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leb. iotha. nd »berg. renz. «nven- l. Holrl t-Anst. kg —r Pari« 42>/4. 67,bb; Staats» les. Act. > 64 bis i 4L-,.. «BG., .1»/. «i» Gerste: mi-Juli 7'k. Anzeiger. AmMlit« des Kömal. Bezirlsamchts Wd des RalhS der Stadt Leipzii. M M. Sonnabend den 29. Juni. ZF t Bekanntmachung. AuS dem Steinbruch zu Grasdorf sind 30 Ruthen Steinknack für die Alleestraße um die Stadt anzufahren und sollen dieselben aus dem Roßplatz in ver Nähe der KörügSstraße abgelagert werben. Die Ansuhre dieser Steine soll im Wege der Submission vergeben werden, und eS wollen darauf Reslertirende bis zum S. Juli d. I. ihre Forderungen versiegelt bei hiesiger Marstall-Erpedition eingeben, woselbst auch die näheren Bestimmungen zu erfahren sind. Dem Stadtrathe bleibt die Auswahl unter den Submittenten so wie jede weitere Verfügung Vorbehalten. Leipzig, am 27. Juni 1^61. . Des Raths Deputation zu den Chausseen. I Masaniello gab, bewies eine schöne Begabung für verftändnißvolte VLttvlTYLULkt. I Auffassung; sein Spiel war diesmal um Vieles befriedigender, als Als zweite Gastrolle gab Fräulein Puls vom Tbaliarbeater I in der Freischütz-Partie; es zeigte sich in demselben ebenso wie in Hamburg die Porzia in „der Kaufmann von Venedig". lim Gesänge hochgehende Leidenschaft und inneres Leben. Die Man sah eS der Leistung an, daß die Darstellerin mit dieser Rolle I wohlklingende und bildungsfähige Stimme des Sängers kam dies- in ihrem eigentlichen Elemente war. Wir hatten uns nicht ge-1 mal ihrem ganzen bedeutenden Umfang nach zur Geltung. Herrn tauscht, als wir nach ihrem ersten Auftreten Fräulein Puls eine! Müller wird es umsoeher möglich sein, sich eine bedeutende ralentirte und wohl geübte Darstellerin nannten, denn sie brachte! künstlerische Zukunft zu schaffen, als sein Gesang — wie wir be ben anmuthiqen und liebenswürdigen Shakespeaceschen Frauen-I reits in unserem vorigen Opern-Bericht erwähnten — frei von charakter in sehr verständiger Auseinandersetzung, dabei mit feinem ! schwer zu beseitigenden Manieren und Unarten ist Der gefang- Anstand und guter Empfindung zur Anschauung, so daß die in I lichen Bildung bedarf er allerdings noch sehr; eine solche in ver- den Einzelnheiten oft sehr glücklich nuancitte Leistung auch ver-! baltnißmäßig kurzer Zeit sich anzueignen wird einem so schönen möge der Einbeittichkeir und Abrundung in ihrer Totalität einen! Talente bei ernstem Streben nicht schwer werden, vorlheithaften Eindruck hinterließ. — Als Lor-nzo gastirte hier zum! Die Elvira sang Frau Bertram. Die geschätzte Sängerin ersten Male Herr Becker vom Danziger Stadltheater. Die Lei-! hatte diese, streng genommell außerhalb ihre-Wirkungskreises lie ftungsfähigkeic dieses Darstellers sche nk — so weit man dies nach I ^ ende, sehr schwere Partie schnell übernommen und daher in kurzer einer so kleinen Rolle beunheilen kann — bis jetzt noch nicht sehr! Zeit studirt. Sie führte dieselbe so durch, wie man eS von einer bedeutend zu sein; es fehlt besonders noch an Ungezwungenheit! so talentirten und geübten Sängerin erwarten durfte. Ganz de- und Natürlichkeit im Spiel, wie an richtiger Anwendung des Or-! sonders gelang ihr die Hauptnummer der Partie, die große Arie gans; vor Allem aber dürfte das Studium des G .stes auf Be-! im ersten Act, ein vom Componiften mit allem äußeren Glanz seiligung von Dialekt-Anklängcn zu richten sein. lausgestattetes, daher auch bedeutende Kunstfertigkeit der AuSfüh- Mit Ausnahme des jungen Gobbo, den diesmal Herr C za sch ke! renden voraussetzendes Musikstück. — Herrn Wallenreiters in der ihm eigenthümlichen drastischen Art und Weise gab, waren I Pietro reiht sich als eine tüchtige und gm nuancirte Gesangslei- alle Rollen des Stücks wie bisher besitzt. Wir baden nur des I stung dem Besten an, das dieser durchgebildete Sänger bis jetzt Herrn Kühns als Shylok zu gedenken, da sich in dieser Leistung! geliefert hat. F. Gleich, des so reich begabten und so erfolgreich strebenden Darstellers auch diesmal wieder ein namhafter Fortschritt zeigte, wie überhaupt, Knnl Nittoi-- Sikiflunn alle größeren Gestaltungen des H rrn Kühns, je öfter er die de- ^lNNe ^lp-lger AK" Nllier - ÄNslUllg treffenden Rollen spielt, immer mehr und medr an feiner Aus-1 zu gründen haben sich in Leipzig siebzehn Männer vereinigt und arbeitung und künstlerischer Glätte gewinnen. »zur Beteiligung „zahlreicher Gebildeten" durch ein gedrucktes Bei det Ausführung der Oper „die Stumme von Portici"! Sendschreiben vom 1. Mai aufgefordert. Wenn darin auf die am 27. d. M. war es vor Allem erfreulich, daß das schöne Werk! Verdienste von Alexander von Humboldt und Karl Ritter nicht vor einem allzu kleinen Publicum gegeben w.rden mußte, wie! um die Erdkunde mit Recht hingewiesen wird, so ist sehr zu das leider in letzter Zeit bei den meisten Vorstellungen selbst großer! wünschen, daß dies in Leipzig und seiner Umgebung in weiterem und bedeutender Kunstwerke der Fall gewesen. — Die nebst der! Kreise recht eingehende Beachtung finden möge. Die Weltkunde Titelrolle (welche auch diesmal von Frau Bach mann in be-! und Erdkunde ist in ihrer eigentlichen Bedeutung die Wiffen- kannter und oft anerkannter Trefflichkeit durchgeführt waro) amlschafr von der Natur, an welcher nicht blos das gelehrte neisten in dev Voroergrund fiepende Partie der Oper, den Mas r ! Wissen, sondern auch die Bildung in aller Beziehung beteiligt niello, gab Herr Müller vz>m Hoftheater zu Hannover. Die! sind. In ihr liegt ja die Urquelle der Gottkenntniß. Der Apostel Leistung de-Gaste« befriedigt- unS im Allgemeinen in dieser Vor-! Paulus selbst sagt „damit, daß GotteS unsichtbares Wesen, das Kraft und Gottheit' wird ersehen, so man deß Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt' Leistung des Gqste« befriedigt- uns im Allgemeinen in dieser Vor-! Paulus selbst sagt „d stellüng mehr, ülS btt stlnem ersten Auftreten. Für dit berpkschen ! ist, feint ewige Kra .Pattieü der modernen großen Over franz-sischk- Styl« hat di-fer! wahrnimmt an den st? ' gehaltenen d:r beit der Empfindung im Gesanzsvortrage an. Werden nun diese Voraussetzungen wohl auch hei ^en moherne/r Heldenvaniez» ge macht, wenn sie in wirklicher Vollrommenheit zur Darstellung kommen sollen, so tritt bfi tuen doch auch als nicht Minder wesentliches Moment das dramatische Clement in höherem GraVe hinzu. Diesem letzteren di- zu einem gtwkffen Punct gerecht zu weryep, ist auch einem Sänger möglich, der noch nicht auf ent sprechendes Höhe gffanalicher Bildung steht, wenn et nur Talent, natürliche« Feuer und Leidenschaft, und selbstverständlich die einer bedeutenden physischen Anstrengung gewachsenen Stimmmittel mit- bringt. Herr Müller ist eln solcher Sänger. Was er als Go bedeutsam dieft Wissenschaft ist, so viel Umfassend ist sie auch. Sie bedarf großer äußerer wie geistiger Mittel, wenn sie ^'echt fruchtbar werden soll. Beide Männer, Alexander von Humboldt und' Karl Ritter, haben die- durch ihre lange LebenSthätigkeit bewiesen. MaU bedenke nur Alexander von Humdoldt'ö Stadien, feine.vierjährigen Forschungsreisen in Ame rika und Asien nebst semer^groffarttgen schriftstellerischen Thätig- keit, Mährend Karl Ritter'S Leben allein literarischen Studien und der daraus entsprungenen Lehrtätigkeit in seinem Wohnort ge widmet war, wozu er sich eine so außerordentlich reiche Bibliothek erwarben mußte und erworben hat. Nur mit ihren außeroroent- lichen Mittttn vermochten beide MäNUrr „der Wissenschaft neue Bahnen vorzuzeichüen", wie da« Sendschreiben sggt. Wir sind aber überzeugt, daß sie noch vielmehr taten, indem sie näm lich „die Erdkunde aus brr Aufälligkcck einer losen Masse zur be-