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16. Kap.1 Project einer Südsee-Parana-Eisenbahn. 289 werden, auf welcher sowohl die Erzeugnisse der pacifischen Seite als jene aus der Region des Rio Negro in den großen Verkehr gelangen. El Car men kann sich zu einem wichtigen Platz umgestalten, und Buenos Ayres aus allen diesen Verhältnissen großen (Gewinn ziehen. Sehr natürlich ist der Wunsch, die Schwierigkeiten der Communi- cation durch die neuen Transportmittel zu beseitigen, und man hat sogar daran gedacht, einen Schienenweg durch Südamerika zu bauen. Schon im Jahre 1854 ist, in allgemeinen Umrissen, ein Plan zu einer E i sen- bahn von der Südsce nach dem Parana, also bis zum Atlanti schen Qcean, entworfen worden. Der schottische Ingenieur Allan Camp bell, der beim Bau der chilenischen Bahnen beschäftigt ist, veranschlagt die Kosten von der pacifischen Seite bis Rosario auf etwa 26 Millionen Dollars. Er bemerkt in seinem Berichte Folgendes: Die Bahn von Valparaiso nach Santiago läuft auf einer Strecke von 15 Leguas von der pacifischen Küste bis zum Thal von Grillota am Flusse Aconcagua und von da bis Santa Rosa de los Andes parallel mit dem genannten Strome. Santa Rosa liegt 90 englische Meilen von Valparaiso, 2300 Fuß über dem Meere und ist ein wichtiger Platz, weil er an der Handelsstraße von Chile nach Meudoza liegt. Die Entfernung von Santa Rosa bis zu den Andes beträgt etwa 65 Meilen ; auf dieser Linie strömt der Aconcagua in raschem Laufe, durchbricht die Straße einige Male in Engpässen, und hier würde die Bahn zwar keine großen technischen Schwierigkeiten finden, wohl aber beträchtliche Kosten verur sachen. Vom Fuße der Andes aufwärts ist eine Steigung von 2000 Fuß auf einer kurzen Strecke zu überwinden. Es wird wohl zweckmäßig sein, hier die Bahn im Zickzack zu führen, um mäßige Steigungen zu ge winnen; vielleicht empfiehlt sich aber auch ein Tunnel von etwa vier eng lischen Meilen, weil man durch denselben 1000 Fuß Steigung vermeiden und wahrscheinlich auch beträchtlich an Kosten ersparen würde. Ich kann nicht bestimmen ob der Pfad welchen gegenwärtig die Maulthiertreibcr nehmen, sich für die Bahnlinie eignet; er führt in einer Höhe von etwa 12,000 Fuß über die Andes. Möglich ist aber ein Schienenweg, wenn man ihn im Zickzack an den Bergen hinauf und hinabsührt und den er wähnten Tunnel baut. Jenseit der Andes, auf der östlichen Seite, liegt etwa 2000 Fuß tiefer als der Punkt an welchem das Gebirge über- Die argentinischen Staaten. 19