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246 Untersuchung des rechten Parana-Ufers. >8. Buch. blieben daher auf dm Pferden sitzen, welchen sie so die ohnehin anstren gende Arbeit noch beträchtlich erschwerten! In den argentinischen Landen sind Pferde wohlseil und in Menge zu haben, sie werden deshalb nicht geschont und müssen oft Tagelang ohne Futter sich behelfen." „Die übrigen Tage des Februar ging die Fahrt gleichfalls langsam, das Schiff mußte wegen häufiger Windstille oftmals anlegen. Zur Rechten erhoben sich auf dem fortwährend steilen llser der Provinz Entrc Rios dann und wann einzeln liegende Häuser; in längeren oder kürzeren Zwischenräumen standen niedrige Bäume; nach der andern Seite hin lagen niedrige, zum Theil unter Wasser gesetzte Inseln. Ich wünschte das östliche (rechte) Ufer des Parana genauer zu untersuchen, und der Patron war so freundlich mich ans Land zu setzen. Etwas oberhalb des las Conchillas, des Flusses der kleinen Muscheln, hatte die Ufer wand eine Höhe von mehr als 150 Fuß, und schien mir aus tertiären Ablagerungen gebildet zu sein. Die unteren Schichten bestanden aus eisenhaltigem Sandstein, der abwechselnd mit Lagen eisenhaltigen Sandes und mit Thon bedeckt war. Hauptsächlich in diesem Sande fand ich große Stücke fossilen Holzes, dessen Inneres agatisirt ist. Daher glau ben, wie Falkner bemerkt, die Anwohner des Parana, der Strom ver steinere das Holz, aber diese Annahme ist durchaus ohne Grund. Ich fand außerdem noch in derselben Lage die Tibia eines großen Sänge- thieres. Ueber dem Sande lagert ein verhärteter Thon, der fast die Hälfte der gesammten Höhe des Ufers einnimmt. Diese Lage enthält viele Gyp s ni eren und ist ihrerseits mit einer dünnen Lage neuerer Allu sion bedeckt, in welcher ich eine große Anzahl von halbzersetzten Muscheln der Unio fand. Dieselben Süßwassermuscheln leben noch jetzt im Pa rana. Sind sie etwa in sehr alter Zeit durch Menschen an ihre gegen wärtige Stelle gebracht oder durch Wasser dort abgelagert worden? Das letztere scheint nicht der Fall gewesen zu sein, denn zwischen dem Waffer- stande des Parana und jener Lage ist gegenwärtig ein Höhcnabstand von 150 Fuß vorhanden, und man müßte annehmen, daß einst dieses ganze User überschwemmt gewesen sei. Auf demselben stehen ziemlich große Bäume verschiedener Art, die zu den Mimosen und Akazien gehören. Der Timbo hat dichtes Laubwerk von sehr hübschem Grün und gewährt einen sehr angenehmen Anblick. Auch einige Palmen breiten ihre Zweige