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v*»ner»lag. 8. Dezember 1827 »Dresdner Nachrichten Nr. 574 Seite 5 k. Bührer über lozialistiiche Gemeindepolttlt. Sine Mahnung an das Dresdner Bürgertum zur Wachsamkeit. Die Lett««a der Goiialdemotratischep Parte» Groß-Dr«»- As» hatte iür Mittwoch »ach dem Auastetlungspalas« -u einer veriauimlung etngeladen. in deren Mittelpunkt «in Vortrag tt» aeuen Bürgermetsler« Dr. Bührer über die Kommunal« Mil der Doztaldemokraiie stand. Die ganze Veranstaltung war Icibsiverständlich durchaus sozialdemokratisch ausgezogrn. van der (Valerie hingen über rin Duüend roter Fahnen herab; liur an einigen wenigen baumelten schüchtern Bänder in den Karben der deutschen Republik. Landlagöabgcordiieter Meckel, der Leiter der Versamm lung äußerte. das, die lo-ialdemokrattsche Stadtverordneten. iialliv» zum erste» Male t» der Dresdner Parieigeschichte den Posten ded 3. Bürgermeisters erobert habe. Jetzt lei nur eine «miipspause eingelrcteu. der Kamps »verde aber weitergche», und der Genvsse Dr. Bührer werde aus vorgeschobenem Posten »ii der Sozialdemokratie lämpsen. Der erste Redner. Stadtverordneter Rösch. wies auch darauf bi», das, die Lvztaldenivtratie ein Stück Macht errungen habe, indem man durch den 2. Bürgermeister Dr. Bührer dem Oberbürgermeister eine» Mann enlgegenstcllr. der die Interesse» der arbeitenden Klassen in durchaus richtiger Weise vertreten werde gestützt aus die Fraktion. Er glaube, das, -er Genosse Dr. Bührer die Pflichten, die er durch de» Ucbertritl zur Sozialdemokratie übernommen habe, in voll, stein Mähe ersüllen werde. Wenn das geschehe, würde ihn die Fraktion unterstützen bis zum äuszcrsten. — Um zu beweisen welch große» Ersolg die Sozialdemokratie mit der Wahl des Bürgermeisters Dr. Bührer errungen habe, müsse er die Bcdcniung der Stad» Dresden als Gemeinde kennzeichnen. Der 2. Bürgermeister sei der Stellvertreter des Erste». der in vielen Fallen nicht in Dresden anwesend sei, der sehr oft Reprä'sentLtIviiSpslichten zu ersüllen habe und auch Weltreisen »nternchnien müsse, Regierungen bilde und nach irgendeiner Richtung hin schiebe, um der bürgerliche» Klasse immer bestimmte Bvrteile zuzuschanzcn. Dr. Bllihcr sei ein sehr gescheiter Herr und verstehe, die Interessen seiner Klasse in ausgezeichneter Weise wabrznuchmen. Der Redner ging aus den HanShallplan und das Vermögen der Stadt ein und betonte. das, aus dem Gebiete der Kommunaslslcrmtg «och weiter sortgeschriile» werden müsse. Bei den letzten Kämpfen im Stadlverordnctenkollegtnm habe es sich nicht »m rein versönlichc Frage» gebandelt. Dr Btüber wolle die Sladlverordncten von der Tätigkeit in der Ge meinde anSschliehe». Den Stadtverordneten würden die Rechte in einem Umsange beschnitten, das, sic heute beinahe hinter die alte chemeiiideordnnira znrückgeworsen leien. DaS sei die Tätigkeit des Oberbürgermeisters Dr. Blrihcr, und dagegen kämme die SoUaldemolralie. Wenn sic im Stadtverordneten- koliegium die Macht hätte, dann brauche man nicht ko viel zu rcdon. sondern nur zu handeln. Mau sehe mit grosser Zn. verficht der Zukunft entgegen. Bliraerineisler Dr Bührer wurde mit Beifall begrüßt »nd versicherte, das, er sich diese- Emplangcs würdig erweisen werde. Sein Eintritt in Dres den sei von ziemlichem Geräusch begleitet gewesen, aber daS solle Re Versammlung an seiner zuverlässtgeu Gesinnung nicht irre machen. Seit der Revolution sei aus kommunalpoltlt- scheu» Gebiete manche» ander» geworden und es werde noch manches ander» werden, wenn die Arbeiter sich ihrer tnneren Kraft noch mehr bewußt würden, wenn sie die Mehrheit tm StadtverorbnrtenkoUcgium erringen. Dazu sei der Weg nicht mehr weit. Zu diesem Erfolge betzulragen, werde seine höchste Ausgabe sein. Wenn die Mehrheit des Kollegiums hinter ihm stehe, dann werde er die Ideen, mit denen er sich trage, »in- gehemmt in die Tat »msetzen können. Bereits bei der ersten Ratssitzung habe er fest steilen können. daß der innere Widerstand des RalcS ungeheuer sei. Man spüre, daß von dieser Mehrheit ein erkältender Hauch auvgehe. der alle» abtöte. waS von der anderen Seite komme. Der Kamps müsse daliin gehen die maßgebenden Be» amtcnposten mit zuverlässigen Partcigcnossen zu besetzen. Die sächsische Kcmetndekammer habe einen demokratische» und parlamentarischen Anstrich, aber ihre Rechtsprechung sei ander». Man müsse die Besetzung der Gemeindekammer so beeinflussen, daß die Entscheidung nicht immer aus die andere Seite salle. Dann wandte sich der Redner den Gcmeindcausgabe« zu. wobei er sich, wie nicht zu verwundern war. gegen die Konfessionsschule wandte. Wenn er aber Tchülerlpeiiungcn. den Bau von öffentlichen Bädern, die Bekämpfung des Woh- nungSelendS «sw. forderte, so sind das Dinge, die von den bürgerlichen Parteien längst vertreten werden, soweit Mittel hierfür nur irgend zur Verfügung gestellt werden können. Auch mtt der Forderung, daß die Einnahmen und Ausgaben unbedingt tm Gleichgewicht gehalten werden müßten, wird man sich gern einverstanden erklären können. Aber wer diese Forderung vertritt, wird sich in manchen Dingen bescheiden müssen. Bet der Behandlung der Wohnungsfrage vergaß der Redner allerdings, das, cs gerade die Linksparteien sind, die dnrrb die Verewigung der Zwangswirtschaft eine Beseitigung der Wohnungsnot verhindern. DnS (Veld für den Wohnung-, bau soll »ach der Ansicht Dr. Bnhrcrs in erster Linie den ge meinnützigen Bangenossenschgftrn zur Verfügung gestellt wer den aber nicht solchen, bei denen es sich nur um verkapptes Privatkapital handele. Privatpersonen Vauunterstützungen zu geben, sei in vielen Fällen bedenklich. DaS private Banaewrrbe. daS allein imstande Ist. Re Wohnungsnot restlos zu beseitigen, hat also von Dr. Bührer nicht- zn erwarten, wie der Hansbcsitz und der Mittelstand überhaupt, denn er sagte, daß er sich durch das große Geschrei dieser Kreise von der steuerlichen Belastung nicht absrhrecken laste. Bei ihnen gelte der Satz: Lerne klagen ohne zu leiden. Im Lanke seiner Ausführungen äußerte Dr. Bührer nnck. eS müste ein Riegel ovrgcschobc» werden, daß die kirchlichen WohlsahrtSvereine öffentliche Mittel in Anlnrnrß nehmen. Stadtverordneter Dölltzsch sprach die Hoffnung a»S. daß die Wahlaemeinschast mit den beiden Vei-isi-rern der Partei für Volk-recht und Auswertung. die die Wahl dcß Bürger meisters Dr. Büßrcr erst ermöglicht habe», weiter bestehen hleik'e und stellte die Forderung ans: Wir müssen ein roteS RaihauS und einen roten Landtag erreichen. 25 Jahre Dürgerverein Dresden-Plauen und Südwett. Ter Bezirks- und Bürgcrverein DreSbrn- Plaue» und L ii d w c st feierte am Dienstag im „West- end-Laalc" unter zahlreicher Beteiligung sein 2k». Stif tungsfest. Man hörte zunächst klassische Kvnzcrtstückc, dar- gebolen vom Kausmann-Orchcster. das u. a. die Ouvertüre zu „Oberon" von Weber, und die „Meditation" von Bcich- Gounod meistcrhast interpretierte. Fräulein Stöcker schil derte die Geschichte dcS Bcrcins in einem poetisch gefaßten Borspruch, woraus der Erste Vorsitzende Becker die Fest ansprache hielt. Er ivarj zunächst einen Rückblick aus die Geschichte deS Vereins in der Form einer Anciirandcrrcihnng der von diesem zum Wollte Plauens geleisteten Arbeiten. Am S. Dezember 1üi>2 gegründet, habe der Verein eine Reihe hoch verdienter Vorsitzender gehabt, deren letzter Pros. Dr. Zctzsche gewesen sei. an de» man jederzeit mit tiefster Dankbarkeit denken werde. Der Redner gab welker bekannt, daß sich sämt liche Vorstandsmitglieder die Erweisung von Ehrungen vcr- deten hätten, und schilderte mti anerkennenden Worten die öingabc der Vercinsmitglieder an die allgemeine Sache deS Vereins, wobei er besonders betonte, daß cS namentlich auch die Wohltätigkeit sei. die In ihm gepflegt werde. Umrahmt von Konzertstücken waren die zahlreichen Begrüßungs ansprache». U. a. überbrachtcn Grüße und Wünsche der Vor- sitzende König dcS Bezirks- und Rürgcrvcrcins von Löbtau. Wölfnitz und Naußlitz, sowie Oberinspektor W c n S k c im Namen dcS Gcmcindebundcs der AnscrstehungSkirche. Eine kurze, aber sehr eindrucksvolle Rede hielt Pfarrer Reuter vvn der AuscrstchniigSkirche. Er arbeitete den Gedanke» heraus, daß eS zwar schön »nd ehrenvoll sei, wenn vom Be zirks. und Bürgcrvcrci» soviel znm Wohle -er Stadt ge arbeitet werde, daß aber das Wichtigste doch der Urgrund aller Bnrgerarbeit und Bürgertugcnd sei, nämlich die Heimntliebc. Aller äußeren Tat fester Untergrund müsse das Hcimat- gesühl bleiben, und nur die Erfolge, die ihm entsprängen, seien Taten von bleibendem Wert. Daß dies tm Jubclverein immer oberster Grundsatz sein möge, sei sein herzlicher Wunsch. Biel Freude bereitete der Versammlung das wieder holte Auftreten der Tanzgruppe Kausmann-Pratzsch. Man sicht die niedlichen Tänzerinnen immer wieder mit regem Interesse, zumal Fra« Kaiismann-Pratzsch stets sür neue und abwechslungsreiche Darbietungen sorgt. Die kleinen Schelme ernteten rauschenden Betsall. Schneidige Parademärsche ehe maliger Dresdner Regimenter beschlossen den offiziellen Teil des Festprogramms. Dann beherrschte ausschließlich Ter- psichorc die Stunde. Larmlvje »nd lebcnvedrohende Dasch erkrankungen. Die Ortsgruppe Dresden de« Deutschen veret«» für Bolkthygtene begann am Dienstag ihre durch den Krieg unterbrochen« «ssentttche Tätigkeit wieder mit einem Bortrag tn der Krruzschule. Der Besuch der Vrransial» tung bewte«, welch große» Jntereste die verschiedensten Kreise der Bevölkerung diesen Borträgen enlgcgenbringen. Der' Saal war übervoll. Dr. med. Flachs, der leitende Arzt der KinderpoltkUnik in der Iohannstadt, erössnete den Abend mit kurzen Ausführungen Uber die Arbeit der Ortsgruppe und die Reihe der gegenwärtigen Vorträge. Ten Bonrag des Abends hielt Pros. Dr. Grunert, der teilende Arzt am städtische» Maria-Anna-Holpttal. Nach einem Ucberblick über die wichtigsten Baucherkrankungen, in denen er auch die außerhalb deS eigentlichen Bauchraumes, wie Nieren. Harn leiter und Galle, erwähnte, schilderte er an einer Reihe von drastischen Fällen, daß eS unbedingt notig sei. Sitz und Art jeder Bauchcrkrankung zunächst fachmännisch zu erkennen. Jede Verzögerung dieser Erkenntnis könne namentlich unter falscher Behandlung auf Giund von Fälle», die dem Laien ähnlich oder gleichartig erscheinen, eine harmlose Bauch, erkrankung zu einer lebcnbedrohcnden machen. Vor allem sei jede Unterdrückung des die Erkrankung anzeigende» segens reichen Schmerzes durch künstliche Mittel, ehe die Ursache der Erkrankung geklärt sei, häufig von verhängnisvollen Folgen für Gesundheit und Leben des Erkrankten. Jedenfalls sei bei plötzlichen Darmerkrankungcn jede Nahrungdansnahme bis zur völligen Klärung der Ursache der Krankheit durch den Arzt zu vermeiden und strengste Bettruhe zu wahren. Je früher diese Klarstellung durch den Arzt erfolge, desto besser sei es sür den Kranken. Verlrauksslsllsn In vresclen: K»»g«r Str»8« 18 Aa«r1In»r,cs»traS« K Nauptatrsv» S § Oetkvnllkrr sein bleuen Natl>»u». Kino im eigenen Nelm, 6»» unOderlretMdiv ISS «». Oroke »U6er- »uswattl. IO m NoU« Z KI.. 20 m Nolle V KI. siir einen Wer, könne eine Wissenschaft haben, die mit solcher Ueberzengungskrasi vorgeiragene Meinungen, die sich wider sprechen. dulden könne. Und nun irireint es ans einmal mit dem Streit z» Ende zu sein. Das große Problem von Glozel ist gelöst Und man steht überrascht vor der Tatsache, daß eine ungeahnte Revolution in eingebürgerten wissen schaftlichen Anschauungen sich im Lause von zwei Tagen voll- sogen lntt- Als vor einiger Zeit ans einem Grundstück tn der Nähe Mozels. eines Städtchens unweit des Weltbades Vichn. einige Gegenstände in der Erde gesunden wurden, hat der Archäologe Morlei diese Gegenstände als Neste aus der ncolilhischen Periode, d. h aus der Steinzeit, anerkannt. Und die große Sen sation war da. Denn diese Gegenstände enthielten In schriften! Also war damit bewiesen, daß -tn Alphabet schon tn der Steinzeit existierte. Diese Eni- dcckung war io überraschend. daß sic mit schärfster Kritik emp fangen wurde. Man bezeichnet»: die Ausgrabungen in Glozcl, die nack den erste» Funden mit großem Elser durch Morlet unter dem Protektorat von Rcinach geführt wurden, gls eine Täuschung plumpster Art Man nahm an. daß die Gelehrten Opfer einer Jrrcsühruiig geworden sind die von den Besitzern des Glo cler Grundstücks der Familie Fradin. aus leider »n- ersichtlichen Gründen insWerk gesetzt wurde. Die Angelegenheit wurde Gegenstand einer Sitzung der französischen Akademie der Wissenschaften. Auch diese hohe Instanz begegnete den )Insl>ibrnngcn von Morlet und Rcinach mit skeptischer Zu- rückißtttiing Nach längerem Hin »nd Her haben sich die Ent decker entschlossen, eine internationale Forsch ungS- lom Mission nach Glozel zu senden die ans einem Kongreß von Amsterdam ernannt wurde. Die Kommission, zu deren Mitglieder die internationalen Autoritäten ersten Ranges ge hören. begann ihre Arbeit am si. November, und schon nach swei Tagen mnstie die Kommission zu dem Ergebnis kommen, daß die Funde von Glozel echt sind... Es ist unmöglich, die Bedcutnna »nd die Folgen der Ent deckung von Glozel schon letzt zu übersehen. ES wird kaum übertrieben sein, wenn man behauptet, daß die Ansichten über die Aittängc der menschlichen Kultur nn» über die der io- genannten vorgeschrittenen Periode voll revidiert werden müssen Wenn tatsächlich, »nd dies scheint hente end-siltia seittnstehen die Schritt lest über sechstausend Fabrentm B e l i tz e d e S M e n s iß e n «st so ist e» ein Be- weis dattir daß sämilicße Tbevrl-n über die Entwicklung der Zi'nlisation »1^1 nebr stimmen Da,» kommt eine recht merk- würdige ^atlach-. Einige Funde in Glozel scheinen z» zeigen daß manche Jrttchrist-v »ich» mit Stein, sondern mit Metall ansa^ttihrt wurden Dabei scheint da» Alter der Funde un anfechtbar Alto müßte angenommen werden, daß dir Metallkiilti, r schon tn der „Stein zeit" ent. wickelt war. DIcleS ErnekmiK würde mit den Ergebnissen gn. derer Funde überclnstimmcn. die vor einiger dielt in einem slirömischcn Grab gemacht wurden, nn» die den Beweis da- sür ergeben, dgst die Metallverarbeitung überhaupt viel älter sein muß. als die» bis jetzt allgemein angenommen wurde. Bücher und Teilschritten. X Das Dezemberhest von Belhagen n. KlasiugS Monatshefte» beginn« mir einem neuen Roman „Herrenmensch Zinck. r y s r n" von Willy Seidel. Der ausgezeichnete Erzähler ist bekannt durch seine weitverbreiteten Bücher aus erotischen Wellen, Michael Pachers gewaltige und weithin unvckannte Erschei nung prägt In Worte Prof. Dr. Wtlh. Worrtnger, viele farbige Bilder nach Werken des groben Tirolers wecken Bewunde rung und Staunen, erscheinen sie doch hier zum guten Teil erstmalig tn den herrlichen Farben der Originale. Wie reich a» Farbe ist auch sonst da» Heft. Der gelehrte und dennoch krall der Anmut seiner Darstellung unsere Damen kesselnde Aussatz von Pros. Dr. A. Binz über Seide »nd Kunstseide, die Plauderei von Prof. Dr. R. Liesmann über Skilaus einst und setzt, die anregenden Ausführungen über da» Marionettentheater von Dr. Earl N ietzen und endlich die abwechslungsreiche I l I u ft r t e r «e Rundschau — alle diese Beiträge sind mit künstlerischen sarbigen Bildern geschmückt. Völlig neue Ausschlüsse bietet Paul OSkar Höcker mit den Reilebsldern. die er unter dem Titel „Das deutsche Herz in Südoste uropa" gesammelt hat. Den Freund deuilcher Geschichte rcltzi Pros. Dr. Franz Kamper» mit seiner Charakteristik Friedrichs ss. von Hoheustauien mit. Ein Bildnis Eostma Wagner» entwirkt in seiner keinstrichrlnden Art P a » I W i e g l e r. An Novellen bringt das Heft Arbeiten von Paul Zech und Georg Htrschield. X Dostojewski: SlaSkolnikofsS Tagebuch. Nebst unbekannten Ent- würfen und Briefen zu „silaskolntkosi" »nd „Idiot". Herousgegeben von Nentz Fülöp-Müller und Friedrich Eckstein. Mil sieben Abbildun gen und Faksimile. Ein weiterer, bochbedeutsainer Band des Dosto. lewlki-Nachlagks! Es ist bisher wenia bekannt, »atz Dostojewski» be- lülimtcster Roman „RaSkolnikoss" uriorünglich als Tagebuch gedacht war. niedergefcheteben von dem Helden Raskolntkoik selbst. Geotze Teile de» Romans sind in dieser Tagebuchsorm ausgeiübrt. Sie er. scheinen hier zum ersten Mal«. Diese Kapitel sind >n größter Vehemenz htngewvrken »nd wirken noch miirritzender «I» dt« endgültige Fapnng Die ganze Glut, der leidewschaslliche Aiem eines sich selbst verzehren den Lebens, wie es Dostojewski tn der NaSkolnikvss.siei» ssihrle weht uns a»S diesem Manuskript entgegen. Nick» minder wichtig sin» die Entwürfe znm „Idiot", sowie die erläuternden Anmerkungen der Gattin Dvstolewskis z» dielen beiden Romanen, sin bisher unver. vsicnittchles Bild de» Lichter«, da» Faksimile eine» Entwurfes und Ansichten aus Petersburg, besonder» Ansichten des Hauses, in dem der Roman spielt, sind beigegeben. iBerlag: N. Piper L Eo.. München. Nömerstratze 1.1 X M»iters«h«ft «»» »«felschast. Beiträge »ne »«schichte »es Mutter» und Säugllng»schu»e« Bon E O ch l I » b « n. Mit mehr als INN Abbildungen. iBerlag von Elwin Staude. K-G, Oster, mieck am Harz.» Zn zeigen, wie die Wertung der Mutterichast als soziale Angekegenstet» Im Verlaufe der Geschichte sich gewandelt bat. wir die Berptttchtung der Gesellschaft zu ihrem Schutze tmmrr bewußter, zielstrebiger wurde, ist die Absicht diele» grundlegenden Werte» Der besondere Wert de» Sckiliebenichen Buche» lleai darin daß es da» Nebeneinander der medizintschen und der sozialen Auf- insiunaen über die Mutterschaf, in ihren Wandlungen beharrlich »urchsllbrt und so eine übersichtliche Darsteklitiig aller sie betreffenden Fragen gibt. Es erschließt den Ausiittck In die jüngst« Gegenwart, in der nicht mehr nur die Ansprüche der aus die Aufzucht neuer Menschen gerichteten Ltaatsraison, sondern die Mutterichast eben als Angelegenheit der Mutter gilt. Die Umwertung aller Werte vollzieh« sich auch hier beherrscht von dem Gegensatz sozialer «nd Individueller Forderungen. Etwa L0 Abbildungen werden dar» geboten, von denen viele erstmalig veröslenttichl sind. Deshalb eignet es sich auch hervorragend als Gcschcnlwcrk für Eltern, aber auch sür dlc weilen Kreise, die irgendwie von dieter Hauptlrage der GesellschaftSlehre berührt sind. X Der Weg zur Schlankheit. Bon E o n 11 S t » r a« Dr. Max Maschke, Berlin. iBerlag Tr. Georg Malchke. Berlin W. 8, Kronenftratze siS.i Mode und Gesundheit erlangen gleichzeitig Schlankheit, nicht Magerkeit, die. übertrieben, ebenso krankbail. lästig »nd unschön ist. wie Korpulenz, wie übermäßige Fetianiammlung. Wie man solche Schlankheit sich erlangt, wie man sie sich erhält, ohne dem Körper und der allgemeinen Gesundheit zu schaden, da» wird in dem Büchlein anschaulich klar verständlich und leichi er lernbar geschildert. Nicht in Arzneien, die ärztlicher Kontrolle be» dürien: Nur in Regelung der Diäi und leichter Körpergymnasttk besteht die Mode die »um .stiele führt. X LieselS Siegköla»«. Bon Elga Burg. sTSchter-Bibkiothek der Leivztger Graphischen Werke A.-G.i Unseren Fungmädchen wird in diesem Buche das Schickial einer naturkriichcn BrieiirägerSiochlee aus dem Schwaizwalde erzählt. Liciel Marct das Kind der Berge, rettet eine Bauerniamilie vor dem Hochwaucr. Ecn Amerikaner, der davon liest, holt sie über den Ozean und lässt sic sportlich auSbilden. Obschon sie dann Preise über Preise gewinnt, treibt sie »och die Seliniucht nach der alten Heimat zurück. Mil dem. was sie sich drüben erworben Hai. hilit sie der ihr befreundeten Familie. Dabei 'indci sie sich mit dem geliebten Manne »nd iritu mit ihm vor de» Altar. Lustige Szenen »nd drollige Gestalten Mtteben die sinnig« Erzählung, die auch durch einige Bilder veranschaulicht wird. X Marie Bregendabt. Fnnavolt Roman. Au» dem Dänßsche« van Else Hollander-Lopow NW Seiten. «Verlag: Georg Wester» mann. Braunichweig. Berlin W. U>. Homdurg.i Die hervorraoenb« dänische Dichterin sängt in ihrem Buche wie in einer vielfach ««. schlifsenen Linke da» ganze Leben be» Funavolk« ein. Es wirbelt von sungen Menschen — Mädchen und Jünglingen, sie alle bade» ihr« Schicksal«, leichte und herbe, sie alle m«„en ihre Erla-rungen machen aus ihrem Weg durch bas Leben. Die am leichtesten dahin tanzten. brechen am härtesten nieder, die am irobesten lachten, tragen die tiefste Wehmnr im Herzen. — Jungvolk kn Dorf. Hoff, nung. Verheißung aus der einen Seit«, Erfüllung oder Nieberbruch out der anderen. Dazwischen funkelt Humor, der seden von der drolligen Seite zu sagen weitz. Eine» von den seltenen Büchern von tiefem Wißen um den Menschen. — Marie Vregendachl wurde 192? vom dänischen Staate durch da» Lhrenlcga» sür hcrvarragend« dänische Frauen tn Höbe von tVOüki Kronen ausgezeichnet. X Matt« Die Glocke Au» dem Finnischen oon De. vtztl. Mark« Römer 877 Selten, lvrrlag: Georg Westremann. Braun- schweig. Berlin W. >ü. Hamburg.» Mit birteni Roman wird uns el» Meisterstück der In Deulschlantz bisher kaum bekannten sinnliche« Lkeradue nahegebrackt Es steckt in diesem Buch eine uvgebeur« Gestaltungskraft, eine Naiurnähr und eine Nnininribarkei» des Lebens und des Denken», datz dir elementare Wucht und die Volk» Halle Gebundenheit diele» Kunstwerke» als gcwattiae» Erlebnis den Leser bestürm«. A»S dem sinnlichen Boikstun. heran» (st dieser Roman entstanden. Sprache und Anschauung. Natur und Meirichen baden ihre eigene Prägung. Die Geschichte von ttzrnerattonen zieht sich durch das Buch, die Geschichte vvn Meirichen, in denen Sehnsucht wohnt und Kräfte schlummern. Die Kirchengiocke von Paakasärvl ist das Symbol ihrer Sehnsucht, ausllingcnd in der Geburlsstunde der Freiheit de» sinnlichen Volke». X rSellwirtschaftSleer» >«» Weltmlrtschast. Von verkhold Otto. Herausgeber der Halbmonaisschrllt „Deulschcr Bolksgeift"« iBerlag de» „Hauslehrers", Berlin-Lichterfeldr.)