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«»»ebtmiik» leie» de» »rwaltfrik»««. «*>e» den «aub de« Oaargebiet«. aufgeruscn vom Sozialen KreihettSbund, protestierte gestern. Sonntag, morgen eine vieltausendköpfige Menge, die da« Residenz-Theater nicht zu fassen vermochte. Lin Gefühl und ein Gedanke beherrschte alle und äußerte sich in spontanen Beifallskundgebungen, als alle Redner, welcher Partei und welchem Stande sie augehüren mochten, mit einem einmütigen und entschiedenen „Unannehm- Lar" dt« FrtedenSbedingungen ablehntcn, alle Folgen der Ablehnung überschauend. Diese Folgen, wie sic auch auS- fallen »nügen, auf sich zu nehmen, das beschwor die Ver sammlung in einer Form, die erkennen läßt, daß der Geist von 181» nicht erloschen ist. Herr Schriftsteller Eurt Trützschler v. Falke li ste in, der 1. Vorsitzende des Sozialen FrciheitsüuudeS. begrüßte die Erschienenen und erklärte, daß der Präsident der Sächsischen Volkskammer Fräßdorf, sowie der Ministerpräsident Dr. Grat> nauer ihre Zustimmung und Snmpathic zu der Protestkundgebung ausgedrückt hätten. Nach ihm sprach Rechtsanwalt Dr. Wieck über die Friedensbedingniigen. Mit einen, falschen Spiel, führte er aus, haben uns die Gegner die Waffen entwunden. Da mals haben wir Bismarcks Worte in den Win- geschlagen: ,HaS deutsche Volk kann wohl einmal die Waffe» strecken, es darf sie aber niemals nicderlcgcn!" Heute mühten wir daS bitter bereuen. Deutschland, das Herz Europas, soll in Fetzen zerrissen werden. Niemals! Behalte du, mein Deutschland, deine Ehre, Amerika hat seine Ehre verspielt. Hinweg mit dem Mordinstrument von FricdenSvertrag,' zwei Millionen unserer Gefallenen verlangen es, daran wollen wir denken. Die wirtschaftlichen Folgen des ErdrosselungssriedcnS erörterte Prof. Tr. Goerig von der Technischen Hoch schule, und Diplom Handelslehrer Wels spezialisierte die NussMrungcn des Vorredners, indem er die wirtschaftliche Bedeutung deS Laargebictes darlegtc. Füllt das Saar gebiet an Frankreich, so sieht es seiner Vernichtung ent gegen, ebenso wie die Bevölkerung in den bedrohten Ost gebieten unter den Polen zugrunde gehen mühte — darauf wird Prof. Goerig hin. - Das aber ist auch der Plan Frankreichs? Das bewiesen die in flammender, mitreißender Empörung vorgetragcnen Worte Prof. ,Dr. K neupcrs . den die französische Will- türherrschast aus dem Saargcbiei vertrieben hat. Er konnte schier unglaublich klingende Beispiele von der Franzosen- wirtschaft in dem arg bedrückten Gebiet aufsührcn. Aber, versicherte er, die Bevölkerung im Saargebiet ist nationali stisch, niemals wird man sic zu Franzosen machen können. Darum wendet sic sich bittend an alle Deutschen, die Beding ungen abzulchnen, die sie vom Reiche trennen könnten. Nacheinander bekundeten daraus die Vertreter der ver schiedenen Parteien ihre Einmütigkeit, indem sie Wilsons Verrat brandmarkten und den Gewaltfricdcn als unan nehmbar ablchnten. Sl>ndikus Dr. März sprach für dicj Deutsche Pollsvartci, Hauvtschrtftlciter Hehle in für das Zentrum, der als Schlesinger besonders Schlesiens gedachte. Nach ihnen zeigte Herr Etsendrcher Schulze, das, der deutsche Arbeiter alles verliere, wenn er sich jetzt zum Sklaven mache. Herr Dr. Klotz sprach namens der Demo kratischen Partei »!nd schließlich Herr Obcrkonsistorialrat Dr. Kültzsch für die Deutschnationale BolkSpartcl. Im Schlußwort wies Herr Dr. Kuntze aus die Be deutung der Proteste hist, und schlug folgende Entschlie ßung vor, die einstimmig angenommen wurde: Die auf den Aufruf des Sozialen FrcihettSbunded heute im Nestdc»,-Theater versammelten Tausende von Angehörigen aller Parteien Dresdens legen Verwahrung ein gegen de» dem deut- schen Volke angesonnenen Frieden wirtschaftlicher Erdrosselung, gegen dtele, allen während des Krieges ausgesprochenen >Ve- teusrungeü des Feindes hohnsprechrnde geistige und wirtschaftliche Versklavung Deutschlands. Mag der Feind für alle dem Selbst- bestimmungSrecht des Volkes hohnsprechendc Gebicisentreißung im Osten und Weste» ein Mäntelchen finden, keinen Vorwand kann er angcben slir den Raub des Saargelltet». Hier triumphiert die krasseste Gewinnsucht und Geldgier, blind gegen die Not der Stunde. Diese Bedingungen können uns wohl aufgczwungcn werden, aber wir werden sie uur durch unser« Annahme zum Ver trag erheben. Wir sordcrn von der deutschen Regtcrung, das; sie mit aller Entschiedenheit den Eintritt tn einen Bund mit dieser heutigen Negierung der Entente verweigert. Wir rufen aber die Völler der Welt ans, die Göiicr des Mammons abzuwersen und sich mit uns in einen, neuen freien Völkerbund zu einen, tn dem auch dem deuischen Volte Freiheit für sein Schassen gesichert wird. Die Deutsche Volkspartei veranstaltete gestern im dichtgefüllten VcrcinShnussaale gleichfalls eine Protestkundgebung gegen den Gcwaltfricden. Herr Dr. Georg Kaiser begrüßte die Versammlung, woraus Korvettenkapitän Hintzmann das Wort ergriff. Was uns setzt angcdroht werde, so führte er aus, sei die Fortsetzung des Krieges mit wirtschaftlichen und finan ziellen Mitteln. Träume, wer träumen mag! Krieg! heißt jetzt daö LoHingswort. Noch sei die goldene Zeit dcü ewigen Friedens nicht gekommen. Die mit starkem Beifall ansgenommenen Ausführungen klangen in dem Ge-! löbniS aus, den Glauben an das deutsche Volk n»b seine Zukunft niemals zu verliere». j Herr StaatSmintster a. D. Dr. Heinz e zog Vergleiche« zwischen kcn 14 Punklen Wilsons und dem Friedrnsvcrtrag de: Entente. Er bezeichnet,' als einen Trcubruch ersten Ranges, was uns in letzterem zugemutet werde. Des weiteren streifte der Redner die territorialen Veränderun gen. die an Deutschland vorgenommen werden sollen, und wie» die lebhafte Entrüstung der Bevülkclung der »ach de» Bestimmungen abzutrennendcn Gebietsteil« hin. Sollte bic Entente uns diesen oder einen ähnlichen Frieden auszwingrn. so dürste sic es erleben, daß einst gewappnete Ritter in deutschen Landen erstünden, dir die Sklavenkettcn ablchüttelten und das deutsche Volk der Befreiung zu- führten. — Hierauf wurde folgende Entschließung ein stimmig angenommen: Die Versammlung erhebt flammenden Einspruch gegen den Geioaltsrteden der Entente. Dieser Friedenscniwurs siebt nicht allein im kraiseiien Widerspruch zu de» feierlich im Wasfenstill- NandSvcrtrag versprochenen lt Punlicn Wilson» und zu den, Sehne» aller Völker des ErtenbaUS nach einem dauernden Vülker- srleden im Völkerbund, er droht auch das gesamt« deutsche Volk, trüber von allen Nationen als elnS der ersten Kulturvölker der Welt anerkannt, geachtet »nd gefürchtet, ehrlos und wehrlos, rechtlos unk machtlos zu machen. Wir erwarten von unserer Re- gierung «ine vollständig« Aenderung dieied entwürdigenden Frie de,iSentwurses. Urdeutscher Boden »nd recht,näßt« erworbenes Kolonialland lassen wir uns nicht durch Willkür raube»: wir wollen keine Knechtschaft, keine Erdrosselung unserer Wirtschctti und unseres Handels und keine parteilich«, vom Hast diktierte Ab urteilung unserer srühere» Führer. Nur als freies deiiisches Voll, vereint mit unteren „och immer ,» Gesanaenichait schmach tende» Gefangene» und unseren LtaniiiieSbiiiberi, in Oesterreichs Lande», können wir leben „nd mit den anderen Völkern an, de», Pfad zu», Völkerbund weiterschreiien. Wollen dies die Feinde nicht einiehen, dann bleibt nur die eine Fordern»«,: Ab lehnen. Dan» »lag das Geschick entscheide», an, welcher Leite der stärkere Wille, zu», Völkerbund und wahren Völleririeden lebt. Sertllcher und Sächsisches. — Vetsonntag. Das evangelisch - lutherische Landes- konsistorium hatte für den gestrige» Sonntag in allen Landeskirchen die Abhaltung von Beigortesdiensten un geordnet, in denen der vaterländischen Not gedacht wurde. Die gleiche Anregung hatte auch die katholische Kirchen- bchördc gegeben. To versammelten sich denn gestern in den Gotteshäusern die gläubigen Gcnieinden. um Herzen und Hände betend zu Gott zu erheben, daß er unseren, armen, schwergeprüften Volke helfe. Zn der Kreuzlirche, deren volles Geläute zum Vormitiagsgotiesdienste einlud, predigte Superintendent Dr. Kültzsch über das alttesta- mentltche Schriftwort Ezechiel «7. Der Prophet steht im Traume auf einem weiten Felde, daS voller Totcngebeine liegt. Aber sie werden lebendig, als Gott ihnen seinen Geist einhaucht. Der Geistliche schilderte die erhebende Kundgebung der Nationalversammlung am vergangenen Montag im Festsaale der Berliner Universität, da der Mi nisterpräsident daS von allen sehnlichst erwartete „Unan nehmbar" sprach. Der Geist dieser Versammlung sei nicht lern vom Geiste FichteS gewesen, der 181g die nationale Begeisterung entsachte. Uebcr dem Totcnscldc unseres Volkes dieser Tag! Gott gebe, daß er uns werde Bußtag, Bettag und Tag heiligen Erlebnisses! Die ernste Büß predigt mit den glaubensstarken und hoffnungssrcudigen Ausblicken in die Zukunst hinterlieb einen erhebenden Eindruck — Eine große Truppenschau des GeueralmasvrS Märcker über sämtliche zurzeit in Leipzig weilenden Verbände der Regierungstruppen fand gestern Sonntag statt. Ter Vorbeimarsch dauerte beinahe zwei Stunden. Schätzungsweise nahmen 10- bis 12 000 Mann daran teil. Die Mannschaften machten einen vorzüglichen Eindruck und wurden von der Bevölkerung lebhaft mit Zurufen be grüßt und mit Blumen beschenkt. Das glänzende Pferde matertal erweckte allgemeine Bewunderung. Während der Parade kreisten Militärflieger über der Stadt und warfen Flugblätter ab, die zum Eintritt i!n die Reichswehr auf fordern. Zwischenfälle haben sich nicht ereignet. — Der zweite Dresdner Renntag litt etwas unter der Ungunst der Witterung und konnte so nicht gut zu dem gesellschaftlichen Ereignis werden. das ein Frühjahrs rennen für Dresden hcrkömmlicherweisc »st. Ein kalter WÜnd fegte über den Rasen und brachte un angenehme Megenboen mit. Kein Wunder, wenn dt: Damenwelt cS vorzog, die Frühjayrstoilctten für dieses Mal im Schranke zu lassen. Das Ucbergangskostüm, ja der Pelz kam noch einmal - und mit gutem Grunde — zu seinem Rechte. Die bunten Farben, die sonst das Bild aus dem Sattclvlah und den Tribünen belebten, fehlten am gestrigen Sonntag. Schließlich gehörte unter solchen Wit- teriFigsvcrl.mltntssen überhaupt ein gut Teil Sportbegeistc- rnng dazu, die Fahrt nach Reick zu wagen. Diese B:- geistcrung aber war da, der überraschend starke Besuch be wies eS und sie wurde auch durch gute sportliche Leistungen belohnt. Trotzdem das Geläufe -- übrigens nicht nur innerhalb der Bahn — sehr tief war, kam es zu keinen Stürzen. Auch die Starts sind rascher vonstatten gegangen, als am Ostersonntag. Bier Jagdrennen, darunter zwei Herrenreiten, wies das Programm auf, außerdem in dem mit 1>", 000 Mark auSgestatteteu „Dresdner Frühjahrs-Aus gleich" eine wichtige Prüfung auf der Flachen. Hier siegte „Gvldstrom" sicher gegen „Feuersnot" und „Strnpa N", zwei Sieger vom letzten Renntag, während der vielbeachtete „Defizit" in keiner Phase des Rennens in Betracht kam. Eine kleine Ueberraschung gab es auch im „Saxonia-Aus gleich", den „Korsar" gewinnen konnte. Vom Start weg hatte hicr„Dheö" in ziemlich scharfer Gangart geführt, wurde aber bald von „F-orsar", der mit „Adamina" und Eilig" die Spitzengruppe bildete, abgelöst und siegte überlegen. Den «Preis vom Weißen Hirsch" hätte „Samum" mit Ober leutnant .Krüger im Sattel gewinnen sollen, im letzten Augenblick vermochte aber Herr v. Botlenberg „Olykor" vorzubringen und „Samum" um einen Kopf zu schlagen. „Ariadne" hatte als Dritte das Ziel passiert, wurde aber wegen Ausläßen eine» Sprunges dtogualifizicrt, so daß das dritte Geld „Preziosa". die sich beim Aufgalopp ihre« Reiter- entledigt hatte, zusiel. Im „Preis von Lichten- walde" brach dte gut lausende „Raubgräfin" aus. Sie wurde nachgertttchl, hatte aber zuviel verloren, uin noch l»ei der Entscheidung in Betracht zu kommen. Hier siegte „Marchese" nach Belieben. Erfreulich war, daß die Felder trotz der Rennen in Karlsliorsi und München durchgängig gut besetzt waren. — Die Ergebnisse im einzelnen sind: 1. Preis ,»» Lind«««». 70W Mk.: lüervo» .'."VN Ml. de», erste,,. iOOO Mk. dem zweite», E MI. dem dritten, «"» Mk. dem vierten. Pserde. Entfernung ungesühr ItzM Meier. ist«- Unterschriften.! 1. Herr» W. Welpe E a r l o t t a. Netter Kotier, Trainer Atze» roth, 2. Kürassier «Peter»-, L. Saloniki <W. Winkler-, 4 Dünn «Fancki: t!4, 70 Länge». Tot.: 81 : tti, Piatz 28, 07, stk : tti. Ferner Uesen: Givei, Rivtsel, Ulan li, AmannS, Nottalmünster, Gyx, Tagedieb. 2. Preis »»« Weiße« Hirsch. Ehrenpreis dem »egenden Netter un» 7000 Ml.: hiervon öttON Ml. de», erste», OM' Mk. de», zweite», bUO Mk. dem dritten, 0-v Mk. dem vierte» Pferde Jagd rennen. H e r r e n r c i t« n. Zu reiten in Uniform, rotem Noä oder Dreß. Entfernung ungefähr stO«»' Meter. «82 Unter «christc».- t. Herrn F. SüßmannS Olykor, Netter Herr von Vollenberg, Trainer W. Thiede, 2. Samum «Oberle»«». »trügen. ,!. Preziosa «Herr N. Tierigt. — Ariadne, die als dritte das Ziel nor Preziosa passierte, wuzde wegen Ausläßen» -ines Sprunges disqualifizier!: Kops, 2, ül Länge». Tot.: M: ist, Platz Ist, Ist, Ist : Ist. Ferner liefen: Solomons Glvrn, Köuigsiein, Marshlanb N, Simo» Graston, Somme. Preis vsu Lichirnniaide. 7st'««> Ml.: hier,,»» 'stillst Mi. den, ersten, tststst Mk. dem zweite», ststst Ml. dem dritten, ist«« Mk. den, vierte» Pferde. Jagdrennen. Eittiernung ungefähr UAii» Meier. 1 Herr» F. W. Kinkels Marchese «Nette, KukuUeS, Trainer W. Thiede-, 2. Fayence «Vnchyolz«, st. Vorn IGröichel«, st. WaUls iK. Haise«: 8, st, H Längen. Tot.: 17 : Ist, Plast Ist, 2>«, 2,1 : ist. Ferner liefen Nuubgrüfi», Wiüibirg, Spola, Eygant», OÜuia. I. Dresdner Frühjahrs-Ausgleich. 17, «istst Nit.: hieroon tnmx, Mark dem erste», 27>Üst Mk. dem zweite». IKK« Ml. de», dritten, ttiOO Mk. dem vierteil Pferde, .sc ein Andenken dein Trainer und Netter des Liegers. Entfernung ungefähr istst«' Meier. I. Herr» W. Solist» G o l d r o m. Netter W. Plöschle, Trainer MUIS. 2. Feuersnot «Nettst-, st- Strnpa II «N. Fischer-, st. Banen: H .. i« Längen. Toi.: 7« : Ist, Platz 2st, 2«, <2 : «««. Ferner Uesen: Te- slzli. Maas, Vaior, Gletscher, HöUengluk, Lotse, Fra Ltavolo, Demetrius, Hsttegcr. 5. Saronia-Ausgleich. löste«« Mk.: hiervon MstM Mk. dem ersten, 2ästst Mk. dem zweiten, I',stst Pik. dem dritten, ttsttst Mk. dein vierten Pserde. Fagd rennen. Enisernung ungesästr ststttst Meier. I. Herrn E. Kurths Foriar, Netter Nenner, Trattie, Walther. 2. Adamina «Kukulicsi, :«. O'iir iPIiischke«, I. Milion «Bismarck«: S. i Längen. Toi.: stst : Ist, Platz Ist, Lt, ist : Itt. Ferner Uesen: Sängerin, Eilig. Vagabund, Theo. «<. Preis »an Torgan. Ehrenpreis dem siegenden Netter »»» 7«M> Mk.: hiervon stststst Pit. Sem ersten, «««st«« Mk. dem zweite», ststst Mark dein dritten, lvst Mk. dem vierte» Pserde. F a g d r e n n c n Herrc „ rci« e n. Zn reite» in Unisorm, rotem Noch oder Dreß. Entfernung ungefähr stöstst Meter. tt!7> Unterschritten.« t. Herrn W. Schellers H a g e l s ch l a g, Reiter H. v. Falkenhanfen, Trainer M. Picla«, 2. Bluincnlest «v. Herder-, 8. Well Now «Glaser-, st. Fachinger iAoUcnberg-: 2, 2. st Länge». Tot.: 2st : 1», Platz «st. Ist, 27 : I«1. Ferner Uesen: GalUon dOr, Sca View, Wildtöter, Philomele. BereinSkalenüer kür heute. Dresdner Orpheus: Stistnngsseier, 's st Ubr. Svortnachrichte». Faßballsport am Sonntag. Dresdner Fuftbaltring besiegt die Lcipztger Spiclvcrcinignng mit 5 : 2. Um die M « t t c l d e n t fckc Meisterschaft standen sich gcsicr» an« dem Sportplatz des Dresdner Sportklubs die beiden Ganineiittr Dresdner Fußbaltring und Leipziger Lpielvcreinigniig gegenüber. Wie «vir schon in der Vorschau bemerkten, batten wir Fußballring den Sieg nicht abgesprachen, wenn cd ihm ge lingen «ovte, ein recht energisches Spie! zu «eigen. Das hat auch unser Ganmktstcr getan, und er erfocht dank des ausopscrnden Spieles seiner Mannschaft einen cinwandircic» und verdienten Sieg von 5 : 2. Alle Spieler taten ihre Schuldigkeit. Fm Sturm waren Klotzsche und Kaden die Veste», die Läuferreihe hatte in Barth den Turm in der Mannschaft, »nd die Verteidiger glänzten durch ihr blitzschnelles Eingreifen. Tic Leipziger führten vor allem ein klaches Zuspiel vor, was aber vor dem Tar teilweise in llcbcrkombinaiinn ausarkeie. Da vergaßen die Gäste zu schießen. Auch in der Abwehr klappte cd nicht io recht. Die Läufer waren unermüdlich, der Torwärier schwach. Tie vorne,lommenen Urniiel lungcn der Leipziger brachten ihnen auch nicht viel ein. "lileö ln allem war es ein schönes Spiel, das dc.i Zuschauern, es nwäittn über Ltzstt« sein, allgemein gefiel. Durch diesen Sieg Hai sich Fuß- ballring für die am l.Iuni statisindende Zwischenrunde qnalislziert. Dresdner Sport-Klub konnte nach einer eigenen Drahtmeldnng in L e i p z i g mit dem spielstarken Fußballklub W a ct e r unentschieden 0 : «> spielen. - I» Meißen endete da- Spiel zweier Dresdner Alic-Herren-Mannschasicn mit dem Siege der Süüroannschasi von 7 : l, Panse st : i. Weitere Ergebnisse um die Mitteldeutsche Meisterschaft. In Zwickau schlägt Verein für Bewegungsspiele Leipzig Zwickancr Sporilust st : 0: in Zerbst Verein für Bewegungsspiele Chemnitz Viktoria Zerbst 3 : 0. Vorschläge für di- «riegsküche. Tvrrgemüfe. Böetter AnSsicht für Montag den 1». Mai. Wind au» West bl» Nord, meist trüb, zeitweise Niederschläge, kühl. Wasserstau- der Elbe und ihrer Zuflüsse. 17. Ata, 18. Mai ! Iuns- ^ V«» I —,, Leit- jbunzlauj 2""" > dubttz j ^*!nir merltz o > 'st -i-tti — k — Z- 78, -«-01 -s- 7» — 78 e I -7- »7 -i-17 — 8 -40 -s- «0! ^-28 , - — 8« DaS ist aber grundfalsch. Wohl ist die neue Tanzkunst vom Theater über das Variete in den Äonzert- foal auslicwanbcrt, und manches vom Ballett und Brettl ist zunächst an ihr hängen geblieben. Der „Welt des schö nen Scheins" entrückt und dem Zuschauer meist erheblich näher gebracht, vergröbert sich ganz unausbleiblich manche Wirkung. Stniicnhasteö wirkt leicht sinnlich, besonders wenn es mit minderer Fertigkeit und ärmlicher Seele ver bunden ist. An Taktgefühl, Kunstvcrstand und Können werden erheblich höhere Anforderungen gestellt. Da wird, was heute noch Primaballerina ist. nicht morgen eine Wtesenthal. Nach so verunglücktem Berufswechsel aber wird leicht die ganze Sache beurteilt und verworfen. Und doch waren unter den rund vierzig Tanzkünstlerini em dte in den letzten drci^ahren hier ausgetreten sind, höchstens fünf, die sich gar nicht erst die Mühe nahmen, von der ver alteten Schablone loszukommcn und Neues, Besseres zu bieten. Alle übrigen verzichteten, wenn sic nicht gerade Zeittänze darstcllten, zugunsten einer den Körperlinlen folgenden Gewandung auf das steifabstchenbe Gazcröckchen, auf den Ballettschuh und den nur darin möglichen ver krampften Fußspitzentanz, auf die kreidigen oder schön fleischfarbenen Trikots. Das leere, süßliche Lächeln ver wandelt sich in ein ausdrucksrcicheS Mienensptcl. Die Beine, die einst alles und nichts besiegten, treten ihre Bor herrschaft ab an eine Gebärdensprache, di« sich des ganzen Körpers bedient. Dieser Körper aber wird nicht mehr alS plumper Ginnenfang an die Rampe gestellt. Er bleibt bei sich selbst und seiner Kunst, die alle Höhen und Tiefen des Gefühls erobert, von jauchzender Lebensfreude bis hinein ins Ueberstnnlichr und Rätselhafte. Solche tm Gleichschritt mit dem Geist der Zeit sich voll ziehende Entfesselung des Körpers durch die Seele konnte nicht ohne Irrungen vor sich gehen. Alle Einwände gegen Stoffe und Formen aber, deren sich der künstlerische Tanz bemächtigte, werden übertroffcn durch dte Bedenken von musikalischer Sette. Wtr sahen, Musik und Tanz sind verschwistert von Ur- begtun. Musik ward Kunst für sich und eine Seelen- küuberin von unerhörter Ausdrucksfähigkeit. Wo sic auch «uetterhin Lem Tanze diente, der .ohne sie ja nicht Hcstehen kann, sank sie nur zu leicht zum bloßen Taktgeklingel herab. Das kann dem Tanz von heute nicht genügen. Er greift zurück auf das beste, ihm ursprünglich Zukommende jeder Musikepoche. Er läßt sich neue, eigene Weisen schassen. Er begehrt in kühnem Verlangen zu seiner Gefährtin auch die Musik an sich. Solange er dabei seine Hand nur nach ver edelten Tänze» von Mozart. Beethoven, Schubert. Schu mann. Liszt, BrahmS. Grjcg. Sindtng und Dtbelius aus- streckt. läßt man ihn gewähren. Daß aber Präludien und Fugen von Bach, ein Duo und eine Passacaglia von Händel. Sonatcnsähe von Beethoven, Impromptus von Schubert. Novellette», Kinderszenen und der ganze Karne val von Schumann. Etüden. Präludien und Notturnos von Chopin, Intermezzos und Rhapsodien von Brahms und Im Pressionen von Debusio als „Tanzmusik" Verwendung fin den. das gilt dem Fachmustkcr als Sünde gegen den heiligen Geist, die nicht verziehen werden kann. Und -och darf man an die neue Tanzkunst nicht ausschließlich als Musiker oder Dichter, als bildender Künstler oder Tanzmeister heran treten. „Ton- und Dichtkunst werden tn der Tanzkunst tMimikj dem vollkommen kunstempfänglichen Menschen, dem nicht nur hörenden, sondern auch sehenden, erst ver ständlich'" schreibt Richard Wagner über den Tanz in seinem „Kunstwerk der Zukunft", und dann beklagt er. wie die Tanzkunst tn ihrer Trennung von der wahren Tonkunst ihre höchste Fähigkeit ausgegebcn habe. Auch er sieht alG in der Verbindung mit wahrer Musik die höchste Entwick- lungSmögltchkeit der Tanzkunst für den mit künstlerischem^ Gesamtcmpfindcn begabten Menschen. Allein die Fähig keit des Tanzenden also kann da Grenzen ziehen. WaS dem musikalischen Kunstwerke ebenbürtig Ist. was seinen Inhalt erschöpft und ergänzt, was mit ihm zu beglückender Einheit verschmilzt, kann auch der Schöpfer der Musik dem Nachschaffenden nicht verwehren. Erlaubt ist. was gelingt. Das erhöht natürlich die Verantwortlichkeit für die Vertreter des künstlerischen Tanzes ganz außerordentlich. Wer nur die Taktarten und die allgemeine Stimmung zu treffen vermag, der soll bei der Tanzmusik von Faust uns Waldteufel bleibe». Schon Job. Strauß wird ihm Schwierigkeiten machen. Wer die kleinsten Notcnwerte und die nichtigsten Phrasen nachzutrippelv versucht, tanzt unfehlbar am Geiste des Ganzen vorbei. Wer nicht Bor- hanöcnes hineindeutet und hcrausmimt, wer mit kaltem, berechnendem Verstände an dem Kunstwerk herumtüstclt und es mit angelernten Ausdrucksmitteln nachzngcstalten sucht, wer Art und Umfang seiner Begabung mißachtet, der wird ewig ein Stümper bleiben. Seele allein, und wäre sie noch so kindlich einfach, ist auch beim künstlerischen Tanze Urcmelle und Maß alles Schönen. Seele, die ans dunklem Drange hellseherisch den Geist der Musik erfühlt. Seele, die kraft ihrer schöpferischen Phantasie das neue Kunstwerk schaut und cS verwirklicht durch einen Körper, der willig und fähig jeder Regung den angemessenen Ausdruck ver leiht. Da sind freilich nur wenige unter den Tanzkunst- lcrinncn unserer Tage, die so strenger Auslese genügen. Aber auch die Amerikanerin Isidora Dnncan, die mit ihrem Nachgestalten der Antike und Renaissance den äußeren Anstos, zu der neuen Bewegung gab, auch die Schwestern Wicscnthal, die aus Wiener Tanzsrcude unk» Künstlerblut ihre geniale Kunst schufen, auch Iaques- Dalcroze. der in Hellcrau dem Ganzen Form und Run dung zu geben im Begriff mar. sie alle begannen tastend und irrend. Die neue Kunst steht noch mitten im Suchen und Entfalten. Aber schon sind frohe Verheißungen Er füllung geworden: Neben der idealen Verkörperung der Wiener Volksseele in den Schwestern Wiesenthal sichen glcichwcrtia die Schwestern Falke als Dichterinnen norddeut scher Märchen- und Naturbildcr, gegenüber Gertrud Leisti- kowS vergeistigter und Lissa Kreises rassiger Darstellung der orientalischen Welt steigen in plastischer Schönheit Edith von Schrenck und ihr vorauf kraft Reinheit. Reichtum und Tief« Valerie Kratina zu den Höhen einer deutschen Ideas- kunst empor. Daneben wird das frische, schlichte Naturkind, das tanzen, nichts als tanzen will und sich in der Wahl der musikalischen Vorlagen hcschcidet. wen» cs Persönlichkeit besitzt, als Freudcnbringer allezeit willkommen sein. Sv beweist der künstlerische Tanz schon beute sein Daselnsrccht, und erst wenn Bühnciimrrke jeder Art sich seine aufrü'ltelndc. umgestaltendc Kraft werden dienstbas gemacht haben, wird man seine Bedeutung als eine Reform der körperlichen Ausdruckskunst in vollem Umfange dank bar zu werten wissen. . -T-eE-77 - ' S!» »TreErutt «achru»ke>»* » nr. »s, Moni«» ii». Mat i»i» «eite S