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—4Z 135 Zs— nommenen Bcvölkerungszahlen fußten, über deren Richtigkeit jede Nachprüfung fehlte, zudem hatte der Hamburger Elfen- beinkcnncr Westendarp, wohl der bedeutendste, der gegenwärtig lebt, auf dem Hamburger Geographentage im Jahre 1884 an der Hand statistischer Zahlen nachgewiesen, daß Stanleys Angaben in Bezug auf die Produktion von Elfenbein durch aus übertrieben waren. Auch seine begeisterten Schilderungen der Fruchtbarkeit jener Gebiete erregten begründete Zweifel. Man verlangte in Manchester genaue Angaben, und da Stan ley solche nicht geben konnte, so wollten sich die Engländer nicht auf's Geradewohl zu geschäftlichen Unternehmungen Hin reißen lassen. Englische und besonders Manchester Zeitungen überschütteten ihn, wie Stanley selbst erzählt, mit Hohn und Spott, nannten ihn einen Abenteurer und beschuldigten ihn der Donquixoterie. Das war übertrieben, ist aber bezeich nend für die Stimmung, die damals in England herrschte. Man bewunderte die Thatkraft und Kühnheit des Forschers, aber erkannte seine Fähigkeiten in der Beurteilung der schwie rigen Fragen des Welthandels nicht an. Stanley war ob seines Mißerfolges in England sehr enttäuscht und sah sich nun auf Brüssel angewiesen, denn anderswo herrschte für die Frage so gut wie gar kein prak tisches Interesse. Zuerst führte er mit der ^88ooiation intor- rmtioiml« at'rioains lange Unterhandlungen, ohne indessen zu einem Ergebnis zu gelangen. Unter den: Vorsitz des Königs bildete sich nun ein neues, von der eben genannten Gesellschaft unabhängiges Unterneh men, das „Oomltä ä'Ltuäog clu Unut Oon^o". Der belgische Oberst Strauch wurde zum Generalsekretär ernannt; derselbe rückte später zum Präsidenten und schließlich zum Minister des Kongostaates empor. Der König war nun mit seinen Plänen ins Reine gekommen. Bei dem neugegründeten „Oomitö ck'Ltuclss äu Haut Oongo" war von internationaler Thätig-