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80 rechts, und den Barlyk links, zwischen denen die Kara- wanenstrafse hindurch geht. Einige Werste hinter diesen Bergen ist an der Stral’se eine grofse unterirdische Höhle, die Uybe heilst. Oft und vorzugsweise im Winter kom men aus ihr heftige Stürme, die zwei Tage dauern. Der Eingang gleicht dem einer ungeheuren Gruft, und nie mand wagt cs hincinzugehen, nicht einmal hineinzusehen. Ihre Tiefe kennt niemand, aufser Gott (Allah). Kurz, er beschreibt diese Höhle als so furchtbar und in so aufscr- ordentlichen Ausdrücken, dafs ich vermuthe, sie müsse fast der Eiden hole in Derbyshire gleichen. Der ein zige Unterschied ist der, dafs diese sich an dem Abhange eines Gebirges befindet und weder Stürme noch Winde ausströmt. I)cr Moliah versicherte, dafs der Sturm, der aus der Uybe-Höhle komme, oft so heftig sei, dafs er «alles, was sich auf seinem Wege befindet, aufhebt und in den benachbarten See wirft. Es ist daher wahrschein lich, dafs einst, vor mehreren Jahrhunderten, Feuer und Flamme aus der Uybe-Höhle brachen und dafs sie eben deswegen oder wegen einer ähnlichen Ursache den Na men eines Vulkans habe. Ich mufs noch anführen, dafs der Moliah auch sagen hörte, der Wind aus der Uybe* Höhle sei oft heifs im Winter und so gefährlich, dafs die Karawanen, die in die Nähe der Höhle gekommen sind, oft, wenn sie Stürme vermuthen, eine ganze Woche liegen bleiben, und ihren Weg erst dann fortsetzen, wenn diese aufgehört haben.” „Hinsichtlich der Opfer erzählt der Mollah, dafs an dem Berge Ji/g-tau oder Kuk-tau sich zwei Quellen be fänden, eine kalte und eine warme. Der letzteren brin gen die Kirgisen und Kalmücken Opfer dar, weil sie glauben, dafs ihr Wasser fast alle Krankheiten heile. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dafs das, was Herr Freiherr v. Humboldt von den Tataren in Orenburg hinsichtlich der Opfer gehört hat, welche dem Berge im Ala-gul-See gebracht werden, ganz mit dem Bericht des Mollah Sayfulla über die genannten Quellen übercin- stiimne.” „Nach-