Volltext Seite (XML)
162 Die PamxaS. 16. Buch. gigantische Zukunst-, sie liegen an der Mündung dcsLaPlata, der reich lich einhundert schiffbare Ströme empfängt, nachdem sie ein prächtiges, unerschöpflich fruchtbares Land durchzogen haben. Aber bisher sind kaum schwache Anfänge einer Entwickelung vorhanden. Die Argcntiner haben cs nicht verstanden, die unermeßlichen Reichthümer ihres Bodens und ihrer Gewässer sich zu erschließen. Bis in die neueste Zeit stand allein die Be völkerung von Buenos Ayres mit dem Ausland in unmittelbarer Be rührung. „Die argentinische Republik hat am Arropo dcl medio ein Ende," konnte man lange Zeit mit vollem Rechte sagen; denn an diesem kleinen Flusse, welcher die Provinz Buenos Ayres von Santa Fe scheidet, hörte die eigentliche Schifffahrt auf. Die eigensüchtige Hauptstadt, welche allen Verkehr monopolisirte, und die Eivilisation nicht ins Innere dringen ließ, mutzte ihr falsches System tbeuer genug büßen, denn Buenos AyreS selber wurde aus lange Zeit von jener Barbarei überfluthet, welche es dem Binnenlande gleichsam künstlich ausgezwungen hatte. Statt der Einheit mit Freiheit und Eivilisation herrschte unter dem Dictator Rosas Ein heit mit Barbarei und Knechtschaft. Dem ganzen Gange der Dinge gemäß war bislang die Stadt Bue nos Ayres der einzige Brennpunkt, in welchem Eivilisation und Bildung vereinigt war. Die Pampas sind eben kein geeigneter Leiter um dieselbe den Provinzen zuzusühren und sie in denselben zu vcrtheilen. In den Pampas herrscht Einförmigkeit; bis auf die Gebirge, nur San Luis und Eo'rdova haben eigentliche Höhenzüge, und in der nördlichen Region sen den die Andes einige Verzweigungen nach Osten hin. In alle dem liegt ein Element der Einheit und Zusammeuhängigkeit für die Nation, welche einst diese Einöden bevölkern wird. Der Charakter des Landes selbst dringt der argentinischen Republik die unthcilbare Einheit auf. Aus der weiten Fläche, die in einer Ausdehnung von mehr als vier hundert Wegstunden von Salta nach Buenos Ayres und von dort nach Mendoza reicht, können beladene Wagen fahren, ohne irgendwo aus ein natürliches Hinderniß zu stoßen. Der Mensch braucht nur da und dort ein wenig Bahn zu machen, indem er Bäume und Gestrüpp beseitigt. Mit leichtester Mühe ließen sich vortreffliche Verbindungswege Herstellen; die Natur hat Alles dazu vorbereitet, sie bedarf nur geringer Nachhilfe. Gegenwärtig haben die Pampas große Aehnlichkeit mit den Einöden und
