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hrrr Karl Gtiazel tu n Bremen r Julius in Zittau, l. Lutouie ü». Moritz LÄ in > D«»dt.i Hermann m Jeus isteto mir r »ugust > daselbst, a «üller >Mg mit lßrio rin r Sah«. . Herrn Herrn Herrn lummer, lerrn Herrn »t«g ksr lUch^ —) Ur. («). :re», me« a«. üßt Hs» I« Md 1«. je «. it l' »> er u. m er g. er ld r- u st n « a » r r > l Mnste öeilagc zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. M I«I. Sonnabend den 11. April. 1874. ) Kechztp. 10 «pril. Wiederholt ist in letzterer Zeit von Bewohnern de« Neukirchhos« rarüber Singe geführt worden, daß halbwüchsige Buben daselbst in den Lbeud. und Nachtstunden allerhand groben Straßenunsug versührrn, sogar Kevster ernwerfen und durch ihren Uebermuth die dortige ganze Anwohuerschast schwer be lästigen. Diesem Unwesen zu steuern wurde gestern einmal polizeilich ausgepaßt und ein solcher Unhold in der Person eine« Lehrling« über der Thal erwischt und beim Sragen genommen, al« er eben »ach Verübung verschiedenen llusng« in einem dafigen Bictuaftengeschäft auch die Leute au« einem Hause herauSarkliugelt hatte. Da« Bürschchen hatte keine Lust, dem betreffenden Schutzmann nach dem Naschmarkte zu folgen, uud wlversetzte sich nach Möglichkeit, aber e« half ihm all sein Widerstreben nicht, e« bednrste uur einer etwa« kräftigeren Handhabe Wohl oder Übel kam er doch auf dem Naschmarkte an. wo «an ihm vorläufig mit Nachtquartier im Stock- Hause versah. 1— InderSöuig-straße «achte sich amDouner«tag Nachmittag wieder einmal ein recht nutzer« schämter Bettler bemerklich. E« war ein fremder Maurergeselle, welcher mit brennender Eigarre in einer Wohnung daselbst ansprach und al« mau ihm daraus einen Fünspsenntger verab reichte, unter vichtswürdigem Schimpfen diese Gabe al« zu gering abwie« >l« ihn ein Schutz- manu arretirte, richtete er feine Schimpsreden gegen letzter» und vergr ff sich sogar thätlich au ihm, indem er dem Schutzmann einen Faustschlag vor die ürust versetzt«. Daß bei diesem rohen Gesellen uunmehr ganz nachdrücklich zugegriffen und er ohne Weitere« eingesteckt wurde, ist selbst, verständlich. — Elf Familienväter ertrunken Der surchtbaare Sturm, welcher am 21 und 22 März «üthete. hat zweifello« den Lootsen» Schooner an derElbmüuduug vrrfchlnngeu. uud die Ja« fasten ruh?» sämmtltch auf dem kühlen Meeres gründe. E« sind 8 Lootsen uud 3 Schtfferkaechte, fämmtlich verheirathet, welche von dem Meere verschlungen find. E« war erschütternd, in den letzten Lagen an ea. SO Frauen uud Sinder an den öden Strand rennen zu sehen, wenn auf der Höhe de« Meere« «in Segel auftauchte, besten Umrisse Lehnltchkeit mit dem auf so schreckliche Weise verunglückten Schooner hatte. Und wenn sich die Muthmaßuug nicht bestätigte, dann kehrte der Haus« der Armen uud Unglücklichen laut jammernd und weinend um den Ernährer zur heimathlichen Stätte zurück — Saum ist Wien in Schrecken versetzt wor« den dnrch ein ungeheuerliche« verbrechen — eine Wöchnerin, Krau vondy, wurde von ihrer jungen, erst kürzlich tu Dienst getretenen Magd erschlagen — und schon berichten abermal« Wiener Blätter über ein entsetzliche« verbrechen, deflen Schauplatz in den ersten Abendstunden de« 7. April der Bezirk Neubau war. Dort überfiel nämlich der 22jährige, au- Wiener-Neustadt gebürtige Commi« Engelbert Wallmüller den 60jährigen Es.stenamtsdiener de« Lande-gericht«, Platt, brachte ihm, während er eine Schublade öffnete, mit einer Hacke meuchlerisch mehrere Hiebe bei und wurde sodann flüchtig. Ob auch ein Naub verübt wurde, ist noch nicht bekannt. Platt wurde in hoffnung-losem Zustande in« Spital übertragen; er war jedoch noch im Stande, in Bezug aus den Lhäter, den er persönlich kannte, die erfor. derlichen Angaben zu machen. Wallmüller hat sich am 8. d. vormittag« dem Lande-gerichte s-lbst gestellt. — Von den der ermordeten Frau Bondh geraubten Effecteu gelangten am 7. d. ein Seidenkleid uud ein Theil der Wäsche, welche von einem blonden Frauenzimmer bei einem Trödler am 1. d M. kurz vor l2 Uhr versetzt worden waren, in den Besitz der Polizei. Infolge diese« neuen Umstand« S, sowie der AnSsage der Tochter de« Trödler«, welche die Effecten über nommen, wurden wichtige Anhaltpuucte für die Verfolgung der Thätertn gewonnen, und e« ge« lang denn auch der Polizei in Sarustetu au der Thava die Thäterin zu verhaften. Dieselbe batte sich in Wien unter dem Namen Victoria Hridl vermiethet, sie heißt aber Hedwig Ruß und soll, obwohl erst 22 Jahre alt, bereit« 4 Jahre im Serker zugebracht haben. — 0 tvmpor», o mors«! Auf einem Gym- nastnm der westlichen Provinzen Preußen« sprcu- liren die Primaner in den Aktien der Pleßner'. scheu Brugrsellschast. Jüngst vor Ostern „ver diente" ein Schüler auf dreien» sür „Pennäler" bi« j'tzt noch ungewöhnlichen Wege zwölf Thaler und bestimmte seinen Gewinn für einen großen vier- commer«. relegraphtsche Depeschen Berlin, 10. April. Die gestrigen Wähler, versammlnngen im 3. und 8 hiesigen Reich-tag«. Wahlkreise sprachen sich gegen die Annahme de« tz 1 de« Milttairgesetze« au«. Svln, 10. April. Die Adresse der liberalen Wähler an den Reichstag fand bi« gestern Abend 4000 Unterschriften. München, 10.April. Da«Eultusmtnisterium veröffentlicht heute da« RechtSgutachten über die Frage der Anerkennung de« altkatholischen Bischof« Reinken«, welche« in der Hauptsache dahin geht, daß die bäuerische Regt-ung nicht berechtigt sei, den Bischof Neinkeu« mit den begehrte» recht lichen Folgen im Verwaltungswege aazurrkeaneu, sondern daß e» hierzu eine« Gesetze« und zwar eine« versassung-gesitze« bedarf. Stuttgart. 10 April. Die Versammlung der Netch«tag«Wähler nahm die Resolution an, gegen den Reichstag au«zusprecheu, er möge <ich mit der Retchsregteruua über die Frieden«präfenz. stärke auf von der Reich« regterung al« aunehm» bar erachteten Grundlagen einigen Wien, 9. April. Der hiesige Gemetuderath hat beschlossen, feine tiefe Trauer über da« Ab. leben Wilhelm v. Saulbach'« kaudzugeben und ore Hinterbliebenen iu geeigneter Weise von diese« Beschlüsse in Seuntniß zu fetze«. Pari«, 10 April. Eine Note der Regierung im „Journal osficiel" meldet: Rochrfort und die Uebriaen entflohen aus einem englische» Schiffe nach Australien, während der Gouverneur von Ealedovien aus einer Inspektionsreise abwesend war. Strenge militairgertchtliche Untersuchung wurde sofort angeordnet. Setten« de« Martue- ministerium« wird ein höherer Officter mit um fassenden Vollmachten am 14. April abgrsandt. Bukarest, 9. April. Prinzessin Marre, da« etnzize Sind de« Fürsten, ist nach uur viertägigem Unwohlsein heute Morgen L Uhr am Scharlaq- fieber verschieden. St Jean de Luz, 9. April. Marschall Serrano ist nach Madrid zurückgekehrt, au seiner Statt hat General Loncha, der mit verstärk»», gen in Santander angekommen ist, de» Ober befehl über die bei Bilbao overtrende Armee übernommen. E« geht da« Gerücht, daß der Abschluß einer Convention zwischen de« u« Bilbao stehenden beiderseitigen Armee« bevorsteh«» volkswn rhschallltcheä ver Elfter-Saale-Laval. i. Da« Projekt eine« Elster.Saale-Canal« beschäftigt, namentlich in der allerjüngsten Zeit, den ganzen Landkrei« südwestlich von Leipzig und überhaupt alle von dem Canal näher oder ent- sernter betroffenen Distrikte Auch i-n west- städtischen Bezirk-Verein war diese Ange- legrvheit Grgenstand näherer Erörterung. Mit außerordentlicher Vorliebe hat sich namentlich )err Ingenieur Hercher (Ltndenau-Plagwitz. der ereit« in der Handelskammer zu Halle Vortrag u erstatten die Ehre hatte, der mühevollen Auf. abe einer eingehenden Beleuchtung de« ganzen Projekts unterzogen und seine Ansichten in einer «rocbüre niedergelegt, au« der wir s. Z die be- lerkenswertheflen Daten mitgetheilt habe«. Weit w-jührlicher und interessanter ist der im West. ft»t«sch«u Bcjtrk« Verein von Ingenieur Hercher -rhalteve Vortrag, den wir, soweit e« unser Saum gestattet, in feinen Hauptthetlen wieder- gben. Bei dem Projekt de« Elster-Saalr-Lanal« b«. stht die Generalidee darin: 1) daß der Caral mit drm kleinsten Wasser- stmd der Oberelster bet Plagwitz von dieser au«- gcht und aus 2 « Meilen Länge bi« in die Ge- gmd vo» Wüsteneutzsch horizontal geführt wird; 2) daß bei Wüsteneutzsch zur Ueberwinduug kr 20, Meter betragenden Neveaudtfferenz zwi lchen Elster und Saale eine Schleußentreppe, sowie auch zur Ermöglichung eine« stärkeren ver- kehr« eine geneigte Ebene oder Schiffs-Eisenbahn angelegt wird; ») daß der unterhalb der Schleußentreppe lie gend« Canaltract gleiche« Niveau mit dem Saale- Wasserspiegel erhält uud daß 41 die Größe de« Canalprofilr« der Saal- ichissfahrt entsprechend, demaach für Schiffe von 3000 bi« 4000 Centuer Tragfähigkeit ringe- richtet wird. Dieser Idee liegt die Absicht za Grunde, den Cavalbetrieb zwischen Leipzig und Wüsteneutzsch durch Sektevschleppdampsschiffe zu bewerkstellige«, wodurch eia sich durch Schnelligkeit und Billigkeit auSzeichneuder systematisch geordneter Gang der Schifffahrt ermöglicht wird und alle Uaregel- Mäßigkeiten Wegfällen, so daß sich diese Caual- sahrt bald den Vorzug zum Material-, Vieh- »ud Gepäcktran-port erringen dürste. Der Abgang de« Canal« von der Oberelster bet Plagwttz ist durch die natürliche Lage der Verhältnisse bestimmt. Sollte derselb« von der Luppe au« bei der Liudeuauer Mühle erfolgen (wie Herr Nasserbauinspector Georgt in feiner Denkschrift an die Leipziger Handel-kammer an- arvommeu hat), so müßte an dieser Stelle eine Sammerschleuße angelegt werden, d» die in der Fortführung de« Canal« zu kreuzend« Frank furter Straße kau« 1 Meter höher al« der Normalwafferstaud der Oberelster liegt «ud des- halb bei Wetterführung de« Tonal« im Niveau der Oberelster die zwischen dem Wasserspiegel und dem Brückeugewölbe «»forderliche lichte Höhe für die Schifffahrt gänzlich fehlen würde. Wetter müßte bet dieser Richtung der Canal die beiden Flußarme, da« sogen. Suhburger Wasser und die kleine Luppe durchschueideu, wo von der eine da« Unterwasser, der andere aber da« Abfall- oder Hochwasser der Liudeuauer Mühle weiter führt. Zu manchen Zeiten sehr sta,k aoftreteude Hochwasser würden «doch aus die Schifffahrt sehr störend eiowtrken. ja dieselbe »stmal« total an möglich mache». Durch die Unterbrechung der horizontalen Schifffahrtslinie bei Leipzig würde außerdem der Werth derselben ganz erheblich vermindert, indem Dir« den Betrieb bedeutend erschwert, nament lich könnte alsdann nur vo« einem verhältniß- mäßig geringen Localverkehr die Rede sein, welcher dagegen bet dem Projekt Über Plagwitz außerordentliche Dimensionen aonehmeu und wesentlich zur hohen Rentabilität de« Unterneh men« bettragen würde. verfolgt man da« Luppe - Canalifiruug« - Pro jekt weiter, so ergiebt sich, daß die erforderlichen 8 Gchleußen sich aus die ganze 3, Meilen be- tragende Länge der Linie ziemlich gleichmäßig verlheilen und dadurch sehr kurze Haltungen vo» durchschnittlich nur 0., Meilen Länge entstehen Hierdurch wird die billige Settev-Schleppschiff. fahrt unmöglich gemacht und nur der doppelt so theure Pserdebetrieb vermag hier in Anwendung gebracht zu werden, womit alSdann auch wtever die Fahrschnelligkett erheblich vermindert werden würde Die Transportkosten auf der Linie über Plag witz würden von da ab bi« zur Saale pro Eevtner aus ca 0,-i Pf, bei der Luppen- Linie dagegen auf ca. I,«s Pf , mithin bei letz- lerer auf Pf höher zu veraufchlagen fein Die Fahrt bi« zur Saale würde aus der Luppen, Linie mindesten« 9 Stunden, auf der Linie über Plagwitz dagegen nur 3 , Stunden dauern Die größere Schnelligkeit, die billigeren Trans portkosten und der zu erwartende wert stärkere Verkehr auf der Plaaw tzer Linie dürsten einen vielfach höheren Werth repräsentiren al« die bei Canalifirung rer Luppe gebotene bessere Aus. Nutzung der Wasserkraft für Wühlenzwrcke. Die vo« einigen Interessenten gewünschte An lage eine« Canal« auf der nördlichen Seite de« Flußgebiete« zwischen Leipzig und der Saale ist auf zweierlei Wegen möglich, ersten« durch Cava, lifirnng der Elster und zweiten« in einer auf der Höhe de« nördlichen Elfierufer« mit der Chaussee vou Halle nach Leipzig in nahezu parallel lau fender Richtung. Bei Canalifiruug der Elster dürfte Folgende« tu Betracht zu ziehe» fein. Die Länge dieser Linie von Leipzig bi« zur Saale bet Brefen beträgt bei Abrechnung der Umwege «6 Stlometer oder 4., Meile«, die Niveaudifiereuz zwischen der Oberelster und Saale circa »3 Meter. Die Elster treibt von Leipzig ab bis zur Saale 12 Mühlen uud müsse« deSyalb auch mindesten« 12 Schien ßen heraestellt werveu, welche sich eben, fall« wie bei der Luppe auf die geringe Linie ziem lich gleichmäßig verlheilen würden Die dadurch entstehend«« einzelnen Haltungen erhalten dem- vack eine durchschnittliche Länge von 0,. bi« 0, Meilen und wird dadurch die Einführung de« billigeren und schnelleren Dampischlsppzuge« nur illusorisch. Die Avlagekosien würden immerhin auch aus 2 bi« 2,. Millionen Thaler zu veran schlagen fein und der Localverkehr wegen de.u Mangel einer längeren Horizontale in Verbin dung mit der inneren Stadt nicht sehr bedeuten werden. Außer diesem würden die alljährlich da- Elster, thal überschwemmenden Hochwasser den Schiff, fahrtsbetrteb sehr stören «ud öfter« gänzlich unterbreche«. Die Herstellung eine« Canal« auf der Höhe de« nördlichen Lldofer« bedingt die Anlage einer Scheitelflrecke, die weniasten« 20 Meter über de« unteren Parthe«. nud Pleißenwafserfpiegel anzu- legeu ist und wodurch 40 Meter verlorene Stei. gung entstehen uud im Ganzen 2ö Schlüßen erforderlich würden Diese circa S Meilen lange Linie gestattet zwar die Anlage eioer etwa 8,, Meilen langen horizontalen Strecke, jedoch müßte zur Speisung derselben ein 5 bi« 6 Mcilen langer Zubringer von der Mulde her angelegt werden, da die obere Partb« schwerlich genügen de« Speisewasser abgcben könnte. Dre Kosten für eine solche Cauallinte dürsten sehr erheblich werden, da dieselbe vier Mal Eisenbahnen kreuzt, auch bedeutende Erdarbeften und Sunstbsuten er forderlich find, und würden dieselben aus min desten- 4 bi« 5 Millionen Thaler zu veran schlagen se-n. Ein großer Verkehr würde sich »egen der durch die verlorene Steigung ver- mehrten Transportkosten auch nicht auf dieser Linie entwickeln können, und namentlich der Local verkehr nur ein sehr besch enkter werden, wes halb die Rentabilität dieser L'nie sehr ,weis:lhaft sein dürfte. '1^7' Leipziger Wechsler- und Depsftteu- vank. * Leipzig« l0. April. Die am gestrigen Tag« obgrhaltene Geueral«Berfammlung der Leipziger Wechsler- und Depositen - Bank war von 8 t Actionai <rn besucht, welch- 5LO Stimmen mit 1l 474 Actien vertraten. Der Vorsitzende de« AussichtSrathe«, Herr Stadtruth Simon, dankte den Anwestuden für ihr ^Hlreiche4 Er scheinen, fand i»ar;n eine erfreut.che Autheilnahme au den Interessen der Bank und bezog fich dann auf den in aller Händen befindlichen gedruckten Geschäftsbericht, von dessen Vorlesung abgesehen wurde. Vor Eintritt in die Tagesordnung ivterpellirte Herr Advocat Burcka« den Vorsitzenden darüber, ob die AussichtSräthe chre Actien rechtzeitig depo- uirt hätten Lr habe Grund anzunehme», saß die Hinterlegung d»r Actien, wie Da« ja auch bei Generalversammlungen anderer Banken zu geschehen pflege, erst kurz vor der Versammlung geschehen sei In solchem Falle würden die be. treffenden Heeren von den Abstimmungen aus. zuschlteßen sem. Herr Stadtrath Simon er» widerte, daß von sämmtllchen Ausfichtträthen di« Actien rechtzeitig hinterlegt worden feien, woraus Herr Advocat Burckas den Antrag stellte, daß notariell fesigestellt werden möge, welche Num mern der Actien im Depot lieg'«, und daß da« Ergedniß dieser Uurersuchung öffentlich zur Ein sichtnahme der Acltonaire auSzulege« sei Zn Puvct 1 und 2 der TogesorSnung — Ge schäftsbericht und Ertheilung der Drcharge für 1873 — ergriff zunächst wieder Hrrr Advocat Burcka« da« Wor- E« führte derselbe au«, mau solle die Decharge nicht ertheileo, da di- Lage der Bank jedcnsaü« eine solche sei, daß sie mit großem verlüst gearbeitet habe. Da« vertrauen in ihre Pro-perttät und Lebrn«fähia- keil sei geschwunden Die Actionaire hätten alle Ursache, di« vollen Detail« der GeschästSfübruug zn ersehe,n Er glaube wohl, daß da« Ziffer- Werk des Geschäftsberichts ein richtige« sei. aber e« gewähre derselbe kein klare« vild. Der Red ner versicherte, er w»ll« noch kein Mißtrauens votum gegen die verwallnn Sorgan« auSsprrchen, er hoffe und wünsche, daß sich alle Vorwürfe al« unbegründet Herausstellen möchten, aber e« liege lm eigeren Interesse der Bank, daß heut« die Drcharge nicht rrthe'lt werde. Herr Stadlrath Rud. Schmidt: Der Vor redner Hab« versichert kein M'ßtrauen z» hegen, gleichwohl lag in feinen Worten ein solches. Hätten di« Acttonaire iu der That Mißtrauen, so sei e« gewiß besser, dasselbe irrt und offen zu äußern Herr Manktewtez kann fich für de» Vorschlag de« Advocat Burcka» nicht erwärmen^ Die Geschäftslage sei im Vorjahre allgemein eine solch« gewesen, daß solche Geschäfte, die schließlich der Bank Verlust gebracht, von Jedermann ge macht worden seien (Widerspruch.) Die Acttou naire hätten von de« Direktoren hohe Dividende» verlangt und diese mußten nun um jeden Preis Geschäfte zu machen fachen. Herr Sigmund Frank will ebenfalls die Decharge nicht er lheilen. Gegen den Vorredner bemerke er. daß doch jedenfalls «>n sehr bedeutender Unter schied sei, wenn eia Prioatmann mit seinem eigenen Geld und wenn eine Direktion mit slkmvem Geld gewagte «Ypeculattonen treibe. Der vorliegende Gei väft-bericht sei ein traurige« Blld von Geschäftsführung Die Männer de« AussichtSrathe« feien gewiß ganz ehrenwerthc Leute, aber sic haben sich in ihrer Ueberwachung »rachlälsig gezeigt. Her r Advocat Burcka« wieder holt.. er habe kein Mißtrauen in da« Zifferwerk dc« Geschäftsbericht«, aber er wolle Emblick in die wirklich« GeschäftSsührung haben, er wolle wiffcn, mit wem sie Bank Cortocorrent-Geschäste mache, wa« für Effecten gekauft worden seien rc. Da« Handelsgesetzbuch gebe jedem Acttonair da« Recht, sich danach zu erkundigen, und die »er- malige Lag« d:r jungen Banken erheischten ein solches Vorgehen Herr Mankiewicz bleibt vabei, daß der Antrag aus Nichtertheilung der Decharge keinen praktischen Erfolg haben werde, denn äalus könne man doch gew ß in keinem Falle «üchwnfen. Herr Sladtrath Schmidt ist verwundert, daß von einer Seite immer da« Handelsgesetzbuch hier hereingezogen werde, Da« scheine doch daraus htnzudenten, daß man glaube, e« sei Etwa« faul. Der von Herrn Adrocat Burcka« gestellt« Antrag würde, wenn die Versammlung ihn auuLhme, c, l Unglück für die Bank sein, denn a»s diese Wir schreib« man die Existenz der Bank ab. Herr Kaufmann Meißner beansprucht al« erste« Recht de« Actionair«. daß man ihm Auskunft über wlle Verhältnisse gebe. Die Zeiten seien so schlecht, daß der BurckaS'sch« Antrag ganz gerechtfertigt erscheine. Herr Franke ist ebensall« für den Acktrag. da die in einer Vorversammluua ge- wählte Bertrauen-commisfiou, al« sie Einblick in die Bücher gefordert, einen schroff ablehnenden Bescheid empfangen habe. Herr Stadtratb Simon erwidert, daß die Sache fich ander« »er- halte Während seiner Abwesenheit vou Leipzig seien einige Acttonaire in sein Comtotr gekommen, um da« betreffend« verlangen zu stellen, «ud nach feiner Rückkehr von Äigland habe er ein officielk« Schreiben »er gedachten vertrauen«, commtsfion mit dem Begehr u« Einsichtnahme in die Bücher, Effecten rc. erhalten. E« fei den Herren, die soust auch alle« Entgegenkommen gefunden, in der höflichsten Weise erklärt worden, daß der H 224 de« Handelsgesetzbuch« der Er füllung ihre« Wunsche« entgegeusteh« E« wurde hieraus die Debatte über diesen Puuct geschlossen und mit Sö2 gegen 17« Stim men der Geschäftsbericht genehmigt, sowie die Decharge für 1873 erlhnlt Herr Advocat Burcka« giebt einen Protest gegen die materielle Gültigkeit der erfolgten Abstimmung zu Protokoll uud behält sich da« «eitere vor E« folgt hierauf die Berathuug über de« Au- trag de« Vorstande«: Herabsetzung de« nach tz ö der Statute« emittirten Actien-Capital« vou zwanzig lausend Stück Actien k 100 Lhlr. durch Rückkauf und Amortisation von fünf.