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3974 vermieden werden können, wenn man von vorn herein nach einem genau sestgestellten Plane vor- aegangen wäre. Um also die Concessionirung aus Grund erschöpfender Daten und reiflicher Er wägungen ertheilen zu können, sollen alle bedeu tenderen Zukunstsbaynen Oesterreich- von vorn herein von der General-Inspektion selbst projcctirt und in Bezug aus die Voranschläge fertig gestellt werden. Man will sich dabei das Muster Frank reichs vor Au^n halten. Die Bahnen werden in verschiedene Kategorien, als Haupt- und Neben bahnen, aetheilt und je nach dieser ihrer Eigen schaft auch verschiedene Ausrüstungs-Bedingungen erhalten. In Frankreich zählt man nach dieser Richtung drei Rsseaur und gebt eben daran, durch den Ausbau der Vicinalbabncn ein viertes zu schassen. Wie sehr daS bisherige System der gleich mäßigen Anforderungen bezüglich des Baues, der Sicherheit und deS Verkehrs bei allen Bahnen, ohne Rücksicht aus ihren Charakter und Bestimmung, dem Eisenbahnbau geschadet hat, brauchen wir wohl nicht zu sagen. Es wäre daher als Vor bereitung für die Ausarbeitung eines österreichi schen Eisenbahnneyes die Vollendung der nach dem Berichte des Handelsministeriums noch im Sta dium der Vorarbeiten befindlichen neuen Bau- Ordnung der Bahnen notbwendia. Die jetzige Bau-Ordnung stammt aus der Zeit, wo das Eisenbahnwesen in Oesterreich kaum die erste Ent wicklung genommen hat. Dieselbe ist vollständig veraltet und bedingt eine solche Complicirtheit des Apparats, daß der Bau dadurch ungemein verlheuert und verlangsamt wird. Dcsienungeachtet bietet sie absolut keine größere Garantie für die Slä>erheit und ist daher nach jeder Richtung hm schädlich. Erst wenn die Bau-Ordnung und in derselben im vorhinein der Plan des Handels ministeriums bezüglich der Unterscheidung der ver schiedenen Eisenbahnlinien scstgestellt ist, «kann die Ausarbeitung eines Eisenbahnnetzes von wirklicher Ersprießlichkeit sein. — Insolvenz in Wien. Aus Wien kommt die amtliche Nachricht vom Falliment des großen Evmmissionshauses Dell Acgna L Eo., welches seit Jahren alle größeren Schienen- »nd Eisen- liefernngen für die Bahnen der österreichisch-un garischen Monarchie lieferte. Der Fall dieses Hauses wird besonders in Belgien und in den Rbeinlanden bedeutendes Aussehen erregen. (V.' B. C.) Utichenberg - Pardubih. Prag, 22. Juli. Gestern fand im Beisein des Gcneral-Dircctors Groß in Marienbad eine Confercnz der Actionaire der Reichenberg-Pardubitzer Bahn Mt, in welcher Bankier Richter aus Berlin Nainens der nord deutschen Actionaire erklärte, der Fusion mit der Ocsterrcichischen Nordwestbahn keine weiteren Hindernisse in den Weg zu legen, wenn letztere gewisse Begünstigungen den Pardubiyer Actio- nairen einräunie. Diese unterliegen jedoch noch einer späteren parlamentarischen Behandlung. Vr. Groß sagte dies zu. — Galizische Carl-Ludwigsbahn. Die Gesellschaft vertheilte im Iasire 1873 an die Actionaire als Zinsencrträgniß und Superdivi dende im Ganzen 17 fl. 85 kr. entsprechend einer Rente von 8,84 Proc., während die Staatsbahn 50 Frcs. zahlte. Anders stellt sich dies Erträgniß pro 1874, wobei wir annehmen wollen, daß im 2. Semester 1874 auf der Carl-Ludwigsbahn sich aar keine Mehreinnahmen gegen 1872 ergeben sollten (ein sehr unwahrsMnlicber Fall) und daß sonach die bis jetzt bekannten Mehreinnahmen von 2,1 Millionen Gulden die Endsumme des Mchr- erträgnisses pro 1874 sei. Um allen Eventuali täten vorzubeugen, bringen wir weitere 300,000 fl. in Abschreibung, so erübrigt ein Plus von 1,8 Millionen oder eine Mchrverzinsung für jede der 226,700 Actien von etwas über 8 fl. Hierzu die im Jahre 1873 bezahlten l7 fl. 85 kr., rcfultirt ein Gesammterträgniß von 25 fl. 85 kr. d. I. obngesähr 60 Francs pro Actie oder mehr als l2 Proc., eine Rente, welche mit Ausnahme der Kaiser Ferdinand-Nordbahn noch keine Oestcr- reichische Bahn auszuweiscn hatte. — Wie man au- Pest schreibt, hat das rumänische Tabaksgeschäft im letzten Monate ein Erträgniß von 200,000 fl. geliefert; an diesem Geschäfte participiren bekanntlich die Banque Jmpsriale, das Haus Stein in Paris, ferner die Rumänische Bank nnd die Franco- Unaarische Bank. Pari», 23. Juli. Bei der gestrigen Berathung des Budgets für Algier wurde seitens der Regierung eine weitere Ereditforderung zur Her stellung eines 15 Kilometer breiten, 20—40 Meter tiefen CanalS vom Golf von GabeS nach dem Süden von Tunis und der Provinz Konstantine in Aussicht gestellt, woselbst ein Binnensee von etwa 350 Kilometer Länge und 60 Kilometer durchschnittlicher Breite in der Sandwvste geschaffen werden soll. VesiepS hat den hierfür erforderlichen Kostenaufwand auf 12 Millionen Frcs. veranschlagt. Durch die Aus sührung des Projektes würde dem Aufblühen der Cvlonie in hcvorragender Weise Vorschub geleistet werden. — Correspondcn zverkehr mit Bra silien.' In Folge deS neuen Postvertragcs mit Brasilien könne« Briese nach Brasilien entweder srankirt oder unfrankirt abgesandt werden. DaS Porto beträgt für je 15 Gramm bei der Beför derung über Hamburg oder Antwerpen für srankirte Briese 5 Sgr., für unfrankirte Briefe 7 Sgr.; bei der Beförderung über Frankreick oder über England für* srankirte Briefe 8 Sgr., für unfrankirte Briese 10 Sgr. Postkarten müsien srankirt werden und unterliegen denselben Portosätzen, wie einfache srankirte Briese. Für Drucksachen und Warenproben, sowie für Handelspapiere, Eorrecturbogcn und Manuskripte nach Brasilien beträgt daS Porto für je 50 Gramm 1 Sgr. bei der Beförderung über Haniburg oder über Antwerpen, und 1' r Sgr. bei der Beförderung über Frankreich oder über England. Correspondcnzgegenstände jeder Art können unter Reco m mandation abgesandt werden. Für rcccmmandirte Sendungen wird außer dem Porto, wie für gcwöhmiche Sen dungen derselben Art, eine Recommandationsgcbühr von 2 Sgr. berechnet. — Die Ausartung des Kafscehandels Eine graphische Darstellung der Schwankungen, der Kasseepreise seit 1848 bietet ein interessantes Bild. Wir wollen nachstehend versuchen, die Hauptpbasen kurz zu schildern. Gut ord. Java stand 1848 am niedrigsten 20 bis 17 Cts. Eine rasche Steigerung hob ihn bis 1850 auf 37 Cts., aber nur um bis zum nächsten Jahre auf 23 zurüct- zugehen. Von da an zeigt sich ein nur zeitiveise durch Rückgänge unterbrochenes Steigen bis 43 Cts. im Jahre 1857. Und wieder siel er bis 1858 auf 27 Cts. Doch bildeten diese beiden Extreme nur Ausnahmen. Von 1859 beginnt »daS Steigen wieder und erreicht 1863/64 den Höhepunkt mit 46 Cts. Zwei Jahre hält er sich annähernd auf Viesen» Stande, dann beginnt eine Periode des Rückgangs. Er fällt sprungweise aus 41—36 Cts. und 1868 gar aus 30 Cts. Eine plötzliche Reak tion bebt ihn im nächsten Jahre abermals auf 42 Cts., gber 1870 kommt und damit bei großen Vorrätbcn eine reiche Ernte. Es wechseln 31, 35. 32, 36. 33 Cts. Doch wirkt die kleine 1871er Ernte, bald, 1872, sehen wir ihn auf 44 Cts., später aus 47 Cts., dem höchsten Preis seit 47 Jahren. In demselben Jahre bildete sich das Frankfurter Consortium. DaS Jahr 1873 sieht eine Steigerung auf 57 Cts., nach kurzem Rück- ,ng um 6 Cts. gar aus 72 Cts. Anfangs 1874. as zweite Frankfurter Consortium bildete sich und insluirte durch Blancoverkäuse in Holland. ic Schwankungen zeigen in raschen Folgen 65, 68, 50, 58, 51. 53. 51, 55, 59 und 57 Cts. im Juli d. I. Da die diesjährige Ernte die bisher größte des Jahres 1872/73 zu übcrtreffen ver spricht (?), so ist wenigsten« Hoffnung vorhanden, daß die nächste Zeit des Geschäfts eine ruhigere sein wird, als im vergangenen Jahre. Handelszerichtssachen irn Königreich Sachsen betreffend. Riuciiigrtragen: Die Firma F. Welschke in Dresden. Inhaber Hrrr Johann Christian Friedrich Welsck'ke daselbst Die Finna Chemische Fabrik zum Morgenstern, Nobst. Inhaber Herr Carl Heinr. Moritz Stobst in Freyberg. Erloschen: Tie Firma C. G. Eckardt'in Wegefarth (Amtsbezirk Freiberg). Die Finna ÄebrüderKamannin Oberschöna ^Amts bezirk Freiberg). Die Finna F. B. Dörssling in Rotbenfurth (Amts- bezirk Freibrrgi. Dir Finna Müller u. Büttner in Weißcnborn (Amtsbezirk Freiberg). Die Firma C. E. Leopold in Wolkenstein. Tie Finna F. S. Kretzschmar im Zschopautbale (Amtsbezirk Wolkenstein). Die Finna Julius Vogel in Wolkenstein. Die Finna F. A. Beck in Wolkenstein. Die Firma P. Beier in Wolkenstein. Die Finna Robert Selbmann in Himmelmühl iAmtSbezirk Wolkenstein). Die Finna F. Heinz in Wolkenstein. Veränderungen: Die Firma Bürger u. Kühne in Wilischau bei Griesbach, welche ihren Sitz in Chemnitz bat, ist im Wolkensteiner Handelsregister in Wegfall gekommen. Die Finna Freiberger Papierfabrikzu Weitzen born betr. Die Herren Gustav Schilling, Alfred Bach, CarlMankiewicz, Franz Müller, Carl Friedrich Gottlob Weber und Johannes Rode sind nicht mehr Mitglieder des Vorstandes; dahingegen ist Herr Max Sckarff Director nnd Vorstand und Herr Gustav Löffler und Herr Paul Büttner dessen Stellvertreter. Die Finna C. Schwager, vorm. Otto Kraffert L Co. in Dresden lautet von jetzt ab nur C. Schwager. Die Firma H. R. Schnöd elbach in Dresden lautet von jetzt ab Rob. EchnLdelbach. Herr Moritz Julius Hoff mann in Crimmitschau ist als Thcilhaber der Firma Äebr. Hoffman» daselbst ausgeschieden, dagegen dessen Sohn Herr Moritz Hosfmann jun. in dieselbe als Theilhaber eingrtrrten. ConcurS-Erwffnuwge«. Ger -Amt Leipzig: Z» dem Vermögen k) des Uhr machers Simon Schauer hier, 2) des Holzbildhauers August Kl ie hier nnd :«) des Schuhmachers Franz Bergner hier, AnmeldnngSfrist für dieses Schuldenwesen bis 24. September. Leipziger Lorse am 24. Juli. Vermochte zwar auch die heutige Börse es zu einer lebhafteren GeschüftSentwickelung im Allgemeinen nicht zu dringen, so blieb sie dock' entgegen ihren Lollrginnen au der Spree uud an der Donau, ihrer seither au den Tag gelegten Grundstimmung vollständig treu. Wir habe,» auch heute auf keinen der verschiedenen VrrkehrS- gebieten von einer Herabsetzung des CourSniveauS Act zu Ehmen, vielmehr glauben wir in Anbetracht deS Umstandes, datz die fremden Plötze abermals niedrigere Tonrse sandten, die Thatsache ganz besonders betonen zu inüsien, datz die aus Erhaltung der eingenommenen Coursposilionen gerichteten Bestrebungen mit bestem Erfolge begleitet waren, indem die eingrHetenen Lours Veränderungen fast nur positiver Art waren. ES be weist dies, datz daS Vertrauen zu einer weiteren Lon solidiruug der Börscnverhältnisse festeren Fuß gefaßt hat und man mit erneuter Zuversicht in die Zukunft blickt. Die Ansicht, daß mit Eintritt der herbstcainpagnr das Geschäftsleben einen wesentlichen Aufschwung nehme» werde, verallgemeinert sich an der Börse mehr und mehr und nian giebt sich der Hoffnung hin, daß auch die Zeit nickt mehr fern ist, wo das Privatcapital sich nicht mehr fast ausschließlich den festen zinstragenden Papieren, wie dies doch schon seit Langem der Fall, znwendet, sondern seine flüssigen Gelder auch wieder zum Min destrn in solchen Dividcndenpapirren anlrgrn werde, die m Stande sind, ihren Inhabern eine dem jetzigen Coursstande mehr als angemessene Rente zu sichern. In den deutschen Fonds waren die heutigen Umsätze von keiner Bedeutung, wenn auch die Course der ein zelnen Effecte ein« gewiss« Festigkeit erkenne» lassen; große l869rr wurden '/, höher bezahlt; ebenso große 1870er; 5 proc. große waren gleichfalls höher, blieben 'chließlich dazu aber noch Brief: Landrentenbriefe, die chon seit mehreren Tagen das Object regerer Nachfrage bildeten, waren auch heute wieder bevorzugt und schlie ßen bei schwachen Umsätzen '/« höher Geld: Cultnrren- tenschcine blieben gleichfalls zu '/« besserem Course be gehrt; dasselbe gilt von ManSfelder Gewerkschaft, für welche vergeblich '/, mehr geboten wurde; von Pfand briefen der Allgemeinen Deutschen Crcditanstalt wurden auch heute wieder größere Summen gehandelt: Mei ninger Hypothekenpfanddriefe, denen man eine weitere Coursstrigcrung prognosticirt, schwangen sich auf «8 empor, ohne, daß Material zur Abgabe gelangte. In Oesterr. Renten wurden nur geringfügige Beträge ge handelt, dagegen gestaltete sich das Geschäft in Teplitzer Anleihe außerordentlich animirt und trug in einzelnen Momenten eine gewisse Erregung zur Schau ; der Lours hob sich um >'/, Proc. und steht somit nur »och unter Pari. Wiener Communalanleihe erzielten nur eine klein« Coursbesserung. Die Schwankungen auf dem Gebiete der Eisenbahn- actien waren von keiner Bedeutung und auch die Um sätze dem entsprechend im Allgemeinen nicht von Belang; für einzelne Effecten, wie Cottbus Großenbainer, Gali zier, Köln Mindener, Leipzig Dresdener, Magdeburg Leipziger und Turnauer zeigte sich zu theils erhöhten Notirungeu gute Frage; Rumänier und Thüringer waren zwar etwas niedriger, aber zu den ermäßigten Coursen nt zu lassen. Die letzte Wocheneinnahine der Galiz. larl Ludwig« Eisenbahn betrug 252,511 st. gegen 228,63, fl. im Vorjahre, demnach Plus 23,874 fl. Seit 1. Januar betragen die Mehreinnahmen 2,110,435 fl. Bon den Bankactien waren es fortgesetzt Leipziger Wechslerbank, welche daS Hauptinteresse auf sich lenkten, der LourS derselben stellte sich schließlich nach lebhaften Transactionen um N/« Proc. über gestrige Notiz; belebt und höher waren ferner Depositcu, Verrinsbank, Thü ringer Bank und vielleicht auch beide Geraer. Meininger relativ fest, Leipziger Credit behauptete fick recht gut; Leipziger Disconto gefragt bei andauerndem Material mangel, Berliner Disconto dagegen matt und ofserirt. Auf dem Gebiete für industrielle Effecten gelang es nur 4 Effecten von 21, Anziehungskraft auszuüben; es sind dies Deutsche Werkzeug, Gohliser, Immobilien und Goetjes-Bergmann, von denen die drei erstgenannten höhere Preise bedangen. Der Coursauffchwung. den Immobilien nahmen, wurde motivirt mit Gerüchten, wonach diese Bank im ersten Semester sehr günstige Resultate erzielt haben soll. DaS Geschäft in den Koblenactien lag fast vollständig brach und standen hiermit mehrfache Coursabschläge in, "usammeiil'ang; lebhaftere Frage machte sich nur für 'eutonia bemerkbar. Die Priontäten brachten eS zum Theil zu ziemlich erheblichen Umsätzen; es gilt dies vorzugsweise von Brünn-Rossitz u, Aussiger von 1874, Buschliehrader, Böhmische Nordbahn 1 und Turnauer I und tu; Franz- Joseph >, die fehlen, waren stark gefragt, Loltbus- >roßcnhain andauernd sehr beliebt, Leipzig-Dresdner lebhaft. Wechsel und Sorten ruhig ; kurzes Holland und kurzes London '/, höher, dagegen kurz Paris und beides Wiener nachgebend. Allgemeine co««eretelle Stolizen. -f Berlin. 24. Juli. Börsenbericht. (Telegramm.) Die beutige Börse bot im Großen und Ganzen ein freundticheä Bild. Die geschäftliche Thätigkeit trug ein egen gestern wesentlich lebhafteres Gepräge und stand iermit auch eine recht feste Haltung, die zum Theil sogar eine animirte Färbung aniiabm, in der innigsten Verbindung. Sowohl die «Lpeculationswertbe als auch die Bahn und Bankactien begegneten lebhaftem Interesse, aus denen fast durchweg eine Erhöhung des Cours- »iveans hcrvorging. Jndustrirpapiere waren beachteter als seither. Aniagewerthe erreichten zwar große Festigkeit, iudeß war das Geschäft bierin heute geringer als während der letzten Zeit. Geld flüssig. Deports: Credit '/» Franzosen Lombarden V» Thlr. 'Nachbörse un verändert, sehr fest. l> Berlin, 23. Juli. Die Börse eröffnet« in fester Haltung, schloß aber wieder etwas matter, das Lours- niveau hielt sich gber, mit Ausnahiue von Franzosen und Lombarden, im Allgemeine» aus gestriger Höhe. Der Verkehr war noch geringer als gestern und er reichte auch in den auswärtigen Speculationseffecten keine Ausdehimng. Franzosen und Lombarden waren weichend, Credit aber fest, ebenso Galizier, Nordwest- bahn und Kronprinz Rudolph; in diesen sowie in Kaschau- Oderberg ging etwas mehr um. Türken und Oesterr. Renten behaupteten sich, Italiener büßten die gestrige Avance wieder ein. Eisenbahnen stellten sich fast sämmtlich bester, einiges Geschäft bestand Anfangs »n Köln Mindnrr. Banken und Jndustriepapiere zeigen kaum Veränderungen, von ersteren waren Produkten-> Handelsbank, Dessauec Credit, Fraukfurter Wechslerbank und Thüringerbank beliebt und bester. Von den Jndustrirpapieren hielte« sich Laura nnd Dortmunder ganz unverändert, für einige Baugefellfchaften, sowie Brauereien zeigte sich zu besseren Preisen Begehr, auch Matchison und Brand. Biehhof, Ratbenowrr Holz und Tarnowih Bergwerk fanden Beachtung. In Marienhütte und Hchernia ge staltete sich gleichfalls ein gutes Geschäft. v. Frankfurt a. M.. 23. Juli. Die Börse scheint noch nicht gekräftigt genug, um der Haussebewegung einen stetigeren Gang zu verleihen, und darf daher die eingetretene Reaction. welche heute weitere Fortschritte machte, als eint naturgemäße betrachtet werden. Unter diesem AesichtSpnnct dürfen die Nachrichten aus Frank reich, welche wenig günstig für einen befriedigenden Aus gleich zwischen Regierung und Nationalversammlung lauten und von matteren Pariser und Wiener Course» begleitet waren, nur als Vorwand für die stattgesun denen Realisationen gelten. Tie Haltung der Börse war im Ganzen eine reservirte und vaher auch das Gr schüft ziemlich beschränkt. Am Sprculativnsmarkt zeigte sich eine mattere Tendenz als gestern. Creditactien gingen von 241'/. bis 24>>'/,. Staatsbahnactien von 335-334'/«. Lombarden blieben 143'/,. Oesterreichische Bahnen verkehrten zu behaupteten Coursen. Vorarlberger sind höher. Nordwest ofserirt nnd 2'/, fl. matter Deutsche Bahnen hielten sich fest. Prioritäten blieben preiSyaltend. Ungarische Oft und Elbthal niedriger, letztere '/« Proc. Am Bankenmarkte herrschte wenig Leven. Deutsche Verrinsbank, Deutsche Effectenbank, Continental, Dresdener matter, Brüsseler fest. Oester reichiscke Renten stagnirend, Spanier offcrirt. 1877er Russen, welche über p«ri gegangen waren, zeigten sich heute wieder rückgängig »nd blieben unter 100. Bon Loosen l 854er und 1860er matter Für Raab Grazer war rege Nachfrage bei festem Course. Bon amerika nischen Werthen Central Pacific nachgebend. Wechsel till. Wien '/« Proc. matter. Parts, 23. Juli. Zunahme. Baarvorrath 7,570,000 FrcS. Notenumlauf 6,862,000 „ . Abnahme. Portefeuille der Hauptb. u. d. Filialen 8,132,000 „ Gesaruml Vorschüsse 792,000 „ Guthaben des Staatsschatzes . . . 276,000 „ Laufende Rechnung der Privaten . . 2,951,000 „ Schuld des Staatsschatzes .... unverändert. London. 23. Juli Totalreserve 1I,212,290Pfd.Lt , Zun Noteuuml. 26,953,775 „ Abu. Baarvorrath 23,196,065 „ Zun. Portefeuille 16,400,551 „ Abu. Äuth.d.Priv. 19,750,96? .. Abu. do.d. Staats 3,621,592 „ Abu. Notenreserve >0,330,26« „ Zun. 408,666 Pfd.Sl. 260,380 „ 148,288 .. 623,771 „ 178,529 „ 203,613 256,930 Procentverhältiiiß derRcserve zu den Passiven: 47'/«Proc.. Clearingbouse-Umsatz 136 Millionen, gegen die ent- sprechende Woche des Borjahres Zunahme 29 Mill. London. 23. Juli. In die Bank stoffen beute 5000 Pfd. Sterl. Platzdiscont 2'/i Proc. Thüringisch« Eisenbahn. Die Eiimabmen im Juni betrugen: 4. Stayimbahn. 382,402 Tblr. oder 17,752 Thlr. mehr als im vorigen Jahre und bis Ende Juni 2,080,270 Thlr. oder 86,676 Thlr. mehr als in derselben Zeit deS Vorjahres. — U. Dietendorf-Arnstadter Zweigbahn. 4122 Thlr. oder 228 Thlr. mehr als im vorigen Jahr und bis Ende Juni 20.092 Thlr. oder 6938 Thlr. mehr als in derselben Zeit de« Vorjahres. — 0. Gotha Leinefelder Zweigbahn. 21,768 Thlr. oder 2223 Thlr. mehr als im vorigen Jahre und bis Ende Juni 111,330 Thlr. oder 282? Thlr. mehr als in derselben, Periode des Vorjahres. — I). Gera-Eichickler Zweig- . bahn. 25,591 Thlr. oder 86 Thlr. mehr als im vorigen ahrc und bis ultimo Juni 126,881 Thlr. oder 9323 chlr. inehr als in derselben Zeit des Vorjahres. — Warschau Broinberger Eisenbahn. Die Einnahme im Juni betrug: 83,359 Rbl. oder 1562 Rbl. mehr als im vorigen Jahr und bis Ende Jum 478,854 Rbl. oder 38,068 Rbl. mcbr als in derselben Zeit des Vorjahres. — Warschau-Wiener Eisenbab». Die Ein nahme» im Juni betrugen 418, -83 Rbl. oder 3l,04« Rbl. mehr als im vorigen Jahr und bis Ende Juni 2,175,573 Rbl. oder 221,749 Rbl. mehr als in derselben Periode des Vorjahres. Wien, 73. Juli. Dir Einnahmen der französisch österreichischen Staatsbalm betrugen vom 16. bis 19. Juli incl. 303,821 fl. Wien, 23. Juli. Wochenausweis der gesammteir lombardischenEiseubahii vom 9. bis zum 15. Juli 1,286,165 fl., gegen 1,394,051 fl. der entsprechenden Woche des Voriahres, mithin Wochen-Mindrreinnahme 107,885 fl. Bisherige Mindereinnahme seit 1. Januar 2,145,793 fl. 4V-proc. Hqpothekenbrirfe der Preußische» Svpokbeken-Attim Bank. (Spiclhagen.i Ziehung vom 14. Juli. Auszahlung sofort. Lit. ä. Nr. 89 112 t 1200 Thlr. Lit. 9. Nr. 134 244 268 271 579 583 » 600 Thlr. Lit. 6. Nr. 5 29 60 2Mi S23 569 701 712 846 ä 210 Thlr. Lit. 1). Nr. 174 407 420 826 848 956 987 1033 1567 1642 1813 1829 2292 2528 2759 276« 2909 297« 3038 3143 3421 3833 4112 3143 4316 4650 4663 ä 120 Thlr^ Lit. L. Nr. 136 265 400 558 829 1105 1207 1395 1522 1661 » 60 Thlr. ZahlungSeinstcllungcn. Lattlrrmeister und Leder waarenhändler Wilhelm Gottlieb Wächter in Berlin. Zahluugseiilstellung: 2». Juni. Einstweiliger Verwalter: Kaufmann Dielitz. Erster Termin: 5. August. — Buchhändler Paul Gohl in Firma „BerUner Kunst VerlagS-Jnstitut" in Berlin. Zahlungseinstellung: 5. April. Einstweiliger Verwalter: Kaufmann Rosen- bach. Erster Termin: 1. August. Auswärtige Zahlungs-Einstellungen. Ferdinand Kcßtenbaum. Agent, Budapest. Termin 14. August. Anmeldungen vom 21. bis 23. October. L. Cbausviir <L Co., Bankiers, Paris. ««lÄeiieaneljltt»». Crrfcld, 22. Juli. Eilige liefert am 21. Juli: 20 Nrs. 901 Kil.; vom 1. dis 21. Juli: 443 Nrs. 25,555 Kil. Total 463 Nrs. 26,456 Kil. New-Aork, I I.Juli. Fremde Web ft offe. lieber daS Geschäft der letzten Woche ist nichts von Bedeutung zu berichten. Die großen Detaillisten sind noch immer ziemlich beschäftigt; dagegen ist es bei den Importeuren anz still und nur von Zeit zu Zeit geben einzelne xtücke vom Lager ab. Luche unverändert. Strümps waaren etwas lebhafter. — Import fremder Webstoffc während der am 10. Juli 1874 beendeten Worbe 1,781,536 Doll, gegen 1,840,138 Doll., 1,723,559 und 1,929,185 Doll, in den Parallel-Wocben der drei Bor jahre. HVallde-rlvI»««. BrrSlau. 20.Juli. Seit unserer letzten Berichterstattung sind 500—600 Ltr. diverser Wollen von, hiesigen Lager geräumt worden. ES wurde gehaudelt in alten Lammwollen mit circa 80 Tblr., hochfeiner schlesischer Einschur mit 85-90 Thlr., Pol nischeu Wollen mit circa 70 Thlr. und in 60er Thlr., gewaschene Odefsaer Wollen mit circa 80 Thlr. und Gerberwollen Anfangs 5 > Thlr. Käufer waren diesige Lommisstonaire für Haniburg und Frankreich, ein ans wärtiger Händler und ein Fabrikant aus Sorau. Antwerpcn. 23. Juli. Umsatz von Wolle 33 Bal len La Plata und 161 Ballen Chili Schweiß zu 2,40 sr. Umsatz von Häuten 2157 Stück.— Kaffee fester, umaesetzt wurden 200 Ballen Cap zu 54'/, e und 998 Ballen Rio zu 44 e Entrepot. Aloster Hopfen loco mit 9« fr., dito »euer auf Lieferung mit 110 fr. bez. L«rdS» 18. Juli. Wolle und Wollenwaaren. Das anhaltend schöne Wetter, sowie die Aussichten aus eine frühe und reichliche Ernte haben an unserm heutigen Markte eher eine bessere Stimmung bervorgerufen. Der Besuch war ein guter, stammte jedoch aus der nächsten Umgebung und obgleich die Operationen bis jetzt von keinem bedeutenden Umfang« gewesen find, so scheint doch mehr Gesck'LftSlus. als bisher vorhanden zu sein. Die Hauptfrage richtet sich noch auf schwere Stoffe in den gangbaren Sorten, sowie ans Kleinigkeiten schwar zer Unions, Naps und Kammgarn-Stoffe. Preise zeigen keine Aenderung. DaS Geschäft aus den Lägern in der Stadt war während der Woche rin ziemlich schwankendes, einige Firmen sind außerordentlich be schäftigt gewesen, während andere kaum etwas zu thun gehabt haben. Die fremden Käufer haben jetzt ihre Operationen für die Saison beendet. Schlichte Tucke 'uperfeinrr Qualität sind mehr als in der letzten Zeit stsuckt worden. — Flachs wird lebhafter begehrt, br- onders die besseren Sorten, jedoch ist die Frage nach ZlackS, Garnen und Zwirnen im Allgemeinen eine unregelmäßige.