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tb dg» Anftche« «,» di« Festigkeit der Resierun» stärken und den Zwiespalt der Stacht an der Front und s« Lande beseittgen wird. St« billigt die Regierungserklärung Mer die Nodwendigkrit von «ngrifs-handlungen an der Front und Mer die unveränderliche Treue gegenüber den Alliierten und verspricht, die Regierung in allen ihren Schritten zur Verwirklichung der verkündeten Ziele zu unterstütze». <W. T. «.) Dt« Kovrnßagener „Berlingske Ttdende* u»elbet au» Peter»burg: Die Kundgebung der Kadettenpartet wird allgemein al» Forderung von Annexionen und als Versuch aufgefaßt. Miliukow zu rrha-ilttieren — .Birfchewija Wjedomoftt" glaubt. das, nach Austritt ihre» Führers au» der Negierung diese Partei Borbrrettungen zur Opposition trefse. Die sozialistisch« Presse pro testiert schars. „Nowaja-Schim" siebt in der Taktik -er .Kadetten eine verhängnisvolle Aehnlichkeit mit der Zarcn- herrschaft der letzten Monate. Skobelrws „Rabotscha Ga zette" »ine feindliche Haltung gegenüber der revolutionären Demokratie. <W. T.B.) Der Lin« der rnffiiche« Fri»»en»fa««el. Der „Nieun»c NvtierdamHche Courant"" meldet aus Lon don: Tie Abgeordneten Thorne und O'Gradn von -er Arbeiterpartei, die soeben au» Stutzland znrückgekehrt sind, haben dem parlamentarischen Mitarbeiter de» „Dailv Tele graph" folgende» mitgeteilt: Ueberall hört man die Losung: „Keine Annexionen und k«ineKrieq»entsch,<- bigung". und ich fürchte, daß dir En-gländer nicht voll ständig begreife», was di« Russen darunter verstehen. Die Rückgabe von Elsaß-Lothringen und «ine Schadlos- Haltung Belgien» will Rußland nichtin den künftige» Frieden-Vertrag ausgenommen haben. lW. T. B i MnnittnnsminisNer Thomas Ehrendstrggr »an Moskau. D»r Berichterstatter der „Times" nreldtt. laut „Stock holms Tidningen", au» Mo» kau. baß der französisch? Munition-minister Tboma » dort gum Ehrenbürger erwählt worden ist. Thomas hielt bei vieler Gelegenheit eine Rede Mer Frankreichs Stellung zum Krieg, in der er erklärte. daß sein Land die Formel ..kein« Entschädi- gang" gern annechme« wolle, aber der Ersatz für den von den Deutschen angertchteten Schaden habe damit nicht» zu tun. kW. T. Bii Ganz wie Ri bot! Japan «nd Rußlau». Lin Bericht der „Franks. Ztg." au» Stockholm oe- zeichnct die Zeitung» urcldungen über eine angebliche Be setzung Wladiwostok» und Lharbin» durch die Japaner all» unwahr. Allerdings habe in beiden Städten die Zahl -er japanischen Unternehmungen in den letzten Monaten unerhört zugenommen. (W. T. B i Lmtkicher bul>grisch«r Hs»r««bericht vom 2«. Mai. Mazedonische Front: An der unteren Struma und im Abschnitt zwischen dem «utkovo- und Ta- Hinos-See heftige« Artilleriefeuer, da« gegen Abend im nördlichen Teile der Ebene von Serres große Gewalt an- «ahm. Gegen 0 Uhr abend» versuchten starke feindliche Er- kundurrgsabteilungen südlich von Erncküs vorzugehen. wur den aber von unseren Borposten vertrieben. Auf der übri gen Front das gewöhnliche «rtilleriefeucr. das nur nörd lich von Bitolia und im Cerna-Bogen zeitlvcise größere Stärke annahm. Feindliche ErkuudungSabtetlungen ver suchten nördlich von Bitolia und in der Gegend von Mog- lena vorzudringen, wurden aber durch unser Feuer ver triebe». Bet Serres schoß unsere Artillerie ein feindliche» Flggzeug ab. da» hinter den feindlichen Linien niederster. — Rumänische Front: Bei Fsaccea und Tulcca verein zelte» Geschützfeuer, östlich von Mamudia Gewehr-- jener. <W. T. B.) «mtlicher «irktscher Kriegsbericht »»« tt. Mai. , Auf alle« Fronten nicht« Besondere». (W. T. B.) Amtlicher türkischer Heeresbericht «»« »7. Mai. Unser« Truppen an -er Sinai - Kront unternahmen gelungene Erkundung»vorstötze. Unsere Artillerie beschoß die feindlichen Linien mit guter Wlrktzftg. Einer unserer Flieger, Oberleutnant Krönet», griff ah, 2«. Mai 1S17 einen feindlichen Flieger an. welcher östlich der Insel FmbroS in« Meer fiel. Kurz darauf zwang derselbe Flieger einen an- greifenden Dreidecker 100 Meter nördlich von der Kcfalo» Bucht niederzugehen, und kehrt« selbst wohlbehalten zurück. An den übrigen Fronten ereignete sich nichts. (W. T. B.) Tippitz über di- „Golidgrtttzt des Kontinent»". Großadmiral v. Tirpitz hat an die Zeitschrift „DaS junge Europa" «in« Zuschrift gerichtet,, in der er u. a. sagt: „Es wird jetzt endlich bei uns voll erkannt, daß dt« Inte reffen -er Staaten de» europäischen Kontinents, vom Weststandpunkt au» gesehen, im letzten Ende solidarisch sind. Fm Beieinandcrlebcn der verschiedenartigen nationalen Kulturen auf verhält nismäßig engem, von der See -umflossenem Gebiet liegt, wenn richtig nutzbar gemacht, die Stärke Europas. Historisch, geographisch und seiner politischen Muhe nach ist di« Stellung England» grundverschisdcn von der de» europäischen Kontinent». England ist -er Kopf eines transatlantischen Gebildes, und seit SSO Fahren stehen seine Interesse« denen des europäischen Kontinents direkt ent gegen. Niemand hat die Tatsache, in welcher zugleich die tiefste Ursache dieses kusturwidrigsten aller Kriege liegt, besser begriffen und ausgedrückt als der Gekehrte Ooster- reich-UngarnS, Alexander v. Peez, mit den Worten: „Britannia sagt: Ich bin Lein Herr Zebaoth um- dulde keine Götter neben mir". Mögen die Völker EurovaS -ix Wahrheit -tcie» auch danach handeln." nicht nur begreifen. sonder» Sin Zeppelin »»er holländische« Gebiet. Amtlich wird au» dem Haag gemeldet: Wie der Minister der auswärtigen Angelegenheiten mlttetlte. hat hie deutsche Negierung ihr lebhafte» Bebauern aus gesprochen, daß sich in der Nacht vom 7. zum 8. Mai rin Zeppelin über Deventer im niederländischen Luftgebiete befand. DaS deutsche Luftschiff habe infolge atmosphäri scher Einflüsse seinen Kur» verloren. Die deutsche Regle- rung, teilte weitet mit, daß sic alle nötigen Maßregeln ergrissen habe, um derartigen Zwischenfällen vorzu- bcugen. sW. T. B.) Die ungarisch« »abinettskrist». Wie >» verschiedenen Blättern gemeldet worden war, sollte Erzherzog Joseph damit betraut werden, ein au» allen Parteien zusammengesetztes ungarisches Ministerium zu bilden. Wie nun verlautet, wird eine Kabinettsbildung durch den Erzherzog >, i ck t erfolgen. Der Erzherzog dürste sich wieder an den Standort seines Kom mando» zurückbegcben. <W. T. B.i Wie die Budapester Blätter melden, erscheinen heute. Dienstag, der ehemalige Ministerpräsident Alexander Wekerle, die ehemaligen Minister Graf Heia Seren,>i und Albert Vcrzcviery. sowie der ehemalige Präsident der Abgeordneten Ludwig Navan vor dem Kaiser in Audienz. iW. T. B.I , Kci« Rücktritt des Barons Aurian. Das Wiener K. K. Telegr.-Korrcsp?-Bnrcau meldet: Wie wir von zuständiger Stelle erfahre», entbehrt das in einigen Blätter» mitgcteille Gerücht über Rücktritts- absichten des gemeinsamen Finanzministcrs Barons Burian jeder Grundlage. lW. T. B.i Für einen Teil der Leser aus dem Sonn, tagblatt wiederholte Nacht-Telegramme. «eitere 70 000 Br.Reg.-To. versenkt. Berlin, W. Mai. iAmtlich.) 1. Durch die Tätigkeit nuferer Untersee» boote stud auf de» «liebliche» Scekriegsschaupiäsie« weitere 70000 Br. »Reg. »Tonne« versenkt «orten. Unter den versenkte» Dampfer», befand sich der bewaffnete englische Tra«»p»rtda«pfer „Farlen". Unter be« Ladungen der übrigen versenkten Fahrzeuge befanden sich Kohle». Hauptsächlich VebenSnrittel „nd Farbholz. L A« W. Mai hat ein» unserer Unterseeboote im Atlantische» Ozean de« OtzOO Tonne» groben eugllfche « Hilfskreuzer „Hilar," versenk«. 0. Die russische Seeflngstation Lebara wvrde am 21. Mai frühmorgens ausgiebig mit Bombe» belegt. Die stark senernden feindliche» Abwehrbatterien wurden dnrch Bombenabwurf zu« Schweigen gebracht. iW. T. B.i Der Chef des Abmiralftabs der Marine. Der dentsche Abendbericht. « e r i i n. W. Mai. abends. lAmtlich. W.T.B.i Im Westen und Oste« Kampstätsgkeit in üblichen Grenzen. Kranztzsisch« Berlnfte. Berlin, 26. Mai. Zuverlässigen Feststellungen zufolge hat das 3V. französische Infanterie-Regiment vom 7. bis 20. Mai einen Gesamtverlust von 850 Mann er litten. also nahezu die Hälfte seiner Gefechtsstärke. Bon, 7. bis II. Mai hatte cs 300 Mann blutige Verluste, am 11. Mat etwa 250 und vom 12. bis 20. Mai etwa 200. Dazu verlor eS am 11. Mai „och 100 Mann an Gefangenen. Die Verluste rühren hauptsächlich von Minen- und Granat feuer her. )W. T. B.) Die Union und der Handel mit Südamerika. Berlin, 26. Mai. Nach einem Telegramm aus Washing ton an die „Sunday-Timcs" sind die Hanöclssachvcrstän- digcn der amerikanischen Regierung darüber einig, daß für den weiteren Verlauf des Krieges der Handel zwischen den Vereinigten Staaten und Mittel- und Südamerika aufhören muß. da die Schiffe sowohl wie die Lebensmittel für die Alliierten be nötigt werden. Selbstverständlich müßten die Verschiffun gen bestimmter notwendiger Artikel, wie Kaffee, Häute, Nitrate und Kakao, iveitcrgchen. Aber im Hinblick darauf, daß das Leben der Alliierten von den Bereinigten Staaten abhängc. sei cs nötig, alle irgendwie verfügbare» Schiff« von allen Linien einzuziehen und dem NahrungSmittcl- transport für die Alliierten zugängig zu machen. Fm Hinblick auf diese Verhältnisse wird der für den Herbst ein- berufenc panamerikanische Handelskongreh höchstwahr scheinlich abgesagt werde». (W-T. B.) Die neuesten Meldungen lauten: Die Kämpfe i« Westen. Berlin. 28. Mai. An der Westfront am 27. Mai an verschiedenen Stellen starkes Artillericfcuer und beider seitige örtliche Kampfhandlungen von geringerer Heftigkeit. Auf den, Wiitschaete-Bogcn und in der Gegend von Warne ton lag seit gestern stark gesteigertes Feuer, das zum Teil durch Fliegerbevbachiung unserer Batterien ins Hintrrgelände gelenkt wurde. Der Artillertekampf hielt auch in den Abendstunden und nachts an. Die deutschen Batterien nahmen Truppenbewegungen hinter den feind lichen Linien unter Wirkungsfeuer. Nach einem außer ordentlich heftigen Fcucrwirbel drangen gegen Mitternacht etwa drei feindliche Kompagnien in unsere vordersten Gräben westlich von Dorf Wytschactc ein: sic wurden in heftigem Nahkampf «teder »ertrteden und lseßen eine »». zahl von TotkN. Verwundete« und Gefangenen zurück. An der Arrasfront verstärkte sich das feindliche Artilleriefeuer im allgemeinen erst am Nachmittag. Der südlich der Gcarpr nach kurzer, heftiger Feuervorberei- tung in breiter Front zwischen Eemresy und Bullecourk vorgetragene englische Angriff kostete die Engländer außer ordentlich schwere Berlnfte. Fm Raume von St. Quentin brachten die Unsrigen an vier verschiedenen Stelle» Gefangene aus günstig ver laufenen Vorfeldkllmpfen ein. An der Atsne-Front war das Feuer nur in der Gegend von Craonn« heftig. Ein 11 Uhr morgens versuchter französischer Handstreich in der Gegend der Hourtebise-Fe. wurde durch Feuer der Gradenbesatzung völlig vereitelt. Untere in der westlichen Champagne kämpfen den Truppen konnten am 27. Mat abermals, wie gemeldet, einen schönen Erfolg buchen. Bereits am frühen Morgen wurden bei der Säuberung eines französischen Nestes am Hange de» Luginsland eine Anzahl Gefangener und meh rere Maschinengewehre cingcbracht. Am Pöhlbcrgc übcr- rannten württrmbcrgtsche Truppen nach planmäßige, Fcuervorberettung in wuchtigem Anlauf ein feindliches Grabensystem in zwei Kilometer Breite und erreichten nach wenigen Minuten die befohlenen Linien. Die Franzosen hatten schwere blutige Opfer, und über 200 Gefangene blie ben in unserer Hand. Am benachbarten Keilberge stehende Thüringer schlossen sich au» eigenem Antrieb dem Angriff der Württemberger an, stürmten hier die vorderste Linie und machten 50 Gefangene. Dir Franzosen warfen augen blicklich ihre Sturmwellen gegen die ihnen entrissenen Stel lungen vor, die indessen verlustreich abgewicsen wurden Immer frische Reserven führten sie heran, an einzelnen Stellen stürmten sie bi» zu sieben Mal. Besonders hart näckig waren die französischen Wtedereroberungsversuche gegen den Abhang de» Pvhlberges, wo wir eine Rcvvlvcr- kanone und mehrere Maschinengewehre erbeutet hatte». Sämtliche bt» in die Dunkelheit wiederholten französischen Angriffe wurden indessen von unseren Truppen in erbitte, tcm Ringen unter schweren Verlusten für den Gegner ab geschlagen. Die eroberten Stellungen am Pvhlberge und am Keitberge blieben fest in unserer Hand. «W. T. B.i Berti«. 28. Mai. An, 27. Mai warfen unsere Bomben- slicger in zahlreichen Tag- und Nachtflügen nicht weniger al» 10 000 Kilogramm Sprengstoff ab. Die meisten ihrer Angriffe galten den Truppenikitterkünften und Lagern. An der Aisne wie in der Champagne wurden zahlreiche Treffer konstatiert, und mehrere Brände wurden beobachtet. Die Tätigkeit der Bombenflieger ist ein un trennbare, Bestandteil der großen Kampfhanblungan ge worden. Der Bombenflieger stört den nächtlichen Bahnucr- krhr, vernichtet die Munitionslager wett hinter der Front, bringt Unruhe und Verluste in die Ruhe suchenden Trup pen deS Gegners und bereitet der feindlichen Kriegsindu strie schweren Schaden. Die Aüwehrmaßnahmen der Feinde haben unsere Bombenslieger nicht zu verhindern vermocht, ihre Aufgaben mit Erfolg durchzuführen. Der Gegner verlor zwölf Flugzeuge und zwei Ballone. lW. T. B.I Sertücher imd SSchysches. ? — Se. Majestät der König besuchte an beiden Pftngst- ^ feiertagen den Gottesdienst in der Kapelle -er Billa N Wachmitz. ^ — Der Orden ponr le märlte für Edler ». d. Planitz. Der Kaiser hat dem kommandierenden General des 12. Armeekorps Edler v. d. Planitz den Orden Io morits verliehen. Dir Verleihung dieser hohen AuS^ zeichnung wird nicht nur von den unterhabendcn Truppen de» 12. Armeekorps, sondern von ganz Sachsen in dank barer Freude begrüßt werden. Ehrt sie doch nicht allein I den hervorragenden Führer, sondern beweist, wie tapfer' und hingehend in den letzten Wochen die Truppen des 12. Armeekorps bei Abweisung der französischen Angriffe ihre Schuldigkeit aetan haben. General der Infanterie«' Horst Edler v. d. Planitz, in Dresden geboren, ist 57 Jahre «j alt. Sr ist der Sohn eines in der Schlacht von Küniggrätz B > gefallenen sächsischen HauptmannS. Eingctretcn beim - Schützen-Regiment, war Edler v. d. Planitz sodann m»h-! rerc Fahre in Strahburg beim Infanterie-Regiment», » Nr. 105 und kam 1802 nach Kommandierung zur Kriegs akademie in den Generalstab. Er war bei diesem in ver schiedenen Dienststellungen in Berlin, Dresden und Leipzig längere Zeit tätig. Al« Oberstleutnant war er Chef de, G Armee-Abteilung des sächsischen Krtcgsministeriums. als sd Oberst Kommandeur des Schützen - Regiments, dann S Brigadekommandeur, hieraus Ehef des sächsischen General- ** stabeS. Dann wurde er 1018 Kommandeur der 32. Divi- sion. Diese Division, die „Lausitzer Division", hat er ins Feld geführt. Hier ist er Im April 1016 zum komman- dickenden General des 12. Armeekorps ernannt worden. Der jüngere Sohn des Generals fiel zu Anfang des Krieges als Fähnrich des SchUvcn-RcgtincntS. — Krieg»»«»,elchnnnge«. Das Ritterkreuz 1. Klasse deS AlbrcchtSordens mii Schwertern erhielt Siabsar.. Dr. W. Honecker. BatatllonSarzt M./102. — Der Gc freite Karl Schmor l wurde mit der Bronzenen Friedrich August-Medaille ausgezeichnet. — Stärke« verwert»«« der Pilze. Der Präsident de KriegsernährungsanriS hat in einem Rundschreiben an sämtliche Bundesregierungen u. a. die folgenden Anrcani' gen zu einer größeren Verwert«,,g der Pilzernte aeacl?- Bei der Lebensmiftolknappheit muß angestrcbt werden, da, die wildwachsenden Beeren und Pilze für die mcnichli.'^ Ernährung so weit als möglich Verwendung finden. Ärmst vvd Wissenschaft. ß Dresdner Theater-Spielplan ftir heut«. Königl. Opernhaus: „Mignon" s!48>. — Königl. Schau - spiel Haus: „Was ihr wollt" l7). — Residenz- Theater: „Loge Nr. 7" l8>. — Albert-Theatcr: „Tie Schmcttcrlingsschlackt" s8). — C e n t» a l - T h c a t e r: ,.D:r goldene Spiegel" l!48). v Ultz«t»The«ter. Ob die Voraussetzung der Pfingst- «cuheit ,Han» Huckebein" möglich ist, Laß nämlich eine Filmgesellschaft abenteuerlustige Ehe- und Lebemänner durch weibliche Lockvögel in verfängliche Lage bringen, darin typen und dann zum Ergötzen und Entsetzen der Bekannten und Angehörigen in allen Lichtspielhäusern als Film ycrunterkuNbeln läßt, La» mögen -le Verfasser Blumenthal unL Kadelburg mit den Herren Juristen und den allzeit gutgläubigen Theaterbesuchern ausmachen. Für ihren Schwam haben sie damit zweifel los ein lustige«, ergiebiges Motiv ausfindig gemacht, -as mit Witz u,vd Laune, nicht ohne Maß und Geschmack auS- acstaltet, mühelos für die flüssig und locker geführte Szenenfolae Lreier Akte in Spannung hält. Und da auch Li« Darsteller unter Lettuna von Edgar Klitsch gut gesehene Gestalten auf die Bühn« stellte« und trotz über mütiger Stimmung und flottem Spieltempo meist ein« ge- wisse vornehme Linie wahrten, kam da» autbesuchte Haus aus dem Lachen nicht heran» und die Kritik tn ernstere Be denken gar nicht erst hinein. Am metften trugen dazu bei Lola Mebiu» und Heinz George, denen Erhard Siedel. Mar Roitz, Hermann Bräuer und Gertrud Bartsch würdig zur Seite standen, soweit sie sich von überflüssigen Uebertreibungen fernbielten. Auch Lotte Fließ und Maria Fsele versprechen, in ihre Rollen hineinzuwachsen und dem Stück zu einem sommer- lichem Dauererfolg zu verhelfen . —ck— 7 An der Technische» Hochschule ,» Dresse» wurde »er Wrioatdo^nt Dr.-InL Kurt Neumann »um außer etatmäßigen außerordentlichen Professor in der Mechani schen Abteilung ernannt. h Das Loipziger Forschuugsiustitut für Muftkwisscn» schast. Unter den auf Anregung -es weitblickenden Karl La mp recht durch reiche Zuwendungen fundierten, am 22. Juni 1011 als König-Friedrich-Augusl-Stiftliing mit an sehnlichen staatlichen Zuschüssen ins Leben getretenen Königs. Sächs. Forschungsinstituten bei der Universität Leipzig ist das an letzter Stelle ials zwölftes! genannte ein Forschungsinstitut für Musikwissen schaft, angcgliedert dem Collegium musicum tMusik' historischen Seminar), irnter Leitung von dessen Direktor Professor Dr. Hugo Riemann. Der leitende Gedanke Lamvrccht» bei der Schaffung der Forschungsinstitute war. den akademischen Semingren eine Art Oberbau aufzu fetzen. Arbeitsstätten für jugendliche, strebende Kräfte nach Absolvierung der akademischen Sindicn und erfolgter Pro motion zu schaffen, wo sic, nicht mehr beengt durch Rück sichten auf «tn abzulogen-cS Examen, sich -er Lösung der letzten Probleme ihrer Sveziakwiffeikschaft widmen können. Wie Professor Riemann in der Kulturrundschau der „Lcipz. Fllustr. Ztg." berichtet, hatte Lamprecht für die Musikwissen schaft im Auge, das Wesen des musikalischen Hörens in ähnlicher Weise nach den verschiedenen Stadien feiner Entwicklung ivstrmatisch zu ergründen, wie er selbst für das „Sehen" solche Etappen planuväßig scstzustellen mit Glück unter non,men hatte. Die dabei sich ergebende» Ge sichtspunkte sollten die Musikgeschichte mit ihren einander ab Menden Stilperioden — Einstimmigkeit, gebundene und freie Mehrstimmigkeit, imitatorische Polypftonic. harmonisch begfeitete Monodie usw. — als Ergebnis einer mit logischer Notwendigkeit fortschreitenden Entwicklung d«S Hör. vermögen« verständlich machen. Daneben tollte die Unter suchung der M »skk fremder Nationen, auch der jenigen der aus niederen Stufen stehe» gebliebenen Natur- Völker Musikalische Ethnologie, vergleichende Musikwissen schaft), Aufgabe de» Forschungsinstituts ftir Musikwissen schaft sein. Die Stifter der Mittel -er Köntch-Kriedrich» August-Sftftung bat»"« statutarisch festgelegt, daß die ForschungStnstttute eigene Bibliotheken aniamine!» sollen, die im Sinne ihrer Spezialausgabe angelegt ur.r geleitet werden sollen unter ausdrücklicher Ausschlies,'.!»!' Ihrer Bestände von de, Benutzung als Lehrmittel für die Seminare. Diele durch die Begründer festgclegtcn Gesichts punkte für den Ausbau der Bibliotheken unterscheiden das Forschungsinstitut ftir Musikmissen schast zu Leipzig, das vik- ieht das einzige in seiner Art ist. bestimmt von de», Leip ziger Collegium musicum und den diesem entsprechenden musikhistorifchen Seminaren anderer deutschen Universi täten wir Berlin. Halle. München, Prag und Wie», deren Zweck in erster Linie «in pädagogischer ist. Die von Ric- mann kürzlich im Berlage vo» Breitkopf K Härtel in Leiv- zia herausgegcbene erste Veröffentlichung des Forschungs- Instituts für Musikwissenschaft: „Fvlktoristjschc Tonalftäts- studien I. Pentatonik und tetrachordale Melodik im schotti schen. srischen, walisischen, skandinavische» »nd spanischen BolkSliebe und im Gregorianischen Gesänge", ist ein erst". Versuch, den Absichten Lamprechts gerecht zu werden und den verschiedenen Stadien der Entwicklung des musikalischen Hörens nachzngehen. ß Da» Berliner Institut ftir Kirchenmusik und die «irchenglvcke». Da» Königl. Institut für Kirchenmusik i„ Berlin hat sich bereit erklärt, zur Beurteilung von Kirchen- -ilocken. die für den Heeresdienst gemustert werden. Sachvcr- iänbiae zu stellen, die mit der Glockenkundc vertraut sind. Professor Thiel sagt in der Eingabe an das preußische !kultu»minist«rium u. a.: „Bon den guten Bronzegelüuien neuerer Zeit interessieren namentlich diejenigen, welche stw durch klangvolle harmonlsche Verwendung dissonanter Töne (der Töne de» ScptimenaktordS) auSzeichNkn. Zu diese, Gruppe gehört da« schöne Geläute der Schloßktrchc z» Wittenberg, auch da» nach gleicht» Grundsätzen elngcstimml- Geläute der Berliner Sebastiankirche. Das erster« wird nach den von der Heeresverwaltung angegebenen Klassen unbedingt der Klasse 0 sGlocken, die au» wissenschaftlichen, geschichtlichen und künstlerischen Rücksichten erhalten werden müssen) zuzurechnen sein, während da« letztere au» musika lischen Gründen wohl »ur Klasse L iGlocken. deren Lrhal-