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k.»u<wr. § »ic r «»»«» b,»orooL lXUor ». > s. > a. » 0 «. l»nk lkln». v«r /1Ü ZVL« U. tt»««». ' I» > I». > o. > I-. »e. «>«. »e. »o. > a. l a0.nl/7ri . Kursor. >». > s. «0L >ae««tL i r. > L p» Sittel- ». «ät«4X» Erf«h«t«t tsgltch früh «»/, Uhr. »rssrN«, >»t Lr»rtz«i»» z»»n«,e«xfle ». APrrchtiRtr, -er Krssctt»» v,r«m,^ u>—1» Uhr. N«ch«tu»I» b—8 Uhr. «Rr vt» NX-»», ^»,ei,,»-n W,i»c«rX» R»»«ü«o s«r kür dt, »««stsl,»»» N»»»x 8«Al»«ie« «, «Xtz»utR,e» dt« » llhr «ach»«,,«««. «» G»«»- »»» F«stta,e» »rü» dt«Uhr. 2» >e» Eslr, str 2»s.-A»«t»h»r: Ott« Ule««. Vntvrrstiätsftrnß, 1. . ^ . . r.«t»«,ch,. Knttzartnrnstr. 83 p,rt. «n» »«»i^platz 7, »>, btt '/,» vdr. UchMtrIasMÄ Mzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- und Geschäftsverkehr. ris. Mittwoch den 7. August 1889. M»o««Om»nttvrO<» vierteljährlich 4»/, Mt. «cl. vrtnaerloh, ö Mk., dnrch di» tz dVd» TUN. JedeeinzelneRnm»«rSVPs velr-eremplnr lO Ms. Gidühre» für Extribeilnar» (ia Tnqedlatt-Format aesalzt) «tzoe Postbesördernng SO Mt. »tt Poftbrsörderxg 78 Ml. Inlenür «gespaltene Petitzeil« 20 M. Größen Schrift«, lant »ns. Preisverzelchniß. Tabellarischer ».Zlffernsatz »ach Höhen» L»rt>. Ueclamen nnter dem Nrdaeti»»«strich dt, «xspalt. Zeile bOPs. vor de» Famtlirnnachrichte» di« ögespaltene geile «0 Pt. Inserate sind siel» an die Gxprdttta» zu sende». — Rabatt wird »icht gegebe». Zahlung prneonmernn>lc» «der durch Post» Nachnahme. 8Z. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Manntmschlms. Dl« Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgase« betrug i» der AM »o» SS. 2«U -ts ch.üt»«afkd.2. im Lrgaoddrermer sei 2F Millimeter Druck und l»8 Litera stüadlichrm Eonsum du« ld^ fach« der Leuchtkraft d«r deutschen NormaUerzr von 89 Millimeter Flammeahöh«. D«« specisisch« Gewicht stellt sich i» Mittel auf 8,481. Leipzig, am 8. August tS8S Drs -üat-s Deputatto« ,» Ae» Gasanstalte«. Ausschreibung. Für deu Neubau de« Polizeigebäude« Hierselbst solle» t) die Glafer-ArAetten und 2) die Saslett«n-s.Lrhette« Veraeben werden. Lcbeil«verzeichnisse und Bedingungen können im Vau« bareau. wächterstraße. gegen Erlegung vo» je 1,00 ent» uommen werden. Die Gebot« stad versiegelt und mit der Aufschrift: Akeaba» Poltzetnetstnv« „Glaser-Nrbetten, der Saslettnaas-Ülrbeiteu" bi« »um l7. August ». o.. Nachmittag» b Uhr. bei unserer Hochbauverwaltung. Nathhau« 2. Obergeschoß» Zimmer Nr. 5 portofrei «i»,areicheu. Wir behalten ua« di« Au«wahl untn den Bewerbern, bq». auch dir lheiluug der Arbeiten, sowie Ablehnung sümmtlichrr Angebote vor. Leipzig, dea t. August >88«. lb. »SV8 Des Naths -er Gta-t Leipzig Bandepntatton. vetanntmachllug. Di« Herstellung einer 40 cu» weiten Lhonrohrfchleuhe, sowie einer Wölbschleuhe S. Elaste ia der Feld» bez. Ehaustee» straße im Stadtbezirk Leipzig-Reudnitz soll verdungen werden. Di« Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Nathhau», 2. Stock werk» Zimmer Nr. >4 au« und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezüglich« Angebot« sind versiegelt und mit der Aufschrift ,,Gchte»O«»-«» ia -er Feld« »»d Lhauffeestrage ,» Letpztg Skendnttz" versehe» ebendaselbst und zwar bis zu« 1Ü. ds«. Mt«. Nachmittag« ö Ubr, einzureickcn. Doe Nath behält sich die Lu«wakl unter de«' Bietern, sowie da« Necht vor. sämmtliche Angebot« abzulehnen. Leipzig, de» 1. August 188S. Des Nath« der Gta-t Leipzt- ld. SS48 -LtraHeubau-evntation. Vekannlmachung. Der a« 2. Äanuar 1842 zu Zittau geborene Buchbinder Grast Goastaatn» G^alze ist zur Fürsorge für sein« Familie aazodallen. E« wird gebeten, den Genannten im Falle seine« Be tresten« »ach hier zu weisen, rrspective Nachricht über seinen Aufenthalt anher gelangen zu lasten. Leipzig» am S. August 1889. Der -lat--er Gta-t Leipzig. (Ar«eaa»t.) L. kl. M. »o. 2423. ä.B.r Winter. Rchdt Der »nter Volizelansstcht gestellte Tattler und Dülchner Ludwig -rtnrtch Döhler vo» hier Hot sich der über ld» verhangenen Aul- ficht entzöge, nnd ztedt »ermnthlich al< Landstreicher umher. A» alle vehSrbe» ergeht hiermit dal Ersuchen, Döhler im vetretnugl- fele festt»nehme« »nd un« kurze Mutheilnng zugehen z» lasten. Leipzig, «m 8. Auaust 1889. Da« «eltzei»«» »er Ttgdt Leipzig. Stellvertret» ^ ^ ' gebung, welche keine Haudhaben zur Verhinderung oder "^Unz und gar nicht, „ " ' iet. wen» man darauf verweilt. Ia Stellvrrtretung: vr. Schmid. H VrkanntmLllug. Bei de» Postämtern in Leipzig-Lonnen»» nnd in Leipzig-Eutritzsch bestehe» fett dem I. August «ffeutltche FerusprechiteUe». Die. selbe, sind t» Sommer vo» 7 Uhr, tm Wlntrr von 8 Uhr Morgen» bi» S Uhr Abend» geöffnet. Fernsprechlchrtne. welch« znr Benutzung der Fernsprechstellen be recht,,«», werde» an den Schalter» der genannte» Postämter vrikaost. Leipzig L. A»,«ft 1889. Der Sgtserltche Ldrr-P»fttzlr»kt«r. Walter. Schrm Die Ausgrabung der Leiche Larnot'-. 2n Magdeburg bat sich am 2. August ein bemerken« werlher Vorgang vollzogen, welchrr zeigt, wie sich vie Be »iehungen zwischen Deutschland und Frankreich gestalten könnt««, wenn der gebitdete und vernünftige Tye>l der Franzose» den Mnth hätte, mit der eigenen Meinung ihren wenigen vewrünftigen Land«leut»n aeaenüber hervorzukreten. Die Red« de« Leine-Präfrcten Poudelli bei der Au«grabulig der Leitbe de« General« Earnot war der Au«druck der natür- lich«!» Empfindung einr« Franzosen von Geist und Herz, der sein Batrrland liebt und dorurtbeil«lo« genug ist, um dir Srnnzeichrn de« Anstande« und der gute» Sitte auch bei denjenigen entsprechend zu würdigen, welche al« Feinde zu betrachte» ein moralischer Zwang ihn nvthigt. Er ist doch wahrlich nicht zu viel gcthan vo» rinem hohen französischen Beamten, welcher einen ehrenvolle» Auftrag seiner Negierung im Auelande au«sllbrt, wenn er ihm erwiesene Höflichkeiten und Aufmerksamkeiten dankend anerkennt. Da« hat Poubellr in Magdeburg gethan, er bat der Stadl Magdeburg, der preußischen Regierung und dem Kaiser den Dank der Ecm Mission «»«gesprochen für die Ehren, welche sie den lieber restn, de« General« Earnot erwiesen haben, und er hat fein, Ned« mit dein Hinwei« daraus grschlosftn. taß sich bei dieser großen Kundgebung Deutsch« und Franzosen ver einigt haben, um mililamsche Tugend und valerlandölirbe in eine« ihrer vornehmsten verlreier zu ehren. Da» ist so »alürlich nnd selbstverständlich, daß r» eigentlich keine» weitere» Worte« zu bedürfe» schrtnt. Und doch liegt die Sache u> diese« Falle g«»; ander«. Der He>»e- Präsert Poubellr und di» Personen, in der«» Namen er gesprochen, haben damit rlwa« begangen, w - in de» Angen eine« vielleicht nicht unbeträchtlichen Tveil « d-r Francs« verwerflich erscheint. Nach^der dieser Leute habe» di, Stadt, und Staat«drhürd«n, sowie di« milttairischen Autoritäten in Magdeburg d«n ver- tretrr» Frankreich« gegenüber nnr ihr» Pflicht gethan. die von diesen schweigend und mit würdevoller Gemessen, »eit entgegengenommen werden mußte. Alle«, wa« darüber hinauüging, waren würdelofe Schmeicheleien, wie e« die boulangistischrn Blätter nennen. Da« ist der Stand- punrt von Leuten, welch« di, französisch« Revolution al« den BiA'nn einer neuen Zeit betrachlrn und feiern, weil ir die Gleichberechtigung der Menschen zum Grnndfatz erhoben fat. Di« Franzosen von heule erkennen Viesen Grundsatz nur unter dem Vorbehalt an, daß dt« Franzosen von den übrigen Völkern Europa« al« di« bevorzugke uud höher be rechtigte Nation angesehen «erden. W>r haben r« seit Beendigung de« deutsch»französischen Kriege« so und so »ft ertrdt, daß Deutsche in Frankreich nur bethalb, weil sie Deutsche sind» beleidigt, mizhaodell, ge angen gesetzt, al» Spione behandelt, und vrrurthrilt wurden. E- genügt in Frankreich, deutsch zu sprechen, um sofort die schlimmsten Gesahren für Leben und Gicherheil herauszudeschwvren, und dq« grschiebt hauplsächlich vr«halb, weil der Deutschenhaß von der Regierung gepfl-gt und ystematisch angrsacht wird. Sobald irgend «in öffentlicher Scanval geschieht, welcher die Franzosen in der öffentlichen Meinung Europa« heradzusetzen geeignet ist, dann lehnt die Regierung die Verantwortung ab und beruft sich auf die Geletzgebung, welche keine Haiivhaben zur Bestrafung derartiger Au«schre>tungea gewähre. Ai« Also»« Xll. in Pari« beleidigt und mit Steinen aeworfrn wurde, da wurde di« Schuld aus den Pöbel geschoben, eine Grnugthunna erhielt aber König Also»» nicht. Ul« dir Hrelburgrr Studenten, welche in Belfort fever Bo«l>rit der Menge jchutzlo« prei»qegrb«n waren, gerichtlich gegen ihre Be- leioiger Vorgehen wollten, fanden sie keinen Anwalt, der ihre Sache vor Gericht vertrete» wollte. Noch am 14. 2uli wurde da» Local «ine» Wirlhe» aus einem Pariser Boulevard zer stört, weil man ihn der aufgeregten Menge al- Deutschen denuncirt hatte. Haben doch sogar Mmist>r wie Fiouren» und Ferry, nachdem sie in» Privatleben zurlickgetrelrn waren, sich z»m Deulschrnhaß öffentlich bekannt. Man sieht au« alle» diesen Vorgängen, daß der gebildete und vernünftige Theil der Franzosen im Punkte be» Deutschen, baffe« moralisch unfrei ist. daß er der öffentlichen Meinung Zugeständnisse macht, gegen welche sich da« eigen« Urlbeil ssräubl. Der Deutschrnbag liegt in Frankreich in der Lust, er gekört zu den unenlbedriichen Mitteln, um die Di»c'plin im Heere ausrecht zu erhallen, weil r« an einem Höckst- commandirendeu von hinreichender Autorität fehlt. Der Deutschenhaß »st die unsichtbare Macht, welche da» französische Sloal»wesen nothdürstig zusamnirnhält, nur mil ihrer Hilfe wird e» möglich, die ung beurea Summen auszubringen, welche da» sranzösiscke Heerctbndgel verschlingt, da« Herr ist di« Hoffnung der Zukunft Frankreichs, e« soll da» Werkzeug werven, u>» Elsaß-Lothringen wiederzuerobern und Frankreich die politische Bedeutung zurückzugeben, welche e» bi» zum Jahr« 1870 hatte. Sollte e» denn nicht bei einigem Muth und gutem Wille» möglich sein, die künstlichen Fesseln, welche die Franzosen zu einem großen Tdrile mit Widerstreben tragen, abzustreisen und endlich in rin» Bahn cinzuleiiken. die zu dauerndem Frieden und zur allgemeinen Wohisahrt führe» würbe? So bald Franzosen al« Gesandte oder al» Privatleute nach Deutschland kommen, treten regelmäßig ol«bald die lieben», würdigen Seiten de« französischen BolkSLarakler» bei ihnen hervor, wenn sie aber in den heimathlich«» Dunstkreis zurück- kehren, dann macht der dort vorhandene Krankhelt-stoff auch aus sie seine Wirkung geltend. Die sranzvsischon Botschafter sind am Berliner Hose siel» gern gesehene Persönlichkeiten gewesen, besonders Gra St. Ballier und rbenso der gegenwärtige Botschafter Her bette, der Sohn und der Bruder kr» französischen Präsivcnlen Earnot nahmen gleich drm Seinepräfecte» Poubellr und den sie begleitenden Vertreter» der französischen Presse au« Magdeburg die angenehmste» Eindrücke in ihre sranzvsische Heimath mit hinüber, aber e« muß leider al« sicher betrachtet werden, daß dieser flüchtige Aufenthalt einiger Franzosen von Bedeutung in Deutschland und die dabei gemachlc» Ersab- rungen nickt genügen, um e»>e durchgreifende Wirkung aus die öffentliche Meinung Frankreich» zu erzielen. Wenn man vo» der Zeit einen mildernden Einfluß aus die Stimmung der Franzosen gegen Dmlschlanv erwartet«, so hat man sich gründlich getäuscht, denn jetzt, nach mehr al- 18 Jahren, innerhalb deren e»ie neue Gei erat o» h-rangrwachsen ist. hat sich der Deulschrnh.iß der Franzosen »icht nur nicht vermindert, sondern sogar »och vermehrt. Es wäre nachgerade an der Zeit, daß einmal von Voru>th«il»sreie» Franzosen die Frage ernstlich erwogen würde, ob nicht durch Verständigung von Volk zu Volk die Auk- t lgung diese« selbstmörderische» Haffe- erreicht werden könnte Man rüstet sich jetzt bei allen clvillsirten Völker» zur Be< sch ckung rl»r« Evngresse» gram die Sklaverei, e» wäre wahrlich eine nicht minbrr dankenSwerthe Ausgabe, der Miß bildung de» nalionalcn Haste» civilisirter Völker mit allen Mitteln enfgegenzulrrtrn, welche menschliche Bildung und Gesittung an die Hand geben. Es scheint nicht wobt gelba» daß man diesen Haß al» etwa» Unabänderliches, UnauSlilg bare» hinnimmt und durch gegenseitige Zurückhaltung unv Entfremdung immer mehr verschärft. E» ist ein unberechen barer Schade, welcher darau» für die ganze kivilisirte Welt erwächst, daß man den Haß eine» groß-,, BolkcS gegen ein andere» zur dauernden Eigenthümlichkeit werdrn läßt, welche sich von Generation zu Äeneralion »ererbt. Ischl zurück, um dort im en^en F » ^ ^ ^kung hurt,fest »u begehn,; a« 20. » SN „ N ^ ^ f de« Schab von Persien m Wien w er mitge.heilt worden werden E«n^der M enthalte, de« Ka.srr, v°° Oes «rem, ° ^ Sm mtllche Mi nrster'n B ^ ^^l> de- inbrn, werden ^ zurück- betreffenden Tage von ihrem au w ub-rbanpl kehren wüsten. Von den Murist , der Minister belle dach »>-,,«. Unser-, «rach -n. g-währ, d>- d-u, ch- L >i.rb- 'dewrist Ä-» «°d ,ar nick., °°b jene. F«.be..-rech. dem Gebrauch vorenihaUe» iet. wen» man daraus auch Yachveriammlunae, und Fachverrrne von der ^usiül ng n»rn»n Dtele« Schiä al v«i danken die Fachv> reine !7dgl!ch dem Umstand», daß sie sich pal.tilchkn A^ianan der Soelaldemokrati« dienstbar machten, daß sie tn ihre Organisat an a.rade t-n. ,°c.alrevol>,tt°°°irko Tendenzen b°t>ea ''°«iiig-., uu > daselbst znr Herrschast baden -mvorloin.nen b-ffen. die der «^aa m,t allen ibm »u «-bat- stehenden Mitteln beka.nvsen muß Wohl oder beweisen d>« zahlreichen Streiks ohne Weiiere», daß trotz de» Kauipse« aeaen die Socialdemokrolie d-n Arbeilern da» gegebene «ereinigunaSrech« vollständig g.walirl ist ?toch w-n g-r aber, -lr durch die Klaqeu über da« den Fachvereinen ötiec« w.derfa.,re»r Schicklal »nrmöa-n die Socialdemakraieu glaubhakt zu mache», daß ia „unerhörter" weise in da« EoatittonSrechl der «cbeitcr gegriffen' werbe, wenn fie neuesten« die stellenw-ts- gelchufieiien Vereinigungen von Arbeitgebern zur «erhüinng von «t>-tls deanftandrn. E« versteht sich doch vo» selbst, taß da« Vereinigung«- reäit im Lohnstreit beiden Dheüen gtelchmößig gegeben sein muß soiist «»re »« eben keine Fretft-llnng de« Ltrenv-rsahren«, sond-in eine Au«lieser»n- de« «ine» in die Hände de« Aad-r-n. Allerdings gäbe a« eine Moglicht,,». verhü ea. daß in diesem Lohnstreit die Arbeiter nick« Io feindselig den Arbeitgebern gegenüberftrh » und die Arbeltt-Eiiistellunge« niemals l» viel Haß und Becditlerueg derausbringen würden: di« Arbeiter brnnchten sich nnr de« hetzerische» Vormund« zu «niledigew al» »elcher flch die Sociildemokratte ttznea ausgedrängl hat. » Au» Hannover, 8. August, wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: Zur weit-rea Erlänieruna der von ultramonioner Geile so gern gebrauchten «.deasart, daß t» Hannover unter brr lräheren Land,»Herrschaft die katholischen Angelegenheiten besser be- rathen gewesen seien al» unter brr jetzigen preußischen Regierung, dient auch die Dhotlache, daß »n bannoverlcher Zeit tn dem Lehr plan der döherrn Schulen hiesiger Stadt em Religion-anlrr- ricbt für katholische Schüler nicht voraesclien war, s» wentg Leipzig, 7. August. ür di« Berliner Reis« de« Kaiser« Franz Joses sind nunmehr alle Bestimmungen endailtig ge trosten. Wie «in Bericht ou« Wien meldet, trifft dort ker Kaiser am Mittwoch, 7. d. M., Morgen» au« Hscdl rin und tritt i» Begleitung de« Erzherzog« Franz Frrdi nand am Sonntag, Abend« 9 Übr, Mit einem Sonderhof zug« ans der Nortvahn über D re«cen bi« Ne,se »ach Berlin an. Im Gesolg« de« Kaiser« Franz Zoscs wrrbr» sich befinden: der Minister dr« Aeußern Gras Kalnoky und s« n erster S-ction-ches von Szoeghenhi, Hossrcrelair Gra Wydenbiuck. dir Generaladjutanten Gras Paar und Belsra», drei Flligtlarjntante». der Ehcf br« Generalslabe« Baron Beck, Slaal»rald Baron Braun, sowie »ichrere B-anile de» E.rbiiiel« n„v brr Militairkinzlei. Am Donner«kag, lb. August, rczsi Kaiser Franz Joses Adt«o« üder Prag-Vuow«,»-Liaz noch icht für katdolifche Schüler nicht vorgefeden war, l» wenig nuch dessen Angemessenheit zu besireiien grw-sen wäre. Dabei ist e« geblieben di« »o der vielleicht vor einem Jahrzehnt ersolg:-» E,öff- nuna de« kSaigllchen Kaiser Wiibelni-cdyninnsium«, woselbst, d prenßilchen Brauch getreu, von Anfang lür psiiäitmLßtgen fatdolilk Nrligiolikuiilerrichl Sorg« getragen war. Al« da» Bedürlniß eine« solchen auch an anderen höheren Schulen sich gellend mochte, wünschte di« ober« GtaatSschuldeoöid« vor einigen I->hr-n dirien ReligionSunIcrrlchl u. A. auch an dem städtischen Gvninasillin Lveeum II einzulührea, sand aber mic dieser Absicht bei hrr siädltlche» Verwaltung kein Sutgegenkomme» Inlolge d-ffen ward der katholisch« Religionsunterricht an d-in genannten paffer Wilbelm-Gvmnnsium zunächst erweitert und kaibo- tisch u Schüler» aadcrer Lehranftalten hierseldst dir Dheilnadme daran ermöglicht. Iuiolge einer neuerlichen v-rsügung de« Luliu«. minifter» wird gegenwärtig an drei h «sigrn höheren schulen, dem Lhceum II, d m Realghninasium und drm Kaiser Wildelm-Gymna- sium, planmäßiger kaiho iscber Relig o»«uaierrtcht erlvetlt. an drm lheilzunehmen katboüsche« Gvüle>a oaderer höherer Lehranstalten sr-ittehi. Dir welstsch-ultramoniane Press« hat natürlich nicht «nter. losten, d es« Reveruiig srrueig zu begrüßen; ob dieselbe aber bei unteren uliramontaneu Welsen „ne Sinne», oder nnr Meinung«, ändern», herbcisührrn wir», ist wohl wehr al« zweifel-ost. * Au» veutberr, 8. August, wird gemeldet: Gleichwie vor dem Schmeidnitzer Gchwurgeiicht für die nieder, schlesischen Bergleute, so haben gestern vor der hiesigen Strafkammer die während der Lohnbewegung begangene» «utlchreitungen für die oberlchlellschen Bergleute »tu gerichtliche» Nachspiel gehabt An,«klagt waren Bergleute der Gräfin Lguragrube' de, «ö,iia«hüite^ der „Fanny Fron,.Hütte", der ..Deuilchlaodgrubr' und der „Wat-rloogrubeDie sechs »»geklagten Bergleute der erst, genannten Grube, welch-, am «I. Mai d. I. von einen, Schach, zum ander» ziehend, die Bergleute zur S nNellung der Arbeit aufge. fordert hatten, »rdlelien «esängniMos.n von 4 Wochen bi« 4 Monaten. Die beiden -„geklagten Äergleo, der ..gftuny Franz. Hütte . welch« dir zur Arbeit gehenden Hüttenarbeiter eft.zrln zur Umkehr gen«,big, und diejenige», welche sur >l 180 Sch chttohn arbelteten, gekchmähl, bedroht und zum Theck mißhandeit batte», »urden zu l — z Monaten Gesängiiiß vnurtheilt ,«* *?,*"** Vteas« traf die beide» onaeklagten Schlepper von der '^'U^'°°l'grube V,» erhielten ü Monat. Grsängniß, weil sie am 17. Mai inmitten eine» Drupp« Arbeiter aus dir zum Aus- einandergehen auk,ordernden Gendarmen und veomten mit Steinen a-warfen und die Anwesend.» zum Sturm ausgesordert hatten. ^ ^ Ausstandsgebiet gelegenen G,uben «."»fl'», daß ständige « bgeordn, te, und zwar Abtor,lung ein Hauer und von jedem vberstelgerbeziik ein . werden. Diese Abgeordnete» Heien in jedem Versammlung zusammen. in welcher die tn brr ^7,. «^glenten .ingegangenen Beschwerden erörtert und > d. M ersolalen Reich« 8 » ° ^ ^ Wahlkreis« (Os»er «l. br „ -Halber- von'd^"im "n* dkeg,erung«be,irk« Magdeburc, v Ganzen abaegebenen >S2«l St. erhielten Vsilgermeist^ p D- Sohn-Osterwieck (cons.) 8939. S'abtralh a,ft.,„ lg W bcvoistrhenSra Besuch de« ^aren Wlen^öm d-r .Bossii.chen Z-ftung- Buek« »n» » soigenke einem St PelrrSduror B rsr eutn.mm.nen v-merkun,ea mitgelheilt. ,i„« mit am ouä den russisch»» Hoftrrisea in Fühlung stehend« Persönlichkeit korrhin gelang«» ließ: Man aiüffe — betont der V«ter«tznraer vrtrflcheeib« — gegrn- gber Ankündigungen über größer, Reilni de« Zaren besonder» Zweifel walten lassen, da Dtefeaiae». aus »eichen die Verantwortung ,r die Sicherheit de« rvlsiich a Kaiser« lastet, statt de« Mittel« der Nküeimva'tnng der Reisedi»positton»» de« Kalter« »ttnater da« asfiatriere der mtttelboren Verbreitung nnzntreflend», o»d etnander wideriprechender Angabe» wählen, um die Ausmerksawteil io lange al» möglich vo» dem lhatlächlichea Reileweg, de« garen abzulenken. Diesmal wurde ». B. ml» sichtlicher Beflissenheit »»länglich behauptet, paß da» Kaiierpaar, welche« »älirtnd seine« jüngsten Ausflug»« nach den sft>a sch«» Scheere« van der Seekrankheit empfindlich belästigt worbe» sei, de» Seeweg anläßlich der größere» Reis« nach dem Ausland« vermeiden w«id«. Dieser Darstellung folgte aber raich eine entgegengesetzte ans de« Fuß«, «»»ach dn« Kaiser- paar, w lcheS »och immer uoter dem Etadrvcke der Zagentgleisung bei Bork, st-be. vor größeren Eiseabahvsahrlea «tue vaub«>wiudliche Scheu enipfinde. Ja den letzten Togen wurde tn Ver«r«h»>ger Hos- krcisea neuerding« versicdert, daß der Kaiser sich znr See nach Stettin deg.bcn werd«. am von dort »ach Berlin Wetter zn ghcrn. Die Wahl diese« Wege« wird jedoch — nnd die« ist die niereffanieste Einzelheit de« obgednchie» Petersburger Briese« — ia äoskrclsen nichi m» dem Hinwei« uns die Kalostroph« von Vork>, oadern Mit »Besorgnissen, die bezüglich der Sicherheit de« Zaren bei einer Eisin ahnsadr« von Peieradurg nach Berlin an de» leiten, den Stellen a-d-gl werd-a'. begrügdet. Welcher Natur die hierbei in« Auge gef ßten Gesahrr». ob etwa nihiüstische einlchiäge oder anbei« gcariete Qu-ll n der Venniu igung gemeint seien, wird ln dem Briete nicht angedemel. Die Lasiert» würde sich, soll« die Reise thaiiächlich über Stettin gebt, »ach der Ausschiffung de« Kaiser« daselbst, direct weiter »ach Kopenhagen begeben. * Die Absichten der hohen Pforte in Bezug auf Kreta ind noch immer unklar. Nach neueren Meldungen soll sie nicht mehr mit der früheren Ruhe aus die Vorgänge in Kreta blicken, sondern von ernsten Besorgnissen erfaßt sein. Die .Time«' will wissen, daß Befehl erlhejlt sei, 88 808 Mann Reserve einzuberuse» und 48 888 m Unisormtuch unv SO 088 rotke Mützen cmzukausen- aus den Schiffswerften werde an gestrengt gearbeitet und Alle« weise daraus hin, daß die Morte er für nvlhig erachtet, für alle Möglichkeiten innerhalb unv außerhalb de- Reiche» de« Sultan» gerüstet zu sein; weder' diplomatische Versickerungen, noch die berubigenden Aeuße- rungen der Presse vermögen die sichtlichen Besorgnisse hin wegzuscheuchen. Andererseits aber scheint die Entwickelung der D nge diese Besorgniß keinc«wcg« zu rechtfertigen. Zwar wird der versuch gemacht, vie griechische Regierung für den Ausstand zu gewinnen. Dir krelensische Eolonie zu Athen hat am vergangenen Donnerstag einen Beschluß gefaßt, durch welchen die Regierung ausgesordert wirk, die wassensiibigen Mitglieder der Eolonie auSziirüsten und nach Kreta zu ent senden. damit diese mit den Waffen in der Hauv gemein schaftlich mit den Kretensern kämpfe», um den hellenischen Ideen zum Siege zu verhelfen: indessen spricht nicht« dafür, daß man in Alhen daran denkt, die bi«der drobachtele vor- sichlige Ziirückhallung, die sogar aus türkischer Seite An erkennung gesunde» hat, auszugeden. Bon Kreta verlautet wenig Neue«. Riza Pascha, der vorläufige neue General- gouvrrneur, iss dort eingrtrofsen und bal die türkischen Truppen angewiesen, sich in die Fort« zurückzuziehen, um jeden Zusammenstoß mit den Bewohnern zu verhüten. * Au» Pari«, 3. August, wird der .Lvlnischen Zeitung" geschrieben: von de» heutigen Blättern enthält nur der .Matin' eine ouSfüdrliche lelegraphische Beschreibung der Magdeburger Feierlichkeiten. Wa» unö hierbei be sonder» inleressirt, ist die rückhallSlose Anerkennung, die dem Verhallen der Behörden und der B vötkerung Magdeburg» gezollt wird und sich manchmal bi» zu einer gewissen warmen Dankbarkeit steigert, wie sie auL in der Rede Poubellr'« Aukdrnck sa»d: Tie Feierlichkeit — so schreibt der ,Ma:ln' — verlor auch keinen einzige» Augenblick ihren grvßarttqei» und würdigen Lbarakter. Wer diesem denkwürdigen Vorgänge betgewolint bat, w ro et nie ver gessen, wie die von Kugeln durchlöcherten vrenßiichen Fabnrn sich vor dem Sieger von Watlignie« neigten. Alle Häuser der Straße», durch welche der Zug ging, war-n üderfültt von Menschen; nicht nur die F »ster wart» dicht gedrängt vo» Zuschauer», sonder» auch di« Walle verschwanden geradezu unter den Menschenmassen. Der Eindruck war großartig, rührend und die Haltung der Bevölkerung war achtungsvoll und s«>erlich. Der allgemeine Eiiidcuck. den unsere Landeleule hier empfingen, geht dahin, daß diese F.ierlichkeii, wenn sie auch nicht die schmerzlichen Erinnerungen der Vergangenheit, die Frankreich von Deutschland trennen, verwischte, doch gleichmäßig di« beiden groß-» Natlonea ehrt, die angesichts rine« ruhmreichen Tobten ihre Zwisiigkeiirn vergesst», um sich gegenseitig ihre Achtung zu beweisen. Die in Magdeburg anwesenden verlreier der franzö sischen Presse habe» die .Magbeburgische Zeitung' gebeten, der Bevölkerung ihren Dank au-zusprechrn sur die freundliche Ausnahme, die ihnen bereitet worden ist — wa» übermal» beweist, wie lief bedauerlich eö ist, daß der Franzose sich nur so schwor zu einer Trennung von seinen Boulevard» entschließt unv sich dadurck de» einzigen Mittel» beraubt, andere Volker richtig beurlheile» zu können. Offenbar waren die Herren mit ganz andrrn Erwartungen nach Magdeburg gekommen, und was un» selbstverständlich scheint — die würdige Haltung der Be völkerung — war für sie eigentlich rine Ueberraschung, wie e» sie auch überraschte, den Gasthos, der die sranzösischen Vertreter beherbergte, mit französischen Fahnen ge schmückt zu sehen. Wir haben eben keine „halbverrückien Dichter" »nd kein« Patriolenliga, und wenn wir sie hätten, würden sich bei un» doch keine Masten finden, um ihnen zu folgen. Die in Magdeburg anwesenden Franzosen werten da« jetzt wissen, sie werde», nach den ersten Depefchen zu ur« «heilen, da« auch ihren Landsleuten nach ihrer Rückkehr er zählen, e« wird da» auch für eine gewisse Zeit seinen Ein druck nicht verfehlen, aber doch nicht auSreiche». um da« alte, aus Borringrnommenheit und Unwissenheit entstandene Bild von der „Brutalität" der Deutschen zu zerstören. So ist e» de»n auch gar nicht überraschend, daß dieselben Blätter, die mit warmen Worten über die Feierlichkeit in Magdeburg berichten, dicht daneben einen Bries de» Revancheschriststeller» Hector Makot veröffentlichen, brr sich Über mangelhafte Höf lichkeit italienischer Zollbeamten beklagt und mit den Worten schließt: „Wir mag e« nur möglich sein, daß die einst so höflichen und liedrn-wUrVigen Ilailener jetzt so preußisch ge worden sind!" * Der Schriftsteller und Rrvolutionair Felix Pyat ist. wie gemeldet, in Pari» gestorben. Der Tod diese» alten Eommunarven, der nahe;» sei» achlzigsie« Lebensjahr erreicht bat, wird in den politischen Kreile», denen er angclöite. nickt, die geriiigne Lucke hinterlcisstn. Py l mar scko» so gut wie ver scholl n, al» «r im vorigen Jahre noch einmal aus der politischen Bühn» «rschie« Er wurd« damnl« zu« Ihn