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»r »R» — twtt« » -- voaneeet»-. ck«n ». ^nza,» 1SS0. ;rcn» Paschky im Geschä!tovettleb nur ae. zu unterftü», «die» Gläub .. „1 «»r«u !e . e. dl» Her» Kavlr» mcht tadeln lßvcrftäntni» vorzubenae«. fei vier ausdrücklich >» von cincm Unglück betroffene Gchantaurr den" Eigenihum de» Schnndauer Dam-.f« ^ ^ «rdattet wurde». ^ däitKetrleb zu unterstützen dv! Miru. wird er vielleicht schwer ble rechten Gläubige« Nedendei bemerkt er noch, das» er da» «uklOeu lener „«iS zwecklose Demouktrattvn" Nun. hoffentlich blelben auch ftisch, Demonstrationen, selbst dl», würde, zwecklos — Jedem M erioüb'it. das» da Lokalschiff..Dresden" Eigenthum de» Schundnurr Dumpf« dootsverein» und keincSivegs eine» der Schiffe der «sächs^ Böhm. DampischiffiahrtS-GrseUschaft ist. - PoI izeibericht. Am Dienstag Abend gegen 8 Uhr wollte sich ein istsährigev Dienstmädchen von der Mitte der Albertbrücke herab tn die Elbe stürzen. Dasselbe batte bereit» daS Geländer erstiegen, al» eS einein nahe Vorübergehenden ge« lang, durch ichnellc» Hinzuspringen die Verlor» bet den Annen zu erlaßen und zu valten. Um ste vorläufig von wetteren Ver suchen. sich das rieben zu nedincn. adzuvalten, wurde sie dann der Behörde übergeben. - Ln der Nahe de» neuen Exerzier« vlatzcö in der Albertstadt ist am Lcnniag giachmittag rin tn Dresden wohnhaft gewesener. 13 Jahre alter Schreiber an einem Baume e, hänge auigeiiinde» worden. Ol: Furcht vor rluer Ihm bevor, e! ende» Opeiaiion soll de» jungen Mann zum Selbst mord v'.runbng habe». — (sin am hiesigen Packbose beschätttgter Arbeiter erlilt am Dienstag während seiner Beschäftigung durch das Schlender» einer plötzlich schadhaft gewordenen Winde eine bedeutendeKontusion de» rechten Knicö. so daß seine Unter bringung im Ltattklankenhame enorderlich wurde. — Stuf der Vogelwiese sind am Dienstag früh zwei junge Menschen tn ein Zeit Angebrochen und haben drei silberne Uhren gestohlen. Beite wurde» später ermittelt. Die Ulrcn ivaren noch in ihrem Besitz. — »2 om Dache tcö Hanieo Herinannstraße ü siel am Diemt 'g Aachmittag ein mit Abputzen eines Essenkople» be- lchäitigtcr LcharwerkS >n a urcc aui die Straße herab. Der selbe war zwar »ach dem Fall »och bei vollem Bewußtsein, klagte aber über Schmerzen und konnte nicht gehen, so daß er mit telst Dro'chcc nach seiner Wohnung gebracht werden mußte. — I» der Abgangöhalie des leipziger Bahnhöfe» wurden am Dienstag spar Ar-entS zwei Knabe», 14 und 12 Lahre alt, angehattcn, welche auf Vorhalt und nachdem sie anfänglich katsche Namen angegeben und eine erfundene Geschichte von angeblich hier lebenden Verwandten erzählt hatten, einraunsten, ihren in Roßwcin lebenden Gütern entlaufe» und von Meißen au» mit dein Dampffci ine nach Dresden gefahren zu sein. — Die Passagiere des Dresden-Münchner EourlcrzugeS am Dienstag Abend sahen i» Glauchau eine an der Mulde gelegene Färberei in Helle» Flammen stehen. Lener Einjährig - Freiwillige, welcher kürzlich Nacht» sich einem Lieutenant gegenüber eine» LnsudordinattonS-Vergehen» schuldig machte, ist zu 8 Monaten Festungshaft vrrurtheilt worden. — Die ländlichen Milcheinkringer wurden gestern früh mit einer der letzt üblichen Mtlchrevisionen beglückt. Unter 795 üve. Haupt geprüften Mllchsorten keianden sich 7, welche eine unerlaubte Veränderung cnahren zu haben schienen. Ebenso landen sich :t ungealchte Litcrmaße und 10 solche mit verwisch tem Aichstrmpel, sowie eine falsche Firinrndezelchnung an einem Wagen vor. - Aul ver Vogelwiese versetzte vorgestern Nachmittag ein maulkorbloscr Zughund einem fremden Ztmmermann einen derben Biß in das rechte Bein, sokaß vie entstandene Wunde durch vir Bekleidung hindurch soiort sichtbar ward. — Die Wetleri ignale amKreuzthurme werten durch ein besonders tn einer schwarz-gelben Fahne bestehendes Sewcktcrzeichcn vervollständigt werden. Die Bedeutung rer aus gesiebten Scheiben bleibt die nämliche wie btSber. nur die vierte Scheibe fällt fort und tritt an deren Stelle die Fahne. Auch zu einer und beziei endlich zwei Scheiben wird die Fahne künftighin auSgesteckl und damit die bordandene Gewitterneigung angezcigt. Während der Ernleze t wirv auch eine trübere Prognose dcS Nachmittags nach 3 Uhr bezogen und soiort veröffentlicht und unter Umständen spater zur bisherige» Zeit emjprcchrnv umgcändcrt. — Post. Vom 6. v. Mt», ab werden vie Privatpersonen- sahrten zwischen Berggießhübel unb Gottleuba zur Beförderung von Postsachen auS Berggießhübel 8-^ Vorm.. 4" Nachin. und 9- Adcndö. aus Gottleuba ll Vorm, und 6' N< chm. abgchen. Die Bescrdcrungözrit beträgt in jeder Richtl.ng 30 Minute». — Gin den Schnapsverkauf in uneUaubter Wcise betreibender höchst widersetzlicher diesiger Vogelwirsenficrant zog sich deshalb vorgestern Nachmittag da» energische Einschreitcn der itatträthlichen Organe dagegen zu. — Ein früheres Mitglied der Puffholdhschcn Musikkapelle. Herr H. (Scubnett, predigte am Svnntag in der Kirche zu Scbnitz, seinem GcbuclSort. Hr. Gruhnert war schon als Geiger in der Kapelle ein starker Bibclgelehrter und geneigt zu religiösen AuSclnandersetzungen und ging vor Jahren nach Ame rika. wo er sich in New Jersey zum Seelsorger einer zahlreichen Gemeinde auszaschwingen verstanden hat. — Post. I» Schöna. R.-B. Dresden, wird am Sep tember eine Poitagcntur eröffnet werden. Die neue Postanstalt, deren Bcsieltlreis die Ortschaften Schmilka, Elbo luier, Schicb- m.ch e. Glodldachmühle. viri l mühie und Röllichmüple umfaßt, wird ihre Verbindung durch die Bahnposien Nr. So Dresten- Botenbach eihalten. - Man wird sich noch der traurigen Affaire aus dem Hol ! bcii'platze erinnern, wobei der hiesige Handarbeiter' B'ate im Januar von einem bei der Artillerie dienende»! Untcrc'fizier ThceS — terieibe st.mint auS Preußen. wo seine! Angch eigen o cauobcsitzer sein sollen in geradezu barbarischer! Wcise unter Benutzung der Hiebwaffe verletzt wurde. Der soiort In Unters».! ungshaft genommene Tbäter ist durch kriegSgcricl'h UchcS Ec kennt»,; dcgrad ir: und zu ctner längeren Freiheitsstrafe! rerurtheilr worden, d e er geacnwärtig auf der Feslnng König- stciu berbützt. Aiiccreriefts ist aber auch der betaue,nswcrthe! Brave mit einer Euliä ätlguugsftage bei dem kgl. Landgericht brrgcgangcn und slnd ncuertinas Sem Kläger vergleichsweise 'Klo Vlk.. zahlbar in 3 Raten, ä 300 Mt. als Entschädigung von dem Beklagte» ü willigt worden. — Der Bcrscc!i,.ec der empfohlenen Bade- und Douche- vorrichtnng, Herr Gd. Weise, hier, wohnt Lökauerstraße ll. - Bei Franz Wolisoh» hier iLindenauskraße 23) ist ein 2 «.Herzblatt criä'icnen, welch-S ln »> drastischen Figurcn- lei.hnanzen die Wirkungen der deutschen ..Menopol-Eigarre" vcnührt unter dem »Motiv: Wo blctbt die Pfeife des arme» MaunrS? Ln Adstiiffiiigen von '20 diS 4 Pst wird bildlich die Gebein rail'S-. Bank er-, Gcnilcman-, Künstler.. Bürger- unk Proletauer-Gi.zalrc vorgeftibrt, allerdings mit den schmerzlichen AuScu cn: keine Luft " ..netter Knaster l" „a Malefizkraut!" -c. Leipzig, 2. August. Die Königliche Generalklrektion der iächiiichca StaalSel'endahncn läßt rö sich in tankenSweühcr 2. eiie angelegen sein, dem auswärts wohnenden Publikum tcn Besuch rer gegenwärtig hier statttintenden Deutschen Wol- l e n i n d u st c i c A u s ste l I u n g durch Einlegung von Erlra- zügen mit außer.rdentlich ermäßigten Fahrpreise» an Sonntagen zu erleichtern. Der erste dieser Ertrazuge kam gestnn Vormittag von Ghcmnih, hier an und brachte etwa 1500 Personen '2 M. 50 Pvcn Lenen der allergrößte Theil die Ausstellung und die ubr..en Schenswürelgkeiicn Leipzigs besichtigte und Abends 1t Ubr i» die Heimath zurück!»! r. Am nächsten Sonntag, den 8. August, werdci 2 Ertrazuge nach Leipzig verkehren und zwar tn der Richtung von Dresden nach Leipzig, der andere in der Richt ung von P.ancn dez. Greiz und Rcichcnbach nach Leipzig. Die Abfahrtszeiten rer beiden Züge von den betreffenden Stationen find >o bemessen, daß ib c Ankunft In Leipzig gegen 9 Uhr Vor mittags cZolgt. Wir raiben den Vheilnel'mcrn, daß sie über ihre Zeit derart verfügen, laß sic bis etwa 3 Uhr Nachmittags mit der BestchtiM.g der beidcn Ausstellungshallen fertig werten und danach sich den andere» Sehenswürdigkeiten, wie Rosenthal, Schützend i„ö, den beiden Theatern re., zurrenden. Die Besichtigung der große» Mengen von schönen und prakliichen Erzeugnissen in der Ausstellung wird Planchen geneigt finden, Nch ein Lco» zu I M. das Stück zu kauten. Die Loose sind so begehrt, daß höchstwahrscheinlich eine zweite Emission wirb veranstaltet werden müssen. Eine besondere Kommission Ist gegenwärtig mit dem vnkaus der Gewinne beschäftigt «nd wurde in diesen Tagen wie» von kostdarrn Zimmertepplchrn zu rem ge- ^ .... .. gekauft. - «» vträermelstrr sür König » brück ist Herr Heinz,, »l»»«r vt»»rrmüstrr tn Glterlem, amtshauptmamischastllch be- ftaiw »orbrn. »er et»» größere Zadl , dachten ^w eck von ihr gekauj gt wvrk - In eine« Gartengrundstück in Lermtzdorl bat am I. schon da rttaer junger, strebsamer Wedwaarrniabrlkant e» Wochen einen »ür sein klelaeo Geschält sehr ag, verfiel darüber in Größenwahn und ist in 8»kam vor mehreren bebrütenden Austrag. . , »er Heilanstalt Sonnenstrin in voriger Woche verstorben. - Am Sonnabend versank beim Passiren der Meißener Slbbrück« rin an einem Kettentampirr Hangender, mtt Knusman»»- ütrr» »elavcorr Kahn in Folge «usfabrenö au, einen Stein. — Selbs» morbe. In Folge verschmähter Vlebe trank am S8. v. M. der Lülährtge Brauergeselle Ernst Michle inGrub - dt» det Bautzen Schweieisäurr: unter gräßliche» Leiden ist e, Tags daraus grstorbeu. Ln «ttnkwi» bei Lcl»„i»ch'lhänale sich ' 72 Jahre alte verw. v.. und Im Rosentbale In Leipzig 17 Jahre alte, au» Baiern gebürtige Lehrling eine» Bäcker- 7er»; bei Lückenvors der Tagarbeiter Aug. Richter, sowie die ver meiner»! vri Lücken bors der Tag tn Nossen die hocbvetagte grau K. - Der ln Watvmann Shell bei Wurzen stationirte Forstbeamte Nacuie fand Vieser Tage im Walde 5 600 Eier von Ringelnattern. 8» geht au» dem Fund hervor, daß. da die RIngelnatterwcidchrn nur zwischen 15 und 30 Eier legen, diese rin gemeinschaftliche» Nest suchen und da legen. So wie sie der Eier ledig sind, bekümmern sie sich nicht wieder um die Brut. — Ein Handarbeiter. Namens Frtedr. Ublmann in Sri irr Hausen hat am Dienstag Morgen mit einem.Handbeil seine Frau s^wer a», Kopse verletzt. Der rohe Mensch befindet sich tn Haft. — Am Sonnabenv brannte I» bcr Königin Marienhütte zu Zwickau da» Dach de» FelneisenwalzwerkeS ab. — Im dritten Stockwerk eine» Hause» In der Turnerstrahc in Leipzig batte am Montag Nachmlftag ein Lsährlger, allein gelassener Knabe va? Fensterbrrt erklettert, sich herautzgebeugi unb da» Uebergewtckt verloren. Im letzten Augenblick konnte c, mit den kleinen Händchen »och da» Fenstrrkreuc lassen und schreien: wäre gleich Hille bagewescn, war seine Rettung möglich. Doch leider hielt die schwache Kraft nur wenige Augenblicke u»r so stürzte bas Kind die drei Stock herab, während des Falles auch noch aus tte unteren Fenstrrsimmst aufschlagend. De, Aermste ward natürlich leblos aufgehoben. - In Folge eines boshaften --trelcbeS. dessen Thäter ave, »och nicht bekannt Ist. stürzte am Sonnlag in M ühItroii I», Gasthol „zur Sonne" der mit >2 Pettolenmlampc» versehene Kronleuchter in den Saal. Z, » Glück ward ein Schaden da durch Niemandem zugefügt. - Am 2. d. Abend» sind die sämmtllchen Gebäude des Ge richttzkretschamö in Altgeröbors bei Löbau ein Rand de, Flammen geworden. — Am 2. b. Nachmittags 2 Uhr erdröhnte i» Königsiein plötzlich ganz unvermnkhel ein türchlerlichcr Dvnnerscistag uns bewahrheitete sich lcitrr daid die Be'ürchtung. es habe cingeichia gen. Der Ort war diesmal der Schiildaupstatz und das Ziel eine in Arbeit befindliche Zille. 4 Man» wurden sofort betäubt, glücklicher Welse haben sie sich bald wieder erholt. -Landgericht. Die 45 Lahre alte, In getrennter Ehe lebende und bereilS mit Zuchthaus dcstpafte AnnaMarie verehr!. Schlage in Leubnitz >n„ß abermals 9 Monate nach der Strn . anstatt Voiglöberg. weil sie im vorigen Monat diverse Kleivungo stücke im Werlhe von 8 M., die von ihr als Lumpe» iür 50 Pst verkauft wurden, auS eine», Latlenveri'chiage aus de», Bvdcn des von ihr bewohnten Hauses gestohlen halte. — Der noch un bescholtene und vortrefflich bcleumundelc Kürschner Gutta. Hermann L'ppmann erhielt nach und nach von 'einem Schwie gervater zur Hcbung des Geschäftes acht Darlehne im Gciamm! betrage von 6300 Mark i.brrgebcn und wurde aus Drängen deü Darleihers peranlaßt. über diese Summe eine» Sichtwechsel zu acceptircn. Außerdem hatte L. noch andere Wtchseivcrbindiichkeilcn zu eliüUcn und angesichts der bevor stehenden Fälligkeitstermine begab er sich am 7. Luii v. I. zu einem Sachwalter, de» er beauftragte, bei den diversen Wechsel gläubiger» unter entsprechender Motivirung ans eine je drei monatliche Prolongation, t iS zuin Glntritl der günstigen Gcichäiiö Periode, hinzuwirken. Der Anklage zuiolge soll nun Lippingnu bei Darlegung seiner Lermögenöverhältnlsse in der Absicht, die übrigen Wechselgläubigcr zu schäbigen, den, Sachwalter die Existenz des erwähnten Sichtwechselö verschwiege» und anstau dessen nur von einem Einbringen seiner Frau in entsprechende, Höhe gesprochen haben. Wenige Tage später, nachdem daS Clrcula, an die Gläubiger L'S abgcsandt war, erhob der Lchwiegervcstci deS Angeklagten aus Grund des Sichtwechsels Wecl seltlagc und ersoigte an, '21. und 22. Juli die Hiissvollstreckung an dem Eigen thume de» Beklagicn. Lin August ectolgte die Versteigerung der Lachen unb wurde damit ein Erlös von 2600 M. erziel. Die Beweisaufnahme ergab ein für den Angeklagten günnigec Resultat und enthielt sich der Verrreter der Staatsanwaltschaft, Herr Assessor vr. Gcnsel ein.» Antrags, währcnd der Vcrthcidi- ger, Herr kiiefercnbar ist-. Thiamer mit vewährler Sorgsalt iia die Freisprechung plaidirte. Die Ferlcnslraskaminer sprach den Angeklagten ,rci. — Friedrich August Vogel i» Pauist bei Riesa, der bereits einmal wegen unbc'ugtcn Schanl- ^etriebcs bestraft worden ist. erhielt neuerdings vom Schöffengericht zu Riem wegen einer gleichen llchcrtrcnmg ! Lliark Strafe zucrkannt und wendete dagegen daö RechlSmine der Berufung ein. L» erster Aistanz war a!S erwiese» eraci lct worden, baß V. eine Zcit lang an mehrere Personen, die zu diesem Behnie Flasche» bei ihm einsteilien, SpiriiuS, und zwn auo eigenem Vorcatbe, verkauit l abe. Letzteres wurde jedoch vom Angcllagten vestrttlc» unb vielmehr geltend gemacht, daher ledig Uch aus Gefälligkeit die Austräge besorgt und den Bebau hierzu bei einem Kauimann in Niem entnommen habe. Die Bcrulimgoinstanz unter Vorsitz des Herrn Lantgertchtsdirecto, Stöcke! fand die von Vogel geltend gemachte»Gründe stichhaltig und sprach demzufolge tcn Angeklagten irel. — Der Korbmacher Gustav Heinrich Fritzsche auS Eisenberg war vom Schöffengericht für schuldig befunden worden, am 6. Februar d, L. AbcndS die 13jährige Tochter de» Klägers Eckmdt absichtlich mir einer West tenruthc über den Kops geschlagen, auch versucht zu habe», sie die Treppe herabzuilche». Zu 10 Mark Straie cvcnt. L Tagc Gefängniß und 4 Mark Buße verurthc lt. legte F. Berufung ein. zur Begründung derselbe» bcrvorhebenk, die Üliiichultigung , beruhe au> Unwahrheit und sei lediglich auS Rachsucht geschehen, ! Da» Rechtsmittel wurde iedoch verwerfen und Angeklagter auch in Erstattung der Kost:» zweiter Instanz verurthciit. — Amts gericht. Der 30 Labre alte Handarbeiter Ernst Adolf Pabst ! aus Gctta mochte am Abend deS 4. Lnli den Hclnureg nickst i gciundcn haben, denn er hatte sich am Eiicubahndamme der Berlin - Dresdner Eisenbahn ein Nachtlager ausgesucht und schnarchte daselbst so lange unbehelligt, bis ein Nachtwächter herm kam und den angesäuselten Schläfer munter mackste. Die Höflichkeit ganz außer Acht lassend, wurde P. eb bcr unerwak' tcten Störung ganz grob n»d anstatt dem Wäckster ohne Weitere» zu leigen, versetzte er diesem einen Schlag in s Gesicht. Wegen .Widerstandes vor da» Schöffengericht verwiesen, vermochte der Angeklagte zwar nicht die An,(Huldigung direkt zu bestreiten, .doch bemühte er sich, unter Hinweis aui seine Schlaftrunkenheit u. s. w. daS Vergehen alS ein möglichst harmloses hlnznstcllcn. >.Lch dachte, s'wäre Eener vom Oster" iOstra-Vorwerk) äußerte Pabst aui den Vorhalt dcö Herrn Amtsrichters l)r. Thost, ob er, -der Angl.Iagte, den Nachtwächter nicht schon an der Untformi- j rung gekannt habe; nebenbei schien aber auch Pabst nicht ohne , Grund etwas vergeßlich zu sein, da er sich absolut nicht aui seine letzte Vorbestrafun g besinnen wollte. Ans Antrag deS Herrn Amtöanwalt vr. Zapff wurde Pabst zu 3 Wochen Gxsängniß verurthciit. - Der Grünwaarenhäntler Karl August Spann scierte am 5. Juli im Kreise einer Anzahl Bekannten aus dem Tanzsaale de» „Tivoli" seinen Geburtstag und ließ e» sowohl an Rcbenblut unb Gersten,ait zu Eh.cn deS Tage» nicht fehlen. Später nickte der Jubilar ein wenig ein und diesen Umstand benutzte der keineswegs zu den Gratulanten gehörige, aber mit anwesende „Kaufmann" Karl Adolph Heubel aus Hof (Nassau) dazu, den Schläler fortwährend zu nrckrn. Ausgeforbert, bte Neckerei zu unterlaffrn, wurde H. erst recht anmaßend, denn er schlug «vann den Hut ein und bei dem nun beainnrntr» Wortwechsel lutrrvenlrte ei« Gendarm, der trm Nnheiiörer bl« Arretur anlündigte. Anstatt gutwillig zu folgen, riß Heubel dem Genvarm die Ubrkctte und Sangschnurr, einem zwetteu Genbar» die Achselklappe herunter und kann lritteie er noch sejnrni Transport durch Einfteinme» rr. den lebhaftesten Widerstand, sowohl Span» al» Heubel batten sich gestern vor trm Schbffengertcht wegen groben Uniug» unv brz. wegen Widerstande» zu verantworten. Herr AintSamvalt Vr. Zapff stellte bezüglich Spann'» btt Ent scheidung anheim, beantragte aber betreff» Hruvei» »Ine erem« plarlsche Bestralung. Lm letzteren Sinne würbe Heubel zu 3 Tagen Halt nud 0 Wochen Gciängniß vcrurtbetlt! Herrn ReckstSanwalt Lererer vertheikigte S Uniuge fteigesprochen. - L » » dncr - chl den S Auaust, 0 Uhr Hlillplvcihandlu»» gege» die Wälchect» Maqdaleuc cilchle. .n>» panaeoiilit «u»pc!e,, gegen d.n Hnndnrbetler «an Hevinaim gleiimrc van HIc. Ivcgc» sal»>d,s,glr Geld,»düng eine» (Uiei,b>,dnlr.>n»Vor,tS!«. brr von p ann aber vom grobe der deuijchen on. «»drnhage» , . Sloiidolm . . Haparanda . . «t. Pelertdurg Mo«,a» . . . Meteoroloatsctie Beovachtungen en Teewaile t» Han,bürg »ni n. Au», um S Ndr Marge»!! 747 «M«! PnUd. Mnn.de» 0'eipgg »'rrUu , Wien . krella» 0 Tiian- e« 8V 7d!> 7L» 7Ü3 7L-I IN 7dl 7äN 7d«> 7d2 S) Alrnda Tlnudregen Sk> !-0 u XX w rv xzv x V >v w»»». Ilill leickt lelchi leNrr:>»g ,ci,cr Png „UI lci.dt „„wach iniilig >cil> . stug ,ki.d> leller c)ng schnnch I woMg wallrnloL Regen «cdnlt iroINg T,m„ U NcdccU -> bedc.lt bede.U bedeck,-) bcd.ekl -> Rege» be.tchlst 0) glnchmellagn oh Danner und Rege». O Rach- iniung», Nacht; Regen- Nachm,»>,g; GkwUler- Ueberjlchl der W > > le r n »g. Nach UemUch attgen,einem geringe» «leigen de; B-rramelerd wild dir c-nslbewegung danbliachiich ö»r>„ rinc brcile- van r!»»piand big cur Hirtei „ch «rslrrckende u-nr.de niederen Trucker bc„in»>» und in Uber ,g„ ganz Snrava ,»br »nbedeuiend: nur im iilbüchen granl- ich webt Micher Nvrdiveft- galt „beiall iji Nrgr» gcfalic», wenn auch ,n in.ibiger Menge und in Osldcuiichiand wurden ciekirNche z-niladungcn bevdachlet. lieber Frankreich »nd Jliddenllldland ist e! Noch liibler, im üsiUchen icentral ikurova etwa» warnue aeivordkn. — Wasserstaud ver Gide und Moldau am 4. August. BubwclS — >2, Prag — 4. Pardubitz -h 7, Melnlk — 18, Lcitmecitz — 24, DrrSdcn -- i iO. — Wasserwärme der Elbe am 4. Slugnsl: >5 Grad tt. — «eringstc aaNewasterNele» aus der liichstiche» „ibstronistrecke am NI. In» IÜ80 bei einem Wa,«erstand« von II» Neiuiuielcr am Treidncr Pec'I in iikniilnelern: -chöna b» Vchanda» «s. Schandau :i; „ialben n«, Raide» dir PUini» W, Wll- ittv bi» rrebden iNIberlbrstcke» vr. vr.oden lNiberlbriiil-, d>» Me,Heu z4>i>nd«h»> beuche, V7, Meiden bii Riesa VI, Riesa bi; oandiggrenik st-,2, TagtSgelchtckite. Lentsrlie» Reich, lieber eine Verhandlung vor trm Ml« Utar-Bezirksgericht zu Würzbnrg wegen Nlißhantiung von Soldaten wirb berichtet: Oberaeireitcr Adam Wild vonUlmbarv in der Pialz. seines Zeichen» Maurer, Unteivifizler Winter von Homburg und Sergeant Hein von Ailvenlob sind rinrr gar nicht einzeln nach der Anklageschrift aufführbaren Menge von mltt- tärlschen Verbrechen und Vergehen bcd MißLraucvS der Dlenst- gewalt angcklagt, deren wesentlichste wir hier nur bervorhebcn wollen, da Ohrieigen, Stöße ml, dem Scheine! und andere Miß handlungen von ve» Angcklaglcn alltäglich verübt wvrde» stnv. Vvn Winter wurde der Kanonier Kißner mit dem Wlschstvck blutig geschlagen, am 26. Februar so In den Hals gestoßen, baß derselbe anschwoll, wiederholt beim Geschützerepcleren mit Ohr feigen traktirt, unv zwar am 28. Februar Abends derart, daß Kißner, nachdem ihm befohlen worden war, des anderen Mor gens in voller Ausrüstung eine halbe Stunde vorzuercrciercn, am Morgen einen Selbstmordversuch machte, indem er sich mit cincm Rasirinester lebensgefährliche Verwundungen am Kehlkopfe unv am linken Vorderarme beibrachte. Von demselben Winter wurde fortgesetzt auch ver Kanonier Bucvholz malttaitirt; bei brr ärgsten Käite ließ Winter von deniieiben durch Wasser, welckrS >u einem Lchnavsgläschen direkt vom Brunnen aus dem dunklen Ka ernenho c geholt werben mußte, einen 5 Liter fassenden Lleinkrug füllen, welcher Beiebl nur deshalb nicht vollständig ausgeiührt wurde, weil Bucht,olz bei einem dieser Gänge zum Brunnen stürgc unb sich daS Schienbein aufichlug. Winter ohr- >c gte ferner die Leute so lange, bi» sie auösagten, „sie hätte» keine Ohrieigen erhalten". Sergeant Joseph Hein hieb den Kanonier Nikolaus derart mit der Klopfpeitsche seckö- bis sieben mal über den Kopf, daß dieser anschwoll; ein andermal schlug er tcmsoibc» Kanonier dessen Ercrcicrmontur derart um den Kopf, daß daS Blut üb.r daS Gesicht hcrabfloß: Len Kanonier Walther riß Hein so am Ohre, daß derselbe drei Wochen in ärztliche Be- haucttmg kam und fetzt noch nicht geheilt Ist; drn Soldaten Löchlcr traltirte Hein derart mit einem Fechtgewehr, daß das Blut vom Kops hcrabfloß und bei einem zweiten Hieb über den Rücke» daö Fechtgewehr zerbrach; ei» weiteres Mal schlug Hein den Löchlcr mir einem Werdergcwcbr, daß vlc Spitze dem Löckster in den Kopf zwei Löcher schlug. Ich habe, sagte Kanonier Ni- iolauö auö. so lange ich in der Korpoialschait Hein'S war. alle Tage meine Schläge bekommen. Geschlaaeu ist worden, als wcnn'ö im Reglement stände. Zenge Müller sagte aus: Ich und der Kanonier Löchlcr mußten In der Frühe unseren Kaffee holen und unsere Schüssel voll Kaffee aus den Schemel stellen unb diese aut zwei Füßen rinc halbe Stunde lang vorwärts ureckrn und uns dabei aubrumiiit». Diese ganze Prozedur wurde in der kleinen Knlcheugcstcllung auSgcführt und vom Sergeanten wurde der Kaffee alsdann weggcschüttct. Zeuge Nötb: Einzelne Fälle, in denen ich mißhandelt wurde, kann Ich nicht aniühren, eS sind Ihrer zu viele, da Ich ein Vlerteisahr lang alle Tage Schläge bekommen habe. AuS dem Aktenmaterial tbcilcn wir die Bemerkung dcS die Untersuchung leckenden AudlkcurS in Metz mit. Er schreibt: „Unendliche Mühe hat es mich gekostet, die Zeugen zum Reden zu bringen, und erst als ich da» Verhör In cincm meinem Bureau fcrngeicgenen abgeschlossenen Raum be wirkte, da trauten die Zeugen sich clwaö mehr mit der Sprache n meinem Bi uirean glaubten sie sich foitwäbrcnv be- hcranü. L» iauickst nnd gesehen zu werden und schauten stciS ängstlich nach den Fcnstcln um. ob auch wirklich kein Untcroifizier draußen siehe". Herr Siaatsanwalt .lenk ergreift da» Wort unv begründet die Anklage. Er sagt etwa: „Kaum ein Lahr ist cS. daß ln diesem Saale ein gleich furchtbarer Fall, der berühmt gewordene Prozeß Schenk v. Geyern, abgehandelt wurde. Unter dem Eindrücke der schweren, aber gerechten Strafe, die den Atten täter ans dir Menschenwürde tral, durfte man sich der gewiß be rechtigten Hoffnung hingcben, daß die Wiederkehr derartiger Fälle dem Staate, der bairischen Armee und dem Gerichte erspart bleiben würde. Schon damals standen wir aber an der Pkorte der heutigen Verhandlung, wobei nur zu bedauern ist, daß daS Verhängnis! die Schuldigen nickst schon früher ereilte, um ihrem verbrecherischen Thun ein Ziel zu setzen." Er charakterEIN hieraus die einzelnen Angeklagten, schildert den Selbstmordversuch, das komplotarkige Vorgehen der Unteroffiziere, die Wahrbcit nicht auikomme» zu lassen, daS tägliche Prügeln, die zur Mißhandlung bienenden Mittel und fährt tan» fort: „Ein Schlaraffenleben, eine selbstherrliche Paschawitths.hast führten die Angeklagten Winter und Hein, während ihre Opier bis auiS Blut gepeinigt wurden. Winter war eS Insbesondere darum zu thun, ln leinen Untergebenen lebe bessere Regung, jedes Gefühl von ManneS- würdr zu ertöblcn, und seine HaiwlungSweisc ist der AnSstuß der Willkür, der Rohheit nnd deS UebcrinulhcS. DaS Arsenal ihrer Zwangsmittel war unerschbpslickv Der Fall Bnchholz mit vem SchnapSgläSchen erinnert an taS Faft der Danalben. Kein Gran von Ehrgefühl muß Dem mehr innewrhnc», der daö Erniedrigende einer selchen Situation nicht stählt, aber gerate diese moralische Knechtung ist weit schwerer, alS alle Mißhandlungen durch Schlagen zusammengcnommen. Ich hcdaure innig, daß vie Sol« taten ein so trauriges Andenken an die Militärzeit bei ihrem Wiedereintritt in daS bürgerliche Leben mit hlnüliernehinen, baß man versucht hat, ihnen so verwirrte Begriffe von Recht und Unrecht beizuvringen, unv ich ecackste cS alS eine gcsährliche Be stimmung, die dem Korporalschaitbsührer daS Recht gicbt, seinen direkt Untergebenen Dies und Lenes anzuempfehlen, ovne daß die Kontrole möglich ist. Diese Torturen an Geist unb Körper Helschen Sühne und Sie. meine Herren Geschworenen, können ungenlrt vie Ihnen zwelftlbaiten Fälle verneinen, es bleibt immer noch ein solch erdrückendes Schuidmatelial, daß eine erkleckliche Strafzeit berauSkomincn wird." — Der Angeklagte Hein fügte den Auölührungen seines VrrtbeiblgerS noch bei: „Ich bitte um milde Beurtdeift'.ng meiner Vergehe»; sie sind entschuldbar, Venn ich habt eö nicht anders vor mir gelchen. Die mich abrichtctcn. waren lauter preußisch dairtsche Unterosfiziere. welche leb«.