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3ö8S seldstgewedte Kinder trag», dürfe». DK Kleid», «ß sehr etusach uud besteht für dt« Frau«» au« etuer kurze», hemdähnlich ge- muckte» Tuaica. mit kurze» Aermelu, au« grobem, weihen, «atiun, ferner au« «>uem gleiche» Stück, doch au« einem fchltsaruge» Grase gewebt »,d mit ei,ge»Lhte» krezen Slermel- vrrsehe». weiter au- ei,em Stück grobe», weihe» Kattun», da« u«ch Art eiae« graue», rocke« »m b«e Lenden geschlagea wird »ad bi« «» die K»iee reich«, dan» au« eiaem Stück gleich dem Boroge». doch vo» grobem, blau gestrecktem Kattun »,d endlich ,u» drmfrlbeu Aleidungtftücke »och «»mal, jedoch au- Ichilsartigem Grase gewebt «od meist mit «iaem schmalen, schwarze« Rund« verziert. — Di« Mäauer trage» ganz dieselben Lbidec. jedoch außerdem »och «iu Kopftuch au« grobem, weibem Lullun, welche- sie. abweichend vo» de» übrige» Suidaoese». lucbanarlig um de» Kops gejchlungeu habe», und eüi la»ge« Stück Schuigewebe, da« zusammen,esaltet, in der Form ei»r« breite» Gürtel- um den Leib getroge» wirb. Da« Girany-Pu-uu «ad alle übrigen Häuptlinge und deren Frauen sind durch ihre Kleidung a cht von den übrigen Baduwt» uaterschiedea. Fußbekleiduug irge»d welcher Act ist dem Stamm ganz «ndeka,»». De«holb sind auch die gübe de- Laduwi-, welch« »te irgeadwelchem bre»g«adea E>n- flussc unterworien wäre», so beweglich ,nd biegsam, dag sie die- seloen w.e die Asse» gebrauche», »m allerhand Gegrastände, selbst Münze», damit auszuhedeo, durch eine Kaiebeuguog der Hand zuzusühiea und sich aus dies« Art da« Lücke» zu ersparen. Lrwädnen-werld ist eudltch auch »och eine Anzahl von Musik- instruiiienlen und zwar theil« Seilen», tdeil« Bla-instrumeme, die ober alle sebr Pr mitiver Art sind. Da finde» wir eiae Art Violine mit drei kupiernra Saite», welch« mit einem Loge» au- Vambu-, der mir Pierdebaaren deipaaut ist, gestrichen wird, das» ei» einer Guitarre ähnliche- Instrument, welch"« sech- kupserue Saiten von gciäier Stärke, aber verschiedener Länge hat, weiter ei» clarinetten. artige« Instrument und ei» Instrument, da- anserer Strobfiedel gleicht, endlich eia eigeaihümlich-S Jnftruutent, A»kl»»g geuannt, da- auch vou de» Jovaaen gespielt wird, da« au« Bambusrohre» von ver chikdeaec Dicke gestochten, die vo» Glocke» hin» uad herge- schwungen werde» uad beim Anschläge» a» riu größere« Stück Bambus harmouische Klänge erzeuge». MttheUuugeu au« «er «ath-stleuarstl»«», »«» S». Mat »88».») Borsitzender: Herr Oberbürgermeister vr. Beorgi. 1. Tie Stadtverordaeteu habe» Zustimmung rrtheilt: » Zu dem «erkaufe de« Lauplatze- Nr, 18 de« Parcelltnmg-- plane- für de» Baublock lll de« südwestliche» Bebauung- plaue«, d. zu der Vorlage, die Ueberlasiang eiae« Bauplatzes Errichtung eine- Kinderkrankendause« u»d Ueberuahme Straßenherstellung-kosten betrrffend, c, zu der Beschaffung verschiedeuer Gegeustäud« »um Zwecke der Errichtung der veuzugründeuden Hebestelle für die Steuer einnahme, E» ist da- Erforderliche hierauf au-zuksthre». 2l Der Verkauf eine- an der Psaffcndorfer Straß« gelegene» Arealdreieck» an die Lammgaruspinuerei ist vo» de» Etadtverord- »eten abgelebnt worden. Es hat hieraus die Fabrik zu Zahlung eine- erhSHIen Kaufpreise« vo» 70 Pr» Om sich erdote», was man accipiirt. 3l In Folge einer Interpellation ist von deu Stadtverordneten angesrogt worden, ob Herr Tyeaterdirector Staegemanu durch die Deputation ermächtigt worden sei, eutgegea der s. Z. jestgestrllte» Liste bei Bulführungen ,m neue» Theater, welche zu Schauspiel preise» zu geben seien, sich Operupreije zahlen zu lasten. Sr ist festgestellt worden, daß diese Eimächligung vo» der Deputation bez. der Sectio» für bestimmte Zeile» aus Grund de» Ori«statutS — während der Messe» und m der Weihnachtszeit — sowie bei Anwesenheit vo» Gästen rrtheilt worden ist, im Uebrigeu aber einige Ausjührungen, bezüglich deren die vorstehende Erinnerung c,hoben worden ist, thatsächlich nicht, wie behauptet, zu Oper», sondern zu Schauspielpreisen gegeben wordea sind. Demgemäß ist tea Stadtverordneten zu antworten. 4) Bon Frau Bertha Sckäftr ist in Erfüllung eine« letziwilligen Wunsche- ihre« Ehegatten, de- Verlag-buchhändler« Herrn Gunav Moritz Schäfer, dem Rathe die Summe von 1000 ^l mit der Be stimmung übergeben worden, dieselbe zum Besten de» städtischen Museum« z» au»» »>«>»» dies,« Geschenk mit Dank oo und ist deu Stadtverordneten hierüber Mittheilung za machen, sowie Bekanntmachung zu erlasse». 5) Es liegt eine Verordnung de« evangelisch-lutherische» Lande?» consistoriumS vor, wonach von demselben wider die von dem Kirchen Vorstande zu Reudnitz beschlossene Errichtung eine- geistliche» Wohn, g'bäube-, welche- zugleich zwei Eonfirmaudeusäle und Räumlich, teilen für eine Kirchenexvedilion umfassen soll, Bedenken nicht erhoben werden und ebenso gegen die beabsichtigte Ausnahme eine« Darlehns von 175,000 ^l zur Bezahlung de« Kauspreise- sür de» Bauplatz und der Baukosten Etwa- nicht erinnert, die definitive Festsetzung des Baupläne» aber der Kircheninspectioa mit dem Kirchenvcrstande üderlosteu wird. ES ist dem nachzugehea. ' 6> Auf die Bauplätze 2. S. 6. 7 uad 10 de- Blocke« III de- Areals de- ehemaligen Kohlenbahnhofs ist eine Kausvsferte mit 36 pro LH in gcthan worden, welche rnau anzunehmen beschließt. 7) Da- in Folge Kündigung der Branddirecborstelle feite»« de» b -her gen Inhaber- vacant gewordene Amt beschließt man, dom 1. Iun> ab Herr» Brandinsprctor Bandau zu übertragen. 8) Nach einem Vortrage der Stadlwasserkunst ist die Leistung- fähige t der Zuleitungen de« Wasserwerke« vom Hochbehälter ab, d zügäch deren die Au-führung bestimmter Arbeiten mit Rücksicht au, oeu Anschluß von Vororten noch hat unterbleiben müssen, durch den injolge brr andauernden Hitze außerordeutlich gestiegenen Ber> brauch aus das Höchste gespannt, und macht sich de-halb Druck. Mangel geltend. Man beschließt deshalb, bi- aus Weiteres deu Be trieb der Springbrunnen eivzuschränken, onßrrdem soll, um der Berg udung von Wasser enigegenzutretca, Bekanntmachung erlassen werben. Es solgl hieraus 9) die Vergebung der Pflaster» uud Trottolrarbeiten für die UniversitätSstroße, seruer der Lieseruug der Eiftncoustructionen sür die Wasserrohisührungen über die Pleiße, die Elster, die Rödel und den Eonal in Piagwitz und der Au-sührnug der Brücken zur Rohr sührung. Weiler wird 10) beschlossen, die alte» Grauitplatte» ia de» Durchfahrten be reuen Theater- durch neue zu ersetzen, wozu mau 404 ^ verwilligt, Noch w rd 11) tüe de» Verein Deutscher Lebrerinaeu in London eine ein malige Beihilfe vo» 500» » oonto 7 de- Hou-Haltplane- bewilligt. Zu 2, 6, 10 und 11 ist Zustimmung der Stadtverordneten rin zuholen. »«« 1. s««t 188». Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister vr. Georg«. 1) Man beschließt, an« Anlaß der Welttnseier am 18. d. M. eine Armeiispeisnag zu veranstalte». 2) Herr vr. Lichtworck in Hamburg hat u» Austausch eiue« im hiesigen Museum befindlichen Werke- de« Hamburger Maler» M Scheil- — Nr. 24 de- Katalog« der Stiftung de« Herrn Gcnera!co»iul Thieme — gegen eia Lückeaiaterieur vo» Hendrik van der Viel gebeten. In, Eiuoerständniß mit Herr» Thiem« beschließt »a». dem Ge» suche ft-llzugeben. Es werdeu seruer 3) zu Wiederherstellung der Einfahrt zu« Lagerhose und der sür nowwendig erachteten Verbreiterung derselben SOO ^tl uud 4) zu Veiireituag der durch die Feier de- SöO jährige» Iubi- läum- ber Einführung der Reformation ia Leipzig entstehenden Kosten iür Ermieihuag der «lberthalle, Schmückung de« R-thhauje«. Musik. Bekränzung de« ResvrmationSdenkmol- und der entstehenden Drucklostkn 5M0 ^l bewilligt. 5) Es haben Berhandlunge» mit Herr» Krrtzschmar ia Reudnitz wegen Arcalabtreiung, durch eine» von demselben beabsichtigen Neubau ia der Feldstraße veranlaßt, stattgesundea, welche man gcnedmigt, 6) Man vrrgiebt die Herstellung ein«: »eben dem neuanz» legenden Fußwege nach dem Berliner Bahnhöfe zo erbauenden Tuonrahrschleuße und die Umlegung der Brauilplalteu in der König-straßr. 7- Auf einen Bauplatz im Blocke IV o, der Earl Tauchnitz- siraße ist ein Kavsgebvt gethan worden, welche« man, zngleick uniee Berwilligung der durch die Macadam sirung der Strecke von dee süd tche» Aluchil nie der Mozarlstraße bi« »,d mit der Kreuzung der Haydvstraße enlsteheuden, »uf 12 330 ^i veranschlonien Kosten, anznn-dmen beschließt. Zugleich beschließt man, Kofteiianschläge bezüglich der in der Earl Lanchvitz. a,d derr» Seitenstraßen noch vorziinehmendea Arbeiten einzudole«. 8) Boa der Lla twasserkunst sind Plä»e über die zur Brr. besierung der Drnckverdältnifie ia der städtische» Wasserleitung sos,rt zu trrffrndrn vorkebrunge» vvrgelegt Word«», welche darin bestehe», daß da« stärkere Steigerohr von der alten kt-mmailage nach dem Hochdehältrr als Fallrohr von dem letzter» benutzt »,d mittelst eine« 600 mm starke» Rohre«! durch die Ltftvger Straße und Mollkestraße >» der Bäuerischen j Straße nur dem Sladlrvhruetz verduadea wird. Unter Ge nehmigung der Vorlage bewillig« man die srrouichlagte Summe j vo» 64587 » » cool« Stummauloge, Außerdem weiden sür Ein- iührung eine« Rohre« von der Kaiserin Augutlastraßc in den I Schlachiboj 229? ^lt u cavto te- lrtziere» bewilligt. 2) Der Fuürwerk-desitzrr Herr Krug hat um Genehmigung de« ! Betriebe- von Lmnidu-iadrieu ans den Strecke, vom Franksur er Tdore »ach dem Ranstädier Eteinwege, Tdeaiervlatz, Hainüraße, ! Markt, Geimmaische Diraße, Augirstuoplatz. Dresdner Tborhau« mu Slanon aus dem Geriwl-weae und irrner vom Poikplatze „ach der Eutiitzjcher Straße, Gerberflroße lau Markttagen Partden- oder 1 Nordstroße), Halleschen Straße. Reichsstraße, Neuiiiarkt, Windmübten- straße, Baperischen Straße mit Stotioa zwischen der Schcukenbors. und Arndlftroße nachgrsucht, wo- mau genehmigt. Zu 3, 4, 5, 7 uad 8 ist Zuslimmuug der Stadtverordneten ein- znhvleu. Nachtrag. k. Leipzig, 8. Juni. Während jede Stadt und Ort- schast Sachsen» ihre Vorbereitungen zu einer würdigen Feier de- Wetlin-Jubiläuw» traf, schien sich die zweite Stadl veS Lande«, unser Leipzig, wenig zu rühren, und dielsach Hörle man fragen: waS wird denn Leipzig am 16. Juni ver anstalten/ Nun. der Erfolg wlrd lehren, daß unsere Stadl nicht zurückbleibt in dem Wetteifer, die Feier der 800- jährigen Zusammengehörigkeit de« sächsischen Fürstenhauses mit seinem Volke würdig zu begehen; e« sind alle Vorbereitungen >m Gange, um am Sonntag nach Psmgsten hier ein VolkSsest zu schaffen, wie e« umfangreicher und bedeutsamer — natürlich mit Ausnahme der Haupt- und Residenzstadt — wobl nirgend« weiter in Sachsen gefeiert wird. Unter dem Vorsitz de« Herrn Oberbürgermeister vr. Georg» hat sich rin Ehreu- Au-schuß angesebener Männer au» allen Kreisen unserer Stadt gebildet, weicher sich an der im neuen Schützen- Hause zu veronstaitendcn Feier betheiiigt und durch einen im Anzeigenlheile dieses Blatte» abgedruckten Ausruf die Eiuwchnerschast zu zahlreicher Belbeiligung riniadet. Die Einzelheiten der Festlichkeit sind durch frühere Mitlhrilungkn bereit- bekannt geworden; al- neu können wir heute hinzu- lügen, daß die ^chützengesellschast am Sonntag Nachmittag 2 Uhr aus dem Fesiplatzc durch 101 Kanonenschüsse den Be ginn ver Festlichkeiten emleitea wird. Für den Herrn Redner soll an der Ecbießhalle eine Bühne errichtet werbe», vo» welcher berab seine Worte leichter vernehmbar Uber de» weilen Raum schallen können. Die Musikvorträge aus dem letzteren führen auS die 3 Miiitaireapellen de» 134. Regiment» unter Dircclor Jahrow, de» 72. Regiments au- Torgau unler Dncclor Weudl und des 19. Husarri»reg>me»tS au- Grimma unter Stab-trompeter Gese; da- im Vorgarten auszn stellende MusikcorpS ist noch nicht bestimmt. Die Orchesicr- Vorlräge werbe» Nachmittags S Uhr beginnen. Für die Mitglieder deS Ehren-AuSschusse», welche al- Legitimation weiß-grüne Schleischen tragen, ist eia eingezäunter, durch Fähnchen kenntlich gemachter Raum reservirt. — Bei ein lrelender Dunkelheit wird da» bereit» erwähnte grandiose Feuerwerk, angekündigt und teschlossen durch je 3 Kanone» schlage, ansflammen; nach Lessen Beendigung tritt wieder elektrische Beleuchtung de» Park» und der Wiese ein, und die Jnstrumenlal-Borträge nehmen ihren Fortgang bis zur Er ledigung deS Programms. Seiten- de» WirthschaskS-AnS schussev werden niil Umsicht alle Vorkehrungen getroffen, um jur mindesten- 20 000 Besucher Platz zu schassen und sür ihre leiblichen Bebürsnifse besten» zu sorgen. Möchte doch die bl-herige warme und trockene Witterung auch jenem Festtage beschieden sein. * Leipzig, 8. Juni. Zur Wettin-Festvorstellung schreibt man u»S au» dein Slabttheater: Die weiblichen Rollen vr. Wilhelm Henzen'S historischem Drama »Konrad von Wettin- liegen bekanntlich in deu Hiinven von Künfi lerinnen unsere« Sladttheater-Ecsemble«. Die Gemahlin Konrad'S, Liulgard, wird von Fräul. Truhn, beider Tochter Adele von Fräul. Saldach gespielt. Fräul. Schneider ist die Rolle deS „Otto", de» Sohne» Konrad'S, zugefallen, und die inleressante Rolle der Pribi-lawa, der Tochter de- Obctritenherzog» Niklot, wird ihre Wiedergabe durch Fräul Witt erfahren. Die gesammle, den UmsiäKven entsprechend sehr mühevolle und anstrengende Negiethäligkeit wird von Herrn Regisseur Grvnberger au-geübt. E» sei hier »och aus den Billet-Vcrkaus zur Wettin-Festvorstellung hin gewiesen. Dieser beginnt am Donnerstag, den 13. Ium. und findet täglich in den Stunden von 10—3 Uhr an der Tage- casse deS Neuen Sladtlheatcr» (mit Aufgeld von 30 pro BiUel) statt. ES werden gelbe Billet» au-gegeben. Die Ausgabe der sür die Herren Professoren, Studirenden und Beamten der Universität reservirten Billet» erfolgt am Dien-tag ,,»b Mittwoch von 10 — 3 Uhr au der Tage-casse de» Neuen Theaters. * Leipzig, 8. Juni. Die äußere wie innere AuS schmückllng der ThomaSkirche, die morgen nach langer Zeit wieder der Gemeinde die Pforten öffnen wird, ist eine einfach sinnige, aber stilvolle und würdige; die Außenseiten sind mit zahlreichen Maibäumchen umstellt und von dem Westportal, durch welche» der Festzua einlritt, erheben sich Flaggenmasten. Heute früh 8 Uhr fand übrigens die Ge sang« und Orchesterprobe sür die morgende Aussührung bei der Weihesesllichkeit statt, und eS stellte sich dabei — wir wollen einem sachmännischen Urtheil nicht vorgreisea — die Wirkung al- eine sehr günstige heraus. — Die Festtage werde» vorau-sichtlich auch dem Schlachtenpanorama am Roßplatz, dieser Sehens würdigkeit erste» Range», zahlreiche Besucher von Nab und Fern zusühren. Wohl selten hat eine Schaustellung sich so allgemeiner Anerkennung zu erfreuen gehabt, als die» bei dem gedachten Unternehmen seither der Fall gewesen ist. Auch i» den höchsten Kreisen bringt man den Schlachtenpanoramcn ein bemerken-werthe» Interesse entgegen. Al- Beweis hier sür gilt die Thalsache, daß gelegentlich der jüngsten Anwesen beit er- König» von Italien in der Reich-bauptstadt Kaiser Wilhelm mit seinem hoben Gaste sowohl da» Seda» Panorama am Alexanderplay, al» da- Nationalpanoraina in der Herwarlhstraße in Augenschein genommen und ,n beiden längere Zeit verweilt bat. — Am heutigen ersten Psingstfeiertag beginnt daö Concert im Krystall-Palast bereit» um K Uhr. E- spielk vo» 6—8 Uhr die Capelle de» Herrn Hagenstein Unterhaltung-Musik. Um 8 Uhr concertirt die Capelle de» 106. Regiments unter Direktor Malthey'S Leitung. Bei günstigem Wetter tritt die prachtvolle elektrische Jllu»,> »alion de- Garten» in Funclion. Um eine Uebersültung zu vermeiden, werden auf Berein-karten sür die Entree Programme pro Person 20 erhoben. Die Panoramen sind wäbrenb der Festlage zu ermäßigten Preisen und von früh 9 Uhr an geöffnet. -- Die FeierlagSwoche sind im Weltpanorama- (Pcleröstraßc lü) recht hübsche Ansichten von Pari- au»gr- stellt; sie sind gerade gegenwärtig, da in der Millionenstadt an der Seine die Weltausstellung stattftndet, recht sehenSwcrth. ') »L »er «kßaell», ,« 7. I,»I. — An den jetzigen heißen Tagen bieten die schönen schat tigen Gartenonlagen der Centralballe einen wirk lichen Erholungsort und gerade die zum Feste hier weilende» Fremden machen wir daraus, sowie aus den großen a» de» Garten angrenzenden Billardsaal und da» Elabtisicmenl iu> Allgemeinen aufmerksam. — Am Abend de» heutigen ersten Psingstsesitage» findet in de» schönen und einen böchst angenehmen Auscnlhatt ge- wäbrenven Gartenanlagen de- alten und gern besuchle» Etaol ssemeiil- „Tivoli" große» Concert (Militairinusik) von der vollzählige» Eyle'schen Capelle und unter gefälliger Mil l Wirkung de» Mäunergesangverein» „A-kania" statt, woraus !wir noch an dieser Stelle besonder» aufmerksam machen. Fremden dien« gleichzeitig zur Nachricht, daß da« Etablissement au einer der Haltestellen der Pferdebahn Leipzig-Connewitz gelegen ist. > Da» Kaisrrpanorama (Grimmaische Straße 24) bringt sür die Psingstwocke dir interessante Abtbeitung R.uß- lano uiil den Stätten Moskau, Warschau, Kiew. Nischnei- Nowgorov re. Schon Mo-kau allein mit dem Kreml und seinen großartigen Kirchen lohnt den Besuch dieser Aus stellung und seien die zum Pfingstfest in Leipzig weilenden Kremten darauf ausmerksauGgemachl. * Leipzig. 8. Juni. Der stattliche Neubau au der Wächlerstraß«, welcher nach seiner Vollendung da» Potizeiaml der Stadt Leipzig ausnehmen wird, ist im rasche» Forlschreikr» begrissr», nachdem die vor einiger Zeit etwa» verspäteten Materiallieferungen neuerbing» wieder regelmäßig eingetrossrn sind. Man hat bereit» da» zweite Stockwerk de» Bauwerke» i» Angriff genommen und e« ist alle Aulsicht vorhanden, daß noch vor Eintritt de» Herbste» der Rodbau vollendet und da» Gebäude unter Dach gebracht sein wird, so baß e» künftige Ostern, wenn nicht etwa u»- vorbergesehene Hindernifle rmtreten, seiner Bestimmung über geben werben kann. ^Leipzig. 8. Juni. Im Laufe de» gestrigen Tage» wurden mit der Dre-dnrr Bahn 597 beurlaubte Milikairpersonen von hier nach ouSwärl» befördert und 350 beurlaubte Mititairpersonen lrasen aus der selben Bahn von au»wärNaen Garnisonen hier ein. — Aus der Bayerischen Bahn fuhr gestern Nach mittag kurz vor 3 Uhr ein Exlrazug mit 1000 beur laubten Militairpersonen von hier weiter nach Borna und Chemnitz ab. Außerdem reisten noch im Lause de» Tage» 600 von anderen Garnisonen beurbaubte Militair» mit derselben Bahn von hier ab. — Aus der Reise nach Amerika kamen gestern wiederum 25 Au-wanderer hier durch. — Der gestern Morgen im Elstercanal aufgesundene Leichnam eine» unbekannten Manne» ist der Person nach ermittelt und al» ein 69 Jahre aller Handarbeiter au» Regi», hier in der Südslraße wohnhaft, auSgemitlelt worden. Er fehlte seit zwei Tagen und mag sich au» Lebensüberdruß entleibt haben. — Aus dem Tbeaterplatze geriethen gestern Vormittag ein Handarbeiter au» Bitterseld und ein Handarbeiter au» Gobli» in Streit und arge» Hand geiiienge mit einander. Dabei schlug der Eine mit einer Isverrleiste seinen Gegner auf den Kops und brachte ihm eine schwere und wie e» scheint lebenSgesährliche Verwundung bei. Er wurde de»halb polizeilich verbastet. — In einer tlacksabrik der Bayerischen Straße kam beute Morgen Feuer au», indem ein Gesäß mit kochendem Lack überliej und der Lack in Brand gerieth. Die Gefahr wurde aber durch die hcrbrigeeilte ffeuerwebr bald beseitigt und die Weiter Verbreitung de- Brande» verhindert. H Leipzig, 8. Juni. Wir theilten vor einiger Zeit mit. daß ein hiesiger Schornsteinfegermeistrr von eiiier un bekannten Frauentperson, die er al» Wirthschasterin bei sich ausgenommen, schmälig hintergangen und um einen rr- üebliche Leriiiögeiiütheil vo» etwa 10 000 ^tl gebracht worden sei. Aus eine Zeiluiig-annonce hin hatte sich die Person ihn» vorgrslellt und. da er Gejallen au ihr gesunden, sofort die teile einer Wirthschasterin bei ihm erlangt. Sie machte die günstigsten Angaben über ihre Vermögen-Verhältnisse, be hauptele »amenllich, in Frankfurt einen Grundbesitz und wohb geordnete Au»stalt»»g zu haben, und trat bald in ein nähere» Perbältniß zu ihrem Herrn, woraus beide Leute sehr schnell über ihre Verehelichung einig wurden. Tie so eilig erworbene Braut wußte nun den Bräutigam zu überreden, nach Frank surt zu reisen, um sich von idren Angaben zu überzeugen und die Ausstattung einzubolcn. während sie selbst in der hiesigen Behausung zurückblieb. Aber die Enttäuschung war keine gering«, als der Schornsteinsegermeister i„ Erfahrung bringen uiiißle. Laß alle Angabe» der Fraueii-person erlogen und ihm vorgcspiegell wäre», und daß Niemand von ihrer Eristenz und den geschilderte» Verhältnisse» etwa» wußte. Schleunigst kehrte er in baiiger Ahnung hierher zurück, fand aber den Vogel schon au-grflogeii. Die saubere Braut war über alle Berge, »ach dem sie zuvor seinen Secretair, den er wohl verschlossen gehabt, geöffnet und sein Vermögen an baarem Gelbe und Wertpapieren daraus gestohlen halte. Die Verfolgung der Gauneri» war sebr schwer, denn weder Name, noch sonstige Verhältnisse waren sestgestcUt. Trotzdem sollte e» den unausgesetzten behördliche» Beiiiübungen gelinqen, derselben endlich babhasl zu werten. Sie wurde dieser Taae in FtörShain bei Mainz über einem ähnlichen BelrugSstück verkästet und dabei sestgrstellt, daß sie früher schon mehrere dergleichen Gaunereien verübt hatte Die deshalb bereit« mit Gejängniß und mehrjährigem Zuchl> bau- bestrafte Gaunerin ist 42 Jahre alt, au» Roßbach de. Erlangen gebürtig, eine LehrerSlochter und unverheiratbet — Vorgestern wurden hier zwei hiesige »»torische Bumm ler dabei betresst», wie sie Armaturstücke eine» Soldaten, lliiisormrock, Seitcngewebr und Dienstmütze bei einem Trödler verkaufe» wollten. Sie kamen beide iu Hast und die weiteren Erörterungen ergaben, baß sie diese Stücke einem »» Evnne nutzer Holze schlafenden Soldaten, der sie einstweilen ab- und neben sich gelegt, gestohlen hatten. — Auch der .Schloßkelter- hat, wie au» dem Au zeigenlheil ersichtlich, sür die Feiertage umfassende Vorkehrungen >ür eine reiche musikalische ltnterbaltung der Besucher getrosten. An jedem der beiden Feiertage finden zwei große Co» ccrle der Capelle de» >34. Juso»terie-Regi men t» und am dritten Feiertage ein Concert derselben Capelle statt. * Stötteritz, 8 Juni. Letzter Tage wurde aus hie siger Flur, in der Liebe«k>»d'schen Sandgrube, beim Abstechcn von Sand ein menschliche» Gerippe gesunken. Dasselbe stammt von einem erwachsenen Menschen und lag 18 Zoll kies. Ta» Eigcnthümliche an diesem Gerippe ist. daß durch zivci Hal-wirbcl vo» hinten ein starker Eisennagct durch geschlagen ist. — Im Sommcrtheater zu Plagwitz (Felsen keller) findet heute die Aussührung de» VvlkSstuckc» mit Gesang: „Maurer und Schlesier" statt. Ansong der Vor stellung 8 llhr. * Li ebertwolkwitz, 8. Juni. Im Anschluß an unsere gestrige Notiz ist mitzutheiten, daß der Ueberschnß unserer Spar kasse ,», letztvergangenen Jahre 52 797.16 beträgt, wovon 35 000 mit Genehmigung der AussichlSbehörde zu gemein nützige» Zwecken verwendet werben. — Die Errich>u»g «ine» „Teichmaun-Lenkmal«" soll bi- zu einer eventuellen Jul» läum-seicr verschoben werden. -r. Osch atz. 8. Juni. In der Sitzung vom 29. Mai batte da» hiesige Stadtverorbneten-Collegium die vom Rathe gewünschte Summe von 4000 zur Erbauung eine» Wettin» thurme» obgelehnt und den Antrag, den Rath zu ersuchen, „zum bleibenden Andenken an diese Feier ein geeignete« Monnment aus einem passenden Platze der Stabt oder Pro ii.enabe heriusicllen", angenommcn Da« neue Projecl lag am 7. d. M. dem Collegium zur Berathung bez. Beschluß sasiung vor. Nack der Vo>lage soll ein monumentaler Springbrunnen, welcher een Namen Wettinbrunnen erhält, ccschasjen werden und seine Ausstellung aus dem Neu markte finde». Zur gebrauch-fähigen Herstellung und Aus stellung eine- größere» Bassi»« und Aussätze» (Einzelfigur oder Gruppe) sollte da» Collegium 6000 au» dem Rein gewinn der Sparcasie bewilligen. DaS Collegium aber, welche» weder mit dem Platze, noch auch, in Betracht der größcrrn Au-gabc». die der Stadl in Kürze loch bevor stehen, mit der Höhe der Forderung einverstanden war, lrhnte rinsttmmig die 6000 ab. Um d„» Ratbe jedoch entgegenzukommen, beschloß da» Collegium mit Ma>v rität, seinen oben «nitgetfteilten Antrag vom 29. Mai ausrecht zu halten und dazu dein Ratbe eine Summe di» höchsten» 3000 ^ck zur Bersügung zu stellm. — In der Sitzung de» hiesigen Gewerbevereins vom 7. d. M. wurden sür di» aus dem verbandstage zu Hainichen beschlossen« wettin - Stiftung, deren Erträgnisse zur Hebung de» Gewerbe« und Handwerkerstandes nn Allgemeinen, in erster Linie aber zur Bdihilse sur Fachschulen an Innungen und Vereinen verwendet werden solle». 200 .<e bewilligt. — Auch der Antrag, anläß lich der Wettinseier dem Stipendienfond» de» Gewerbe- Verein- 500 zu überweisen, fand einstimmige Annahme. Li mb ach. 7. Juni. Nach dem Entwürfe ber neuen Armenordnung, welche gegenwärtig den Stadtverordneten zur Berathttua vorliegt, betragen die unter Verwaltung de- ArnieiiauSschusie» stehenden Vermächtnisse und Eapitalien dir Summe vou 22 740-ck, mit einem Zinsencrtrag von 1097 »ck 80 ^s, welche alljährlich zur Verlheiluug gelangen. Unter dieser Summe sind allein >7 940 .L von de» Abncn de- Hause» Esche gestiftet worden. AlS Beiträge bei Besitz- Veränderungen werden in Zukunft »ach dem gedachten Ent würfe 80 -s vom Hundert der Kaussumme erhoben, wovon 55 die Armencasie erhält. — Für die Wasierbeschädigten de» Pleißen- und Muldenthale» ist von Ralb» wegen eiue Haussammlunz angeordnet worden, die wahrscheinlich und hofsknNich auch aus die schwer heimgesuchlen Vogtländcr au»- gedebnt wird. Crimmitschau. 7. Juni. Zum Preise von >6526 uck bat der diesige Ratb den Ankauf eine» Grundstücke» in der Lindenstraße zum Zwecke de» RenbaneS eiiier Realschule beschlossen. Schon seit dem Jabre 1886 batte in Bezug hieraus da» Ministerium den Rath daraus auimerksam ge macht. daß «S empseblenSwerlb sei. sür die Realschule bester geeignete und auSgestallele Räumlichkeiten zu beschaffe», ent gegengesetzten Fall,» c» sich in Be:ug aus die staatliche Unter stützung sür künjtighm weitere Entschließungen Vorbehalten müsse. In seiner letzten Sitzung hat nun zwar da» Stadt» verorbneten-Collegium den Aiikaus de» bez. Grundstücke» al» vorlheilhaft sür die Slavlgeineintr beschlossen, die Berwen» düng desselben sich jedoch ausdrücklich Vorbehalten. Rück sichten aus die durch einen Neubau einer solchen Schule der Sladt erwachsenden großen Lasten waren e». die diesen Be schluß berbeisührten. obgleich man anerkannte, daß die Schule jetzk in sebr ungeeigneten Räumen unlergcbrachl sei. — Herrn Klempnermeister V. Knorr wurde heute sür 25jährige ebrenhaske Dienstzeit in der freiwilligen Feuerwebr durch Herr» Bürgermeister Grundig das von Sr. Majestät dem König gefristete Ehrenzeichen überreicht. Zwickau, 8. Juni. Heute Vormittag »/,11 Uhr passirte Sc. Majestät der König mittelst Separatzug» hier durch, um sich nach Reichenbach i. V. zu begeben und die daselbst ftattgejundeneii Verheerungen zu besichtigen. Am Bahnhof hatten sich zur Begrüßung Sr. Majestät Herr Oberbürger meister Streit. Herr LanvgerichlSpräsidenk von Mangoldt. sowie der RegimentS-Cominanbeur Herr Oberst von Mangoldt eingesunden, mit denen Sc. Majestät sich huldvostst unter hielt Herr KreiShauplmann von Hausen war Sr. Majestät bi» Mosel entgcgrngeiahrcn. Se. Majestät verließ oberhalb Mosel den Zug und nahm die bei Oberrothenbach vorhandene UnsallSstelle, sowie da» beschädigte Dors ,» Augenschein. Nach kurzem Aufenthalt fuhr der Separatzug «veiler nach Reichen- bacv. Se. Majestät, von dem Herrn Kreishauptmann be gleitet. wird heute Nachmittag nach Dresden zurückkehren. * Plauen, 8. Juni. Von einem schweren Unglück ist heule srüb >/,8 Uhr der hiesige Bahnarbeitcr Göll auf dem oberen Bahnhofe daselbst betrofsen worden. Dem im 27. Lebeiislahre stehenden noch unverheiralheten Mann wurde beim Rangiren ver linke Fuß ganz, der rechte zur Hälfte weagesahren und der Berunglückte in» Krankenhaus über» geführt. — Am 6. d. Ml» hat sich in der Elster innerhalb deS Stadtgebiete» eine hiesige, 74 Jahre alte Witlwe er tränkt. wie nicht ander» anzunehmen ist. ia Folg« von Schwermulb. * Neichsnbach, 8. Juni. (Privattelegramm.) Heute früh ll Uhr traf Se. Majestät der König, begleitet von den Ministern von Nostitz-Wallwitz, von Könneritz uad dem Krei-Hauptmann von Hausen in Zwicka». h'er rin. Nach erfolgter ehrfurcht-voller Begrüßung durch die köaig- lichen und städtische» Behörden fand eine Besichtigung der Trümmerstätte» in der Dunkelgasse in Oberreichenbach, in der Bachgasie, Altstadt und Anger statt. Hieraus begab sich Se. Majestät nach Mylau. Um 3 Uhr wurde aus dem Babnhose ei» Diner eingenommen und um 4 Uhr erfolgte die Rückreise de» König» mittelst Expreßzug» nach Dresden. — lieber die Auffindung einer uralten Grab stätte bei Sobrigau schreibt man dem „Dresdner An- zeiger": Ein sür die AlterthumSgeschichte höchst werthvoller Fund wurde vor Kurzem in Sobrigau brt Lockwitz gemacht. Beim Be ackern rineS dem Gul-desitzer Herrn Moritz Wagner gehörigen Felde», welche- elwa 200 m hinter dem Orte a» den, Wege »nch der Huiiniielmühle gelegen ist, gerieth man am 13. Mai d. I. aus große, 15—20 um unter der Oberfläche liegende Steine. Da man dieselben für gewöhnliche Feldsieine hielt, welche schon oft beim Ackern hinderlich gewesrn waren, so jollle» sie entfernt werden. E» stellte sich nua heran-, daß diese Steine seiner Zeit al- Grabsteine hieiher gelegt ieu, mußten, da man aus einen« derselben «in 60 «n lange- und türm breite» christliche-Kreuz, welche-erhaben aus dem Steine gearbeilel war, vorsand Der zweite Stein, von dem ersteren etwa 30 cm entfernt, jedoch böllig parallel gelegen, zeigte nur eia ein fach--, eing-nwißelte- Kren,. Die Messungen, ivelchc Herr Vr. Theilc au-Lockwitz am andern Tage voruahm, ergaben Folgende-: Der kleinere Stein mit dem schön gearbeiteten Kreuz ist >'/«>» lang, 64cm breit und 25 cm dick, wäbrenb der andere 192 cm lang, 70 cm breit und 27 cm dick ist. A» dem Fundorte der Steine wurden am 16. Mai unter Leitung de- Herrn Vr. Bamberg au- Lockwitz Nachgrabnuqen veranstaltrt. ES sanden sich '/, m tiei gelegen kleine verwitterte Ziegelftückchrn und noch etwa- tiefer ebenfalls verwitterte Holzkohlenstuckchen. In einer Tieft von 1'/, m fand man genau unler der ersten Platte liegend morsche »nochenüberreste. Unter dem anderen Slein nebenan sand man 10 cm tieser ein zweite» männliche- Skelett mit uu- gcwühnüch groß-m, starkem Schädel. Beide Skelette lagen so, daß »e nnt dem A sicht nach Noroosten gerichtet waren. Nebenbei jaud sich eine alte, einein Weiniiiesser ähnliche Klinge. Neben dem zweilen Skelett sand man Ileberreste eiue» urvenartigen Gesäße-, welche- schwärzliche Aschenerde enihielt. Do- Merkweidigfte war, dass diese Uine seitlich aus einem 75 cm langen. 40 cm breiten und 30 cm hoben rotblehmigen, völlig grabdü.'rlahnlichen Ausbau stnnd. Am 24. Mai fand man 2 m vom ersten Fundorte entfernt in der selben Tiefe und Richtung einen dritten Stein, welcher wiederum e n ichün gemeißelte-erdadene-, sogenannte-Andreaskreuz auswie-, wäh rend man vor zwei Jahren aus demielbe» Felde eine ebensolche Platte gesunocn hatte, die leider zenrümniert würbe. Dem Funde nach zu schließen, hat man eS hier mit einer allen christlichen Grab stätte zu tbun, wäh eud die Urne mit ihrer Asche sogar in die keidnüchc Zen zuriickwctst. vielleicht kommt durch die weitere Untersuchung sUnle, Klmge und gebräunte Lehmerde befinden sich in den Händen de» Herrn Vr. Tdeile in Lockwitz, die Grabsteine sind am Rand de- F lve» ausgestellt) und durch weitere Nach- lorschungen, die Herr Gutsbesitzer Wagner bereitwilligst unierstätzen will, Licht >» dielen Gräaerluilb. Nach Meinung der Herren, welche bei den Aucgiabungeu zugegen waren, könnte man wobt hier eine Grabstätte verniu'.hcn, welche zur Zeit Karl'- de» Großen, wo sich Heibeulhuin und Christciithum vermischte, in Benutzung gewesen ist. — Zum Wettiner Jubiläum werden sür Se. Maj. Fünsinark- und Zweimarkstücke in der bekannten Medaillenmünzr vo» Otto Oertel in Berti» geprägt. Es ist Vasür ein »euer Stempel c-ftl"'''» worben, der da» Bilv de» König» i» ltnisor», zei.,t, ans der Brust drei Wappen schild«, von Eichenlaub umrankt, inil dem Wettiner, dem kursächsische» und den, kvnigftch lächsischen Wappen. Die großen Münzen baden auf der'Rückseite eine sinnbiidliche Dar stellung. E ne Saponia und cmc Klio bekränzen die sächsischen Raule»; aus einen, Banke siebt der Wahlspruch: ?ro- vi'tontiao mciiivr. Tie Umschrift lautet: „Z»»l 800 jährigen Jubiläum des Wettiner Hanse- i» Sachsen 1089—>889". Sebr eigenartig sind die Ziveimarkiuülizen. die ein kleinere« Bild tragen und aus der Ruckseike mit dem alten Stempel einer Münze de» ersten Wettiner-, Markgrafen Heinrich I. von Meißen, vom Jabre 1089 ^ stehender gepanzerter Ritter mit Sch IV und Fähnlein; t»