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Nutzung aller Näucklichkeiten eine bedeutend größere Anzahl ünter- aebracht werde. In Berücksichtigung, daß früher 800—1000 Mann sächsische Truppen dort ausreichend Raum gefunden haben, glaubt man nicht zu hoch zu greifen, wenn die Zahl der in der Plerßen- burg einzuquartierenden Soldaten auf mindesten- 750 Mann an genommen wird. An ein bereitwillige- Entgegenkommen Seilen der preußischen Militärbehörden hält man sich um so mehr zu glauben berechtigt, als man nicht nur für diese Annahme Belege genug in dem früheren Verhallen derselben findet, sondern auch überzeugt ist, daß in militärischer Beziehung diese Maßnahme eher Vortherle als Nachtheile mit sich führt. Als eine weitere Förderung de- Bestreben-, die einzelnen Ein wohner von der Einquartierungslast zu befreien, wurde für gut erachtet, an den Rath die Bitte zu richten, mit allen ihm zu Ge bote stehenden Mitteln dahin zu wirken, daß die Garnison in Leipzig vermindert werde. Kann man sich auch nicht verhehlen, daß der Erfüllung diese- Wunsche- vielleicht feste Bestimmungen entgegenstehen, so durfte man doch nicht unausgesprochen lasten, daß eine so starke Besatzung, welche in einer kleinen Stadt viel leicht al- eine Nahrungsquelle betrachtet und daher willkommen geheißen werden dürste, bei un-, wo der hohe Preis der Woh nungen zu größten Einschränkungen nöthigt, so lange als eine schwere Bürde angesehen werden muß, als die einzelnen Bewohner zur Unterbringung der Truppen herbeigezogen werden. Da wir unS keine Gründe anzugeben vermögen, au- denen die Hierher legung einer so starken Garnison, wie sie nicht einmal während des Kriege- fßr nöthig erachtet wurde, hervorginge und da andrer seits oft von der Abberufung eine- Theils der jetzt hier befind lichen Truppen die Rede gewesen, so dursten wir nicht Unterlasten, auch auf diese-, unfern Zweck wesentlich unterstützende Mittel hin zuweisen. Wenn wir im Vorstehenden die Wege bezeichnet haben, welche nach unserer Meinung zu einer sofortigen Entlastung der quartier pflichtigen Einwohner führen, und um deren schleunigste Betretung wir den geehrten Stadtrath vor Allem wiederholt drmgend bitten, so wollen wir doch damit keineswegs die Meinung aussprechen oder nur der Vermuthung Raum geben, als hielten wir die Unter bringung und Verpflegung der Truppen und andere damit zu sammenhängende Leistungen, sei es in Kriegszeiten oder im Frieden, für eine von den einzelnen davon betroffenen Communen zu er füllende Obliegenheit. Wir sind vielmehr der Ansicht, daß alle derartigen Pflichten nur der Gesammtheit de- Staates auferlegt werden dürfen und daß, wo die Gemeinden zeitweilig dafür auf- kommen, die- nur verlagsweise zu geschehen habe und die volle Rückerstattung alles Aufgewendeten durch den Elfteren stattfinden müsse. Wir schließen unS in dieser Beziehung den Grundsätzen, welche der städtische Verein in Dresden in ferner Versammlung am 19. November a e. aufgestellt hat, durchgehend- an. Daher ersuchen wir auch den geehrten Stadtrath, daß er alle derartigen Kosten, sowohl für die Vergangenheit wie für die Zukunft, vom Staate wieder erstattet zu erhalten bestrebt fein möge. Wir ver zichten auf jede weitläufige Motivirung dieses Antrags, da wir eineStheilS alle dafür sprechenden Gründe für so bekannt erachten, daß deren Aufzählung uns unnöthig erscheint und anderntheilS der Ueberzeugung sind, daß der Rath sich mit uns im vollen Ein verständnis befindet. Als letzten an den Rath zu bringenden und von der Versamm lung ebenfalls einstimmig ausgesprochenen Wunsch haben wir zu bezeichnen, daß eine durchgehende Revision der in Leipzig geltenden Eivquartierungsordnung vorgenommen werde. — Ist schon der Umstand, daß 15 Jahre vergangen sind, seit die fraglicke Ein richtung getroffen wurde und Laß seit jener Zeit sich alle Verhält nisse wesentlich geändert haben, ein hinreichender Grund zu diesem Anträge, so lehrt ja auch die Erfahrung der letzten Tage zur Ge nüge, daß viele Bestimmungen dieses Regulativ- theils unzweck mäßig, theilS unanwendbar sind. Wir wollen nur darauf Hin weisen, daß die Wohnungen im Preise bedeutend gestiegen sind und daher die Skala der Einquartierungseinheiten kaum mehr zutreffend sein dürfte; daß die Ausnahmebestimmung, wornach den Restaurateuren ihre Geschäft ölocalitäten voll angerechnet werden, während dieß bei andern Gewerben nicht der Fall ist, zu einer großen, kaum zu rechtfertigenden Härte führt; daß der viel rich tigere Maaßstab deS Einkommens dabei gar keine Berücksichtigung gefunden hat; daß die Grundstücke, deren Besitzer nicht in Leipzig wohnen, in Kriegszeiten von jeder Natural-Emquartierung befreit sind u. s. w. u. s. w. Der schlagendste Beweis, daß daS unge zogene Regulativ nicht durchgängig ausführbar ist, wurde gegeben durch den Beschluß de- Rathes und der Stadtverordneten, wor nach alle Entschädigungen und andere Kosten nicht auS der AuS- gleichungSkaste, welche nach demselben zu bilden gewesen wäre, sondern auS der Stadtkaffe getragen worden sind. DaS letztere Verfahren muß schon deshalb ganz entschieden gebilligt werden, weil wir eben verlangen, daß alle diese Beträge nur verlag-weise von der Stadt zu bestreiten sind und der Staat, nicht aber dre Gemeinde dafür aufzukommen hat. — Wir erwarten also zuver sichtlich, daß der Rath baldigst eine Abänderung aller dieser oder ähn licher Bestimmungen in der Einquartierungsordnung bewirken möge. Indem wir hiermit die Wünsche und Anträge eine- großen Theils, ja man kann wohl sagen, der Gesammtheit der Lerpziger quartierpflichtigen Einwohner, dem geehrten Stadtrathe vorzutragen uns erlaubt haben, stehen wir in der festen Ueberzeugung, daß dieselben nicht nur geneigte- Gehör, sondern auch, wo immer es geht, eine schleunige und thatkräftige Förderung finden werden. Schnelle Abhülfe thut noth, wenn nicht sehr viele unserer Mit bürger große pecuniäre Verluste erleiden sollen. Von der Umsicht und Thätigkeit unser- StadtrathS erwarten wir, daß er nicht nur die geeigneten Maßregeln dazu finden, sondern dieselben auch mit vollster Energie ausführen werde. In dieser Erwartung verharren Namen- der Versammlung der quartierpflichtigen Einwohner Leipzig-" rc. rc. rc. StadUheakr. De- unvergeßlichen, liebenswürdigen Albert Lortzing humor volle und melodieenreiche Oper: „Der Waffenschmied", welche — unserer Ansicht nach wenigstens — gar wohl auch noch neben seinen allergelungenften und künstlerisch abgerundetsten Er zeugnisten zählt, hat unverdientermaßen daS Schicksal erfahren, vom Repertoire der deutschen Bühnen schon längst wieder so ziemlich ganz verschwunden zu sein. Auch in Leipzig selber, wo sie einst entstand und zuerst gegeben wurde (am 7. August 1846), hat sie im Ganzen nur wenig Aufführungen erlebt, nämlich nur elf nach ihrem Erscheinen als Novität und dann noch einige in den letzten 50er Jahren, nachdem sie damals neu einstudiert wor den. Wir danken eS daher unserer Theaterleitung, daß sie des ansprechenden Werke- sich jetzt wieder erinnert hat. Ein zahl reiches Publicum wohnte am 28. November dieser zweiten hiesigen Auferstehung der Oper vergnügten Sinnes bei und gab den Sängern unzweideutige Beweise dafür, daß eS ihre löblichen Leistungen nach Gebühr zu schätzen wisse. Nicht ohne Interesse dürfte eS sein, die erste Leipziger Besetzung des „Waffenschmieds" (wie gesagt, auS dem Sommer 46) hier anzuführen. HanS Stadinger war Berthold, die Marie Frau Günther-Bachmann, Ritter Liebenau Pasquö, Georg Henry, die Irmentraut Frau Eicke, Ritter Adelhof Bickert und Brenner Ball mann. Für die zwei Erstgenannten hatte der Componist die be treffenden beiden Rollen specrell geschrieben. Von all den Erwähnten ist demnach aber Frau Günther die Einzige, welche auch gegen wärtig wieder in der Oper mitwirkt. Freilich — so vollendet, wie damals, ist die Gesammtaufführung jetzt schon deshalb nicht, weil eben die Persönlichkeiten fehlen, für deren Individualität einige Partien ganz genau berechnet waren. Es kann Herrn Becker, für sich betrachtet, unmöglich zum Vor wurf gemacht werden, daß ihm jene unvergleichliche Behäbigkeit und pausbäckige Gemüthlichkeit abgeht, welche in BertholdS Charakter und Erscheinung auch im Leben lag. Herr Becker hat — ohne solche doch fruchtlose Parallele — ebenso wacker gespult, als ge sungen, und namentlich durch den warmempfundenen, die Kraft und den Wohlklang seines BaffcS so recht ins Licht setzenden Vor trag de- LiedeS: „Auch ich war ein Jüngling mit lockigem Haar" — eines würdigen, wenn gleich weniger bekannten Seiten stückes zum Czarenlied — zu effectuiren gewußt. Marie war nun in den Händen der Frau Dumont und an ihr würde der selige Lortzing, wie wir denken, ganz dieselbe Freude haben, wie einst an unserer Günther-Bachmann. Welchem Ritter, Hochgeboren, hätte dies reizende Bürgerkind nicht da- Herz ge stohlen? Von Neuem bewies genannte Dame, daß sie für der artige feinere GefangSsoubrettenrollen aufS Schönste und An- muthigste in äußerer, stimmlicher, so wie drittens auch in schau spielerischer Hinsicht befähigt sei. Durchaus zufriedengestellt hat unS ferner der Georg de- Herrn Rebling; er war der aufgeweckte, lustige, liederreiche Gesell, den der Componist sich wünschte. Lobenswerthe Mühe gab sich Herr The len, doch glückte ihm der verkleidete Conrad bester als der Ritter Liebenau selber, den wir uns geschmeidiger, gewandter, ver führerischer denken. Frau Günther-Bachmann als Irmen- traut hat unS, offen gestanden, nicht so recht gefallen; ganz gegen ihre Gewohnheit that diese treffliche Künstlerin in der betreffenden Rolle denn doch ein wenig zu viel; wir kennen von ihr bei weitem liebenswürdigere „alte Jungfern". Die komischen Figuren de- dicken Schwaben und deS spitzbübischen WirtheS kamen durch die Herren Gilt und Herrmann befriedigend zur Geltung. Die Chöre genügten. — Wir sagten oben, daß „der Waffenschmied" als Neuigkeit auf unserer Bühne 1846 erschienen sei. Dies Jahr brachte — am 4. Marz — noch eine andere Lortzmgsche Novität, die „Undine", und da will eS denn jetzt der Zufall, daß beide Opern nun auch wieder in demselben Jahre hier neueinstudirt werden. „Undine" nämlich wird in der zweiten Hälfte de- De- cember mit prachtvollen Mühldorferfchen Decorationen und Ma schinerien gegeben und soll da- Zugstück der WeihuacktSmeffe sem. vr. Emil xneschk«. nac f-stl de- dem Tag Der wie für für! Die den den von tion zuT frag Stad Zeit d. I. 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