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378 Die Travesia in der Provinz Santiago del Estero. (10. Buch. zig Leguas breiter Eiürtel sandigen Landes, das mit SaUtheilen ge- sckwängert ist, nnd in Menge eine Salsola (Salzkraut-, hervorbringt, aus deren Asche Soda bereitet wird. Diese Travesta dehnt fick nördlich von der Sierra de Eördova aus, reicht westlich bis La Rioja und südlich beinahe bis nach San Luis, Zn dieser sandigen Region herrscht im Sommer der Nordwind vor, und die Hitze ist dann gerade;» unerträglich. vr, Redhcad bemerkt in einein Briefe an Sir Wovdbine Parish, es sei unverkennbar daß der südliche Theil der Provinz Santiago einst den Küstensaum des Meeres gebildet haben müsse; die Dünen erinnerten ihn lebhaft an jene der flandrischen Küsten. Dieser sandige Gürtel bildet in seiner ganzen Ausdehnung von AmbargastabisNoria eine beträcht liche Depression, eine Einsenkung des Bodens, die nickt viel höher über der Meeresfläche liegt als Buenos Ayres. So finden wir daß bei nahe in der Mitte des Kontinentes, einige hundert Stunden vom Occan entfernt, eine beträchtliche Strecke Landes sich nur um einige wenige Fuß über dem Meeresspiegel erhebt. Zn den oberen Thcilen der Sierra de Eördova ist Granit vorwal tend, nnd nach den Abhängen an der Travesia zu sind unzählige Frag mente dieses Gesteins verstreut, während jenseit des Sandgürtels auf der Straße nach Potosi nicht eine Spur davon zu finden ist, denn hier lagert überall blauer Thonschiefcr und Sckiefer, der gelegentlich mit Kalkstein und rothem Sandstein abwechselt. Dagegen fand Helms wieder in der Nähe von Potosi und aus dem Gipfel einiger benachbarten Berge eine dicke Lage von Granitkieseln welche durch Einwirkung des Wassers eine runde Gestalt erhalten hatten. Er fragte, wie es gekommen sei daß diese Granitmaffen sich dort ablagerten, da das Land von Tucuman, wo die Kranitbildung aufhört, ununterbrochen absällt, und von Tucuman bis Potosi nur Thonschiefer vorkommt. Sind sie während einer allgemeinen Fluth dorthin gerollt worden oder durch irgend eine spätere theilweise Erdrevolution? Helms würde noch mehr erstaunt gewesen sein wenn er gewußt hätte, daß auf dem Berge Chorolqne (zwölf Lcguas nord westlich von Tupiza, zwischen Salta und Potosi) Secmuscheln gefunden werden, und zwar in einer Meereshöhe von 16.530 englischen Fuß, nach Redheads Barometermessungen. Das Wort Chorolque ist verderbt aus Ehurucolque, was in der Quichnasprache so viel bedeutet als: daß der