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Doch woran denk’ ich verwegen ? Mich flieht der himmlische Segen, — Schlangen vom Abgrund, sie zischen herauf — Und die Macht Der höllischen Nacht, Tückisch hemmt sie den freudigen Lauf. Doch selbst der Hölle grässliches Höhnen Können die Bande der Liebe versöhnen! Liebe ist die zarte Blüthe, Die, mit süssem Zauberduft, Selbst vom Himmel seine Güte Segnend auf uns niederruft. Concert für das Pianoforte von Eduard Grieg, vorgetragen von Fräulein Enka Lie. (Neu, Manuscript. Zweiter Tlieil Don Quixote. Musikalisches Characterbild. Humoreske für Orchester von Anton Rubinstein. (Zum ersten Male.) Das Lesen von Ritter-Romanen, worin der fahrende Ritter es sich zur Aufgabe stellt, den Unglücklichen zu helfen, seiner Dame zu dienen und in ihrem Namen grosse Thaten des Muths zu vollbringen, verwirren Don Quixote’s Begriffe dermaassen, dass er auch fahrender Ritter werden will, den Unglücklichen eine Stütze, seiner Dulcinea (einem Dorfweibe) dienen und ihr zu Ehren Grosses vollbringen will. Er rüstet sich zum Aufbruch. — Gewappnet und in vollkommener mittelalterlicher Ritterkleidung besteigt er sein Ross Rozinante) und beginnt seine Wanderung. Er stösst auf eine grasende Heerde Schafe, erblickt in ihnen ein Heer von Ungeheuern und hält es für seine Pflicht, die Erde davon zu reinigen, er fährt zwischen drein und zersprengt sie. Zufrieden mit dieser Grossthat wandert er weiter, begegnet drei Dorfweibern, die lustig singend ihren Weg daher gehen, er glaubt in Einer von ihnen seine Dulcinea zu erkennen, wirft sich ihr zu Füssen und beschwört sie, ihn als ihren Ritter anzunehmen, seine Dienste und seine Liebe zu ge währen. Die Weiber halten ihn für einen Verrückten, lachen ihn aus und laufen davon. — Er ist betroffen über diesen Empfang, überredet sich aber, dass es wohl daher komme, weil er noch nicht genug Ruhm durch seine Thaten sich erworben, und beschliesst, nicht zu rasten, bis die Welt voll von seinem Ruhme sei. Er wandert weiter, es begegnet ihm eine Rotte Missethäter in Ketten, die von Bewaffneten ins Gefängniss geführt werden, er sieht in ihnen unschuldig Leidende, zersprengt die Führer und befreit die Missethäter. Ganz erfreut über diese schöne That will er weiter wandern, da wird er plötzlich von denselben Missethätern überfallen und halb zu Tode geprügelt, er stöhnt und jammert, dieser Undank entrüstet ihn, und endlich ernüchtert, schwört er alle Rittergedanken ab und stirbt in Mitte der ihn betrauernden Seinigen.