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362 Das Schicksal der Missionen. jlO. Buch. flößten den Indianern keine Achtung ein, während die Jesuiten wegen ihres exemplarischen Wandels verehrt wurden. Ehe noch ein Viertel jahrhundert verfloß waren diese einst volkreichen und glücklichen Ge meinden zu Grunde gerichtet. Die Indianer hatten in ihrer Eingabe ganz richtig vorausgesagt daß sie für Gott und den König verloren sein würden. Parish fügt hinzu: Ich will nicht abstreiten daß die Einrichtungen der Jesuiten, gleich andern, Menschenwerk, ihre Fehler und Mängel ge habt haben. Aber sie waren unter eigenthümlichen und neuen Verhält nissen entstanden, und man darf beim Urtheil über sie den Maßstab nicht von den gesellschaftlichen Systemen Europa's entnehmen. Wenn wir mehr das Gute in Erwägung ziehen das sie gethan, als das Böse welches sie nicht gethan, dann finden wir daß sie im Laufe von etwa anderthalb Jahrhunderten eine Million Indianer zum Christenthum bekehrten, daß dieselben glücklich und zufrieden unter der Obhut ihrer einsichtsvollen und väterlichen Hirten lebten, und daß diesen Indianern ein glückliches Loos zu Theil geworden ist, im Gegensätze zu den Wilden welche in ihrer alten Barbarei verharrten. Zwanzigstes Kapitel. Die oberen Provinzen. Cordova La Rioja Santiago del Estera. Tncnman Catamarca Salta und Jujuy. Diese oberen Provinzen, Lrovinoias nrribonas oder cks arribn, find nicht von den Entdeckern des La Plata erobert und besiedelt worden. Allerdings bildete» sie von 1776 bis zur ttnabhängigkeitserklärung einen Bestandtheil des Vicekönigreiches Buenos Avres, gehörten aber früher in administrativer Hinsicht zu Peru, von wo aus sie für Spanien in Besitz genommen wurden. Nachdem Almagro sich von Pizarro getrennt hatte, um für sich in Chile eine eigene Hecrschast zu gründen, erfuhr man von einigen seiner Soldaten Näheres über die ausgedehnten Landstrecken im Süden des heutigen Bolivia. Im Jahre 1543 brach Don Diego Rojas mit dreihundert Mann von Peru nach Süden hin aus, kam bis ins Thal von Catamarca, ging bis