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Erste Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 1874. W 1V1. Sonnabend den 11. April. Jur Lage. * Berlin« » » S. April. Damit die vorb«. rathuugeu de« Mtlitairgesetze» in keiner «eise gestört werde», hat die Fortschritt», sracttou de» NetLStage» he»te beschlossen, den Zeitnvgsbertchterstatlern ihrer Partei au»» nahmSweise die Etnladuugeu vorzueuthalteu. Die betreffenden Reserenten waren bereit» mit Ein laßkarte« versehen, al» ihnen aus Veranlassung de» Abgeordneten vr. Häuel dieselben wieder abgesordert wurden. Streng vertraulich soll auch in alle» solgeude» Fraktion« sttzuv gen die Mtlttatr- frage diScnttrt werden; die Partei will nicht, daß durch vorzeitige Mrlthelluugen über die Etel. lang einzelner Mitglieder zu dem Gesetz irgend welche Verwirrung angerichtet werde; jedem FractiovSgenoffen soll zur Gewinnung einer ganz bestimmten Position Zeit und Ruh« bi» nach be endeter Besprechung gelaflen werden, vei dev übrigen Parteien de» Parlament» ist e» nicht Sitte, Referenten zu den FractionSverhandlungen zazulaffen; der Zweck der vertraulichen Be sprechungen wird auch völlig illusorisch, wenn Über sie Zug um Zug Berichte in den öffentlichen Blättern erscheine». Der Reichstag will bis z»m Beginn der zweiten Lesung deS WilitatrgesrtzeS womöglich »och alle rückständigen Wahlen prüfen, »m dev zu Unrecht in da» Hau» Eivgetretenen die Theilnahme a» der Abstimmung zu wehren, die statt ihrer Gewählten aber in die Lage zu dringen, an der Entscheitung über das wichtigste Gesetz der Session Thetl zu nehmen. Der kürzlich verhasiete Erzbischof Paul Mel cherS von Köln bekleidete unter den preußischen Bischöfen ein« hervorragente Stelle insofern, als er da» Präsidium der preußischen Episkopal conferenz ivve batte und in dieser Eigenschaft die Initiative zu allen gemeinsamen Schritte» der Bischöfe rrgr.ff. sowie den Vorsitz in ihre» Ber sammluugru führte. Man scheint nicht gewillt zu sein, die» Amt für die Dauer der Behinderung de» Erzbischof» unbesitzt zu lassen, beschäftigt sich vielmehr, wie man hört, sehr lebhaft mit der Frage, welcher St-llvertreter Herrn Melcher» zu geben sei. woran» Hervorzugrhen scheint, daß die Reihe bischöflicher Gcsammtkaudgebungen, die aus den gegenwärtigen Eonflwt Bezug haben, keines» weg» abgeschlossen ist. Die Wohl ist bi» jetzt »och nicht entschieden; die meiste Anwartschaft «mf da» Ehrenamt würde der Fürstbischof von BreSla» gehabt Haber; allein da für Diesen selbst voraussichtlich bald ein ähnlicher Behinde rungSsall etntreten dürste, so scheint man au» prattischen Gründen fein Augenmerk auf Bischof Setteler von Mainz gerichtet zu haben, dessen Beziehungen zur preußischen Regierung die ver- hältaißmäßig losesten find. Deutscher Reichstag. Sitzung am 9. April. Präsident v. Forckenbeck theilt zunächst da» Ableben de» im 1. Trter'schen Wahlkreise ge» wählten Abg. Graf zu Stolberg mit. Der Reichskanzler siebt Nachricht, daß, dem Beschlüsse de» Hause» gemäß, da» Strafverfahren gegen die Rbg«. Most und Hasevclrver für die Dauer der Seist»» eingestellt sei. Erster Gegenstand der Tagesordnung ist der Bericht der Geschäftsordnung». Eomwission über dea Antrag der Adgg vernarb- und «ivdlhorst wegen Einführung einer Rednerliste. Rach drei ständiger Verhandlung werden sämmtltch« sge- stellte Anträge abgeleyut und e» bleibt bei der bisherigen Geschäftsordnung ohue Rednerliste. Die Abgg. v. Unruh und Genossen halten den Antrag gestellt, die nameutltche Abstimmung soll« künftig so stattfinden, daß die Ja durch die eine, die Rein durch die andere Thür au» de« Saale gehe» und wieder in denselben zurückkehrev; der Antrag wird mit einigen von dem Abg. Schreck zu Stauffeuberg befürworteten Abäateruvgeu angenommen. De« Anträge de» Grafen Krankeuberg gemäß wir» von der Versammlung da» Bureau ermäch tigt, «ft der Firma Siemen» u. HalSke wegen versuchsweiser Ausstellung de» von diese« ersum denen (kürzlich im Tageblatt bereit» ausführlicher beschriebenen) AbstimmungS-Telegrapheu zu ver handeln Za« Schluffe folgten Wahlprüfunge». Tagesgeschichtliche Urberficht. D>e noch immer von allen Seiten eivlaufevdea Berichte über Adresse» und Wählerversam«. luugeu bezeuge« unseren Abgeordneten immer aeutlrcher. daß die Nation von eine» Eovflict« »ft der Regierung wegen der Mtlitairfrag« schlechterdings Nicht» wissen will. Die Kund gedungen der Wählerschaften «ehre« sich und die national« Puffe hat »oa Anfang an in dieser Frage ein« entschiedene Haltung eingenommen. ES ist ja. sagt dt- „Köln. Zig/- «,t Recht, die wcht etzevtliche Ausgabe einer Volksvertretung, die Lasten de» Volke» so «eit herabzumtnderu, al» die Umstände e» gestatten Dt« Presse hatte also Nicht» dagege» etuzuweuden, daß die Abaeord- »eteu die von der Regierung vorgeschlagene Präsenzstärke von 401,0-0 Mann so weit herab- Msetzea suchte«, al» die Regierung irgend glaubte «schlaffen zu können. Aber da» Urthrtl über die die Prefle zuletzt doch dem General-Feldmarfchall Mollke. dem bewährten Ehef de» General- stabe», überlasten sehen »ud nicht de« bewähr- testen ParlameutSreduern Sie verlangte, daß die Abgeordneten sich über die Absichten der Regiernvg Gewißheit verschafften und sich mit Dem, wa» die RetchSregiernug für die Sicherheit de» Reiche» unerläßlich erklärt«, ohne Wettere» ein- verstanden erklärten. Und schon jetzt hat sich ge- zeigt, daß die Presse der richtige Ausdruck de» Nalionalwtllru» gewesen ist. Die Ration ist auf gewacht au» de« Traume von der Unmöglichkeit eine» Tovfltcte» und verlangt mit wachsender Entschiedenheit, daß weder der Reichstag aus gelöst werde, noch der Retch«canzler znrücktrete, sondern die Abgeordneten die Forderungen der Regierung wegen der HeereSstärke bewilligen. Sie glaubt, daß die konstitutionellen Bedenken der Abgeordneten, so richtig sie ganz allgemein genommen etwa sein möchten, jetzt nicht am Platze sind.... Wie beschämend muß e» für uv» Deutsche fein, wenn wir nach Frankreich blicken! Dort hat da» Land sich noch nicht von den Wunden erholt, die ihm der Krieg ige- schlage«; die Franzosen haben die gewaltigste Kriegsentschädigung ausgebracht, die jemals einem Sieger gezahlt ist, und dennoch gab die National versammlung da» Geld zur Reorganisation de» Heere» mit vollen Händen hi» und hat so eben noch »—70» Millionen Franc» ohne Murren für eine so höchst zweifelhafte Maßregel wie die Befestigung von Part» bewilligt Ja, in Italien dringt da» Parlement dem Krieg-minister mehr Geld auf, al» dieser haben will, und die Sicher- eit de» Lande» gilt allen Abgeordneten für da» vchste Tut. Und wir wollen geizen, wenn e» sich um eine jedenfalls nicht bedeutende Erhöhung Dessen handelt, wa» wir schon bisher geleistet haben? Nach so großen Erfolgen müssen wir fünfzig Jahre durch gefaßt sein, sie gegen den auswärtigen Feind mit dea Waffen zu verlheidigen. Da» hat Moltke in der Sitzung de» Reichstage» gesagt, «ud Niemand hat ihm widersprochen und kann ihm widersprechen. In solchen gefährlichen Zetten hielt selbst da» alte Rom eine Diktatur vothweudtg, und die politisch geschulteste Nation der Erde, da» eoastilutionelle England, ruft un» säst mit Einem Munde zu, konstitutionelle Be denken fahren zu lasse«, wo die Sicherheit de» Laude» und der innere Friede ans dem Spiele steht. Auch die deutsche Nation pflichtet dieser Auffassung bei. Sie ist bereit zu zahlen, wa» die Regierung fordert, und so haben die Abge ordneten, wir wiederholen e», zum Widerstande gar keinen Boden unter den Füßen. Sie haben angefavgen, e» zu merken. In der Berliner Fortschritt-Partei ist da» Mundwerk gewiß eine» der am vollkommensten auSgebtldeten Gliedmaßen; aber sie ist verpummt oder doch sehr kleinlaut geworden. Die Regierung hat den Steg gegen ste in de« Händen, wenn sie ihrerseits Mäßi gung zeigt. In Tübingen, wo de» Kaiser» Geburtstag außerordentlich gefeiert wurde, versammelte sich au diesem Lage auch die dortig« „Volkspartei zu einer Art von Gegeubaukett. Dabet hielt ein junger hoffnungsvoller Volksparteiler eine Rede, die «ach einer Reihe von Jnvecttve« mit einem — kereut aus den deutschen Kaffer schloß. Al» der skandalöse Vorfall bekannt wurde, schritt die Justizbehörde ein, und vorläufig hat nun der heißblütige Republikaner in der Untersuchung« Haft all« Muße, über den HeroiSmu» seiner Thal uachzudenken. Der Schwabe pflegt sonst Majestät», beletdigungen «ns die leichte Achsel zu nehmen Wenigsten» find erst kürzlich zwei der Majestät», beletdtgung gegen König Karl Angeklagte von den Geschworene« frelgrsprochen worveu. Au» Straßburg ist eine mit zahlreichen Unterschriften versehene Adresse vieler au» dem Deutschen Reich« dorthin eingewauderter Ein wohuer aller BerufSclaffeu am vorigen Donner» tag an den Präsidenten de« Reichstag» abg« gangen. Dieselbe lautet: „Zchlreiche Altdeutsche aller BerufSclaffeu fühlen sich zur Erklärung ««drungen, daß di« Gefahr, die Forderungen der ReichSregieruuz bezüglich der Präsenzstärke de» Reich-Heere» möchte» nicht die Zusti« muug der RetchStagSmajorität erhalten, die G« wüther der Deutschen tu Elsaß-Lothringen mi peinlichster Sorge ersüllt. Aus dem Vorposten de» Reich» unter feindliche« Elementen constattre« wir die Befriedigung dieser feindlichen Elemente über die bisher der Regierung bereiteten Schwie. rigkeiteo, über die drohende Wiederkehr früherer deutscher Uneinigkeit und Schwäch«, über den deutsche» Ideologe«, welcher die Stärke de» Vater laud» unbewußt seinen Feinden Preis gtebt. Wir fordern die reich-treuen Abgeordneten aus, ein müthia zur Regierung zu stehen und angesichts der Rüstungen Fraukrüch» unser- milttairffche Kraft in fester Einigkeit zusammenzuhafteo." Seit dem Jahr« 188» und speciell seit dem S. December 1888, au welchem Tage da» die allgemeine Wehrpflicht zur vast» nehmende, jetzt gültige Wehrgrsetz in beiden RetchshSlsteu Oesterreich» tu Wirksamkeit trat, stad die alten Formen, aus deurn die Wehrmacht be- ruhte, in Trümmer gegauaeu, und mit den neuen Formen ist ei» neue» Wesen in die alte Ostmrr eingezogea, deren -euntutß weder tu der Armee, noch bet den Staatsbürger«, noch bei den frem den Mächten genügend verbreitet ist. E» besteh va» stehende Heer ohne Ersatzreserve au» 562,713 «erläßltch« Zahl de» strhenden Heere» wollte! Mann, 50,371 Rettern, LS72 Geschützen; die Landwehr au» 784,923 Man«, 13,177 Reiter«, 80 Geschützen Da» gesammte Heer obne Er- atzreserve au» 827,636 Mann, 63.L48 Reitern, 752 Geschützen und würde die Gesammiziffer de» Kriegsstande» mit Eiurechvung der Ersatz- rrserve aus 1,200,800 Mann stellen. E» wird daraus hingewiese«, daß der Papst auch in diesem Jahre keine goldene Rose al» Tugendprei» er theilt hat. Die zwei zuletzt vertheilteu Rosen halte der alt« Herr mit merkwürdigem Scharfblick der Gemahlin Napo- eou» UI. und der Exkönigin Jsabella von Spanten überreicht, die Rosen haben aber beiden Empfängerinnen kein sonderliche» Glück gebracht. De« Mailänder „Eorrtere" wird von Rom geschrieben: Im Vatikan werden neue Waffen um Kampfe gegen die dem österreichischen Parlamente vorgrlegtea confesfionellenGe- etze geschmiedet, obgleich der Erzbischof von Wien den Papst inständig gebeten hatte, die Bischöfe nicht in offenen Widerstand gegen den Staat zu bringen, weil er die mißliche Lage voraussieht, in welche die höhere Geistlichkeit geräth, weun ste >en Weisungen der römischen Curie Nachkommen oll. Er hat dem Papst auch zu verstehen gegeben, daß der Kaffer, selbst wenn er wollte, den vor- lk legten Gesetzentwurf nicht mehr zmück,iehen änn, und daß der heilige Stuhl iu keiner Weise auf die Unterstützung de» Wienr» Hofe» rechnen darf. Der Vatikan läßt sich aber dnrch keine noch so vernünftigen Gegenvorstellungen von einer einmal beschlossenen Politik abbrtngen und )at dem Erzbischof geantwortet: „Die Interessen der Kirche müssen vertheldtgt werden, koste e», wa» e» wolle." Die Gefahr eine» Krüge» zwischen dem König- reich Italien und der Republik San Marino ist glücklich vorübergegangen und die milttairffche Einschließung derselben bereit» wieder abcomman» dtrt. Die Regierung der Republik will sich zu Verhandlungen über die Revision de» Ausliefe- ruugSvertragS herbeilaffev, um ihn wirksamer zu machen. So wäre denn der diplomatische Jact- denzpuuct, der beinahe den Erdball au» den Fugen gebracht hätte, glücklich erledigt. Au» Versailles, S. April, wird gemeldet: In der heutigen Sitzung der Permanevzcom Mission kam zuuächstßdie Verhängung de» Belagerungs zustände» über die Stadt Algier zur Sprache. Der Herzog von vroglie erklärte, der General- gouvernrur, Teueral Ehauzy, habe wegen der von der Presse in Algier begangenen AuSschrei- tunge» die Maßregel betrieben, die Notabel» von Algier feien vorher darüber befragt worden und hätten die Maßregel durchaus gebilligt. Betreff» der erfolgten Auflösung de» Mnnicipalrathe» von Marseille, welche sodann tu Anregung gebracht wurde, wurde vom Präsidenten der Nationalver- fammlung, vuffet, bemerkt, da» fei eine Sache, die zu einer Wtederetuberufuug der Nationalver sammlung einen so dringenden Anlaß nicht geben köaue, die Permaneuzcommtsfion gehe dieselbe nicht» au. Endlich wurde aus Befragen vom Herzog von vroglie bestätigt, daß Rochesort an» Neuealedouie« entflohen sei. Die gespannte Aufmerksamkeit, mit welcher mau in Frankreich de« Verhandlungen de» deutschen Reichstag» über die Mtlttair- frage folgt, giebt einen deutlichen Fingerzeig, wie sehr man dort die milttatrisch« und politische Bedeutung de» Streitpunkte», um den e» sich handelt, zu würdigen weiß Während «an bis her au» dem Tange der EommtsfiouSverhaad luugeu mit Befriedigung entnehme« zu dürfen meiste, daß Deutschland nicht gesonnen sei. „sich in da» preußische Mtlitairwesen hinetuzwäugeu zu lasten", währeud mau ueueZukuuftShoffauugeu darauf gründete, daß die beabsichtigte Verringerung der Friedeulstärke der deutsche« Arme« die „sehr beträchtliche Verringerung" von nahezu 100,00» Mann für den Krieg ergeben werde, — ist die ge- sammle französische Presse jetzt über die Aussichten auf Verständigung zwischen Regierung und Reichs tag sehr verstimmt und läßt ihren Unmuth gegen die „servilen" nationalen Parteien in bezeichnender Weise au». Selbst der alte kluge Thier» glaubte bei der Bekämpfung der neuen, sehr weltgehenden und kostspieligen Vorschläge für die Besestiguuj von Pari» schließlich keinen stärkeren Trump auSfpieleu z> köuueu, al» indem er darauf hin- wie»: diese umsaffende kriegerische Maßregel seiten» Frankreich» »erde in Deutschland die Wirkung haben, daß da» Mrlitatrgesetz in Berlin ange nommen werde. Die französische National-Ver sammlung hat sich durch diese Warunng nicht abhalteu lasten, tu der anSgedehntesten Weise »ud mit den erheblichste» Opfern Da» ru thun, wa» sie im Hinblick aus einen künftigen Krieg im patriotischen Interesse für geboten erachtete. Au» Holland wird berichtet, daß dort zu der nun unbedingt nothwendig gewordenen dritten Expedition gegen Atchin die umfassendsten Wer bungen beabsichtigt werden. Diese Mitthetlung besitzt in so fern auch für Deutschland eine Be deutung. al» bisher der Hauptthetl der hollän dischen Werbungen für die ausschließlich aus diesen ErgänzuuüSmoduS augewiesene holländisch-indische Armee auS den nach Holland verschlagenen Deut schen bestritten worden ist. Der auS Europäern angeworbene Theil dieser Armee, welcher bisher außer 14 Lompagnie« Artillerie und » Com- vaguten Genie, bet de« 14 Feldbataillonen der selben auS 32 Compagnien, oder in» Gesa»« etwa auß 60»0 Mann bestand, soll mindestens aus die Doppeltzahk, wenn irgend möglich aber gleich auf 15—2»,800 Manu erhöht werden. C» ann jedenfalls vor einem Eingehen aus diese hol- ändische« Werbungen nicht angelegentlich genug «warnt werden. Da» Klima der holländischen iolonteu ist so mörderisch, daß selbst in FrtedeuS- ahre« sich da» Morlalitätsverhältniß der dort > er wendeten «nropätschen Trnppen nie unter 14 i» 17 Proc. berechnet. Auch befindet sich diese» imstande» wegen die holländisch, europäische lrmee gesetzlich von jeder Verwendung tu den Kolonien besrett und auSgeschlofieu. Die Ber- nste, welche das nach Llchtu entsendete Erpedi- tonScorp» während der 4 Monate de- letzten ftldjuge« allein durch Krankheiten erlitte« hat, ollen zwischen 20—25 und bet dem europäischen Heil dieser Truppen 30—32 Procent betragen aben. Der den angrworbenen Mannschaften «heißen« Sold erscheint zwar ziemlich hoch, er- eidet jedoch mit dem Anlangen derselben tu den lolouten, unter den verschiedensten Vorwänden, o vielfache Abzüge, daß derselbe zu der über» rommeuen Gefahr und den beanspruchten Dienst- eistuvge, tu gar keinem verhälloiß stehend er- achtet werden kann. Arhultch stellt sich die» auch mit dem Avancement. Kaiser Alexander von Rußland wird seine . Reise in» AnSlaud am 1. Mai antreten, PL zunächst nach Stuttgart zur Bermählung seiner stichle, der Großsürstin Vera, darauf nach Eng land zum Besuche seiner Tochter, der Herzogin von Ldinburg, und schließlich nach Sm» begeben, um dort gleichzeitig mit Kaiser W.lhelm die Car z« gebrauchen. . -« politische Mouatschronik 1874. m. Mo»s»t März. (Fortsetzung auS Nr. SS.) Löl. Versammlung reich-treuer, ltberalgefiuuler Wähler de- 13 ReichStagSwahlkretseS in Stadt Berlin — Stiftung-fest de- Deutschen Krieger- vereinS in der Eentralhalle. IT. Im Tageblatt die Protokolle der RathS- Plenarsitzungen vom 20 und 2l. Februar ver- iffentlicht. — DaS Central-Museum für Völker- und« zum ersten Male der (allerdings noch auf Mitglieder und Eingeladene beschränkten) Befich- tiguvg geöffnet. — Die Wtttwe Robert Blum'» stirbt. IS. Generalversammlung der Leipziger Bau- bauk (Bericht fi he Tageblatt vom 17. d. M). — Ziehung der 4 Elaste der 85. königl. siichl. Lande»-Lotterte. Erster Tag. 17. Versammlung im Tivoli behufs Cou- stitutrung eine» Schrebervereiu« für die Südvor stadt. — Letzte» Euterpe-Concert. — Ziehung der 4. Elaste der 85. königl. sächs Lande»-Lotterie. Zweiter Tag. 18. DaS Stadtverordneten-Eollegtnm geneh migt definitiv die ans dem Floßplatz beabsichtigten Sartenanlagen (Bericht stehe Tageblatt vom 1. April). — Durchreise de» Herzog- Ernst von Sachsen-Coburg-Sotha. — Bekanntmachung de» Raths (veröffentlicht im Tageblatt vom 24 d. M.) enthält da» NamenSverzeichntß der in die ver einigte Rath«- »nd Wendler'Iche Fretschnle ans- genommenen Kinder. IS. Hauptversammlung de« Leipziger Turn verein» tu der Tonhalle. LV. Bekanntmachung de» Rath» (veröffentlicht im Tageblatt vom 22. d M) ordnet einstweilige Sperrurg der Theaterstraße wegen Umlegung der unterirdischen Telegraphen leituug an. — I« Tageblatt Publikation de» Protokoll» der Raths - Plenarsitzung vom 25. Kebr-ar; in dieser Sitzung Beschlüsse de» Collegium» über die Feier de» Ge burtstage» de» Deutschen Kaiser«. — Eröffnung einer Ausstellung »e» Geflügelzüchter-Verein» im Triauon de» SchützenhansrS. LI. Im Tageblatt Publikation der Protokolle der RathSplenarsttzung vom 28 Februar, mit der Ernennung de» Herrn Abmau» au» Gotha zum Branddirektor, vom 3. März, vom 4 März, mit de» Beschlüsse«, die Sperrung der Straßen au den Kirchen dnrch Kette« während de» Gottes - dienst«» für die Folge zn Unterlasten, sowie d»e Vchaufiellungea während der Messen in wesent licher Weise zu beschränken (stehe den 14 ). und endlich vom 7 März. — Feier de» Geburtstage» Gr. Majestät de» Dentsche» Kaiser» 1» sämmt- ltcheu EÄulanstalteu. LL. 77 SebnrtStag Sr. Majestät de» Dentscheu Kaiser», durch Flaggen der öffent lichen Gebäude, Milttairreve>lle, Festmufik vom valcon de» Rathhause», Festessen tm Schützen- Han» »uv Festvorstellung im Theater feierlich be gangen (Bericht darüber siehe Tageblatt dom 24, 25 und 26 d. Mt» ). — Sonntag Judica. Con- filmatioa der Knaben in der Thoma»., Johanni» - und Resormtrten Kirche, der Mädchen in der Ricolatktrche. — G ueral- Versammlung der Leip ziger Eredilbank t« GchützevhauS, verläuft ohne Resultal (Bericht sieh« Tageblstt vom 24 0.M ). — Eröffnung de» Hotel Sedau 28. Publikation de» Protokoll» der Raths- pleuarfitzuug vom ti. v. M. t« Lageblati; tu dieser Sitzung Beschloß de» RathS, da» Must- cireu aus den Straßen währeud den Messen fernerhin nicht mehr zu aestaiten (stehe den 14). — Eoustttutruug der Gesellschaft für da« Kunst gewerbemuseum durch die Gemeinnützige Ges'll- schaft. — General-Versammlung der Leipziger Hypothekenbank (Bericht steh« Tageblatt vom 24. d. M) — Schluß der Ausstellung »e» Ge st Igel-lichter-Verein» tm Trianoa de» Schütze»