Volltext Seite (XML)
1491 - Letztere ist besonder- zur Anlegung von Guirlanden und Pyra miden auf R-indtheilen und somit zur Verschönerung der Gürten geeignet. (Man beftstigt auf einer bohen Stange ein rundes Brettchen und zieht von diesem aus Bindfaden nach einem am Boden lieg nden Reifen, um welchen die Winde zu säen ist; der Bindfaden darf nicht zu fest gespannt sein, da sich derselbe bet anhaltendem Regen zusammenzieht und muß der Reifen am Boden du.ch Hrkm befestigt werden.) Zu Gruppen können ausgelaet werden: gefüllter Gartenmohn, OaiUaräiL pieta, Scabiosen, Ll^elrr^sum LartoniL rc. Während der ersten Hälfte des Monats bringe man von Knollen und Zwiebeln ins freie Lind: Anemonen, kormooissim», k'erariL tißriäa, Olaüioleu, I^ilium Isneifolium, RallunLelu, 1'uderoseu und OxLlio; zu Auspflanzungen während dieser Zeit sind geeignet: Aurikel, Nelken, Oenothera, Primeln und Tausend schönchen. Die Rosen müssen nunmehr aufqerichtet und angebunden werden, das Verschneiden de,selben bewirke man mit Ausnahme einiger Sorten wie z. B. kersiau OromateUa, so wie div. andere Noisetten erst nach der Blüthezeit. — Rasenplätze bringe man nunmehr in Stand, d. h. man steche bei bestehenden Rasenanlangen das Unkraut gehörig aus und besäe die kahlen Stellen frisch; zu neuen Anlagen ist das Land möglichst tief um- zuqraben. Englisches Rayqras ist als das schönste Gras zu empfehlen, bezüglich der Ausdauer empfiehlt sich die unter dem Namen Thiergartengras bekannte Mischung verschiedener Gräser. Die Aussaat von Gras muß auf lockeren Boden und zwar in der Weise bewirkt werden, daß man den Samen möglichst egal aus- streut, sodann ganz lockere Erde (so fern der Platz nicht zu groß ist) über die besäete Fläche wirft, diese mittelst einer Schippe, oder an die Füße gebundener Bretter etwas fest brückt; ist nach der Aussaat nicht bald Regen zu erwarten, so begieße man den Plan. Jedenfalls hüte man sich aber die Aussaat bei heftigem Wind vorzunehmen. II. Küchen garten. Au den für dm Monat März zur Aussaat empfohlenen Säme reien (siehe Nr. 87 dieses Blattes) kommen nunmehr Salatkresse, so wie Radies und Rettig, von letzteren sind besonders zu em pfehlen, nächst den bekannten schwarzen Sommer-Rettigen gelbe Wiener Mai- und kleine weiße Dresdner Rettiqe. Von Erbsen und Salat wiederhole man aller 14 Tage bis 3 Wochen eine Aussaat, dagegen warte man mit dem Auslegen von Bohnen unbedingt noch bis zu Ende de- Monats. In der zweiten Hälfte de« Monats säe man Roth- und Weißkraut, so wie Portulak, Majoran, Salatrüben. Frühkartoffeln, welche einen lockeren, sandigen Boden verlangen, können gelegt werden, besonder- em- pfehlmswerthe Sorten sind: Bisquit und blaue Kastanien. Aar Anlegung von Spargelbeeten ist jetzt geeignete Zeit und nehmen wir hierbei Veranlassung das neuere, aber schon als leichter und vortheilhafter bewährte Verfahren zur Anlegung von Sparqeldeeten zur Benutzung zu empfehlen. Auf 1'/, Elle breite gut gelockerte Beete bringe man in 12zölliger Entfernung etwa 3 Zoll unter die Oberfläche der Erde eine Reihe Spargelpflanzen, zu deren beiden Seiten der zur Hand habende Dünger — Mist, Blut oder Jauche — einzugraben ist; die Düngung wiederhole man so oft eben Dünger vorhanden und ebne darauf jedesmal das Beet, wodurch die Pflanzung immer tiefer zu stehen kommen wird. Vor dem 3 Jahre nach der Aus pflanzung darf Spargel nicht gestochen werden, um später ein recht ergiebiges Beet zu gewinnen. III. Obstgarten. Der Wein muß nunmehr aufgedeckt und wenn derselbe, was unbedingt hätte geschehen sollen, im Herbst nicht geschnitten wurde, jetzt geschnitten und aufgebunden werden. Bei. Pfirsichen ist der Schnitt so viel wie möglich zu vermeiden, vielmehr suche man jede- Auge, welchrs einen nicht am Platze stehenden Zweig hervor- brinqen würde, sofort beim Entstehen zu unterdrücken. Dasselbe gilt für am Spalier gezogene Aprikosen und Pflaumen. Bei am Spalier gezogenen Aepfel- und Birnbäumen stutze man die nach oben steigenden Zweige und binde alle Nebenzweige «agerecht au«. Junge hochstämmige Bäume schneide man wäh rend einiger Jahre regelrecht zu der für sie bestimmten Form. Stachelbeer- und Johannisbeersträucher müssen gut einge- schnitten werden, bei Himbeeren hefte man da- junge Holz an und entferne bei diesen wie bei den erstgenannten Sträuchern da- alte entkräftete Holz. Maximilian Bachmann, Besitzer der Bachmann'schen Samenhandlung. I. C. Hanisch, F. Mönch, Kunst- und Handelsgärtner. Kunst- und Handelsgärtner. Nach Plagwitz! Unser verehrter Stadtrath würde sich da- Publicum zu großem Danke verpflichten, wenn derselbe die „Plagwitzer Straße* zu einer Wirklichen Straße erheben wollte. Der Name ist zwar da, wie der Pfahl mit der goldenen Schrift bezeugt, aber ws Ist die Straße ,u finden? Wie leicht kann ein fremder Kutscher, der Abend- Reichels Garten passirt urch von der Plagwitzer Straße gehört hat, Unglück nehmen, indem er im Verträum darauf, daß dort wirklich eine Straße nach Plagwitz führe, zufährt und mit Roß und Wagen in die Elfter stürzt. Sollte die Wasserregulirunq die Vollendung der Straße auf halten, so möge unser verehrter Rath auf möglichste Beschleunigung hinwirken, damit der bisherige nicht hübsche Weg, den täglich doch Hunderte, Sonntags Tausende von Menschen begehen, recht bald zu einer wirklichen Straße umgewandelt wird. Hierbei dürfte von Tausenden unserer Mitbürger mit Freuden begrüßt werden, wenn der Wald zwischen der heiligen und Plagwitzer Brücke zu einem kleinen Rosenthal umgewandelt würde. Gewiß würde Hr. vr. Heine in seiner bekannten Opferbereltwilligkeit gegen geringe Vergütung sich dazu verstehen, die nöthige Auffülle in die Wege zu schaffen. Eben dieser schöne schattige Wald, belebt durch die muntersten Waldsänger, würde den Besuchern viel Genuß und Annehmlich keit bieten und Leipzig hätte alsdann einen nahen Park mehr! Möchten Freunde der Natur aus dem Publicum diese Zeilen ihrer freundlichen Beachtung werth finden und ihre Ansicht und Zustimmung zu erkennen geben. Bereit- sind eine Anzahl hiesiger Bürger zur näheren Beralhung der Sache und Unterstützung des Plane« zusammengetreten und von mehreren Seiten aufgefordert worden, eine Petition an unfern wohllöblichen Rath circulir.n zu lassen, welche zahlreicher Unterschriften ohne Zweifel sicher sein wirbt ü. Bericht — Über die Wirksamkeit der städtischen Anstalt für ArbeitSnachweisung im verflossenen Monat März 1861, IlnLversltätSstraße Nr. S (Gewandhaus 1 Treppe). Tägliche Expeditionsstunden vom 1. Octbr. 1860 bis 31. März 1861 Vormittags von 8 bis 12*/, und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr. 1861. Neuangemel- dete Arbeiter Gesammt- summe von Nachfragen nach Arbeit Gesuche nach Arbeitern AuSgeführte Arbeit-- bestellungen mäuul. rveibl. mäual. wetbl. mäuul. wetbl. mäuul. wetbl. Vom 1.Jan.bis 28. Februar . 14 24 1563 818 183 390 182 389 Vom 1. bis 31. März. . . 2 12 428 641 112 658 111 260 16 36 > 1991 1459 295 1048 i 293 649 52 3450 1343 942 Die im Monat März verschaffte Arbeit erhielten folgende Personen: Männliche Personen. 3 Fabrikarbeiter. 1 Flaschenspüler. 1 Flickschneider. 7 Gartenarbeiter. 1 Haarzupfer. 13 Handarbeiter. 2 Holzhacker. 5 Holrträger. 1 Laufbursche. 3 Logi-räumer. 1 Ofenkehrer. 19 Raddreher. 3 Rolldreher. 1 Schreiber. 1 Schuhputzer. 1 Stößer. 44 Träger. 4 Wasserträger. L. Weibliche Personen. 2 Aufwäscherinnen. 5 Näherinnen. 19 Aufwartemädchen. 174 Scheuerfrauen. 5 Fabrikarbeiterinnen. 2 Wärterinnen. 2 Kochfrauen. 49 Waschfrauen. 2 Krankenwärterinnen. Resultat der Dienstboten. Rachweisung. 1861 Nachfragen nach Dienstboten Zum Dienst angemeldet mäuul. »ei bl. mäuul. wetbl. Vom1.Jan.b.28.Febr. 2 118 10 200 Vom 1. bi- 31. März 2 48 4 100 4 166 14 300 Erhaltene Dienste mäual. weibl. 48 41 89 170 314 91 VcffentUche Gerichtssitzung. Eine eigene Sorte von Betrügern, mit der unS die gericht lichen Verhandlungen wiederholt d.kannt gemacht haben, treibt ihr Unwesen damit, durch öffentliche Annoncen oder auch durch Helfershelfer Stellen für allerhand Geschäfte auszubieten, die Vergebung derselben jedoch von der Bestellung einer Caution, auf die es allein abgesehen ist, als unerläßlicher Bedingung abhängig