Volltext Seite (XML)
„Herr Oluf“, Ballade von Carl Löwe, gesungen von Herrn Gura. Herr Oluf reitet spät und weit, Zu bieten auf seine Hochzeitleut’; Da tanzen die Elfen auf grünem Strand, Erlkönigs Tochter reicht ihm die Hand. ,,Willkommen, Herr Oluf, komm, tanze mit mir, Zwei goldene Sporen schenke ich dir.“ „Ich darf nicht tanzen, nicht tanzen ich mag, Denn morgen ist mein Hochzeittag.“ „Tritt näher, Herr Oluf, komm, tanze mit mir, Ein Hemd von Seiden schenke ich dir. Ein Hemd von Seiden so weiss und fein, Meine Mutter bleicht’s mit Monden schein.“ „Ich darf nicht tanzen, nicht tanzen ich mag, Denn morgen ist mein Hochzeittag.“ „Tritt näher, Herr Oluf, komm, tanze .mit mir, Einen Haufen Goldes schenke ich dir.“ „Einen Haufen Goldes nähme ich wohl; Doch tanzen ich nicht darf noch soll.“ „Und willst du, Herr Oluf, nicht tanzen mit mir, ' Soll Seuch’ und Krankheit folgen dir.“ Sie thät ihm geben einen Schlag auf’s Herz, Sein Lebtag fühlt’ er nicht solchen Schmerz. Drauf thät sie ihn heben auf sein Pferd, „Reit’ heim zu deinem Fräulein werth.“ Und als er kam vor Hauses Thür, Seine Mutter zitternd stand dafür. „Sag’ an, mein Sohn, und sag’ an mir gleich, Wovon du bist so blass und bleich?“ „Und sollt’ ich nicht sein blass und bleich, Ich kam in Erlenkönigs Reich.“ „Sag’ an, mein Sohn, so lieb und traut, Was soll ich sagen deiner Braut?“ „Sagt ihr, ich ritt in den Wald zur Stund’, Zu proben allda mein Ross und Hund.“ Frühmorgens, als.es Tag kaum war, Da kam die Braut mit der Hochzeit schaar. Sie schenkten Meth, sie schenkten Wein. „Wo ist Herr Oluf, der Bräut’gam mein ?“ „Herr Oluf, ritt’ in Wald zur Stund’, Zu proben allda sein Ross und Flund. “ Die Braut hob auf den Scharlach roth, Da lag Herr Oluf und war todt. Nach dem Dänischen von Herder. „Stille Sicherheit“, Lied von Robert Franz, gesungen von Herrn Gura. Horch, wie still es wird im dunkeln Hain; Mädchen, wir sind sicher und allein. Still versäuselt hier am Wiesenhang Schon der Abendglocken müder Klang. Auf den Blumen, die sich dir verneigt, Schlief das letzte Lüftchen ein, und schweigt. Sagen darf ich dir: Wir sind allein, Dass mein Herz ist ewig, ewig dein. Solostücke für Pianoforte von Chopin, vorgetragen von Fräulein Lie. aj Nocturne (Desdur). b Ballade (Gmoll).