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2V. Kap.) Die Verkehrsmittel. — Wagenkarawanen. 367 gänzlich nöthig ist, insbesondere wenn man durch Wasser fährt, und das vordere Joch auf trockenem Boden anziehen muß, während die letzteren noch im Flusse stehen. Diese Wagenkarawanen bestehen gewöhnlich aus je vierzehn sol cher hochrädcrigen Karren. Von Salta brechen sie gen Buenos Ayres im April oder Mai aus; dann fallen die Flüsse; dagegen sind die Mo nate vom Juli bis Octobcr trocken, und dann ist an manchen Stellen Weide und Wasser selten. Die Karawane macht selten mehr als fünf Legnas täglich, und ist im Durchschnitt achtzig bis neunzig Tage unter- weges. Jeder Karren trägt von anderthalb bis zwei Tonnen Gewicht, also drei- bis viertausend Pfund, und der Frachtlohn für vierzehn Kar ren beträgt von Salta nach Buenos Ayres etwa 2800 Piaster (Dollars) und zurück etwa 2200, zusammen also 5000 Piaster oder 1000 Pfund Sterling. Man nimmt an daß die Hin- und Herreise zehn bis zwölf Monate Zeit erfordert; davon kommen etwa sechs Monate auf die eigentliche Fahrzeit, die übrigen auf Rasttage, Anhalten und Aufenthalt in Buenos Ayres, um dort Rückfracht zu laden. Für jene vierzehn Karren sind hundert unterlegte Ochsen an drei verschiedenen Haltepunkten erforderlich, außerdem noch Pferde für die Treiber. Die erste Haupt station ist in Tucuman, die zweite an der Grenze von Buenos Ayres, wo hundert frische Ochsen eingespannt werden, mit welchen man den Rest der Fahrt zurücksegt. Die Leitung des Ganzen liegt dem Capataz, dem Oberscbirrmeister ob, der zwanzig bis fünfundzwanzig Peones, Knecbte, unter seinem Befehl hat. Arenalcs hat in seinem oben angeführtem Werke den Nachweis ge liefert, wie viel vortheilbafter der Waarcntransport zu Wasser sein würde. Maaren, die zu Schiff von Buenos Ayres den Parana aufwärts bis zur Mündung des Vermejo und aus diesem letzter» bis los Juntos de Salta gingen, würde die Tonne von zweitausend Pfund um 98 Piaster 5 Rea len billiger befördert werden können als mit der Landfracbt. Uebrigens bemerkt Maeso daß direct ans den oberen Provinzen nicht viele Karawa nen nach Buenos Ayres kommen. Im zweiten Halbjahr 1853 trafen fünfzig Karrenladungen aus Tucuman und zwanzig aus Santiago ein: einige davon hatten schon zu Rosario abgeladen. Dagegen war der Verkehr 1851 und 1852 stärker, denn es kamen achthundert bis tausend