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Jusrrat« slud siet» au die Ertzetzttl«« tz» seude*. — Rabat« wird nicht gegeben. Zahlung praeuawerauäo »der durch Post aachnahm». rvo. Freitag den 19. Juli 1889. 8Z. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. vtKLMÜMchllU-. >»« Id. diese« Mo»at» ad wird Nie Gekaufte«-« Wege» vorzunetzi» rüder Pflasterung aus der Strecke von der Grenze der Grundstück« 2/4 daselbst bi« ,u der Elsässer Straße für de» ,-s«««te» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, deu 1«. Jul, 188». ^ Der Bfiath der Gl «dt Leipzig, n ÜLda. vr. Georgi. Heunift. Vekaulllmchlln-. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß die von nu« mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten in Gemüßbett unserer Bekanntmachung vom 2l. Mar d. I«. beschloffeae Feststellung der Straßenstuchtlinien der Kapelle»« ftea-« im Stadtbezirk Leipzig - Reudnitz nach dem Piane welcher vom LI. Mat d. 2«. ab vier Wochen lang öffentlich ausgelegeu, nunmehr Giltigkeit erlangt hat. nachdem der eiu« hiergegen erhobene Widerspruch recht-kräftig zurück- grwtesea Warden ist, andere Widersprüche aber nicht erhoben worden stad. Leipzig, den 17. Juli 188». Der Rath der Gtadt Leipzig. 1K 8421. I)r Georgi. Größe!. Aff. Velrannlmachung. Die Ausführung der Pflasterarbeiteu in der Wallwitz, strake soll verdungen werden. Die Bedingungen sür diese Arbeiten liegen in unserer Tiesdau-Verwalluna, RathhauS. 2. Etage, Zimmer Nr. 14. au« «ad können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezüglich« Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift « „Pflasterung der Lvallwttzstratze" dersehen rbendaseibst und zwar b>« zum 1. August 1S8S, Nachmittag« 8 Uhr, einzureichen. Leipzig, am 17. Juli 188». De» Rath» der Gt«dt Leipzig lk. 825». Gtra-e»b«»'Dep»tat1»«. Vrklmntmachllng. Die Anlieserung und Verlegung von Grauttschwellen für di« W«ll»ttzstr«ste soll verdungen werden. Die Bedingungen silr diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau». 2. Etage, Zimmer Nr. 14 au« und kvnurn daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezüglich« Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift „Gchtvelleultrferuug für die Wallafttzftra-e" versehen rbeudasrlbst und zwar bi« zum 1 August LASS, Nachmittag« 5 Uhr, einzureichen. Leipzig, de» 17. Juli 188». De» Rath» »er Gtadt Leipzig Id »256. Gtra-eada«»Dep«tattoa. Vrklmutluachung. Di« Arbeiten zur Regulirung. bez. Umgestaltung der Fuß Wege der Gfafferrdorfer Gtra-e sollen verdungen werden. Di« Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen tu unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhall« 2. Etage, Zimmer Nr. 14» au« und können daselbst «„gesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „A«stl»ege t» der Pfaffendorfer Straße" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum LS. Juli 188S, Nachmittag« 5 Uhr, einzureichen. Leipzig, den 17. Jul, 1889. De» Rath« der Gtadt Leipzig Id 3440. Gtraßeubau-Depatatton. Erledigt hat sich die om 7. diese« Monat« von uut erlassene Vekauutmochuag, die Auffindung eines unbekannten Leichnam« im Rosemhal drtr., durch erfolgte Recoguition desselben. Leipzig de, IS. Juli 1889. Do» Poltzetamt der Gtadt Leipzi,. In Stellvertretung: IDIA.-Schmi d.H. Vekanlltmatzung. Li« zu Leipzig uuter der Frma vr. L. Ehrlich bestehend» chemilch« Fabrik soll aus Antrag der Vetbeiligteu mit dem Inventar, de» aesammte, «orrötbeu, sowie alle, Aetid«, »ad Passive» »ad dem Recht z»r Aortftihruna der Firma am 27. Auit 188» 11 Ehr vormittag« in dnt Geschäftsräumen, Leipzig, «r-dtsir-ße 25. öffentlich „d meist- bietend verfiel,ert werde». Dt» verkauf-bediugnugeu könne» bei »nterzetchnetrr Behörde, sowie bei Herrn Rechtsanwalt vr. Ledig, Leipzig, Reichsftrab« 20 ». Etage, et»gesed«n, von Letzterem auch -ege» Einseadu», von ÜO ^ i» vriefmarke, abschriftlich bezogen werde». Leipzig, de» 17. Jul, 188S Rtntgl. Amtsaericht, «dtdeilu«, 1. Gertiau 1. Manassrld. Gp. SopiSengesuch. Vau »utrrzrichnelrr Königlicher Amt-h-uptmaunschaft wird gegen eine Jahreöremuaeraiton von 600 bi« SOO ein Lopist gesucht. Rur geübte vewerber mit vorzüglicher Handschrift »nd gute» Zengnisten walle» sich weide» «»»aber-, am 17. Juli 1889. Eünlgitche Amtshanptmnnnschaft . v. Mayer. »t« I. Au,nft laufrntzrn Jahre« vo« -er Salkanhalbinsel. Die öffentliche Ausmerksamkeit ist fortdauernd ans Serbien gerichtet, wo sich rigentbümliche Dinge rutragen. Die Re gierung hat die Einberufung de- 3. Aufgebot« verfügt, an- geblich, um dadurch drin fortschreitenden Räuberunwelen ent gegen zu wirken. Da« .Wiener Fremdenblatt' bemerkt dazu treffend, dast der Entschluß der serbischen Regierung, dem Nanbenuuves«, kräftig entgegen zu treten, »nr zu billigen sei, daß aber die Zweckmäßigkeit de« dazu bereitgesiellten Mittel« bezweifelt werden müsse, weil man gegen Rüuder nur erprobt« militairische Gräfte gebrauche» könne. Ju Vui- garien hat mau seine Verwunderung darüber geäußert. daß die Truppen de« dritten Aufgebote« gerade nach einer Veite gesandt worden seien, wo von Räubern nicht« zu merken sei, nämlich nach der bulgarischen Grenze, die bulgarische Re gierung hat de«halb Gendarmerie zur Au-llbuna de« Grenz- chutze« beordert. Auch ist e« in Bulgarien aulgesallen. daß verdächtige Gestalten in Serbien, darunter Grujew und Benderew. die beiden Haupturheber de« Anschläge« dom 2l. August 1888 gegen den Fürsten Alexander von Bulgarien, owie russische Oificiere oustauchen. Angesicht» dieser Thal achen trifft man in Bulgarien Vorkehrungen, um gegen Ueberraschungen gesichert zu sein. Auch die Türket verfolgt die Entwickelung der serbischen Ingelegeiibeilen mit Aufmerksamkeit und hat 8000 Nizam« mit Artillerie an der attserbischen Grenze versammelt. Der Voiwanv der serbischen Regierung, daß sie de» Räubern da« üandwerk legen wolle, scheint also auch in der Türkei al» olcher erkannt zu sei». E« erscheint a> ch al« ein sonderbarer Zufall, daß der Hauptregent Serbien-, R stilsch, gerade zu o kritischer Zeit g-nöthigt ist, ein Schwefelbad aufzusuchen, nachdem er schon der Salbung König Alexander'« in Kloster Zilschen serngeblieben war. Da für heule dir Ankunft König Milan'« in Belgrad angekiliidigt ist. so könnte e« fast scheinen, al« ob Ristitsch einer Begegnung mit demselben auszuweichen ucht. König Milan gedenkt etwa drei Wochen in Belgrad zu verweilen, während welcher Zeit die Königin Natalie in Bukarest ihren Wohnsitz ausschlagcn wird. Endlich sei noch erwähnt, daß König Alexander bei seiner Ankunft in Belgrad von den aus dem Bahnhof versammelten Vertretern der reinten Mächte nur den Gesandten Rußland-, Persiani, durch eine Unterredung a»-ze>ch»ete, während er die übrigen Gesandten durch Händedruck begrüßte. Vielleicht ist diese Unterscheidung absichtslos gewesen, sie findet auch durch die Vorgänge bei der Salbung, welche ein nähere- Berhältniß de- König» zu Persiani zur Folge halten, ihre Erklärung, ober unier den beutigen Au»nabn>ezuständen pflegt die Beobachtung sich auch aus solche Einzelheiten zu erstrecken, mögen sie von Belang sein oder nicht. Eine Maßregel, welche die veränderte Strömung in Serbien zeigt, ist die Abschaffung de« Zwangsunterricht- in der deutschen Sprache an den Mittelschulen und der Ersatz desselben durch den Unterricht «n der russischen Sprache. Da« ist freilich eine innere serbische Angelegenheit, um welche sich keine au«wLrtigr Regierung zu kümmern hat. aber sie >st doch offenbar aus den wachsenden russischen Einfluß in Serbien zurUckzusührcn. mit welchem die Verringerung de« österreichlschen Einflüsse» in Wechselwirkung steht. Beim Zusammentreffen aller dieser Thatsachen fragt man sich. waS den englisch n Ministerpräsidenten. Marquis Tali-bury, bewogen haben kann, gerade jetzt die Lo-reißung Kreta- von der Türkei al- ein nahezu unvermeidliche« Ereig- niß zu bezeichnen, dadurch also die aufständischen Kretenser in ihrer Widersetzlichkeit gegen die Türkei zu unterstützen. Die Türkei hat seit geraumer Zeit eine Hinneigung zu der Politik de- Dreibünde- gezeigt und wird ftch durch die besremvende Aeußerung de« englischen Minister» voraulsichtlich nichl be stimmen lasten, ihre Politik zu ändern, aber ein bestere- Mittel, eine Spannung zwischen England und der Türkei dervorzurusen, al» die Ansbeyung der Kretenser gegen die Türkei konnte Marqui» Salisbury kaum wählen. Da klingt e» wie Hohn, wenn die .Time-" sich au- Wien schreiben läßt, daß sich die Türkei der Vermittlung England» bedient habe, um einen näheren Anschluß an den Dreibund zu ge winnen. An Versuchen zu solcher Annäherung hat e« in der Türkei seit geraumer Zeit nickt gefehlt, aber Deutschland hat sich zu denselben siel- ablehnend verhalten, um der Ent Wickelung der Balkanstaaten gegenüber völlig freie Hand zu de halten. Für die deutsche Politik aus der Balkanhalbinscl ist und bleibt da» Wort maßgebend: „Diese und andere Be wegungen auf der Balkanhalbinsel interessiren un« nichl", was zur Zeit de» Aufstandes in Sofia in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeilung" veröffentlicht wurde. Die Türkei muß sehen, wie sie mit den dortigen Schwierigkeiten ohne fremde Hilfe fertig wird. Erst wen» der Streit einen europäischen Charakter annimmt, ergiebt sich die Stellung Drulschland« zu den Ereignissen auf der Halbinsel von selbst. E» ist gewiß von Bedeutung, daß der Chef de- General stabe» Gras Waldersre von Dronthrim au- a» die „Ham burger Nachrichten" telegraphirt hat, e« sei nicht wahr, daß er dem Kaiser Wilhem eine Denkschrift Uberreichre, in welcher znm baldigen Krieg« gegen Rußland gerathen wird. Diese» Telegramm ist unzweiselhast eine indirekte Entgegnung aus die Behauptung der ..Hamburger Nachrichten", daß in Berlin eine der Politik dt« Fürsten Bismarck entgegenwirkende Neben strömung bestehe. Außerdem ist diese Kundgebung selbstver stündlich zu dem Zweck erfolgt, etwaige Zweifel der russischen Regierung an den friedlichen Gesinnungen der deutschen zu zernrruen, ein Act, der um so nokhwendiger war. al» Ruß land« Kaiser ohnehin Anwandlungen de« Mißtrauens unter liegt, wie die Erfahrungen de« Jahre« >887 gezeigt haben und wie sein oft genannter Trinkspruch aus den Fürsten von Montenegro bestätigt. Vielleicht wäre die Wirkung des Tele gramm» de« Grasen Walbersee noch durchschlagender gewesen, wenn darin da« Wort Ncbenströmung vorkäme, aber billiger Weise kann man nickt erwarten, daß ganz unmögliche Dinge auch noch ausdrücklich al» solche bezeichnet werbe», sonst würde die Grenze sür Richtigstellungen von thvrichten Behauptungen überhaupt nicht festzilstellen sein. Da« Telegramm de» Grafen Waldersee ist aber ein Glied der Ken» von Vorkommnisse», welche mit dem Toast de« Kaiser« Alexander auf den Fürsten von Montenegro begannen, in den Ereignissen in Serbien ihre Einleitung und Fort setzung fanden, die Ausnirrksamkeit aus vie Sitzung der Dele gationen Oesterreich-Ungarn» richteten und die Welt genölhigt haben, Serbien al» den Brennpunkt der russische» Bestrebungen zu erkennen, den Einfluß Rußland» auf der Balkaehalbinsel zum Nachlheil Oesterreich-Ungarn» zu erhöhen. Daß von Serbien au» Kräfte in Bewegung gesetzt worden sind, sür welche diese» Ländchen an' sich gänzlich bedeutungslos ist, darf al- ebenso sicher gelten, al» daß Rußland Serbien gegenwärtig zur Hauptoperation»basi» sür seine Zukunsl-ptäne aus der Balkanbalbinsel erkoren hat. Die serbische Reqenlschast spielt ein Doppelspiel, welche« dem Lande leicht lheuer z» sieben kemmen kann, denn, wenn die in Serbien vorbereilcte Lunte zündet, dann muß da« Land auch die Folgen d eie» verbäng- nißvollcn Ereignisse» tragen. Glücklicherweise hängt diese« Ereigniß nicht von Serbien allein ab. * Leipzig, IS. Juli. » Durch Allerhöchst« Eabin«t»o,dr« au« Hardange, Fjord, den 8. Juli 1889, sind au« Anlaß der Erstürmung de« befestigten Lager« de« RebrllensÜhrer« Bnschiri bei Bagamoyo in Ostasrika folgend« Au«, zeichnungen verlieben worden: von der »reu,.rsr.gatte ..Letpita": Dem Lle-tru-a« zur See Eühler der königliche Kroneaorden i. Elaste mtl Schwertern, dem Oder-Vool-minn-maatW-njlaff, dein V»oi»inaun«inaatsoinm, dein Ober-Lizarethg-Iil s n Scharfe, dem Fruerwerksmaat Wünsch«, deu Ober-Sreuermannsgaste» Taddag und Paull, dem Obermatroien Lost, sowie den Malrose» Wulf und Velschuur da» Militolr-Lhren. »eichen 2. El st-. Deu Moiroleu Spieß. Donlu«. Ziemer »nd ilbrling ist eine Belobigung »«heilt. . von der «reuzercorvene „Earola": Dem Loplta'-. lirutenani Bröker und dem Sial>»ar,t 1>r Weiß der Reihe Adler- orde» 4. Elast« mit Schwertern; den Lieutenant» zur V«e Brink- mann und Koch I der königliche »ronenordrn 4. Elaste mit «chwerlern; dem Ddrr-B ol«inam'«inaa> Liedold, d m Bool»mann«inaal Werner, dem Feuei werksiiiaal Metzer, dem Olormoirolen Heinig und dem Makro!.» Zunikowskt da» Mllitair-lkdren,eichen 2. Elaste. Den Obermatrosen B^kowakt u»d Rae, »ich ist eine Belobigung erih tlt Bon dem »reuzer „Schwalbe": Dem tapliamlieuieiiant von der lpröde» der Roih« Adlerordeu 4. Elaste mit Lchivertera; dem Asststenzarzi 1. Elast. l>r. Arendt der königliche Kron.noid.n 4. Elaste in» Schwertern; den Booismaiiusmaaten V"igt und Balliz. dem Sieuermannsmaat Braack. dem Obermatroien Pudlmann, sowie d.n Matrosen Klebba und Daniel,» da« Militalr - Llirenzelch-n 3 Elaste. Dem BooXmann-maateu Ztmmermoua. sowie de« Oder- matrisen Bargemann und Reuter ist eine Brlobtgung erthetlt. * Die Pause in den Beratbungen de» Bunde-ralhe- wird dem vernehmen nach von den deutschen Einzrlregwrungen benutzt, um Gutachten oder Abänderung-Wünsche der ihnen untergeordneten Behörden in Bezug aus die von Preußen eingebrachle Novelle zum Straf- und Preßgesetz zu sammeln. Dieser Gegenstand soll den Bunbe-raib gleich nach seinem Wiederzusammentritt in erster Linie beschäftigen, und man hofft, daß e» möglich sein wird, sich aus Grund de» während der Ferien gesammelten Material- über etwaige Abänderung-anträge schnell zu verständigen; daß sür de» Entwurf, wie er von der preußischen Regierung «„gebracht worden ist» eine Mehrheit im Bunde»rath nicht vorhanden wäre, sollen schon die bisherigen Vorberalhungen im Au-schuß hinlänglich klar gestellt haben. * S. M Aviso „Grille" unternimmt, wie die« alljähr lich zu geschehen pflegt, auch in diesem Sommer mit höheren Olstcieren der kaiserlichen Marin« Informationsreisen an den keutschen Küsten. An Bord werden von den einzelnen Theil- nehmern an der Fahrt größere selbstständige Arbeite» an gefertigt, die da« Gebiet de« Seewesen« >m Allgemeinen, sowie do» Angriff», und Vertheidigung-wesen der Küsten be. rühren; die Arbeiten werden später einer PrÜsung-commisston unterbreitet. Da die „Grille" bi«her die Nordsee befuhr, so hat der Marinestation-chef in Wilhelm-haven an den Fahrten theilgenommen. * Nachdem der am 26. Juni al- Vertreter de» 14. reich», ländischen Wahlkreise» — Slabt und Landkreis Metz — zum ReichSkag-abgeordnelen gewählte Weinhänbler Lanique zu Metz die Annahme der Wahl abgelehnt hat, ist neuerdings Wahltermin aus 24. d. M anberaumt worden, wie die» die Wahlordnung vom 28. Mai 1870 in Art. »4 ausdrücklich vorschreibt. Welche Einflüsse Herrn Lanique bestimmt baden mochten, die Wahl abzulehnen, darüber lasten sich nur Ver- muihunqen anstellen. Candidaturen sind seitdem nichl auf ge stellt worden. Daß Herr Lanique sich noch einmal um die Stimmen seiner Milbürger bewerben wird, scheint nicht wahrscheinlich; auch Seminardirector Nigelhiek, dessen Eandldatur allerse»« entschiedener Abneigung begegnete, dürfte wohl nicht wieder ausgestellt werden * Au» Elsaß-Lothringen wird gemeldet, daß die Zahl der sich dem Militairdicnste entziehenden jungen Leute in erfreulicher Abnahme begriffen ist. Die Ueberzeugung, daß der Dienst in der deutsche» Armee ganz angenehm und z. B. demjenigen in der französischen Fremdenlegion bei weitem vorzuziehen ist, verbreitet sich eben immer mehr. Am meisten beharren noch die wohlhabenden Elasten bei ihrer Vorliebe sür Frankreich. waS au« der namentlich in Oberelsaß und Lothringen außergewöhnlich niedrigen Ziffer der Einjahrig- Freiwilligen hervorgcht. Im Unlcrelsaß dagegen hat die Zahl derselben d.n Durchschnitt sür Deutschland nahezu erreicht, wa» aus eine zunehmende Versöhnung auch der wohl habenden Bevölkerung mit der Annexion schließen läßt. * Wie die .Constanzer Zeitung" meldet, sind die an der badisch.schweizerischen Grenze getroffenen Zoll- maßregeln nur vorübergehend; sie sieben in keine», Zu sammenhang mit dem Eonflict zwischen Deulschland und der Schweiz. E» handle sich uni die versuchte Einschinuggeliing soeialdemolralisch.r, i» London gedruckter, über Sk. Galle» und die Botensechäs.n vertriebener Schuften. Zugleich wird au» Lindau berichket, die Verschärfung der Zollrevision sei zwar nickt ganz ansqelioben, werde jedoch jetzi derartig auS> geführt, daß eine Belästigung der Reisende» nicht mehr statt finde. Die Zcllsormaliläken würden so rasch erledigt, daß bei den äußerst kurz bemessenen Zcitsristc» zwischen Ankunft der Dampfer und Abgang der Bahnzüge Verspätungen nickt Vor kommen. Die Behandlung der aus der Schweiz eintreffcnden Güter unterliege dagegen einer schärferen Eontrole. — Wir haben bereit« vor einigen Tagen hieraus bingewiesen und zugleich die Thalsache verzeichnet, daß der »Socialdemokrat" mehrfach au-geblieben, daß also die strenge Eontrole, die man hätte schon irühcr einsühren sollen, nicht wirkungslos ge blieben ist. * Der baherische Ministerpräsident »nd Eultu»- minister von Lutz hat jlinast Veranlassung grnoiiinicn. sich über die ihm durch die Verleihung dc- Schwarzen Adler- Orden» zu theil geivorkcne Auszeichnung zu äußern. H-rr von Lutz bemerkte, sowohl der Priiiz-Negent von Bayern wie der deutsche Kaiser hätten ihn nicht in Zweifel gelassen über den Grund dieser Auszeichnung. S« sei eine Anerkennnna seiner Politik und seine« Wirken» sür Bayern und Denlsch- land. Wenn man jetzt »ltramontane Blätter lese, so sollt« man glauben. Bayer» sei da» unglücklichste Land. Die Grund sätze der jetzigen K,rche»polil>k seien aber schon vor ihm ge wesen, sie sei«, schon über 70 Jahre alt, und Baycin sei durch Festhalten an ihnen glücklich geworden. * Neben andern Anzeichen ist auch der Umstand, daß bei den kürzlich im Saar-R vier staltgesundenen öffentliche» Vcr- sammlungen von Bergarbeitern der bekannte.Zeitiing'. besitze«" Saplan Dasbach au» Trier al« Rebner auftze- treten ist und sich mit den Streikdel,guten in enge Verbindung gesetzt hat. wenngleich derselbe au« OpportunitätSgründen von der sosorligen Wiedrrausnahme de« Streik« adaeralhen hat. doch ein charakteristische« Merkmal sür da» Bestreben der ultramontanen Partei, sür ihre Zwecke au» der Arbeiter- bewegung Capital zu schlag«,. * lieber den Stand der preußischen Steuerreform wird dem „Frankfurter Journal" au» Berlin gemeldet; Wie gerüchtweise verlautet, wird die Steuerreformvorlage dem preußischen Landtage in nächster Session i» einer Form mgehen, welche von der ursprünglichen Fassung und vo» dem in der ersten Thronrede de» König» ausgestellten Grundsätze der allgemeinen Declaration-pflicht bedeutend abweicht, »nd zwar insosern, al» man der Landivirthschast die Declaration». Pflicht erlassen und eine bestimmte Quote de« gesammten Ertrage« der direkten Steuern einer jeden Provinz ans die Grundbesitzer repartirrn will. Man scheint regirrungSseitig die Ueberzeugung gewonnen zu haben, daß die Declaralion»- pflicht sür den lanvwirthschaftlichen Grundbesitzer mancherlei Unzuträglichkeiten im Gefolge habe, und diese Ueberzeugung dürste auch in diesem Frübjabr da» plötzliche Aufgebeu der Steuerreformvorlage und den schnellen Schluß de» Landtag bewirkt haben. * Die diesjährige preußische BischofS-Eonserenz wird in Fulda am 20. August statlstnden. » * ' « * Während die deutschen Zeitungen Uber den Pariser Socialistencongrek au»sührlich berichten, zeichnet sich die Pariser Presse durch eine ungemeine Schweigsamkeit in dieser Beziehung an». Bi» jetzt haben sich dft Heilungen aus ein paar kurze Notizen beschränkt. In den gestern hier «»ge troffene» Pariser Blättern findet sich von dem ganzen Vor gang auch nicht ein Wort. Die weltgeschichftiche Bedeutung be- Zusammentreffen» de- deutsche» socialdemokralischen Generalstabes mit den Marxisten anderer Länder — vor- herrschend entweder der deutschen ober deutschen Einflüssen unterstehend —, di« un» gerühmt wurde, scheint im Bewußlsein der französischen Hauptstadt »och »ich! zum Durchbruch gekommen zu sein. Soweit bleibt die vo» Herrn Liebknecht angestrebte Verbrüderung zunächst noch sehr «nseilig. * Der in einem gewissen Gegensätze zum reinsocialistischen Arbeitereonaresse am 15. Juli in Paris zusammengetretene Possibilistea-Congrrß ist im Wesentlichen nur von französischen. englischen und amerikanischen GewerkvercinS- Delegirte« beschickt und tagt R»e Lancry. Deutsche Ver treter fehlen ganz. Der Generalsecretair Lavh verlas einen Bericht Uber di« Einigung-versuche und zieh die Deutschen der Hauptschuld an der Spaltung. Der italienische Social,st und Deputate Eosta mahnte zur Einigung und theilte mit, daß er von den italienischen Arbeitern beauftragt sei. beide Eongresse zu besuchen. Zu Vorsitzenden wurden der Pariser Stabtralh Josfrin und der Engländer S»ow, zu Beisitzern Eosla und Fräulein Simöon gewählt. Joffrin erklärte, daß er Nicht» gegen die deutschen Socialisten habe, wen» die selben aber den possibilistischen Congreß stören wolllen, so würden sic ihre Gegner finden. Im klebrigen drückte er den lebhaften Wunsch au», daß die alle, vo» Marx begrlindele Internationale wieder ausleben möge. Nachdem die Prüfung der Mandate vorgenommen war, wurde die Sitzung vertagt. * Einer Drahtmeldung au» Pari» zufolge bat die fran zösische Regierung den Seinc-Präsecte» Ponbelle beaus- tragt, sich nach Magdeburg zu begeben, um von dort die Gebeine Earnot'S hierher zu überführe»; mit dem Auf träge der Abholung der Ueberreste Latour d'Auvcrgiie'S auö Neuburg in Bayern ist der Präsident de» Dvub»-Depar- temenl» Gräux betraut worden. * lieber die Anklageschrift gegen Boulanger »nd Genossen wird der „Vossischen Zeitung" deS Nähereil gemeldcl: Die Anklageschrift gegen Boulanger, Dillo» und Noäiewil ist acht Zelliing-spallen lang. Sie beschuldigi Boylangtt, l : 1882 seinem Ehrgeiz die Zügel schießen gelassen z» haben. Seit l8 <4 h er abgcsiraste Leute al« Geheimagenten unleehaücn »uv Z iiuuge» beeiiiflußi. In seiner tunesischen Beielil-tiabeize t habe er si t> in t einem seiner Geheimagenten in ein Trinlgeld vo» 210000 F ancS gelheilt, woi'üc er ein Kafseepiäparal zur Aniialnne siie k>a» Heer emplohirn habe. AIS Krieg-minister Hobe rr zur Nnici- sillyung von Zeitungen 242 693 Franc- verwendet, die er den B helmg-Idern entnommen habe. AuS denselben Milieln hwe er 60 000 Franc- aller Schulden bezahlt, eine Wohnin,.; sue I2«XiO Franc- nr» «nrlchlen lasten, dem von ihm hegilii'h ie, Lssiciei- casino 140 000 Franc» ziigewenk«, um Einfluß aiiis Ossi.lei ccorp- »u erlangen u. s w. Die tztiaßenunriilien im Fun, 1^87, die LLrmoutirilte im Lyoner Balmbose »nd am 1887er Ra»o»alscs>e werde» Boulanger zur Last gelegt. Ebenso soll er i» der b lannien geschichtlichen Nacht (2. Tecember 1887) den March au<- E >»oe geplant haben. Die Anklageschrift sragi, mode. Balilangei sei» Geld nehme, findet aber keine Antwort: sie stell! b'oS jest, daß Bon- langer 1888 1275 eingeschriebene Brüse bekam,n-n labe, daninier 118 an- dem Au-Iande. auch einen au- Deustchland. Schließlich soll er Soldaten zum Ablall vom Gehorsam verleitet haben, wa- dadurch bewiesen wird, daß eine- Tagc« ein Unbekannter zwei Ii>- santeristcn in ei» Wirth-hau- geführt und ihnen l ei», 28- n da- Versprechen abgenainnieii habe, gegebenen Falls »'cht ans die Bou- langisten zu schieße». Au- oll' d.esen Gründe» ist Boulaiwer m t Genossen der B-richwürung und deS Anschlag» mit einem Be unae zur Auesührung b-zichilgt. Nach zwrimalizer ZuslrNuag tu einem Abüande von je zehn Lagen kann dt- Verhandlung gegen die .'lb- weienden statlstnden „nd etwa am S. Anglist da- Nrim il gesollt werden. Boulanger erklärte IN London einem Berichte,schlier de- .,Figaro", die Beschuldigungen seien lächerlich und wü-d n chm nicht schaden. * Der öfter reich i sche Kaiser tritt, wie die „Biidapester Eorrespondenz" meldet, mit großem Gefolge jedeiiigll- vor Milte August seine Reise nach Berlin ei». Heule ist es aber noch nicht sestgestellt, ob Se. Majestät am 12. oder l I An zust in Berlin eiiitrisst. Der dortige Auscnlhalt ist für vier Tage in Aussicht geiiominen. In Begleitung de» Kaiser- weiten sich auch der Monster deS Aeußern, Gras Kaliivky, und EeclionSches Szögy-nhi befinde». * Nach Meldungen au» Rom bestehen daselbst weder technisch,, »och militairische Bedenken gegen die Anna! me dr aus der Sim p l on-Eon se renz seiten» der Sckweiz vor- gelegtcn Projekt» vcn 1882; doch würde die Negierung auch di le» ablehnen. wen» seiten» der Schweiz neu-Forderungen, belressend den Kostenbeitrag. gestellt würden. * Ter russische Kaiser und die Kaiserin mit Familie begeben sich am l7. August über Kronstadt »ach Kopcula eir. woselbst der Kaiser bi» zum l. Oclober zu verbleiben gede ckt. * Ein deutscher Lehrer, so berichtet die „Lber.le Eorrckpondknz". war Rußland viele Jabre Vorsteber eoier dortigen de,»scheu Lehranstalt. „Eni rnlsischr Bermicc sah in seinem Zimmer da« Bild de» deutschen Kaiser« und machte davon höheren Ort» Anzeige. Der Lehrcr wurde ln