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150 Aus dem Morgenlande. zurück. Dies ist das Thema, der Grundtext mit seinen einzel nen Unterabteilungen, welcher in diesen Inschriften behandelt wird. Es kommen natürlich eine Menge Dinge dabei zum Vorschein, welche für die spezielle Wissenschaft der altägyp- tischen Lehre vom Dasein nach dem Tode von besonderem Nutzen sind, aber doch für die allgemeine historische Wissen schaft nur, geringen Wert haben. Es werden z. B. Gestirne genannt, welche dem Verstorbenen ans seinem Wege von Westen nach Osten zu schauen vergönnt wird, es werden die unterirdischen Regionen und die Bewohner dieser himmlischen Nachtwelt beschrieben und vieles andere nebenbei in dunkler Sprache geschildert. Wir können aus einer Vergleichung dieser Texte uns eine lehrreiche kritische Ausgabe des altägyptischen Buches von deni Glauben über das Jenseits nach dem Tode zu sammenstellen. Ist nach dieser Seite hin der Inhalt dieses Buches von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit, so wird er außerdem bedeutungsvoll dadurch, daß zum erstenmale in diesem Buche große, zusammenhängende Stücke in einer Sprache vorliegen, von der wir sonst sehr wenig wissen, d. i. von der ältesten Gestalt der Sprache der Ägypter. Als ich zunächst die Pyramide des Königs Phiops (gegen 3300 v. Ehr.) bettat und nach ihr eine zweite, welche seinem Sohne Mehti-em-saf angehört, fand ich, daß in früheren Zeiten Räuber in beiden furchtbar gehaust hatten. Es ist bekannt, daß die meisten Pyramiden heute geöffnet sind, es ist ebenso bekannt, daß nicht erst in neuerer Zeit diese Wieder eröffnungen vor sich gegangen sind, sondern daß schon Perser, Griechen, Römer und Araber versucht haben, die Pyramidcn- eingänge meist mit großer Mühe und großem Kostenaufwande zu sprengen, um sich der von ihnen darin vermuteten Schätze zu bemächtigen. Wir wissen sogar die Namen zweier Kalifen aus dem neunten und elften Jahrhundert, welche die kost spieligen Zerstörungsarbeiten nicht gescheut haben, um bis