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20. Kap.) Die Salinas de Casabindo. 395 bearbeitet worden, und in den noch höher gelegenen Bezirken, welcbe an Atacama grenzen, sammeln die (Einwohner von Cochinoca, La Rinco- nada, Ccrrillos, Santa Catalina nnd El Rosario viel Gold aus dem angeschwemmten Erdreich. namentlich nach starken Regengüssen. Ins besondere sind in der Umgegend von La Rinconada Goldklumpen von sehr beträchtlicher Größe gefunden worden, nnd die Erzählungen über die Ausbeute welche das Nachgraben in dem aufgeschwcmmten Erdreich wenige Fuß unter der Oberfläche gegeben hat, lauten wunderbar, aber nach den Erfahrungen in Kalifornien nnd Australien keineswegs un wahrscheinlich. Die Leute sagen, daß nach heftigem Regen bei La Rin conada das Gold wie Gras ans der Erde wachse. Dieses Gold im Allnvialbodcn ist vielleicht, gleich jenem in der östlichen Cordillcrc von Bolivia, ans dem blauen silurischcn (Grauwacken-) Schiefer hcrabgekom- men, der in jenem Thcilc der Andes so häufig vorkommt. In diesen kalten Gegenden von Salta leben, wie schon erwähnt wurde, viele Nlpacas und Vicunas; anch das Guanaco und die Chinchilla sind häufig ; diese letzteren liefern bekanntlich ein geschätztes Pelzwcrk, das in Menge auch über Buenos Ayrcs nach Europa verschifft wird. In demselben Thcilc der Provinz, östlich von La Rinconada liegen weite salzhaltige Ebenen, die Salinas de Casabindo, aus welchen die Landcsbewohner große Salzblöckc mit der Axt heraushanen, welche sie dann ans Llamas oder Esel laden, nnd nach Salta, Injuy und an deren Ortschaften der Provinz verführen. In derselben Weise sammeln sie Schnee, aus welchem im Sommer Eis bereitet wird. Die Reisenden müssen ans jenen glänzend weißen Salzcbcncn ihre Augen ebensowohl schützen wie im schneebedeckten Hochgebirge. Casabindo liegt etwa fünf- undvicrzig Leguas östlich von Atacama; das zwischen beiden Punkten liegende Land besteht durchweg ans Eordillcre; die Straße von Salta her führt hindurch, nnd die ganze Strecke wird sehr geeignet El Dcs - poblado, das öde, unbewohnte Land genannt. Die weiter nach Süden gelegenen Thäler Colalao, San Carlos, Calchaqni und C.achi sind von Missen bewässert, welche sich in den Sa- lado ergießen, und geben so reichlichen Ertrag von Weizen und Mais daß sie den übrigen Thcil der Provinz mit diesen Getrcidcartcn versorgen; auch wird viel Wein gebaut. Aber hauptsächlich die üppigen von Berg-