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keit." Wir Deutschen haben ein Sprichwort: „Wie du in den Wald schreist, hallt es zurück." Sollte es Stanley hier nicht so gegangen sein? Man erinnert sich unwillkürlich an das Urteil, welches bedeutende englische Zeitungen über Stanley fällten, als er von seiner ersten Reise zur Aufsuchung Living- stones nach England zurückkehrte, sie nannten ihn „den hoch fahrenden amerikanischen Jankee mit dem reklamenhasten Auf treten." Sollte er bei seinem Erscheinen an der Küste nicht Veranlassung gegeben haben, daß die Weißen ein ähnliches Urteil über ihn zu fällen berechtigt gewesen sind? Ganz gewaltig nach Reklame sieht die Schilderung des Eindruckes aus, den die weißen Gesichter auf Stanley gemacht haben sollen, als er dieselben in Boma an der Westküste erblickte. Stanley hat nur während der Dauer von 64 Tagen keinen Weißen gesehen. Wahrscheinlich aber sich selbst täglich im Spiegel oder im Wasser. Der Verfasser hat während 240 Tagen weder einen Weißen noch einen Araber gesehen, ohne die leiseste derartige Empfindung beim Wiedersehen des ersten Europäers zu haben. Stanley kannte die Wirkung derartiger Theatereffekte, und sie sollte hier nicht ausbleiben. Es ist eine derjenigen Stellen seines Buches, welche seinen Lesern am meisten im Gedächtnis haften blieb, und der Ver fasser wurde selbst Hunderte von Malen gefragt, ob er nicht einem ähnlichen Eindruck wie Stanley unterworfen gewesen sei, als er wieder einen Weißen zu Gesicht bekam. Stanley weilte nur drei Tage in Boma. Am 11. Au gust 1877 schiffte er sich mit seiner gesamten Expedition auf einem zufällig dort bereitliegeuden englischen Dampfer ein, um den Kongo, dessen Geheimnis er nun entschleiert hatte, hinunter nach Kabinda zu fahren. Auch hier fand er mit seinen Leuten von seiten der Vertreter des englischen Handels hauses eine herzliche Aufnahme. Wo immer Stanley erschien, wurde er von den Angehörigen aller Nationen, sei es von