Volltext Seite (XML)
54 Thomas Falkner und Juan de la Piedra. >3. Buch. nem bethätigtc er einen lebendigen Eifer, blieb vierzig Jahre unter den Wilden und würde unter ihnen sein Leben beschlossen haben, wenn die spanische Regierung seinen Orden nicht aus Amerika vertrieben hätte. Nach seiner Heimkehr schrieb er das erwähnte Buch, das bis auf den heu tigen Tag eine der zuverlässigsten Quellen über die Sitten und Gebräuche der Patagonier bildet. Falkner bemühte sich insbesondere nachzuweisen, welche Nachtheile gerade in jenen Gegenden eine feindliche Flotte den Spaniern zusügen könne. Darüber wurde man in Madrid besorgt und die Regierung be fahl dem Vicekönig von Buenos Ayres, an der Küste neue Ansiedelungen zu gründen, durch welche des Königs von Spanien Rechte gewahrt wür den. Man müsse den Engländern zuvvrkommen, welche darnach strebten, die werthvollen Fischereien an der südlichen Küste sich anzucignen. Un verzüglich gingen Officiere aus Spanien nach Montevideo, von wo Don Juan de la Piedra am 15. Deccmber 1778 in See stach, nach Sü den fuhr und am 7. Januar die Bahia-Sin>sondo- oder San Matias- Bucht erreichte, die gegenwärtig San Antonio-Bucht heißt; im Hinter gründe derselben liegt unter 42 Grad 31 Minuten S. Br. der schöne Hafen San Jose. Dort baute Piedra ein Fort, ließ einen Theil sei ner Mannschaft zurück und fuhr nach dreimonatlichem Aufenthalte wieder heim, um dein Vicekönige Bericht zu erstatten. Diesem gemäß lag jener Hasen sehr bequem; man konnte von dort ohne Schwierigkeit die großen Ströme Rio Negro und Colorado näher erforschen, denn sic münden nur eine geringe Strecke weiter nördlich und konnten vom Hafen San Jose gegen feindliche Ueberfälle gesichert werden. An jener Küste schwärmten Wal fische und Seehunde in großer Menge, und in der That hatte ein in Mon tevideo ausgerüsteter Walfischfahrer binnen vier Wochen etwa fünfzig Fische harpunirt. Auch Salz war vorhanden, und man könne, wie der Bericht hervorhob, in Zukunft den ganzen Bedarf zum Einsalzen des Fleisches und der Häute von San Jose beziehen. Leider aber fehlte es in der ganzen Gegend an gutem Trinkwasser, und vom Genuß des vor- handenen Brakwassers erkrankten die Ansiedler. Bahia Nueva, aus der andern Seite der Halbinsel, würde sich für eine Ansiedlung weit besser geeignet haben, denn dort war Gebüsch und ein Teich mit süßem Wasser, und noch viel günstiger lag eine Stelle