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1485 zu machen. Da werden Markthelf«, Reisende, Cassirer, Exve-Isich nahm, um sie nach Zwickau zu dringen und bei seinem dienten und andere- Geschäft-personal gesucht, glänzende Gehalte I „Herrn" zu deponire». in Aussicht gestellt und letztere je nach der Höhe der zu erlangen-! Beim Einkauf derselben hatte Fr. weg-m de- dödern CourseS den Caution gesteigert. Die Geschäfte, für welche dergleichen I und wegen der belegten Zins n noch 7 Thlr. 5 Ngr zuaelegt, Stellen ausgeboten werden, existiren entweder noch gar nicht und I endlich aber auch einem Dritten, durch welchen er an JunahannS sollen erst begründet werden oder sie bestehen blos zum Schein; I gewiesen worden war, noch 10 Thlr. als Maklerlohn gezahlt, so ein ermietheter Kohlenschuppen mit einer daselbst hinqeschafften I daß er im Ganzen 270 Tbkr zur Erlangung des Cassirerposten- Quantität Kohlen wird als schwunghaft betriebene- Kohlenqeschäft I aufqewendet hatte. Vergeblich sah er sich nun aber nach dem präsentirt, für da- nicht allein Kohlenmesser und Kohlenfahrer, I großen Kohlengeschäfte und nach dem erhofften Gewinn um. sondern auch ein besonderer Cassirer sich als nothwendiges Expe-1 Alles was er davon zu Gesichte bekam, waren zwei Lowry ditionspersonal herauSstellt; eine ermiethete Stube muß sich dazu I Kohlen, die JunghannS von Zwickau bezogen und von der Eiftn- hergeben, als Geschäftscomptoir zu dienen und da- engagirte Ge-1 bahn weg an einen hiesigen Kohlenhändler verkauft hatte. Erst schäftSpersonal aufzunehmen, waS hier seine Thätigkeit entfalten I jetzt bekümmerte sich Fr. genauer um die Persönlichkeit und Ver zoll; mitunter sind es auswärtige große Häuser, „für welche man I hältnisse JunghannsenS, in Folge dessen er nichts Bessere- zu Ressende, Markthelfer" u. s. w. zu engagiren beauftragt ist und! thun hatte als die unerfreuliche Geschäftsverbindung aufzugeben, gegen Bestellung der erforderlichen Caution oder gegen Erlegung I Don seiner ganzen Forderung an Junghanns erhielt er nun einen der Reisekosten Behufs nothwendiger Rücksprache mit dem au--1 Theil wieder und Alles was er seiner Behauptung nach durch wattigen Auftraggeb« den betreffenden Bewerbern die Stelle be-1 vielfache- Drängen zurückerlangen konnte, bestand in zweimal stimmt zusichert, da es in der Hauptsache nur auf die Empfeh-1 20 Thlr., die ihm baar gewährt wurden, einem der angekauften lung de- Bevollmächtigten ankomme. I Staatsschuldencassenscheine und einer abgetretenen Forderung im Um den Anschein zu erzeugen, daß es sich um reelle Engaae-1 Bettage von ohngefähr 20 Thlr. mentS handle, muß die Solidität der Bewerber durch Zeugnisse I JunghannS wußte freilich den Abgang seines Cassirer- Fr. nachgewiesen werden; doch ist man in diesem Punkte weniger I zu verschmerzen; er suchte sich alsbald durch eine Tageblattannonce difficil. wenn nur sonst durch Erlegung der verlangten Caution I einen neuen und trat auch mit fünf Personen, die sich zur An- die nöthige Garantie geleistet wird. In der Regel erst zu spät Inahme diese- Posten- bereit erklärten, in Verhandlung. Die ge- und nachdem der Bewerber die Caution den Händen seine- neuen I forderten Cautionen von 400 bis 500 Thal« machten jedoch die Geschäft-prinzipals oder dessn angeblichen Beauftragten anvertraut I Bewerber vorsichtig und so zerschlugen sich die angeknüpften hat, um nie etwas davon wieder zu sehen, merkt er, daß Alles I Engagementsverhandlungen, ohne daß Junghanns einen Prosit nur auf Schein und Trug angelegt gewesen ist, zu spät sieht er, I machen konnte. Schon vor seiner Bekanntschaft mit Fr. war daß er das Opfer eines Betrugs geworden ist. Löst er den ein-1 JunghannS übrigens mit dem Viktualienhändler H. in Verhand- geganqenen Vertrag auf, so wird ihm zwar kein Hinderniß in I lung getreten, hatte demselben unter der Vorspiegelung, daß er den Weg gelegt, im Gegentheil ist der Betrüger sofort damit I ein großartiges Kohlengeschäft besitze, indem er die Koblen von einverstanden, und giebt in der Regel selbst die Veranlassung, I dem Zwickau« Steinkohlenwerksbesitzer B. vertreibe, den Vorschlag daß der Getäuschte nichts mehr mit ihm zu thun zu haben I gemacht, als Cassirer in dieses Geschäft einzutreten, hatte auch, wünscht; allein vergeblich verlangt dieser auch sein Geld, die I um H. über seine angebliche Verbindung mit B. zu täuschen, Caution zurück; diese hat er als verloren zu betrachten und als I Briefe unter der Adresse des letztem vorgezeigt und durch alles einzige Genugthuung bleibt ihm schließlich nur die Bestrafung I die- erreicht, daß H. ihm zweimal 4 Thlr. und einmal 3 Thlr. deS Betrügers. Es sind diese Betrügereien um so Verabscheuung--1 15 Ngr. vorschoß, um theils die Köllen der Reise nach Zwickau würdiger, als meiftentheilS Leute davon betroffen werden , die sich I zum Zwecke seine- Engagements , theils um die Spesen für Rei- durch jahrelangen Fleiß und Sparsamkeit ein kleine- Capital ge-1 sen nach Eilenburg und Pomßen zu bestreiten, wo Junghann sammelt haben, welche- ihnen eine bessere Existenz gründen sollte, I angeblich bedeutende Kohlenlieferungsverträge abschließen wollte, dessen sie sich aber auf einmal durch die Gewissenlosigkeit de- I die ja auch im Interesse de- Cassirers lägen. Offenbar hatte er Betrügers beraubt sehen, welcher dasselbe in Kurzem verpraßt I aber bei Aufnahme dieser Darlehen gar nicht die Absicht der und vergeud«. ^ I Rückzahlung und das ganze Anführen, wodurch er H zu deren Betrügereien dieser Art waren e-, welche den Mäkler Johann I Verabreichung bestimmt hatte, zeigte sich als leere Vorspiegelung. David JunghannS aus Köhra in der am 3. und am Vormittag I Endlich hatte JunghannS im Monat Juli v. I. durch eine de- 4. d. M. unter Vorsitz de- Herrn Gerichtsrath vr Herrmann I Tageblattannonce einen Markthelferposten au-geboten. Ueber abgehaltenen Hauptverhandlung auf die Anklagebank geführt hatten. I sechzig Personen hatten sich dazu gemeldet und zwanzig davon JunghannS, ein früher schon wegen Betrug- mittelst Fälschung I hatte JunghannS zur weitern Besprechung in eine Wirthschaft und wegen Diebstahls bestrafter und überhaupt schlecht beleumun-1 eingeladen. Ein große- Haus in Magdeburg sollte es sein, für deter Mensch, hatte im vorigen Jahre den Schauplatz seiner Tdä-1 da- der Markthelfer gesucht würde. Von dreien der erschienenen tigkeit hierher verlegt und den Agenten und Mäkler gemacht. Diel Bewerber, mit welchen er in nähere Verhandlung trat, verlangte von dem Vertreter der k. Staatsanwaltschaft, Herrn Staatsanwalt I JunghannS zur Bestreitung der Reisekosten nach Magdeburg Löwe, wider ihn erhobene Anklage zählte eine Reihe betrügerischer I Vorschüsse, erhielt sie jedoch nicht, weil man noch rechtzeitig Handlungen auf, deren sich Junghanns hinter einander schuldig I hinter sein betrügerisches Getreide kam. gemacht hatte. Unter Andern hatte sich JunghannS an einen ge-1 JunghannS stellte die sämmtlichen Anschuldigungen, daß er wissen Fr. gemacht und diesem vorgespiegelt, er sei im Besitze I auf Betrug auSgegangen sei, in Abrede; es war ihm lediglich um eine- Kohlenqeschäft- in Leipzig, welche- darin bestehe, daß er I die Eingehung reeller Verträge zu thun gewesen; er batte d,e be- von einem Steinkohlenwerksbesitzer in Zwickau, den er als seinenitreffenden Personen entweder für sein wirklich exillirendes Kohlen- „Herrn" bezeichne«, ohne jedoch seinen Namen zu nennen, Kohlen ! geschäft oder im wirklich erhaltenen Aufträge Dritter enqagirt. beziehe und an Leipziger Kohlenhandlungen verabfolge; er wolle I ES würde zu weit führen, wollten wir die vielfachen und weit- dasselbe vergrößern und sei im Stande, künftig jährlich bis I läuftigen Auseinandersetzungen specieller anführen, durch welche er 1500 Lowry Kohlen unterzubringen, an deren jeder 1 Thlr. bi-I Nachweisen wollte, daß er wirklich als Besitzer eine-Kohlenaeschäfts 1 Thlr. 15 Ngr. verdient werde; er könne diese- Geschäft nicht I zu betrachten und zur Engagirung von Eassirern für dasselbe alS mehr allein versehen und wolle deshalb einen „Cassirer" für da-I berechtigt anzusehen gewesen sei, daß er ferner wirklichen Auftrag Kohlengeschäft engagiren. I zur Ausbietung de- Markthelftrpostens erhalten habe. Seine Er machte Fr. den Vorschlag, als Cassirer in diese- Geschäft! dieSfallsigen Behauptungen enthielten nicht nur unter sich die auf- einzutreten, wozu eine Caution von 300 Thlrn. erforderlich sei,! fallendsten Widersprüche, es standen ihnen auch seine eigenen dje zwar e^ nicht gebrauche, die aber sein „Herr" verlange und ! Schriften und die Aussagen der Zeugen fast überall entgegen, bei letzterem depomrt werden müsse. Fr. erklärte sich zur An-1 Er vermochte nicht sich gegen die Anschuldigung betrügerischen nähme der tzassirerstelle bereit, wenn der Kohlenwerksbesitzer sich ! Handeln- zu rechtfertigen, vielmehr verurtheilte ihn der Gerichtshof mit 250 Thlr. Caution begnüge; JunghannS versprach die- zu ! zu 3 Jahren Arbeitshaus. Die Verthe.digung desselben wurde vermitteln und erhielt zunächst auf sein Verlangen von Fr. s von Herrn Adv. Kkeinschmidt geführt. 2 Thlr. 25 Ngr. zur Bestreitung der Reisekosten nach Zwickau, wo da- Engagement fest gemacht werden sollte, und als letzterer sich dann in seine Heimath begeben hatte, um die Gelder zur I Beschaffung der Caution und seine Legitimationspapiere zu holen, I vrr srytrornrs. wurde ihm von Junghanns brieflich die Stelle zugesagt und der-1 — Deutsche Künstler auf Pariser Bühnen. — Wie selbe zugleich benachrichtigt, daß die Caution in Leipzig an ein I in den neuesten „Blättern für Theater von L. A. Zellner (Wien)" „gewisses HauS" niedergelegt und „die Scheine" dem Kohlen-1 zu lesen steht, ist abermals ein deutscher Sänger für die Pariser werksbesiher gegen Verzinsung nach vier Procent auf die Dauer I Bühne gewonnen worden, und haben es sich die Herren Wälschen der Geschäftsverbindung überlassen werden müßten. AlS Beide I ein Erkleckliche- dabei kosten lassen E« ist die Notiz für uns dann in Leipzig mit einander zusammenttafen, mußte Fr. einen I Leipziger um so interessanter, als uns« GewandhauSpublicum den angeblich von JunghannsenS „Herrn" aufgesetzten Contra« un-1 betreffenden in der Ascendenz begriffenen Sänger erst vor kuriern terzeichnen; er zahlte dann an JunghannS baar 250 Thlr., wo-1 wiederholt zu hören und nach gewohnter Werse zu würdigen Ge- von auf des letzteren Veranlassung bei einem Banquter zwei I leqenheit hatte. „Herr Braun, — ein Wiener Landemann und Staatsschuldencassenscheine angekauft wurden, die JunghannS an l Schul« Salvatore Castrone Marchesi'S, wurde vom Director