Volltext Seite (XML)
Serbisches Mäubermährchen von W. Gerhard. ^n dem heuigen Demetertage Tranken rothen Wein drei Bundesbrüder Zn dem grünen Wald' am Sawafluffe. Einer war der Primoraz Alcxa Und der Zweite war der greise Nowak Und der Räuber Radiwoj der Dritte, Vierter, Knabe Gruiza, dient' als Schenke. Als sie gnug des Weins getrunken hatten, Spricht Starina Nowak zu den Andern: „Ihr Haiduken, meine lieben Brüder! Herbst verstrich und Winter ist gekommen, Pfützen und Moräste sind im Walde, Weißer Schnee bedeckt der Berge Gipfel Und verräth die Spuren der Haiduken, Keine Zeit ist mehr herumzustreifcn: Wo wird Der und Jener überwintern?" — Da versetzt der Räuber Radiwoje: „In der Felsenhöle werd' ich bleiben!" Und Starina Nowak meint, er gehe Auch wie Radiwoj' sein Bundesbruder, Zn der Felsenkluft zu überwintern. Gleiches will nicht Primoraz Alepa: „Räuber" — spricht er — „meine lieben Brüder, Rach Primorje werd' ich mich begeben; Einen Thurm besitz' ich in Primorje, Mutter Hab' ich in dem Thurm und Gattin; Aber hört mich, meine lieben Brüder! *) Kalojer — Mönche.