouvier konnte einer so thörichten Frage gegenüber nicht« als nicht zu antworten, denn über still» verständoiß braucht man Niemandem, auch «nt nicht. Red» zn steheu. E« ist ober Kar. daß dieses Elnverständniß nur in der Einbitdong der Herr«« »«» der Linken besteht, denn Roudier kündigte ja bereit« n« 31. Mai an. daß er zurücktretro würde, wenn kr nicht di« Mehrheit der republikanischen Abgeordneten ftr sich hätte. Äa dem Dringlichkeit-autrag bossle« di« Radiraten da« aeeignet« Mittel zum Sturz de» Ministerium» gesund« zu haben, denn sie wußten, daß die Opportunisten mit der Rechten gegen die Dringlichkeit sei. und demgemäß glaubt» ste. »aß da« Ministerium die Eabinetssrage stellen würde. Da« Eabinet hatte aber die Falle, welche ihm dir Linke gelegt hatte, rechtzeitig erkannt und den^ Beschluß "" " mcht zu widersetz«». Wie zweck gefaßt, sich der Dringlichkeit niäkig dieser vaschluß war, zeigte da»' Ergehuiß der Abstimmung, dnrch welch« di, Dringlichkeit «it großer Mehrheit, nämiich «it SLS gegen 306. angmomme» »ne»«. Erreicht ist damit nur. daß die Verlage nnr einmal tm Einzelnen dnrchbrrathen wird und de, Senat sich al«bald «it derselbeu beschäftiaeu kann. Ver Grund, au« wrtchem Rechte und Opportunisten die Dringlichkeit bekämpften, war La« wiederbolt zur Sprache gebrachte Bedenken, daß der Zeitpunkt sür die Reform nicht gut gewählt sei, weil r« leicht komme» könne» daß Frankreich niitten m der Resormarbrit durch einen Lrieg gestört werden könne. Diese Gefahr ist zwar stet« gegenwärtig, aber Frankreich selbst hat e« in der Hand, sie avzuwenden, wenn e« Frieden hält und nicht« thut, was den Au«bruch de« Kriege» zur Folge haben würde. Da« Ministerium hat jetzt die Beschleunigung der Reform ai« da« beste Mittel erkannt, um dir Bedenken gegen die sofortige Durchführung derselben zu zerstreuen: e« wird de«, bald besondere Vorlagen einbringen, um die verlheivigung«. kräste de« Lande« zu erhöhen und die dreijährige Dienstzeit rinzuführen. Dadurch wird die Theilung der Nesormarveit ermöglicht und die Desorganisation vermieden, welche durch gleichzeitisw Inangriffnahme der ganzen Reform befürchtet wurde. Außerdem hat der Lrieg«minister Ferron auch noch Diejenigen beruhigt, welche von der schlossen Durchführung der dreiiährigen Dienstzeit Schaden für die Bil»ung«höhe der Nation voraussahen. Seminaristen und Studlrende sollen »ach der Absicht de« Lrieg»minister« so wenig wie möglich in ihren Studien gestört werde», ja man werde sie sogar be urlauben unter der Bedingung, daß sie bei de» großen Manövern zur Stell« stnd. Ferron ist einer der besten Kenner de« Gesetze«, da er e« seiner Zeit als Unterches de« Äeneral- stabe« selbst vorbereitet hat, also wird er natürlich auch sür sein« Arbeit einstrhen, soweit sie nicht durch Boulanger ab- gettndrrt worden ist. Trotz der großen Mehrheit, welche den Antrag auf Dring lichkeit angenommru hat. ist doch die Zahl der Gegner de« Gesetze« nicht unbedeutend, nnd diese sind«, im Senat eine willkommene Unterstützung, wo die Gegner der Vorlage noch weit zahlreicher sind al« in der Kammer. Di» Brrathung in Ver Kammer hat wunderlich« Erscheinungen »u Tage gefördert. Da ist z. B. der Abgeordnete Margaine, ivelchee einen Unter» schied zwischen B«ruf»arme« und Volksarmee gemacht wissen will. Demgemäß ist er zwar damit einverstanden, daß alle waffenfähigen Franzose« im Gebrauch der Waffen geübt werden, damit sie im Fall« eine« Kriege« an der verthetdigung de« Vaterlandes theilarhmrn können, aber ver eigentliche Kern de« Heere« soll durch Berus-soldaten gebildet werde», welche auch die Strllvertrrtuaa der andern übernehmen könnten. ü «I «ilitairischeu Talent« gewährt, und zu diesen gehört der Abgeordnete de Iouvencel, welcher während de« deutsch- sranzösischrn Kriege« ein Eorp« von Franktireur« befehligte. Iouvencel scheint Geschmack an dieser Art von Kriegführung ärfnndeu zu haben und den Wunsch zu hegen, in einem neuen Kriefle wieder als Franctireursührrr zu wirken. Einer der begeistertsten Auhänger der Militairvorlag« ist der ehemalige Eapitain Laisan», welcher darin die Verwirklichung seine» Ideal« der demokratischen Arme« erblickt. E« ist ein sonderbare« Spiel de« Zufall«, daß der etgent» liche Urheber de, Milltairvorlage. der Hauptvertreter de« Ge» danke«« der allgemeinen glichen Dienstpflicht und der drei- jährigen Dienstzeit. Ferron, «i» so entschiedener persönlicher Gegner »G General« Boulanger ist, und da« ist wohl ein Haupt, «rnnd der Fri«dschast, mit weicher Elemencrau den neuen Leiegsiutnister beehrt. Ferron hat den Stab seine« Vor gänger« «tt einer gewissen Schroffheit au« dem Krieg». Ministerin« tzeseitigt; er befahl dem Direktor der Artillerie, General Blondes, sich binnen 34 Stunden «ach Ehglon» zu hqglben: er beauftragte den Eontrolenr Ple», in 48 Stunden «in« Dienstreise in Südsrankreich aozutrrten; einen Urlaub, de« «n anderer Osstcier an« der Umgebung Boulanger'« »achsucht«, bewilligt« er in der unfreundlichsten Weise und "8V ein« de, Ordonnanzosftciere Bonlanger'« ließ er sogar »it Drohworten un. Alle dies« Handlungen werden Ferron ln der .Iustice" Vorhalten un» ihm zu» Vorwurf gemacht, und mit dieser Klag, stand da« Austrete, Elemencrau'« in »er Eounabendsttznag der französischen Kammer in gleicher Rnieh al« er Frrroa tadelt», daß «r » «in« so wichtigru Ange. legenheit wie in d«r Frage der Dringlichkeit nicht einmal eine eigen«Ansicht zeig«; e« scheint abrr doch, daß die öffentliche Mei nung sich »it dem Rücktritt Boulanger'« rusneden gegeben «nd gegen diu neuen Krleg»minisirr nicht« einzuwenden hat. Die ganze Art «nd Weise de« Auftreten« ist bei dem neuen Kriegsminister weit würdiger und fester, er macht nicht viel Geräusch, abrr er handelt dafür. Er ist sich der Nothwendigkeit bewußt, zu sparen, wo e« möglich ist. und deshalb wird er die Centralverwallung de« Krieg«ministcriumS Vereinsachen; aber noch mehr ist er daraus bedacht, die Schlagsertigkeit «nd Widerstandskraft der Armee zu erhöhen. Deshalb will »r di« Eavalleristrn. deren Dienstzeit abläust. nicht schon im Juli, wie ursprünglich bestimmt, sondern erst «ach den großen Manövern entlassen, außerdem will er noch vor der Pnblicalivn de« neuen Militairgesetze« die dreijährige Dienstzeit einsühren und vier neue Eavalltrie-Regimenter errichten. Aber er ist in der Durchführung der demokratischen Grundsätze doch nicht so schroff, baß er die Studien der Seminaristen «nd Studenten durch nnnöthige» Drillen stören will: er ist sich der Nothwendigkeit bewußt, die Vertreter »er Wissenschast ia ihren Bestrebungen nicht durch gemalt, same Eingriffe zu hindern, vielleicht ist er weniger Demokrat al» Boulanger. aber ein einsichtsvollerer Befehlshaber. Daß zwei fo grundverschiedene Naturen einander nicht freund« schastlich zugethaa sind, kau» nicht Wunder nehme». ? Leipzig. 14. Jaai 1887. * Se. Majestät der Kaiser hat am Sonnabend einige Slundru autzecyalb Lei Bette» zuaebraLt und in der daraus» folgenden Nacht recht gut geschlafen. Am Sonntag hat Se. Majestät der Kaiser einen recht guten Tag gehabt und am Nachmittage wieder einige Zeit außerhalb de» Bette» zu» gebracht. — Ein Telegramm vom Montag Morgen meidet «uS: „Berlin. 13. I ramm vom Montag Morgen mei uni. Da» Befinde» de» Kaiser» ist gut; Seine Majestät hat di« Nacht gut geschlafen." * Au« Biglin. lO. Juni, wird der .Politischen Eorre- spondrnz- au» ossicivser Quelle geschrieben: Mit de» Heronnahea de» Hochsommer« «nd dem Beginne der fürstlich«» Badereisen tauchen auch in diesem Jahre wieder Gerüchte über eine vorstehend« Drei-Kaiser-Zusammenkonst pns. «oniel hle« a- nlmrrlchteir» Stellen darüber verl-ulel, liegt bi» jetzt nicht vir geringste Anhallspnaet z« solcher Annahme vor, auch dürsten Brnrlikodangen aus Monat« hinaus durch da» hohe Alter de» Kaisers Wilhelm» der ln drn nächsten Wochen Berlin aus längere Zeit »erlöhi, ausgeschlossen sein. Kommt die Reis« nach Gasüi«, wie beabsichtigt, zur Au-sührnirg, lo wird sich ja wohl auch die Be. eauung mit Sr. Majestät dem Kaiser Fraaz Jojej wieder- ölen, dete» seit einer langen Reihe von Jahren regelmäßig« Wieder, hr von de« Böllern Herder Reiche stet- mit Freuden al» eine erneute, herzliche Bekräftigung der bestebenden Freundschaft«, beziehungen begrüßt worden ist und in der politischen Bewegung der letzten anderthalb Jahrzehnt, die Bedeutung eine« sichere», regulirenden Factor« gewonnen ha». Ueber die dietsommerlichen Dispositionen de» russische, HojcS Ist hier nur bekannt, daß di« Absicht eines FamilienbesuchS des Kaisers »nd der Kaiserin in Kopenhagen besteht. SS kann nicht bebauplet werden, daß eine weitere Monarchenbeaegnung bestimmt nicht stalifiaden wird: eine solch« könnt« z. B. sür den Fall ersolgen, daß etwa weitere Reisen des Kaisers Alexander diesen in die Nähe der deutschen Grenze oder nach Deuiichland führe» fällten, ober irgend welch« Anzeichen für solche Absichten sind, wie gesagt, nicht bekannt ge- worden, und eS wäre daher vollkommen müßig, bei drrarltgea Tom binationea länger zn verweilen. * Die .Kölnische BolkS.Zeilung" veröffentlicht den Worb laut und Lie Begründung de» Entwurf» eure» Gesetze». be> treffend die Bereinigung der Rechtlanwaltschast und de» Notariat» im GeltunaSberrichr de» rh«i> nisch een Recht», tz. l hebt die Bestimmung der Brrord aung vom 25. April 1822 aus. welche den Notaren die Au1> Übung der Advokatur untersagt; demgemäß ist fortan die Verbindung de« Notariat» mit brr Rechtsanwaltschaft gesetzlich zulässig, tz. 2 bestimmt, in Angelegenheiten, in welchen rin kolar für eine» Bethriiigten al« Nechttanwait thätig ist oder ewesen ist. sowie in Angelegenheiten einer Partei, deren eneral-Bevollmächtigter der Notar ist. darf derselbe keine Handlungen freiwilliger Gerichtsbarkeit vornehmen. Nach g. Z tritt da« Gesetz in Kraft mit dem Tage der Verkündigung * Urber einen Eidverwtigerungtprokeß zweier bayerischer Landwrhrmänner in Augsburg. Kühlmann und Wahl, vor dem Milttairuntergericht liegt jetzt folgende» Nähere vor: Al» die Genannten lm Frühjahr d. g. gelegentllch elner Control Versammlung aus den König bez. den PrinzregeMeu beeidig« werden sollte», erklärten sie, al« Glieder der evenngeiisch-lutherüchen Kirche Bayern», unter Hinwei« aus de» Schluß de« Art. 16 der Aug« burger Lonsession, den Eid nur mit dem Zusatz leisten zu können: „so weit eö nicht gegen Gotte» Wort geschehe. Mit solchem Zusatz wurde aber der Eid nicht angenommen. Die beide« Aiigeichuldlgten. .. .. ^ .. -. . .. . ... § welch« während ihrer Dienstzeit eia, musterhasw Aufführun pflogen, verslcherlen voll relllllsrr UtberzeuanngStreu». da lediglich GrwmenSbedkuken sie abhielte», den Eid in vorge schrieben» Weise zu leisten. Nach tz. t de» Religionsedikte» sollt jedem Einwohner de« Reiche« vollkommene Gewisienlfreihri« ge- sichert sein. Gestützt aus Art. 16 brr AuaSburgischen Tonselsion und deren staatliche Anerkennung und auf tz. 1 de« Religion!- edicteS, glanbtea die Sngeschuldigte», ihrem Gewissen und ihrer reNaidsen Ueberzeugung folgend, de» Eid ia de, dorgeschrtebenen Weise nicht leiste» zu dürfen. Dlesekbe» erklärten noch schließlich, da» rS ihnen keineswegs gerade ans einen Znsotz zu der Eidesformel ankomme; werde ihr Vetenntniß nach ä. l6 der Augsburger Eonsrssion angenommen, so seien ste jederzeit bereit, im Sinn« desselben de» Huldigung»«!» auch ohne Zusatz zu leisten, weil e« eine« solchen dann nicht mehr bedürfe. Sie seien gute Soldaten, al» welche ste König und Baterland auch künftig dienen wollten, thre religiöse lleberzeugung ober gebiete ihnen, so zu handeln, wie im vorliegende« Fall. Ans Vorhalt, daß st« doch seiner gelt brt ihrer AuShebnng de, Fahneneid in vorgeschriebe»» Weise »»»«rweigerlich grleiftel hätten, erwirderten sie, damals seien sie «den noch sehr jung ge- wese, nnd hättrn die koche noch nicht so lies gefaßt. D»S Gericht ließ bl« Einwändr der Ang-ichnldigtrn nlch» gelten, sondern ver- »«heilte sie ans Grnnd der ätz. 48 nnd 94 de« dentschen Militatr- Str.-V. z» je 3 Monaten Gelä.galß, G. 43 kantet: „Lie Steas- barkett einer Handlung »der Unterlassung ist dadnrch nicht a»S- geschlossen, baß bar Dhäter »ach seinem Gewisse, ober den Vor schriften sein« Nrllgi», sei» Verhalten für geboten erachtet." tz. 94 lantet: „Ver da» Gehorsam anSdrgcklich verweigert... oder aas wieberholt erhaltenen Beseht ln Dienstsache» i« Ungehorsam beharr«, wird mit strengem Arrest nicht unter 14 Tagen »der mit Gefttngaiß »der Festungshaft dt« z, 3 Jahren bestrsst." » » « * In der a» 6. d. M. in Pest abgehallenen Sitzung des Eonvente«dr».N »form irlenDon au.Kirchrodi strick es- legte Direktor Farka» drn Jahresbericht der Bester resor» mirtea theologischen Akademie vor. Dem Bericht« ist zu entnehmen, daß von 47 Zöglingen de» Institute» nahe;« «in Drittheil den Cursu» der englischen Sprache gehört und die Prüfung auch mit gutem Erfolge abgelegt hat. baß jedoch der Lehrcursu» der deutschen Sprache nicht abgeliailcu werden kounle. weil sich keine genügende Anzahl von Herren meldete. Tiefer Umstand bewog den Vorsitzende». Grasen Ludwig Ti»za, der ein Bruder de» Ministerpräsidenten ist, de» Zöglingen eine scharfe Nüae sür diese Nachlässigkeit zn er- Ibeilen. Sie müßten um so eher Deutsch verstehe», weil die Seelsorger am besten zurMagyarisirung der deutschen Gläubigen ihrer Gemeinde beitragen könrlcn, wenn sie sich in deutscher Sprache mit ihnen verständigen und sie dann zur Erlernung der magyarischen Sprache aneisern würden. AuS dies.», Grunde fordert Gras Twza drn Prosessorenkörper aus, die dculsche Sprache selbst dann vorzutrage», »veno sich auch »ur eia einziger Hörer meiden sollte. * Die russischen Gardelruppen haben da» Laaer bei Krass »oje Ssclo bezogen, und dort hat der regelmäßige Dienst begonnen. Auch der Großsürst-Ihronsolger wird diesem Jahre zum ersten Male activcn Dienst thnn al» Lien, tenant im Leib-Garde-Negiment Prcobratschcnski. Wre c» heißt, soll er gleich jedem änderen Osficicr dienstlich beschäftigt werden. A» den Lagerübungen nehmen auch mehrere Linien» Infanterie-Regimenter und Reserve-Bataillone theil, sowie ein Garde» und zwei Linien-Schützen-Bataillone der Groß fürstlich finnländischrn Armee. Bekanntlich hat da» mit Ruß land durch Personalunion verbunden« GroßsÜrstenlhum seine selbstständige kleine Armee, bestehend au» einem Garde» und acht Lmien-Schützen-Bataillonen. durchweg vortreffliche Trup pen. Drn Oberbefehl über da» Lager hat Großfürst Wladimir übernommen, klebrigen» wird in diesem Jahre die Lagcrzeit kürzer ol« gewöhnlich sein; die großen Manöver finde» in diesem Jahre nicht statt. * Au» Belgrad, 7. Juni, wird geschrieben: ''„Die serbisch-türkische Grenze war dieser Tage obermat« der Schauplatz blutiger Ereignisse. Die Grenzwache im Bezirke Iabian, Topliccr Kre>«, war gerade im Begriffe, die Grenzlinie abzuzehen. al» sie am S. d. M plötzlich in der tähe de» Wachposten» Ajkobila von einem Gewehrseuer über» rascht wurde, dem der Grenzer Zwetnn Stojiikovic zum Opfer fiel. Al« Angreifer wurden Arnauten constatirt, die sich in einem Hinterhalte verborgen gehalten hatten. Am 4. d. M. am ein zwerler Uebrrsall vor, ver um so de» bäuerlicher erscheint, als an demselben Nizam» unter de» Eommaod» de» IuSbasch« Mehmed Effendi theilgenommen haben. Arnauten haben nämlich gemeinsam mit einer Ab- lyeilung Nizam» de« erwähnten Mehmed Effendi einen Angriff aus den serbischen Grenzcordon Dabischedacki-Biß unternommen, wobei der serbisch, Buijubaschi Jovan Trebischujanin tvdtlich verwundet wurde. Lie Angreifer bemächtigten sich darauf de» verwundeten und hieben ihn buchstäblich in Stücke. Die serbische Negierung hat wegen dieser Vorkommnisse bei der Pforte sofort sehr energische Vorstellungen erhoben." * AuS Nom meldet der vaticanische Correspondent der »Politischen Correspondeaz": ES wird wohl heute kaum Jemand mehr de» Mnth finden, den Bestand einer römischen Frage, welche noch vor Kurzem rundweg bcftriilen wurde, in Abrede zu stellen. Angesicht» der Fluth von Zeitungsartikeln und Flugschriften, welche in den letzten Wochen in Italien sowohl wie in anderen Ländern Über die Frag« eine« Ausgleich- zwischen Batican und Ouirinal erschienen sind, darf man behausten, daß die Regelung der Lage de« PapstihmnS alle politischen Kreise in Europa beschäftigt. Unter Anderem hat «S auch Pater Dostt für gut befunden, sich an der DiScussion diese« Gegenstandes mit einer kleinen Schrift zu betheiligea, durch welche Niemandem eia Dienst geleistet wurde. Zum Ruhme des Pater! Tosti wird seiu unglückliche- Büchlein gewiß nicht beitragen; aller- ding« bat dasselbe einigen Glaub ausgewirbelt, einen bemerkenSwcriheit Eindruck hat e« ober nirgend- zurückgelassca. Die Zuschrift de» Pater« Tosti an den „Osservatore Nomano" läßt ia ihrer unklare», unbestimmten Fassung den Mißgriff des geistlichen Autor» keine», weg« ia einem günstigeren Lichte erscheinen. Die Vorschläge der Herren Fazzart und Bonghi zur Regelung de« Verhältnisses zwischen Vatikan und Ouirinal erscheinen den vatikanische» Kreisen andiScutirbar. do diese Politiker von dem seiten« dieser Kreise durch- au» verworsenen Principe auSgeben, daß der Papst sich ohne wirk- liche Eouveräaetät al« frei betrachten könne. Ohne den Besitz eines eigenen Territorium», innerhalb dessen er volle und u»bcich>ä»kie Jurisdiction auSübt, genösse der Papst keine Unabhängigkeit, da er dann thatsächlich von den zur Verbürgung seiner Unabhäiigjglcit zwischen anderen Mächten abgeschlossenen Berträgen und von ander- weitigen Gesetzen, die überdies jederzeit abgeändert oder ousgehoben werden können, abhinge. Eine BerstLudigung erscheint somit bioS aus dem Boden der Wiedergabe eine« eigenen Territoriums an den Papst möglich. Die Ernennung de« Cardinal« Raarpolla Marchese del Tindarv zum päpstlichen GiaalSsecreiair wird mit allgemeinem Bei- lall begrüßt. E» läßt sich von den» Cardinal nur Rühmliche» lagen; er ist ein valleudeter Gentleman, hat tiefe wiffcuichasiliche Bildung, ist eia überaus gewandter Diplomat und erfreut sich bei den europäischen Häsen »ine« ausgezeichneten Ruse«. Svcciell der Papst bringt dem ilardiual Rampolla lebhafte Sympathien und be sondere Werlbschötziing entgegen. Die Unterhandlungen zwischen der englischen Regierung »nd dem Batican wegen Errichtung einer stindigen diplomatischen Be» iretuug Großbritanniens beim päpstlich,» Stuhle nehmen, wie all- seit« versichert wird, einen sehr günstigen Berlaus und dürsten in naher Zeit zu einem glückliche« Abschluß gebracht werden. Die Arbeiten sür die vatikanische Ausstellung werden niit große», Eifer betrieben. Schau au« dem gegenwärtigen Stande der Vorbereitungen und aul den bisher sür die Ausstellung eingetroffeuea Gegenstünden lüßt sich schließen, daß dieselbe rin glänzende» und überaus esselnde« Bild bieten werde. * General Boulanger will, wie man au- Pari» meldet, den Oberbefehl Uber da» XVU. Eorp» nicht, wenigsten» nicht sofort, am t. August übernehmen. Man hat ihm einst weilen einen Urlaub von drei Monaten bewilligt, den er in der Bretagne zubringen will. * Ueber di, Jubiläum«-vorder, itu ngen in London schreibt ^n Eorrespondent der „Neuen Freien Presse" vom S. d. M.: Grit rlalaen Tagen nehmen dir Vorbereitungen sür die Jubi- löum».Festlichkeiten eine entschiedene Foim an. Ganz London spricht von nicht« Anderem wi, von dem ludil«,, und riesige Summen «erden sür Fenster berahlt, welch« eine Aussicht aul de» Zug der Königin nach der Westminster-Abtei gewähren. Allerdings wird diese Pkocession selbst nicht da« geringste künstlerische Schaugevränge darbleten; nicht« wie btt paar Staarswage» «ad «ine Schwadron Garden als deren Eleorte, ketn Triumphbogen, von historischen Ai', klänge» «a der Form von Auszügen «nd dergleichen nicht die geringste Spnr. UeberdieS beschloß die Känlqi», dlo« im 8emi «late, also blo« im hold«» Staett. »ach der Adtel zu fahren, uod die auswär tige, sürstlichen -ersoaen »erden nickt eiumol i» der Proeeisiou der Königin solgrn, sondern ei», halb« Stund« früher nach Wekminsier