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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.12.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271208010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927120801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927120801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-08
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.12.1927
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Nr. »74 Seil-» ^Dresdner Nachrichten vonneralag. >. Dezember 1S27 Serttlches und SSchftfches. Amerikanisches Inieresse an -eusicher «isfenichaNlicher Arbeit. Die Beztehuiigen. die der Direktor de» Institut» für ffrastfahr wesen der Technischen Hochschule Dresden. Professor Wawrztntok. während seiner vorjährigen Amelikareise zur amerikanischen Antomobilindnstrie an. geknüpft hat, haben schon wiederholt zu einer Interessen- »alime dieser Industrie an den wissenschaftlichen Arbeiten de» aenannten Instituts geführt. Neuerdings hat auch die General Motors Compagnie in Detroit ihr Inter- esse dadurch bewiesen, das, sie dem Institut für Krastfahr- wesen das neueste Modell eines Motors der bckann- ten Chevrolel-Fahr,zeuge geschenkweise zur Verfügung ge stellt hat. Am Montag mittag übergab in der neuen Samm- Iiiugohalle des Instituts für Kraslsahrwesen in der Helm- boltzstraße Herr Ohnemüller als Führer der aus den Herren Harlan, dein Generalvertreter für Chevrolet in Dresden «Firma Antvhage! und Herr» Lachmann bestehenden Dele gation der General Motors Compagnie diesen Motor dem Vertreter der Technischen Hochschule. Professor Wawrzinick, mit Worten der Anerkennung deutscher Forschungsarbeit. Professor Wawrziuick dankte der Delegation für die Ilcberreichung dieses wertvollen Geschenkes, und unter Hin- weis ans de» Inhalt seines im Vorjahre in Ncunork ge legentlich des Welt-Mvtvr-KvngresseS gehaltenen Vortrages versicherte er der Delegation, das, er in dem Eindringen der amerikanischen Autouiobiliudustrie in Deutschland keiye Gefahren, sondern nur Anregungen für die deutsche Industrie erblicke. Wo sind die Ktnderfreunde? Da meint jeder, er sei ein Kindersreund: weil er sich von jedem lächelnden »leinen erwärmt und hingenommcn suhlt, lind weil das jeder von sich meint, so mühte doch eigentlich in .Feilen der Not ei» ganzes Heer von Ktnder- sreunden um diese »leinen sein. Aber das ist ein Irrtum. Ein großer und trauriger. Alle, die sich irgendwie um kleine, bedürftige Menschen sorgen, werden es be,engen: leer sind die Schränke und Tische, die sonst um diese Zeit gesüllt und beladen waren mit guten «»oben der Hilfreichen. Mit ihnen allen klagt der Dresdner Verein der .» 1 » d e r f r e u n d e : daß diesmal so wenig Güte unter den Meniche» zu finden sei. Wovon soll den kleinen Insassen seiner Heime in Omsewitz und in Tharandt ein« Weihnachts- sreude gemacht werden? Wie sollen die Braun- und Blond köpfe in den fünf Säuglingskrippen, in den füns großen Tagesheimen, die er zu betreuen hat, merken, daß das schönste Fest gekommen ist? Noch ist es nicht zu spät, bittend« Hände zu füllen. Wie vieles liegt, ungenutzt, iin Spiel- und Wäscheschrank daheim! Wie manche Summe, große und kleine, kann da und dort ohne weiteres entbehrt werden! So helfe doch jeder nach seinen .»rüsten. Biele, viele Kinderfreunde braucht der wohl tätige Verein. Spende» nimmt die Geschäftsstelle, Mvritzstraße 4. Tel. Nr. 11743, entgegen. Trubel und Stille. Den zweiten der öffentlichen Vorträge des StadtvereinS für Innere Mission hielt am Montag Domprediger v. K i r ch- back. Zur Grundlage seiner fesscludeii Ausführungen hatte er das Thema Trubel undStiIic gewählt. Cr ging auS von dem geichästigen Treiben der Advcntözcit mit ihre» Vor bereitungen aus Weihnachten. Fieberhafte Spannung herrsche überall. Cine Unrast ohnegleichen mache sich breit. In den Warenhäusern, Läden, ans den Straßen sei die Atmosphäre mit Nervosität überladen. Ob damit aber der Zweck des Advents, der stillen Wartezeit, erfüllt werde? Bis in die Familie» dringe diese Hast. Kein Baum sei mehr für stilles Besinnen. Kaum das, der Mensch einmal zu sich selbst kommen könne. Die Vereine veranstalteten Weihnachtsfeiern, bei denen es mehr aus Stimmung als inneren Gewinn ankäme. Aber diese Haft sei letzten Endes nur ein Ausfluß des Zeit- charakierS. Wir stünden allenthalben in einem Trubel, dem sich keiner widerscven könne. Die Maschine habe den Menschen erobert. Sie habe ihn zum Diener gemacht. Sic allein be stimme das Tempo und habe die Gewalt, nicht mehr der Mensch. Der Zusammenhang zwischen diesem Treiben und dem inneren Leben sei verlorenaegangcn. An einer Reihe verschiedener Bilder zeichnete der Vortragende dieses irübulösc Zeitbild. Cr erwähnte die Umwandlungen dcö Lebens, die die Schreibmaschine, das Parlament, der Film, die Presse, Aussiebungen und die Verkehrsmittel mit sich gebracht hätten. M» t» dt« Frauenwelt dtnet» lete» diel« Verändern»»«« vorsedrnnsea. Hent« s«« st« t- da» Geschäft»»«,rieb« et», gespannt, sa selbst dt» Frauen, dt« tn der Stille des Haushalt» schassten, könnten stch ihnen nicht entziehen. Da müsse der Kampf einletzen. Dir Still» mllsi« «teder- kkhren tn unserem Leven. In den TageSlaus müßten wir stille Augendlick« «inspannen, damit wir Kraft sammeln und uns besinnen können. Im eigenen Leben müsse man versuchen, zur Stille zu gelangen. Am ehesten könnten wir die» er reichen. indem wir uns tn di« Natur und dir schöpferischen Werke des Menschengetsteö versetzen. Die Naturverbunden, hei, müsse wieder geweckt werde». In ihr ruhten dir Wurzel» unsres menschlichen Daseins. Dann kämen wir von selbst zur Frage nach Gott. AuS der Stille rede er zu uns, nicht i>» Zlurni. sondern im stillen, sanften Sausen offenbare er sich. VieUrichl hätten viele der Menschen deshalb Angst vor der Stille. Aber dieses Wunder müsse sich in uns vollziehen, sonst könnten wir »ich« still werden. Hätten wir dann diesen Frie- den tn uns erlang», so gälte cS. ihn hineinzulragcn Ins brau- sende, trube.'nde Leben. Nicht aus der Welt, sondern tn die Welt müsse die Losung bleibe». Dann werde schließlich auch die Unrast des Tages überwunden und daS L«ben wieder leine» Sinn erhalte». —* Uebergewichi nnter Gramm bei Vriese» ist nach» portosrel. Die der Gebührenrcchnuna kür Briese zugrunde gelegten Gewichtsgrenzen sind, wie daS bet den Pvstanstalten allgemein der Fall ist. Höchstsätze, die av sich nicht überschritten werden dürfen. Der Netchüoerband des deutschen Groß, und Uebersee Handels ha« im Hinblick daraus, daß bereits bei kaum fcststellbaiem liebergewicht Nachporto erhoben wird, beim Retchspostini.isterium beantragt eine be stimmte Freigrenze, innerhalb deren die Postsendungen ohne Erhebung von Nachgebühren befördert werden, zu schaffen. DaS Neichspvsrminislertum hat daraus mtlgeteiU. daß mit Rücksicht daraus, daß sich aus verschiedenen Ursachen unwesciitlichc Gewichtsuiilerslhtcde nicht vermeiden lasse», die Pvstanstallen angewiesen werden, bei der Gewtchtscrinittlung der Briefseiidungen im inneren deutschen Verkehr ein Uebergcwtcht von weniger als Gramm un- berücksichtigt zu lassen. —* Hindenburg - Spende. Der Deutsche Offizier- Bund, Landesverband Sachsen, hat eine» Betrag von !425.3ü M >'ür die Hiudenburg-Lpende abgeltesert, — Heute ist Mondfinsternis. d H., wenn daS Wetter sie sicht- bar werden läßt. Die Finsternis beginn! woraus nochmals hinaewiesen sei. nachmittags 4 Uhr 52 Min ain linken Mond rande «der Mond geht um 4 Uhr ausi, die volle Finsternis dauert von 5 Ubr 54 Min. 3t) Sek bis 7 Uhr IS Min. DaS Ende der Finsternis tritt 8 Uhr 47)4 Min. ein. —* Der Müllerbrnnnen in Vorstadl Planen blickte An fang Dezember aus ein 25sährigeS Bestehen zurück. Cr wurde kurz vor der Eingemeindung Plgnens g»S dem Bienertichen Fonds zur Verschönerung Plauens errichtet und vom Bildhauer H e » z e entivorsen. Noch heute bildet er eine Zierde für den Chemnitzer Platz. Anläßlich der Weihe des Dresdner Rathauses schenkten die Plcincnschen Vereine cine Nachbildung des VrnnncnS in Silber der Stadl als Tafel aufsatz. -er stets die Bewundcrnna der Gäste Hervorruf!, wenn das blumengcschmückic Schaustück die Taiel ziert. — lieber Freistellen im Alumnat der Fürstcnschule St. Afra in Meißen enthält das Nähere der amtliche Teil dieser Nummer. — Am WeihnachtSbaum der Ivgendhilse am ViSmarck» denkmal nahmen am Dienstag die musikalischen Darbietun gen des Singckreiies der Wehrlosen des Deut- schen G u t t e in p l e r o r d e n s <I. O. G T.l unter Leitung des Herrn Otto Oueitsch einen hocherfrenlichen Verlaus. Dicht gedrängt umstand das Publikum die jugendlichen Sänger und Sängerinnen, deren Lieder mlt allseltigem Dank und Beifall begrüßt wurden Mi! dem fränkischen Volkslied »Zu Bethlehem geboren", von Georg Winter, schloß die hübsche Beranstaltung. Dabei stand die Sängerschar ans dem besonders hierfür abgestcckten, ausgezeichnet belrnchicten Platze hinter der ragenden Gestalt Bismarcks, den Blick gewendet auf den strahlenden Baum, zu dem ihr Sang sphärenhaft hiuüberzog. Sicher kommen jetzt derartige Ver anstaltungen besser zur Geltung als früher, da sie weniger durch den auf der Straße vvrüberslulendcn Autoverkehr ge stört werden. Am Dienstag, dem 13. d. M.. nachmittags >-6 Uhr. wird das Streich- und BlaS-Orchcstcr des öffentlichen Arbeitsnachweises unter der Leitung des Kapellmeisters Fischer daS Publikum erfreuen. — Erster Artamanen-Werbeabend. Die Jugend de» frei- willigen Arbeitsdienstes in der Laudivirtschast. die zurzeit ihr Winterlager auf Rittergut Limbach b Wilsdruff abhält, wird unter Leitung des Nichtmochenhochschulmejsierö Georg Stammler und des BuudcssührerS Fritz Hoffmanu am Dienstag, dem >3. Dezember, 7 Uhr. im Hciuösruucnsaalc, Winckelmannstraße. einen Werbenden- ablmlten CS wird ein vilb kernbafter, tatenfroher. a«so»ferung»brretter und zukunft»r,her«d«r deutfcher Ingen» geböte» «erben. Dt» «rtamaneningenb bat sich bt» gewalttg, Ausgabe gestellt die polnischen Saisonarbeiter. von denen wir über luvüüb in Deutschland haben, nach und nach zu verdrängen. Sie arbeitet tm vierten Dtenstiahre mt« wachsendem Erfolg E» handelt sich um eine Jugend, die dt« Rückkehr von der Stadl nach de» Lande «tngelettet bat. — Der vea«»e»«n»sch»h de» Landesverbände» Osisachse, der Denttchnationalen Volk»par«et veranstaltet am Mitlwoch. dem 14. Dezember. « Uhr. Im Hotel Sonttnental «am Haupt- bahnhoss einen Vortragsabend, tn dem Wirtichastsinittistcr Dr. Krug v. Nidda und v. Falken st ein über: „Tie Anfrechterhaltiiiig des BerusSbeomtentumS als Staats» Notwendigkeit" spreche» wird. — Hilfe slir Kleinrentner. Generaldirektor Rücker. Euiopahvs, hatte wiederum «ine Anzahl Kletnrentnei zu stch geladen, die diesmal mit Kaffee und Stollen und Schokolade bewirtet wurden. Zithervirtuvs Staütler und die Haus, kapelle erfreuten die Erschienenen mit musikalischen Dar. bietungen. — r». Volkalchnl« iRtefati Via« »I Am 14. MI» l«. Dezrmde» 7 Uhr Ilndkn tn irr oberen Turnhalle tür dle AngcbSrigen und ehe»». Lchüter und Lchülertunen Wkihnachlsa»iIUdr»»aen stall, vftn neues Zzenenlvtel tn Wort. Lied und Tanz von Alwin Frendenberg, dem Versager von „In Knecht Auprechl» Wertslall", wird auS der Taufe gehoben: O Winter o Weihnacht - d» tröbUche Ieltl" — Seine» Verletzungen erlegen ist der Kaufmann Hermann Jonke, der, wie wir bereits «in gestrigen Abendblatl meldeten, gestern mittag mit seinem Kleinauto am Zivlngerteich mit einem Llrabcitbahnwagen der Vinie Iv zulainmcnprallte und dabei schwer verletzt ln» Friedrich,lädtcr Krankenhaus ltbersühn werden nuchle. Feueralarm am MiUwochadend In der zehnten Abendstunde des gestrigen Tage» gingen in der inneren Stadt Gcrstchte um. dle vom Ausbiuch eine» Großseuers wissen wollten. Veranlassung dazu mar das Aus. rücken mehrerer Löschzüge der Feuerwehr, die ihren Weg durch die Stadt nach Osten zu nahm. 'Wie u»S aus Ausrage an zuständiger Stelle hierzu milgeteilt wird, waren bei der Haupt- seuerwache Meldungen über Großscncr tu der Ncushädier Saloppe eingelauscn die. da sie inhaltlich nicht ganz klar und gleichzeitig von verschiedenen Seiten einliefen. de» Brand, direktor veranlaßtcn. einen Großbrandlöschzug nach der Brandstelle zu beordert! insbesondere in der Erwälinung. daß es sich um ein städtisches Objekt handelte. Cs stellte sich aber bald heraus, daß es sich nur um den Brand einer Autogarag« bei der Saloppe handelte. Zu gleicher Zeit wurde die Wehr in Sporbttz benötigt, wo. durch größeren Feuerschein weithin sichtbar, ein Kesselhaus der Mühlcubauanstall von Gebrüder Seck in Brand geraien war. Hier war außer der Dresdner Feuerwehr auch die Wehr von Lenbcn beim Löschen des Feuers in Tätigkeit Ws» iiok? «INE Oklv» k>-V1«lN5 E«, z t-ttoro smercu sotmW! Ao»«0m- u. »tleinlstalotl« am,. Lei» -4 ^»strea kür ?u»e Huslität nnck »lo dllsix del-oimt Otto 28ckocke Asckt. § vrescten-d^ VtzsIIrtr. 25. kclce Geile Sir. Hieolins-l^emösn RoIoNNoNt"» l.»go-»u»«otU tNosowoevguna «v>k>5> Slot »ortouk tUr Svldviontvrtigvng WSsekstisus W. Ztankv tNN. : L »-KG, tlvIttG'EkGNl ssHOE kn XlvurkikekG Id 4 Die Komödie. Die llrauftuhrnng des Weihnachtsmärchens .Der blinde Groschen" findet Sonnabend, den lv. Dezember, nachmittags Uhr, statt. In Vorbereiluna beftndel stch .Der Herr Senator" von Irans v. Tchöntban und Gustav Kadelburg. Dir Titelrolle tpiclt Hanns Iischer iz»m ersten Males. 4* Huberman-Konzcrt. D!e zweite und letzte Veranstal tung mir der Dresdner Philharmonie brachte die Violinkonzerte von Mozart sG-Duri. Mendelssohn- Barth oldn und Brahms. Das war reichlich viel aus einmal für die Gebenden und auch sstr dle Cmvsang^.lden. Aber man erlebte köstlichstes Gut. Das Herz adelt den Künst ler. Davon überzeugte dle Ausführung des Mozariichen Konzertes. Die Meuschensiimme kann tiefer nicht zum Seelen- grunde dringen, als dies der gefeierte Künstler bei Nachdich tung des herrlichen T-Dur-Ndagio-Satzes vermochte. Und wie entzückend schön gelang das abschließende Rondo mit den glänzenden Einführungen des Hauptgedankens. Geradezu vollendet kamen die Kadenzen. Wenn man die Meinung ver treten tiiidei, das Mendeloiohn-Kon.zert lei verblaßt, io be wies Hubermau demgegenüber daS reine Gegenteil. Cr zauberte alles zu Leben und Wirklichkeit, zu inniger Wärme und strahlender Iugendschöne. DaS C-Dur-Andante war ein Gottergenuß. Und dann der dahinhuschcnde Clsenipuk im Final Allegro, tn einem Mordstempo mit verblüffender Leich tigkeit dahingegcben, das die Sinne berauschte. Die Dresdner Philharmonie unter lebhafter Führung von Florenz Werner ging tapfer mit. Die Wirkung war eine durchschlagende. Minutenlanger BeUall mit vielen Hervorrufen lohnte de» trefflichen Geiger. Cr krönte den Abend mit Brahms. Hoch über dem Technischen siebend, ge staltete Huberman daS Werk mit meisterhaftem Bcrständnisse für den reichen Gedankengebalt. Erinnert sei nur an den Aufbau des ersten Satzes mit seiner Fülle an themati'chem Material, bei dessen imponierender Klarlegung daS mit schwie rigen Ausgaben bedachte Orcl»ester lebhaften Anteil batte. To wurde auch daS zweite Konzert sür Huberman und seine Helfer zu einem Tieg ans ganzer Linke, zu einem Ereignis, daS unvergessen bleiben wird. Der Gewerbehgusiaal bätte bis ans den letzten Platz ansverkanft sein müssen, was aber leider nicht der Fall war. L. L. s* Die Ortsgruppe Dresde, de» RelchSverbandeS Deutscher Tonkiinstlcr und Mnsiklehrer verinstallete am Dienstag im akustisch wohlgceigncten Saale der neuen Pro- duktenbörse ein Konzert, dessen Aussührende begabte an der AnsbilduitgSrcise nahestehende Schüler von Mitgliedern der hiesigen Tonkünstler-Ortsgruppe waren Auf diele Weile erhielt die Veranstaltung fast das Gepräge eines wirklichen .Ksinstlerkonzerts, bei dem aber die Jugend, die kommende Musikergen-rakion. das Wort hatte, lknd diese Jugend weckte viele frohe Hoffnungen. Anfang. Mitte und Ende des Kon zert» wurden durch je eine vorzügliche pianisttsche Leistung bestimmt. Vorgebildet von den Herren Prof. Nertrand Roth, Pros. Walter Petzet und Direktor Hans Schneider «Dresdner Musik - Schulei. offenbarten die Damen Elsriedc llivßmanltb, Elisabeth Hofsmann und Herr Rudolf Slanek mit anspruchsvollen Werken von Brahms. Raff und Liszt eine tadellose technische Fertigkeit und cine entschiedene Vortragsbegabung. Von den Gesangssolisten war die Sopranistin Johanna Knappe «Schule Eduard Plates In bezug aus stimmliche Schönheit und Ausdrucks- gestaltung den beiden anderen Gesailgsbeslissenen etwas überlegen: der Vortrag ihrer Strauß-Lieder war schlechthin konzertrcif Aber auch der Tenorist E. Piater-Trepte, aus gebildet von Hans Erben, und die Mezzosopranistin Küte Marx, geschull von Margarethe Fahnert. zeigten gesundes, kräftiges Material und guten musikalischen Sinn bei der Wiedergabe dreier Opernarien von Verdi und Mcyerbeer bzm. dreier Schubert-Lieder. Eine Darbietung, die hoch über einer landläufigen guten Schülerleistung stand, war ferner die temperameiitsprühende, auch technisch sehr achtbar be- wältigte Ausführung der k-'nnlam» appnKsionn'-r sür Violine von VieurtempS durch Suir Märker, einer Schülerin von Leny R e i tz - B u ch h e i m. Die Klavierbegleitungen lagen teils In den Händen non Lehrkräften «Lotte Erben-Groll. Eduard Plntei, teils in denen von Schülern und Schüle rinnen von Pros. Petzet und Lotte Erben-Groll. Der warme Betsall der zahlreichen Hörerschaft bekundete, daß man von der Miisiknbllng der angehenden Künstler und Künstlerinnen sehr befriedigt war. — cll. ß* DaS Plaucner Stadithen'er wird wcitergesühr«. Wie auS Plauen gemeldet wird, hat da» Stadtvcrordneten- kosiegillm gegen die Stimmen der Kommunisten und bei Stimmenthaltung der Sozialdemokraten die Weftcrsiihrung des städtischen Theaters und Orchesters beschlossen Bei dieser Gelegenheit wurde vor allem au« die Verdienste hin- gcwicsen. die Intendant Neudegg sich um die zeitgemäße, auch im Rahmen des beschränkten Etats gelungene Leitung des Theaters erworben hat. -f* Eiy neues WallcnsteinrDr«m«u Im Lübecker Stadt, lheater gelangte das Drama „Wa llensteln und Ferdi. nand II." von Paul Gurk zur Uraufführung Das Stück, dessen geistiger Inhalt sehr stark ist, ist dafür im dramatischen weniger überzeugend und wird natürlich immer durch den Vergleich mit dem Schillerschcn „Wallenstein" ungünstig ab- schneiden. Ta zudem das Personal des Lübecker TtabttheaterS den Anforderungen, die daS Drama schon allein der Personen- zahl nach an eine Bühne stellt, nicht durchweg gerecht werden konnte, ließ auch die Ausführung manches zu wünschen übrig. Trotzdem ehrt. daS Publikum die Mühewaltung der Schau spieler und den dichterischen Ernst, mit dem Gurk das Thema angekaßt hat ck* Uraufführung ln KSln. Dle Geschichte von den Heiligen drei Königen ist gläubigen Herzen als Dnmbol der weit, llmsassendcn Kraft, die von der Krippe im Stall z» Bethlehem ausging, heilig. Man könnte sich vorstcllcn. daß ganz feines, reines Dichterenipsinden den Stoff auch heiter erfassen und szenisch gestalten dürste. Hein» Steg n weit aber ist sol cher Dichter nicht. In dem als „Spiel «n der Weihnacht" be. zeichneten Stück „D i e s r ö h l i ch e n d r c t K ö n i g c". das innerhalb einer Mvrgenieicr lm Kölner Schauspiel- Haus zur Uraufführung gelangte, verbiegt er die schöne Idee von der Sendung der drei Könige ins spießbürgerliche Berlinische. SchornsteillfegcrmeiLlcr. Bäckermeister und Schupo sind mit Straßenhändler,, und Blumenmädchen ohne gefühls mäßigen Takt, wenn auch stellenweise mit Humor, durchein- aiidcrgeworsei,. Auch wenn man Stcguwcitö Meinung, daß ein frommer Schabernack mit der «ewigen Szene der Christ, gebürt" verstauet lei, zustimmen wollte, müßte man angesichts der phantasielosen „Sachlichkeit" des dramatischen Geschehens scslstcllcn, daß dieser „Schabernack" nicht gelang — Die von Nodcnberg geleitete Ausführung war gut ausgezogen. 8p. ch* Neuregelung deS wisienschastlichen Urheberrechts Die dem Völkerbund an>gegliedcrte internationale Kommsisivn für geistige Zusammenarbeit hat nach jahrelangen Vor- arbeiten jetzt einen Entwuri fcrtiggesiellt. nach dem das Ur heberrecht auf wissenschaftlichem Gebiet durch eine inter. nationale Staatenkonvcntiol, neu geregelt werden soll. Nach einer Pariser Meldung werden am 12. Dezember die Sach, verständige» der an den Vorarbeiten beteiligten Länder tn Paris zusammciitreten, um den Tert dieses Entwurfes zu prüfen. Die Kommission läßt mittcilen. daß sie sich hanptsäch- lich von der Erwägung hat leiten lassen angesichts der Wirt, iclwftlichen Krise, in der sich aegenwärtig die wissenschaftliche Arbeit in vielen Ländern befindet durch eine Sicherstellung des materiellen Wertes wissenschaftlicher Forschungen den vrvdnktivcn Kräften einen neuen ArbcitSg»trtcb zu geben. s* Der RcichSverband des deutschen Schrifttums Ans Grund der vor kurzem wieder ausgenvmrnenen Vorvcrband. lungen wird am V. Dezember eine Versammlung von Vor. standSdelcgierten des Schntzverbandes Deutscher Schrift, stesier, des Verbandes Deutscher Erzähler, des Verbandes der Bühnenautoren und des Kartells lyrischer Autoren zu- sammevtrcten. »m den SatzlingSeiitwilrs ftir einen Reich?« verband des deut'chen Schrifttums abschließend zu priiftn. Die Vorstände der genannten Organisationen haben die Gründung bereits beschlossen und man nimmt an. daß auf der bevorstehenden gemeinsamen Sinnig volle Einmütiglctt über alle Fragen erreicht werden wird. Dle Funde von (Slozel sind echl „Die größt« Entdeckung aller Zeiten" erklärte der große französische Altertumsforscher Solomon Reinach „der größte wissenschaftliche Skandal aller Zeiten" erklärten seine Gegner, als die Aufsehen erregenden Nachrichten von Ausgrabungen in Glozrl sich in der Gelchnenweft verbreiteten. ES entstand ein Streit, der ungeahnt heftige Formen annahm und der die gesamte Oesfrntllchkcit i» Atem hielt. Die aanze Welt «eilte sich tn „Glozellancr" „>,d In „Antsglozellancr" Die Wissen, schaftler schreckten nicht vor persönlichen Beschimpfungen zu. rück, und manch: Stimmen wurden laut, die erklärten, wa»
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