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«ülrciilrrMv^onn»-? ComU«a»o v«cm n- »?UaWd»?q»r äto UoLuiagtii di» i, UI» !»,»«»> Pi« lwatiiac ZLninsze« tm>L,«krS Lildkiii r» «>a,. mrMcu- Untiurslauntc» au> dcr Puoatieuci Zeit«« .Vis- «utwärliae Aiistra« nur >8»rau»deaü>tu«.„ »ckilndlaunaen v-I>mka '»mmtltibe- >1- , hqirr ««rn,lllclu,i>.^'llen au. ß Kur SM«»«« »M«rm»d,tcr. Kämst- sm« kem« 8rrdi«dli»«>l- K»vnkpr««t,ft»U» V». 11. 38. Jahrgang, «ufi. 5«,««» Stück. kobvtt /„..IchkcN.r LeZekii'l' Dresden, I8N3. SLrcklllvii, nsussto Lwtrou. ^NElil, eu l-iiffs-jff'U preiösu. Slorlt» ll«vli»»zp. SEk' IS chllinnvltt IS. k! «MllWK ^ IN»x: ML: j ««»»Id. Portikus ri. «I. >sirrUIrnN., , ^VsN«t»'. 8. r Have loe »LLÄK! von ismr.a» I Altinarkt. Robert Rririze. Rathhan». Reise-Artikel, tserren-Modewaaren, Lederwaaren. Nr. 8t. Mock: Judenflinten- Prozeß im Relchstaa. Hosnachiichien, Gesaiinntrathssitznna. Märzstlmmiing, Sonderziiar, Rebeaes Grschäitc, Gewerbeverei», Gerichtövcrhaiidlllngrn PalmsonntagS-Coneert, »Dir Prieolonnni". Gras Eaprlvi hat sich ferner den Ählwardi'schen Angriffen gegenüber veranlaßt aeselie», die preußische Justizverwaltung in Schutz r» nehmen. »nd dabei behauptet. das; da« durch Jabrhun- dcrte begründete Anirlien derselben nicht erschüttert werden könne. Ter Rrtchslanzler scheint nickt zu wissen, daß in jüngster Zeit i<n preußischen Abacordnetenkiausc, in der Tages- wie in der Fach presse, van Juristen wie von den lvnservatiaen, ullramontanen und antisemitischen Parteien, wiederholt sehr lebhafte Klagen über die Necktspslcae und die Justizverwaltung in Preußen gesiihrr worden sind. Dir ickweren Verstöße. die in dein Untener Kirnbenmordprozetz und in dem Prorcß Ablwardt-Brauiewetrcr zu Tage getreten, haben das unliedincite Vertrauen des Volkes in die Obsettivitäi »nd Unbcsangenheit preußischer Staatsanwälte und Richter zum Wanke» gebracht Selbst der Kollege dcS Grafen Caprivi, der preußische Jnttiuulnistcr v. Sckelling, ist gerade in Holge des Judensffnten- pra.rss-s zu der Ansicht gekommen, das; die vorurtheilslolc Unaar- teilickkctt in der Brozcßiührung von Seite» der Gcrichtsvorsitzen- drn nicht immer gewahr« worben ist. Hat er doch eine Vcrsiigung erlassen, in der die Präsidenten der Gerichtshöfe nachdrücklich er mahnt werden, Alle- zu vermeiden, was den Anschein der Partei- > « «L t l» u olüskorauiSU v- n k.zrkrr . ,» ^ Vdovolackon, VrvLos, Vossorts.» Inu/clec-ißaul: IUn»»i»r> >». 2. ^ ^ O« ä englisevc venyute «»12 Mark Mittwochs Ä27 März. AbznhlungS- PoitttsAe». Daß die wenig ersrenlicke Iudenslintenangeleaenbkit iin Reichs tage von 'Neuem aufgewühlt worden ist. liegt sicherlich nicht im Interesse unseres militärischen Ansehens im Jnlande wie dein AuS- lande gegenüber. Et ist recht bedauerlich, daß wiederum die durch die Judenflinten-Broschüren und den Ablwardt-Prozeß erregten Zweifel an die unbedingte Wedrtücktigkeit unseres Heeres und an die Unantastbarkeit unserer Militärverwaltung zum Ausdruck ge bracht worden sind, nachdem dieselben durch unzweideutige amtilche Erklärungen zerstreut worden waren. Die Schnld an den uner- auicklichen Debatten in der MontagSsitzung de- Reichstages trifft aber nicht sowohl den Abg. Ahlwardt. der die Veranlassung dazu gegeben hat. als den Grafen Caprivi und die Freunde und Ge sinnungsgenossen Isidor Löwe'S. Während Ahlwardt hinter Schloß und Riegel saß, hat der Reichskanzler am 12. Dezember v. I. unter dem jubelnden Beifallstoscn der Nationalliberalcn und der Freisinnigen und unter gelehriger Anpassung an deren KampfeSweise den antisemitischen Rektor als einen gewerbs mäßigen Verleumder gedrandmarkt und ihm unvatriotischc Absichten untergeschoben, obwohl der richterliche Urthctlsspruch nur auf Bc- lrldigimg erkannt hatte und der Patriotismus des Angeklagten in drmselden nicht in frage gestellt worden war Ahlwarvt hätte vielleicht besser gethan, auf die vom RegierungStüchc her wider ihn erhobenen schwere» Verdächtigungen nicht mehr znrückzukom- men. Denn die uncrsvricßltchen Erörterungen, die sich um die Löwe'schen flinten drehten, haben weder in der Sache selbst nach irgend einer Richtung etwas Neues zu Tage gefördert, noch haben sie auch zu einem positiven Erfolge für eine der streitenden Parteien geführt. Aber wenn man gerecht sein will, wird man zugeben müssen, daß Ahlwardt nicht das Wort ergriff, um, wie von geg- urrischer Seite behauptet wird, von Neuem die Wehrfähigkeit unserer Armee zu diSkieditiren. sondern um seine persönliche Ehre zu schützen und sich gegen jene Angriffe zn verlhcidigen, die auf Veranlassung der nationalliberalen Abgg. Buhl und Margunrdscn nach persönlicher Rücksprache mit Isidor Löwe provoctrt worden waren. Wie fern cs Ahlwardt liegt, unsere nationale Wehrkraft zu beeinträchtigen, beweist die Bereitwilligkeit, die er am Montag betont hat, für die Militärvorlage zu stimmen, sobald die Kosten deckung anders gestaltet wird. Am Schluß seiner vorgestrigen RelchstagSrede hat Ahlwardt ausdrücklich versichert, daß er durch aus nicht den Staat oder die Militärverwaltung angreifen wolle. Er habe nur die firma Löwe angegriffen und an einem eilatanten Beispiel zeigen wollen, wohin es führe, wenn der Staat seine Lieferungen an Juden gebe. In einer io sensationellen Sache, die wie die ganze Ahlwardt- Affairc so ungeheure Aufregung in ganz Deutschland hervvrgcruscn hat, hätte eS sich wohl geziemt, wenn der Relckstanzlrr über einige mchlsiagende und darum wirkungslose Redewendungen hinausge- gangen wäre und sich nicht bloö aus uneingeschränkte Lobeserheb ungen beschränkt hätte, wo solche durchaus nicht am Platze waren. Graf Caprivi stellte die Dinge so dar, wie sie sein sollten und könnten, ober nicht, wie sic in Wirklichkeit sind. Nicht kritiklose Schönfärberei, welche den chatsttchlichen Verhältnissen nicht ent spricht. ist patriotische Pflicht, sondern der Wahrheit und der Ge rechtigkeit zu ihrem Rechte zu verhelfen, damit bestehende Mängel beseitigt und einmal begangene Fehler ln Zukunft vermiede» werden können. Gras Caprivi versicherte von Neuem, und er verwies hier bei auf die übereinstimmenden Erklärungen de» sächsischen Kriegs- ministerS, daß die Löwe schen Gewehre durchaus gut sind. Es ist gewiß recht erfreulich, wenn nochmal» konstattrt wird, daß die Bewaff nung unserer Armee allen Anforderungen genügt. Aber andererseits ist doch zugleich konstatirl worden, daß bedenkliche Unregelmäßigkeiten bei der Herstellung und der Ablieferung der Löwe'schen Gewehre vorgrkommrn sind. Konstatirt ist ferner worden, daß die Läwe'sche Fabrik sich nicht gescheut hat. in einer kritischen Zeit dein feinde unsere- Vaterlandes Angebote zu Lieferungen zu unterbreiten, die . . , , ° ^ . dessen Kriegsbereitschaft wesentlich fördern sollten. Jene Unregel-, « «Z rückzilkouilncn. Er. Redner, könne sich geirrt habe», er könne falsch infoimirt sei», aber im ganzen politischen Leben bade ihm »ich' nachgewiescn werden können, daß er etwas arge» besseres Wissen habe behaupten wollen. Seien wirtlich falsche Angaben gemach' worden, so beweise da», wie sehr ei» öffentliches militärische. Gr richt enorderlich sei. Die Angelegenheit v. Sallich aniangend. io stütze sich die Zeuaenausiage, aus die sich der Minister berufen, aus die Auslage des v. Saliicki selbst und aus dir seiner milirü- rischen Begleiters, und was Ossiziere Alles a»szu!agen vermochten, um einem Kameraden aus der Patsche zu l eisen, ici in einem früheren falle sestgcslellt worden. lOho! rechts i Ter Civilisi bekomme den Soldaten gegenüber immer Unrecht, das Stärkste aber sei. daß v. Salisch noch begnadigt worden sei. (Präsiden; V. Lcvetzow erklärt es für unzulässig, da» lönlgllchc Beqnadiaiinge reckt einer Kritik zu uirterwersen.) Hoffentlich werde der Minister auch n»ch über die übrigen von dem Redner hier angeiührtcn fälle Aufklärung geben. In dem boni Abg. Richter zur Svrache gebratten falle lei es auffällig, daß ein mit io schweren Leiden bchasteler Man» überhaupt anSgehoben werden lönne. Ihm seien ^ id, noch nachträglich fälle von Soidatenmißtiaildliingcn aus «Sachsen. nähme und der Voreingenommenheit erwecken könnte Gras Caprivi > Brvmberg und anderen Orlen milqclhcilt worden. — Kriegs hätte dem Ansehen der preußischen Justiz einen nrößeren Dienst! mi»i>trr p, Kaltenborn »nicht Bebel keinen Vorwurf daraus, wenn erwicien. wenn er die Berechtigung der gegen dieselbe e>b -benen' er im Irrsinn» '«rische Angaben macke, muffe aber die daran ge- Vorwuric cingestandcn »nd Besserung zugesickert hätte, sinit die ü"üvstrn Schlußfolgerungen jurückwenen. Wenn Bebel hier einen geschehenen Sunden z» verschweigen und zu bemäntci». Offizier des Meuchelmordes hesitmlvlgc, dann beschuldige er alle. .. Tie kläglichste Rolle in der ganzen Ahlwardt-Debatte am > Ucdcr den Ehrenstandpuakt der Offiriere yr urtheilen. habe Bebel Montag haben Engen Rick'cr »nd der nallonalliberalc Abg. j kein Recht, abivlut »nberechligt aber sei, über das Gnadenrechl zu ^ Buhl gcwtelt. Man muß sich zunächst darüber wundern, daß nrtbrilen, — Gcncralaudiieur Ittenbach weist die Zweifel Bevel's L. gegen Ahlwardt nickt der Häuptling der Jlideuschntztruvve. Hein- ün die Objektivität der Militärgerichte zurück, sowie die Behauptung, Z rich Ricken, in'S Feld geschickt worden isl. Man hat wahrscheinlich daß ein Offizier sich nicht scheue, falsche Angaben zu machen, wen»! ^ cingcsehr», daß dieser-langweilige Herr dock wohl nicht die greig ! er einem Knmeriden auS der Pat'che Helten solle. Daü verbiete s ncte Persönlichkeit isl, Ahlwardt wirksam zu bekämpfen. Aber auch ! die Ehre des Offiziers. (Bcisall rechts.) Entsidieden unwahr 'ei, cz Richter hätte besser gethan. die Vertlieidlgung Isidor Lowe's nicht der von Knncrt erhobene Borwurf. daß die Militärgerichte gegen ^ in die .Hand zu nehmen. Denn bisher konnte man vielleicht noch ülntergebcne mit übertriebener Lchäifc, gegen Vorgeietzle aber mit ^ i.ifel darüber sein, ob Richter in demselben Maße wie sein! Milde ursiielllen, DaS Geiieralondiwriat prüfe asie Erkenntnisse' K II im Zw'ifel darüber sein, ob Richter in demselben Maße wie sein fffaktionsantipode Ricken gewillt iil, sich als gefügiges Werkzeug des internationalen JndenlhomS brauche» zu laffen. Nach der neunten parlamentarischen Hetdrnthat Richter s werden »jüdische Männer" nunmkhr wohl nicht onstehen. ihm einen loichrren Lvr- beerkranz zu widmen. Bezeichnend, wiewohl tief beschämend vom nationalen Standpunkte aus. ist cs. daß dcni Reichskanzler und dem preußischen Knegsminister Niemand im ganzen Reichstage zn Hilfe springe» mochte, als Eugen Richter, daß dieser erbittertste Gegner der Milstärvorlage sich als Versiieidiger der »Int ressen der Militärverwaltung und unserer Wüsten" aufspiclen durste. Das bei Weitem widerwärtigste Schauspiel aber bol der national- liberale Abg. Buhl. Er brachte cS fertig, zu erklären, daß er nicht anstehen wiir"e. Herrn Isidor Löwe als cineni Ehrcnmanne die Hand zu drücken. Das wagt ein Mann zu sagen, dessen Partei dnS Wort »national" in ihrer Firma trägt. I-a—. Aeruschreib- »mV Aerns-rech-verichle von, 2l März. * Barmen. Schlußrrgebiriß der Reicksiagsmahl: fuöangel lM,i. Bocie!W5 Stimmen. ' P aris. ttrtlieil im Panama-Prozeß, Lesseps und Blmidin erlangten mildernde Umstände. ZU r» Geldstrafe Milde ««bellten. genau und suche selbst, wo ihm ein llrlhcil zu hart erscheine, d Gnade dcS obersten Kriegsherrn nach. Er müsse aber sagen, es werde unparteiisch und gerecht geurkheilt, liniere Militärgerichte könnten in dlcier Beziehung die Ocstentlichkeit vertragen, sie seien ebenso unabhängig wie die Civilgerichte. Die vorgebrachien nllge meinen Verdächtigungen sollten nur dazu dienen, die Disziplin zn untergraben. Die Armee sei jedenfalls mit dem bisherigen Ver fahren trotz mancher Mängel desselben gut gef chren. «Beifall? — Abg, frbr. b. Munteuffei skons.): Klagen, wie sie Bebel erhoben habe, sollten nie ohne Beibringung beweiskräftigen Materials erhoben weiden. Bebel würde ehrenhaft handeln, wenn er die gegen den Leutnant b. Salisch erhobene Beschuldigung des Mem chelmordkS zurücknebme. (Zilrrif links: Ahlmardt!) Tie Krltlt de» Begnadlgurrasrechles werde bei allen Patrioten tiefste Mil rüstung liervorruien. — Abg. Bebel: Verhalle sich der fall v. Sa-« lisch so, wie ihn der Kriensminister dargestcllt habe, dann nehme" er den Ausdruck Meuchelmörder zurück. Eines Offiziers würdig! war das Verhüten v. Salsich's nicht, habe erdochzngestoßen. weil der Stock Weimann's seinem Gesicht nahe kam, Die Schlußfolger ung, die er ZRedncr) aus den Thalsuchen gezogen, die ihm bekannt! geworden, seien berechtigt gewesen. Was Knncrt hier vvrgebrachtl ^.er Äenchl-Hor veiurtl,eilte ^effepv s« den amtlichen Akt>n entnommen gewesen, und cS gehe -! L" ^ZahrenGesai,g>nß. Buckaut > daraus hervor, daß mit zweierlei Maß gemcffen werde. In Gran- dcrEhrenrechtc niid ,o0.i^'^-rrs. dx„. wurden Landwehrleute. die sich direkt beim Kaffer beschwert >>». rri»n.,. „ «ff Blonoin und ^cffeps aus Antrag hakten, zu 8 Jahren Zuchthaus verurthellt. Für den gemeinen <r" ! ^ vom Staate zu sinkenden Schabcneisirtz Ma,„l eristirc da« Begnadigungsrecht gar nicht. — Generälleut rönne frcs., zahlbar an den LigmdakorMonchicorrrl. Tie - » - --- - . - sechs nüriaen Anakklaaten »i»rd>» kreineinrnchen Z ZsL! nanl v. Spitz: lieber die im vorigen Jahre von Bebet hier ang führten fälle seien eingehende Erheonngen angestellt worden, welche ergeben haben, daß die Angaben lheils unrichtig. «Heils unzulässig :Z Berasirung der Vorlage, betreffend die Verlängerung o^s waren. Vielfach seien die Vorgesetzten durch Widersetzlichkeit schwer Zvuprovfforiiniis mit Nuniänicn und Spanien bis zum gereizt wurden: zu solchen Widersetzlichkeiten führen die iozialdeiiw 31. Dczemorr 1893. Abg. Dr. Brömel sircis): Tic Motive l kraiffchen Agitationen. — Gencrnlaudilcur Ittenbach bemerll, daß dreier Vorlugc gäben eine Gewähr dafür, daß die Regierung! von dem kaiserlichen Begnadigungsrecht im weilcslen Uunnnge trotz der Agitationen des Bandes der Landwirthe an der auch gemeinen Soldaten gegenüber überall da Gebrauch gemacht von ihr erirgBchlagenen wirtdickaftlichen Politik fcstlralre, werde, wo die Thal im Affekt begangen wurde Von den irr Grau- «Staatssekretär Freiherr v. Marschall erwidert ans eine Anfrage! de»z Vcrnrsiieilten dürste keiner mehr im Gcfängniß sein. — Abg. des Vorredners, daß Vorbesprechungen wegen Abschlusses eines Richter streif.): Sollen schiefe llrthcilc über das Militärgerichts änstrnlliw Miiid.'» ! veriabrrn >»>rniii>be» werden in »iir>>v m i» dnS >Zs!?„NiN^ Ng Handelsvertrags mit" P rtngal eingelrltet siie'n; hoffentlich würden die'elden zu eurem guten Ergebniß führen. — Die vorlgac wird cndgilng angenommen. Die dritte Berotbung des Elats wird rort- gesetzt. Bei dem Mililäretat theilt der preußische KriogSminister v. Kaltenborn das Ergebniß der Untersuchung über die hei der zweiten B«<rth»»g des Etats behaupteten Fälle von Svlbatcn- mißhaiidlnngen mit. Abg. Richter hatte den Brief der Muster eines verstorbenen Soldaten verlesen, wonach der Tod ihres Lohnes infolge von Mißhandlungen einaetreten sein soll. Die Obduktion habe aber als Tod sursacdc Brustrosc ergeben. An Blutstarz aus Obren und Nase bade der junge Mann schon vorher gelitten. Er Bodenluke aus eine Deichsel ge- , die er erlitten, seien aus ein paar Ohrfeigen durch einen Gefreiten ziirückzustihren. und cS sei fraglich, ob eS sich hier um Mißhandlungen durch einen Vorgr- ! setzten handele. Redner habe eine Reibe v Mäßigkeiten und diese Bekundung unerhörter antinationaler Ge sinnung waren wohl dazu angethan. ein tiefes Mißtrauen gegen die Firma Löwe zu rechts« tlgen. Eine grbleterlsche Pflicht wäre'letzten handele. Redner babe eine Reibe van fällen crngrfiiljrt. es kür den Glasen E.m.lick newesen NN, erklären das Uber welche znm Tbcst noch die Erhebungrn schwebten. Unrichtig «-««—- - - - -i. -kiS.., -SVM« argcstcllt, v. Soliich sei, als er am 2ff. März v. I. einen Reichstag selbst beschlossen worden sei, — Pm'önli die Militärverwaltung mit der Firma in Zukunft nichts mehr zu khun haben wolle. Mit vollem Reckte betonte der Äbg. Liebrr- mann von Sonnenberg: Hier im Parlament ist die Stelle, wo man die Reklame, die man ans Betreib»» der Nalionallrbrralen für die Firma Lölvc gemocht hat. zurücknebme» muß, und wo man erklären sollte, daß nran auf künftige Bestellungen bei dieser Firma Verzicht?. Graf Caprivi sah sich aber zu einer derartigen Erklärung keineswegs veranlaßt. Im Gegentbeil: indem er der Thätigkett der Löwe'schen Finna rin uneingeschränktes Lob crthetlkr. wieder holte er dir Reklame, die für dieselbe im Dezember v. I. irffcenirt worden war. Liebermann von Svnncnbcrg hat neues Material zur Beuriheikung der Firma Löw, dem preußlicken Kriegsminister m Aussicht acktellt und bebauptet. daß, wenn sich dieses Material oK zuverlässig Herausstellen sollte, man gezwungen sein werde, mit der Firma Lowe nicht» mehr zn ihun zn haben. Ader auch ohne neues Belastungsmaterial wäre bereit» hinreichend Grund vor- Mißhandlung eines Soldaten in banden gewesen, einen Armrrltrserantrn vom Schlage eines ' Isidor Lowe vom Haffe zn schütteln. Und noch weit mehr hätte man zur Beruhigung der vatktvtiichcn Gemüther veigrkagen. wem^ man sich zu dem offenkundigen Entschluß aufgrrafst hätte, daß die durch Bebel Militärverwaltung angesichts der üblen Erfahrungen, dir wieder- v. Lrvetzow holt in Deutschland und anderwänS mit Lieferungen von Juden den vom Vorredner man tig dargestcllt , . Gastbof in Chrenbreitenstein in Begleitung eines Kameraden vcr lassen hatte, auf der Brücke nach Koblenz von dem Kommis Wci »mnir. der schon wiederholt Händel mib Offizieren gesucht, provo- zirt worden. Leutnaist v Salisch stellte Weinicnrn zur Rede: dieser erhob seinen Stock, woraus der Offizier seinen T>-aen zog und den, Aeimann zwei Schläge ver'etztr, ohne ihn indeß zu verletzen. Da aus schlug Weimann mit dem Steck, und nun stack' v. Salisch Aeimann mit dem Degen in den Oberschenkel Wriniann starb bald nachher an Verblutung, weil sachgemäße Hilfe nicht beschafft werden konnte. Noch der gerichtlichen Feststellung liegt nur Körper Verletzung mit köstlichem Ausgange vor, während Bebel von einem Meuchelmord gesprochen hat, welche Behauptung gegenüber einem Offizier der deutsche» Armee er als erne verleumderische zuruck- > weise. «Große Unruhe links. Beifall rechts. Bebel rust: Frech heit !) Auf die Bebelffche Darstellung eines Falles angeblicher für die Ar semitische !>g .. ranksurt a. O- übergebend, sagt egSminister, bah die Tarstellnng unwahr lei: der betreff, ndc Mann sei schwer an einer mit Fieber verbundenen Grippe leidend in doS Lazaretb gebracht worden. Dir Darstellung dieieö Falles ällS eine Verleumdung. — Präsident des Hauses Verwahrung rin gegen - . ^ . auf ein Mitglied des Hauies zwei kleiner gemacht warben sind, ein für olle Mal auf die Mal gebrauchten Ausdruck Verleumdung. (Bewegung rechts.) — Mltwlikuna behufs Bewaffnung und Ausstattung unsere-, Abg. Bebet (Soz.): Nach dielen Worten des Prändentcn habe er Heere- verrichte. I keinen Anlaß, auf die beleidigenden Ausdrücke des Ministers zu- enthalie gleichfa legt im Interesse nr Bezug auf Be verfahren vermiede» werden, so sührc man das öffentliche Ver fahren ein. Das Begnadigungsrecht unterliege der Kritik des Hauses, insoweit es unter Verantwortlichkeit eines Ministers geübt werde. — Abg. Tr. v. Bar (frrff.Z bestätigt letzteres vom st>>als- wissenichaftlichen Standpunkte aus. — Abg. Licvermann von Sonnrnocra (Antiseni ) beansprucht für Ahlwardt dasselbe Recht, welches Bebel für sich beanspruche, und nimmt den Leutnant v. Salisch Bebel gegenüber in Schutz. Bebel würde in gleicher Lage ebenso gehandelt haben wie Salrich, Zwischen Ahlwardt und Bevel bestelle der Unterschied, daß Ahlwardt außerhalb des Hauses für seine Behauptungen einträte: würde Bebet dasselbe Ihn», dann würde er noch ganz anders wie Ahlwardt sn und so vieler Jrrthümer überführt werden. — Abg. Kuriert Soz.) hälr seine Behauptungen hi.isichtl.ch des zweierlei Maßes bei den mili tärischen Urtkicilcn aiffrecht. — Abg. Bebel rrwiedcrt dem Abg. von Licbernmnn. er habe aus seinen Ansichten nie ein Hehl ge macht und dcffür fünf Jahre seines Lebens im Gcfängniß zugebracht. Wenn Insubordinationen von Untergebenen ichwcr bestraft echk wie cs vom ^ . , ^ riönlich wirst Abg. Menzel lkon'.) infolge eines Zwischenrufs dem Abg Bebel biffch klevperi'chc Angriffe vvr. — Abg. Licbtnecht «Soz.) rn't ihm zu: Sie sind noch nicht einmal ein Buschklepper. Beide Abgeordnete werden zur Ordnung gernsen'. — Beim Reichsinvalideiffonds fragt Richter, was die Regierung auf die Behauptung Al'lwardt's zu tagen bade, daß nur die Machinationen der Böffeiiiudcir nach 18/1, eine höhere Dotirung des JiroalidensondS verlande« Hütten — Staatssekretär Frbr. v. Maltzahn: Wäre lene Behauptung Ahl wardt's richtig. >o würde die Schuld die verbündete» Regierungen und den Reichstag treffen: die Kommission des Reichstags hätte von solchen Machinationen naturgemäß erfahren muffen. Es war und zwar gleich in dem ersten Enlwni' des Fürsten überhaupt und von vornherein nur in Aussicht genommen, den Fonds so hoch zu bemessen, daß beim Verbrauch nicht nur die Zinsen, sondern auch das Kapital dcS Fonds bis zuur Tode des letzten Invaliden reichen müsse. Daß der Fond demgemäß hoch genug bemessen worden, gehe daraus hervor, daß jetzt noch IVO Millionen über den Bedarf irblig seien. Der Insinuation Ahlwardt - müsse er aus das Enffchiedensle widersprechen. — Abg. Ahlwardt: Es sei Thaiiache. daß damals solche Machinationen hinter den Coulissen gespieil hätten. Er bube Aktenstücke, darunter eins mit der Unlerschrist des finanzmlntsleis. welches nachwcffe daß die schlimmsten Dinge pcffsirt seien. Wenn cS sich darum bandle. Juden zu schützen, finden sich immer Leute, auch solche, die ihr eigenes Volk vrrrathcn, nm Vv» der großen Beute etwas »ir be-