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Die Revolution in Hat-el-Estiwa. 213 keine Nachrichten mehr von Ihnen und Sie müssen jegliche Hoff nung verloren haben — uns mit einer Armee zu Ihnen gesandt, um Sie aus dem Lande der Ungläubigen zur Vereinigung mit Ihren Brüdern, den Moslems, zu führen. Unterwerfen Sie sich daher mit Freuden den Wünschen Gottes und kommen Sie sofort zu mir, wo ich auch sein möge, denn ich bin Ihnen jetzt so nahe, daß ich Sie mit den heiligen Geboten ehren kann. Sie werden dieselben voll von wunderbaren Dingen finden, von denen Ihre Rettung in dieser und der andern Welt abhängt, und Sie werden darin den Willen Gottes, des Herrschers der Welt, finden. Ich habe auch hinzuzufügen, daß ich auf Befehl Seiner Hoheit — den niemand verleugnen kann — komme, daß ich Sie ehren und für Sie sorgen soll und daß, wenn wir Zusammentreffen, alle Ihre Wünsche erfüllt werden sollen, wenn Sie nach dem Wunsche des Herrn einer unserer wahren Gläubigen werden. „Und nun seien Sie guten Mutes und zögern Sie nicht. Ich habe genug gesagt für jemand, dessen Verstand klar ist, und wir beten jetzt, daß Gott Sie unserm Herrn zuführen möge, denn wir glauben, daß Sie zu denjenigen gehören, welche guten Rat hören und ihn befolgen, und in Wahrheit, derselbe ist Gottes Gabe. Des halb und wegen der Nachsicht des Khalifen, des Mahdi, gegen Sie sind wir hierher gekommen. „Möge Gott Sic bei allem Ihrem Thun segnen und unterstützen! Salaam." Sichtlichen Eindruck auf die Versammelten machte die Vor lesung; wirklich neigte die allgemeine Meinung sich dahin, daß es am besten sein würde, sich dem Mahdi zu ergeben. Aber dem trat, um seinen Rat gebeten, Emin Pascha mit Entschiedenheit entgegen: seine Ansicht ging dahin, schleunigst alle Stationen nördlich von Dufile zu räumen und niederzubrennen und im Notfälle die ganze Kraft in Tunguru zu konzentrieren, das leicht uneinnehmbar gemacht und durch die beiden Dampfer fortlaufend verproviantiert werden könne. Dieser Plan leuchtete den Rebellen ein und sie zogen sich zurück, um über die Ausführung weiter unter sich zu beratschlagen. Aber sie verbrachten die Tage nur mit endlosem Geschwätz, ohne tatsächlich gegen die drohende Gefahr etwas in Angriff zu nehmen. Die Mahdisten dagegen waren unterdessen nicht ebenso unthätig geblieben. Mit fliegenden Fahnen waren sie unter Trommelwirbeln am Nachmittage des 19. Oktober um die Station Redjaf herum-