Volltext Seite (XML)
afrikanische Verhältnisse zu interessieren. Als Tendenzschrift hat man es an die Seite des berühmten: „Onkel Toms Hütte" gestellt. Der Held des Buches ist der Sohn eines arabischen Elfenbeinhändlers vornehmer Abstammung, der in Gesangen- schaft und Sklaverei gerät, aber gerettet wird. Der zweite Held ist ein Häuptlingssohn Kalulu, der seines Thrones ver lustig geht und mit dem Araber abenteuerlich nach Sansibar verschlagen wird. Wir müssen Stanleys Versuch als gescheitert betrachten, da er ganz falsche Vorstellungen von den afrikanischen Zu ständen hervorruft und im besonderen den Negercharakter ver kehrt darstellt. Die massenhaft eingeftreuten Jagdgcschichten sind das reine Jägerlatein. Durch einige lateinische Pflanzen- und Tiernamen, sowie Hinweise auf die Geo graphie des Landes, in dem sich der Roman abspielt, wird der Anschein der Wahrhaftigkeit erweckt, und der Leser, in diesem Falle die leicht empfängliche Jugend, über die großen Unwahrheiten des Buches getäuscht. Es zeigt sich auch hier, wie oft bei Stanleys Werken, daß es ihm nicht immer darum zu thun ist, nach Wahrheit zu ringen. Ein böser Vorwurf, den man ihm nicht ersparen kann, auch oft in Ansehung seiner wissenschaftlichen Darstellungen. Kein billig urteilender Mensch kann Stanley, dem sÄ/'-Macks-ma-r, verübeln, daß er ohne wissenschaftliche Bildung ist. Aber der Erschließe! Afrikas hat kein Recht, in offen zur Schau getragener Verachtung auf die Wissenschaft herab zublicken und die Schale seines Spottes auf Männer auszu gießen, die weniger praktische Fähigkeiten, aber mehr positive Kenntnisse besitzen als er.