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»dl NL: n . . nach gillndsich« Ä«väauna drrkjtmndlaaen für dw rtellung de- Ministeriums. ohne Rücksicht aui dir Schwiniakeit«, dre man demselben bereite. mit gleicher Ausdauer wir bisher die Geschäfte korttühren werde. Selbst wen» die Reaienrng zurück» ttrtr» wollte, könnte doch nicht die Minorität an'S Ruder gelangen. All- ollen Theile» Böhmens ward am Dienstag bedeutende» Steigen sülluntlicker Flüsse und Büche gemeldet. I» Prag traten in vielen Gassen die Kanäle au», mehrere Gassen sind bereits über schwemmt. Aus der Kleinseite ist daS Wasser in niedrere Häuser ge drungen. Im gaiuen Juuudativusgebiete sind Hilfskomitees unter der periörllicheu Mitwirkung des Statthalters und des PoUzeidirek- tor» in voller Lhütigkeit. Der Errheyog Karl Ludwig ist au den Masern erkrankt, dir Krankbeitserschemunge» »eigen sich in mäßiaem Grade. Bor dem KonkurS-Komissär Dr. Franz in Wien fand beim k. k. Landesgrricht die Gläubigertaglahrt mi Konkurse Npsilauti statt. e Forderungen anuieldekrn. Als die illlren käst lauter Orientalen. nttinlich: chemiaten Forderung von 384.000 st.. .Hermann Hescheles mit 840,000 fl.. Alexander Siecht mit 1480Ö0 fl . Rachel Anbauch mit 180,OM fl., Anton Trenkler n. Sohn mit 1« 5,<XlO fl.. senirr Simon Holstein Mil 85,000 fl.. Milz' Pollak mit 53.000 st., Heinrich Kusster mit 45,OM sl., Jakob Forst mit 81,OM fl., Levvvld Großmann mit 30.000 fl.. Dr. Meiiels niit 27,845 fl.. Wilhelm Stein mit M.000 st , die übrigen Forderungen variiren zivischen 4000 und 12.000 fl. Als letzt« Gläubiger meldete Dr. v. Sommaruga in Vertretung der Sina'lchrii Erbe», und zwar Aiiustasia Gräfin Wimpffen. der Söhne der Fürstin Emanuel und Theodor Ppsilanti, der Prinzeisin Hohenlohe u. A„ eine Forderung von 230,488 fl. 25 kr. an. Die Gesainintsunime der heute ange- meldcleii Fviderungkii beträgt l,054,328 st. 25 tr. Die Gläubiger Marcus Spider, Leopold Äroßnianu und Alexander Recht meldeten Protest an gegen die Giltigkeit der Bescheinigung der augemeldrtcn Forderungen der Sina'schen Erben. Zum definitiven Konkiildmasse- Vnwalt« wurde Tr Brichta gewählt. Bei de» Glüubigettagsalirt Bvstlanti erhob der Konlurskoinmissär Einsprache gegen die Wahl des Hermann Heicheles zum Gläubigerausschuß, weil gegen ihn die Untersuchung wegen Wuchers schwebend sei Ungarn. Alls dein Secirtisch der Todlenkamnier desNoclius- spitals in Budapest lag au, Sonnabend eines der schönste» Mädchen, welches die heurigen Bälle »utgetnacht hat, die Tochter eines hoch gestellten Bahnbeamten, Irma Szercsenyi. Das ichöne Madclien bat Dienstag einen Selbstmord verübt aus Verzweiflung über Ver hältnisse, die wir hier nicht berühren wollen. ES sei nur io viel gesagt, daß die Arme viel, sehr viel gelitten, bis sie den Entichlus! gesagt, lieber zu sterben, als sich zu ergeben. Tic Eltern, dir ivvbl nicht bedacht, daß eS io weit kommen werde, boten Alles auf, um den Todesfall als no»ual erscheine» zu lassen Ter Hausarzt stellte bas Zcugniß aus, bah Irma am Herzschläge plötzlich verstorben sei Er sagte cim Ende >ucbls Unwabres, denn sie starb saktisch n» ge brochenem Herzen ! Ter Todtenbeschauer bestätigte diese Todesursache, und JrmaS Leiche wurde, i» ihre schönsten Kleider gesteckt und .zivischen Blume» gebettet, ans die Bahre gelegt. Am Mittwoch rollte die Beerdigung vor sich gehen. Ta erschien »m Abend ein Polizeibeamt« bei de» Eltern und wies die Ordre des Ober-Stadt- bauvlmcwneS vor, drtgrmäß die Leiche odducirt werden müsse. Eme anonyme Anzeige war an die Polizei gelangt, in welcher der Selbstmord deS Mädchens milgetheilt winde. Der Polizeibeamte liest die Leiche von einem scnier Untergebenen clus dein Sarge lieben, entkleiden und mittelst Tmgkocbes nach der Todtetikainmer des RoebuS'pitals tragen. Toitnrcstcig begann Dr. Ajiay dicL«ck>c in Anwesenheit der Polizeiärzie und S lud »enden zu seeiren. Dü erschien derselbe Polileibeanite und liest dle Obduction snsveudiren, da, lvte er angab, der Verdacht Vortag, da« ein Verbrechen mit im Spiele sei. An der Leiche wäreü nämlich kleinere Eontusiviien und Hautabschürfungen wahrnehmbar, infolge deren die gerichtliche Ob duktion angeoronet wurde. Dieselbe fand Eonnadentz mit Aus- sichlust aller nicht amtlichen Periouen statt. Das Resultat war: Todesursache Vergiftung durrh PhoSphor: aller Wahrscheinlichkeit nacy: Selbstmord. --- Gegen dir Aerzte wird nun die Untersuchung cingelcitet Frankreich. Der iü der Geschichte der Kriegsschule von St. Cttr noch nicht dageweicne Fall hat sich ereignet, daß über die Hälfte der Zöglinge bei dem Koinmandgnten mn die Erlaubnis; ein- l.uü. die Fnttenzcit nach den Satzungen der kaihölücheu Kirche, d. h. durch EiithaltuNg vo» Fleischspeisen am Freitag, verbringen zu dürfen. Eine vielfach bemerkte Thaliache tritt in Paris und i» ganz Frankreich immer schärfer hervor, daß je mehr die Arbeiterbevölko- ning und deren Pertceter im Parlamente und de» Gemrinderäthen gegen die kcttbolischr Religion und die Geistlichkeit toben «nd wüthen, ' der höheren : R, — »»«ltuG«»». tzstt» » - am Lohn. eitseinffelluaa besteh«, als dle Männer. — In Palnrret« war Sonnabend Zahltag. Rur 40 von 207 Arbeitern erhoben ihre« n. Sie lassen ihr Geld flehen und gebe» sich der Hoffnung ^ - Gesellschaft eichlich die licht alle Verbindung Mit der st da- der beste Beweis, wie reich adge- Unter- uy, bin. daß ko noch nr brochrn ist. ES ist stützungen stieße». Italien. Während von den verschiedensten Seiten Anstren gungen gemacht werden, die Spielhölle in Montecarlo zur Ein stellung ihrer gemrinschädlichen Thüsigkeit zu zwinge», giebt die Aktirngeiellichgsl, welche das dortige SviclbauS exploitirt. ganz un- enirt in London n«e Aktien im Betrage von 1,200,000 Litt. L-t,000,000 Mk.) in Stücken L SO Lstr. (1200 Mk.) auS. In den ieklam--» für viele .Eoussion" wttd daraus hlngewieieu, daß dir Gesellschaft seit 14 Jahren 2.074,060 Lstr. (41,481,600 Btt - an Dividenden vcrtheilt hat. Nach Abzug der riesigen Unkosten nnd Tantismen sind hiernach dem Publikum lährlich ca. 3,000,OM Mk. abgenommen worbe». Der effektive Gewinn dürste mehr alS das Doppelte betragen. Gegenüber den verlockenden Anpreisungen des „Prospektus" Muß daran erinnert werden, daß den Spielhäusern >M deuIschen Neiche dntch das ZteichSgejetz von 1867 mit einem Schlage ein Ende bereiter wurde, und das; den Aktionären litt den Verlust ihrer Konzession keinerlei Entschädigung gewährt wurde. Wen» die Monaco umgeben»« Staaten Ernst machen, kann das Schicksal der letzten europäischen Spielhölle ebenso rasch entschieden werden, wir dasjenige ihrer deutschen Vorgängerinnen. Stetgie«. Die Stteithewegung der Äruhrnarbeiter m den in der Umgebung der Stadt Lüttich bcsiiidlichcii Grubeiirevieren hat weiter uni sich gegriffen. Zur Verhütung von Unordnungen ist eine Verstärkung der Truppen angeordiiet: die Ankunft von weiteren 500 Bla»» ist cingekündigt. In der Stadt selbst herrscht Ruhe. Unter den Arbeitern der Kohlengrube in Aiocs ist em partieller Streik ausgebrochrn. In Ans ist die Arbeit Ihcilweise wieder aus genommen worden. Gngkaiid. Unter dem Vorsitz des Lvrdmayors findet am 30. d. M. in Guildhall ein Meeting der Eilywähler statt, uni einen Pivtest gegen die Herstellung enies SonderparlamcnlS in Dublin zu erlassen. London. Man gelangt nun zu einer Uebersichi über das Budget 1885/86. Wahrend deS b'tzien Monats hat sich der Betrag der Einkommensteuer wöchentlich verringert. Das ist sehr entninthi- ac»d, zumal der Niedergang bei anderen Einnahmequellen ebenso sichtbar ist. Deshalb ist iür den Augenblick keine Möglichteit Vor hände». daß das geplante Budget voll erfüllt werden kann. Die Veranschlagung betrug 250,c>00 Lstr. weniger als die Eiiinalnnen von 1884—85 und das bis zu diesem Tage fällige Manguo im Ver gleich mit dem Vorlahre beträgt bereits 1,139.000 Litt. Was die Zölle anbclangt, io war die Verringerung der daraus erwachsenden Einnahmen aui 321.000 Lstr. festgesetzt; aber sic hat bereits 416,000 Lstr. überschritten. Das Departement der Post hat den besten Zu schuß geliefert, indem bereits ein Plus von 230.000 Lstr gegen das Rectinungsjahr 1884- 85 konstatirt werden kann und man im Finanzministerium nur auf einen Zuschuß von 95,OM Lstr. rechnete. Die Tetegraphcngebühren werden ebenfalls ihren abgeschätzten Ge- wmnaittheil übersteigen und auch die Grundsteuer zeigt nur ein Minus von 20,000 Litt, gegenüber den Ausoderungeii des Budgets. Die verschiedenen kleineren Abgaben waren mit 100,000 Lstr. mehr als im Vorjahr eingetragen, so daß das Defizit von 800,000 Lstr ohne Schwierigkeit nicht überschritten werden wird. Jedoch hängt das noch von der Höhe der „SavingS" ab. welche verausgabt werden, zllgcmeüi an, daß o doldes Lächeln in Tönen sendet wann betrübte Gcmüth. Wie ei» herrlicher Len, 4« l»S. Mn 1886 ^ >nne Sonnenstrahlen u, do-- Wie rin herrlicher Lrnztag mit all' seiner Wonne, seinem Hoffe» und Sehnen, seiner Liebeslnst und der Wchinniii über vergängliches Glück des Daseins war Mvzart's Leben w - Schaffe». Der Wiederlchcin solchen Lenzes ist uns iu »ein n unvergängliche» Werke» geblieben, ewig freudenvoll, immer gl 5 beseligend. Wer hörte je seine Juvitrr-Si:oo»ie ohne beglücken; Empfindungen? Auch diesmal, wie schon früher, setzle die Kap,', ihre volle Kraft und ganze Liebe sür das schöne Werk ecu u» solgte ihrem Dirigenten stets mit löblicher Aufmerksamkeit Ta-.- Gelingen entsprach säst durchweg höheren Anforderungen, wenn auch noch mehr Klangreiuheit und Feinheit bei einzelnen Stellen der Blasinstrumente zu wünschen blieben. Der erste Satz und das Menuett» entzückten am meisten. Reichhaltig war das Konzert a» solistischen Darbietungen, Ein Konzert für Flöte und Harle, m welchem sich die Herren Schirmer und Lang bören ließen und vereinigten, gewährte viel Freude an süßem Wohlktang und mclo diöie» Einzelheiten, ist aber viel zu lang, um dauernd fesseln zu können. Die beiden Solisten legten vollen Eifer an den Tag. ließen es selten an Präzision fehlen und fanden verdiente Ami l kcmiunq, Größere Virtuosität ist Herrn Konzertmeister Hein, w.! ich« später in dem Violinkonzerte cxeeUllte, eigen. Namentlich d e beide» letzten Sätze deS Werkes wurde» vorzüglich wiedergegeden Jni ersten Satze stößtc der Vortrag der Eadenz am meisten Rei'peti vor der Technik des Künstlers ein. Sem zarter und seelenvvllcr Ton war der Eigenart der Komposition Veltens angemessen. In dem jungen Waldhoriiiste» Heim Hain, dessen irischer Vortrag leo Walbhvrn-KonzerlkS Allen gefiel, lernten wir einen wohlgevstdetei!. vielveriprcchcnde» Vertreter ieii'.cS Jnstmmenlcs kennen. Unin deii übrigen Programinstncke» seien noch die Fragmente aus dei „Zaubecslötc" und die Onoertnre zn „Fignro's Hochzeit." denen wärmster Applaus folgte, hcrvvrgeholien. V. S. fl Das Requie in von Fe l ix D ra es eke, welches niocgen in der Neustädte«, Dccikön>ask>cche aufgesiihrt wird, gehört zn deii hervoriagendslen Kircheinnusilwerken der Neuzeit. Wie die andenen „Rraniem" ist auch dieses in 5 Abschnitte, denen in der katholinhen Messe entsprechend, eingeiheilt. Knneliw mit Osunmr und Leueäietu (Nr. 4) hgt gleichlanlenden Text wie Nc. 4 der Messe, -Xssnrw I>-> <9tr. 5) einen »nr wenig davon abweichenden. Nr. 1 beginnt mu einem Gebet sür die Ruhe der Todlen (Konuiem aetern-rm n we-ram einige Psalmworte <'l'e rlocet Ilvmnu«) iolgcn, Nr. 3. OFegy, be ginnt mit der Anruiung Ehristi. deS Vermittlers, und einer Be rlisuug ans den Abraham verheißenen Segen. Dann svlgl da Opiergelübde (llo^Uas «t preces). Die Theile Nr, l, 3, 4 und 5 tragen ritualen Eharakter und stehen textlich cm Gegensätze ,u Nr. 2, einein großartigen Gedichte, worin das Weltgericht ge schildert wird (vic>8 inre). — Abweichend von den meisten Requiem Komponisten hat Draeseke diesen Hauptthcil (vies iwe) nn Stble streng von den anderen, ritual gefärbten Abschnitten unterschiedm und zwar durch dramatische Äucarbeitung desselben, Tc» e>sie Theil (in H-moII) beginnt niit einer sich fünfmal wiede.holendeu snnsaktigen Vaßfigur, aut welcher sich nach und nach die l Sol > stinnnen auibane». Bei der Stelle „et lux Perpetua" lull der Chor ein, welcher diese Worte in geheümiißvoll-seicrlicher Weise be leuchtet, Nach eincni Intermezzo der Solostimmen fll'e cke.-k tritt die erwähnte Baßstgur (basso coviinue») wieder a;,- und wird in einem kurzen Fugato weitergesührt, zu einem über raschenden Fortissimo gesteigert, nach welchem „lux xorpetua ' , . , wieder auflcnchtet und der Satz endet. Ten zweiten Haupsiäd BtaN nimmt allgemein an, daß oieielbe» sehr hoch sein werden und füllt eine große Doppelsiicze, deren erstes Thema das elet!-ew", das aktuelle Defizit ans 2,88«i,000 Litt, bringen werden. Dciß Bud-, deren »weites das „Eüri^to «leirou" bildet. Ter zweite Theil. Oiss get würde viel besser ansgekommen fern, wenn die Lage des Handels > iws (Schilderung des Weltgerichts) war in Mvzart's Requiem in eine einigermaßen günstigere wäre. Der Läus der politischen Ewig-«6 Abschnitte eiiigrtheilt. Draeseke bat denselben in 4 Abschnitte Niste ist icder Ausdehnung des Handels nngnnstig gewesen, die wieder i zerlegt: Lies iras (Prestv, in V-Moli), Tuba mirum (L-ckur), L^eor- äuigenommene utid wieder nicht gelöste orientalische Frage, die - cinro (I)-moII) und Trnmimosg (Larghetto, D-moll). Zuerst ertönen Kriege in Asien, die Unzuverlässigkeiten i» Afrika, die ganzen schwan- Horntufe. die sich Mehrfach wiederholen. Ein wildes Fugato drängt kenden Koloniatzustäude, die unleugbare Disposition des Parlaments, ohne Abschlriß in das so'—"— "" bestehende Konlrakte ohne Gnmd unizustoßen und der vollkommene Mangel, die administrativen Bedürfnisse z» reipektiren. dir irische s Krisis und die sozialistischen Wühlereien sind vollkommen genü gende Gründe, um jede industrielle und kommerzielle Operation zu , hindern und ist. wie die Sachen jetzt liegen, wenig Aussicht vor- k Hände», daß eS im Rechnungsjahr 1886- 87 beff-r sein wird. ? Tie Artikel der „Nordd. Allg. Ztg." und der „Köln. Ztg." überdies ^ "'cnchcs drohende Gesichr sür Deutschland, welche cm Auflebcn nie äugend lände ihn- religiöse» Gefühle nn de» Tag legt. Seit der Resraurationszeit sind z. B. auch die Kirchen von der Männerwelt Nicht so stark besucht morden als letzt. Die Rechte der Lepulirtenkntmner hat beschlossen. sür die Budget-Kommission kri»e Kandidaten auszuslellen, sie w rd vielmehr heule eine öffentlich« Erklärung an die Dteuerzabter erlaffen. Pari s. Die Finanzwelt und die Pariser Gesellschaft ist durch einen Vorfall in große Aufregung verletzt. Der Baron Raymond de ta Seilliere, Inhaber des Bankhauses Demacdy R. F. Seiltiere u, Eo. ist unter Euratrl gestellt worden, denn er hat in zehn Jahren nicht weniger als 15 Will. Francs verausgabt. Dieie Maßregel hat natürlich zu allerlei Koninientaren Peraniassung gegeben, zumal die Aktiva noch immer die Passiva überschritten. Dank der Inter vention des Baro» de la Seilliere, dessen Vater bereits Vorstand der Bank von Frankreich war, ist dos Haus Demachy Seilliere und Eo. der Vermittler wichtiger Geschäfte zwischen Privaten und deni Staate gewesen nnd hatte auch selbst Lieferungen sür den Staat übernommen, z. B. das Tucb ttir die Soldaten der französischen Armee, wozu das genannte Bankhaus eine eigene Fabrik in Picrre- vont gründete. Nun soll es sich heransgestellt haben, daß in dieier Fabrik auch »och für andere Staaten, vorncbmlich Deutschland. Waaren geliefert wurden nnd hat sich der Chef des Hauies Te- machn, Seilliere und Co. in der Affairc der türkischen Tabake, die für 550 emsttirt und für 400 unverkäuflich waren, mit dem Berli ner Bankier Blcichröder verbünde», welcher Bismarck gerakhen haben soll, 1871 von Frankreich die 5 Milliarde» zn verlailacn. Eine solche „unpatnotische Verdindnng" bat die Familie La Seilliere alS genügenden Beweis sür die Unzurechnnngsrädigkeit eines ihrer hervorragendsten Mitglieder anerkannt, woraus sie nun ein Reklame- kapitat iür ihren Deutschenhaß schlagen tan». — Der Oberst Bange. Direktor deS Etablissements i» Cail, und Sadoinc, Direktor der Ge sellschaft in Eocherill, haben im ,/Figaro" rin Schreiben an Herrn Idrnpv in Essen gerichtet, in deni sie erklären, daß die Experimente in Rumänien und Serbien die Ueberlegenbeit ihrer Geschütze über die deutschen Waffen gezeigt habe». ivaS Krupp bestritt, und fordern sic denselben nun öffentlich zu einem Turnier aus. ES sollen Ver suche mit französischen Geschützen, System Bange, solche» nach dem System Sadoine und Krupp'schen zu einer internationale» Artillerie- Osflziers-Kominission gemacht werben, die ihren Bericht veröffent lichen dürflc. Das Terrain zu diesem Wettsch«eßcn sollte in einem neutralen Lande gemeinsam gewählt werden. Bis ,etzt hat Herr Krupp aber noch keine Erwiederung erlassen, was die Franzosen zu seinen Ungunst« in bekannter Gehässigkeit ausleae», indem sic ihn der Feigheit beschuldigen. — Ans Marseille wird ein furchtbares Verbrechen gemeldet. Ein italienischer Arbeiter Salva Bella, der seine Ettern bei sich wohnen hatte, mordete mittelst einer Hacke seine Mutter, weil dieselbe sich weigerte, ihm eine größere Geldsumme Heruris zugeben. Nachdem er die vernichte Thal veaaimen, schleppte er die Leiche in den Keller, den er venchlvß, wusch sicl^ wechselte die Wäsche und Kleider, machte von den übrigen Lachen ein Bündel, das er mit dem Geld, welches er vorfand, an sich nahm und »ach dem Holen güia. Von da an ist aber seine Spur verloren. Ein von einem tollen Wolf gebissener, in Professor Pasteurs Behandlung befindlicher 8!»sie ist trotz der Impfung unter abge- lchwächten TollwlithSiynivtvmen verstorben. Diese Ausnahme von den 500 günstig verlaufenen Fällen bestätigt eher die Richtigkeit der Paslenr'ichen Methode. alS daß sie dieirlbe entkräftete. Ter Streik in Dccazeville bat seltsame Formen angenommen. Die am Sonnabend von dem Maire an die Bergleute vertheilten Unterstützungen variirten zwischen einem und zwei Francs. Im Ganzen wurden ca. 1000 Frcs. auSaegeben. Unter denen, die in den Mairie Saal stürzten, um ihre Quote in Empfang zn nehmen, warm verschiedene Grundbesitzer, die sich in keinerlei Nothlage be finden. Die Brrihriluiig von Viktiialicn findet täglich statt. — Im Eombcs spielte sich eine cigenthümlichr Szene ab. Einer von den feiernden Arbeitern verlangte von dc-m OrtSgcistlichen Geld »ür seine Kameraden. Der Geistliche weigerte sich und erklärte, er werde persönlich die vedüritigen Personen auf>ucheii. Als Repressalie ver boten die Streikenden ihren Frauen, Stühle in der Kirche zu nehmen, sür welche eme kleine Gebühr entrichtet wird. Sämmtliche Frauen standen während des GollesdieinteS. Es stellt sich über haupt üiuiier mehr heraus, daß die Frauen hartnäckiger auf der nismns in Frankreich zur Folge haben könnte, veranlaßte die „Times", sich in wegwerfendster Weise über die deutsche Presse zu äußern. — Mehrere Tausend Personen wohnten dem Fovtballmatch, der in Kenningwn Oval nbgehalten wurde, bei. Dieses Wettsvicl war zum Best« des Londoner Mansionhouie-UnterstützuiigssondS arran- girt und befanden sich nnler den Theilnehmeni der Prinz von Wales. Ter Sieg war zu Gunsten der Londoner Gesellschaft, die somit die Schotte» nnd Wallner schlug. Die siegreichen Spieler wurden bekränzt und ini Triumphe herumgeführt. — Ter Jahres bericht der Nettungsgesellsckasl von Großbritannien meldet, daß im letzten Jahre 35 neue Rettungsboote an den verschiedenen Statio nen der englischen Küste errichtet sind. Es giebt lest 90 Stationen i» Großbritannien. Im letzten Jahre ist das Leben von 575 Per sonen. 205 Stück Bieh, sowie 24 Schiffe gerettet worden. Zum Ehrenvrasident wurde der Marquis oi Nipon, früher Vicekönig von Indien, gewählt. — Tie Königin Viktoria ist wieder m London znm Beinch der Herzogin von Connauaht eingetwffe». Diesmal war sie Souverän», vom Prinzen von Wales, dem Priuzlich Bcrlten- berg'schen Paar, den Prinzessinnen Christian und Louise, der Gräfin Erbach-Schönberg. Schwester des Prinzen Battenberg und der Prinzessin Friederike von Hannover begleitet. Am Mittwoch wird ein „Drawingrovm" im Buckingbampalnsr abgehallen. zn dem an j 3000 Personen angemeldet sind. Tie Polizei hat die umiassendfleii Vorbereitungen getroffen, den Eintritt Unbefugter zu verhindern und jede Demonstration deS Volkes zn verhüten. — Zu dem kö niglichen Kollege der Aerztc und Chirurgen in London wird die Königin persönlich den Grundstein legen. Wie man sieht, tritt I. Maiellät aümälig aus ihrer Zurückgezogenheit heraus. — Der derttlchr Botschafter Gras Hatzfeld! gab ans Anlaß deS Geburtstages des deutschen Kaisers in den seitlich dekorirtenRäume» desLvtschastcr- hotels ein Diner von einigen 20 Gedecken, bei dem die hervor ragendsten Mitglieder der deutschen Kolonie anwesend waren. Gras Hatzfeldt brachte den ersten Toast auf den Kaiser, Baron v. Bunsen den zweiten ans die Königin von England aus. In Plymouth stürzte ein im Umbau befindliches Gebäude ein, in weichem sich ein großes Modewaarengeschäst befindet. Das ohne Abschluß in das folgende ,.25,ba mirrun" hinein. Charakte ristisch ist darin eine cigenthümlichr Fanfare mit 3 Einsätzen, welche die Wirkung der mehrseitig hervorklingenden Tubancke hervorbringen soll. Chor und Solisten illnstriren abwechselnd die Tertworte. „liveorclsrn" ist elegisch gehalten und stellt sich musikalisch als freie kanonische Arbeit dar. Sehr zart ist der Passus „gut Llarinm crb- soleistt". Nach dem kurzen Uoirluürtis betont der Komponist das .folgende „Vven ms", bei welchem dieFan'are wieder aus'sZar!e'!e cs Orlen- anllingt. Der Schlußsatz. t,»erimo?a (Larghetto. U-mo>I- tru: palhetijch mit lühncn Modulationen ans nnd schließt mit einem mächliaen, langsam verhallenden O-äur-Accorde. — Ter 3. tzanpt- theil, Domino Ov8u (ll-moll) wird mit einem figurirtr» Satze des Chores eröffnet, zu welchem als fünfte Stimme der Choral „Jeins, meine Zuversicht , von Blechinstrumenten mäßig stark vorgctragen, hinznttltt. Sieghaft bricht später ein glänzendes Fugato in I1-ckur herein (»eck Nip-nlier Sanetns Llicüasl). dos uirmcrklich in die große Fuge „gliirm olim Jbiabrrv" überleitet. Dazu ertönt der Choral korttrsinr« (Posaunen nnd Trompeten) in 3 Abschnitten. Nach einer Ueberlritung folgt das UoMius (Opsergelübde), ein zarter Mittelsah (lö-ckur). vom Chor begonnen nnd beschlossen, während dir Mittr mit reichen Modulationen den Solostimmen zugetheilt ist. Aus einem großen Otflelpnnkt (25 Takte) baut sich in verkürzter Form die Fuge wieder ans. Eine Wiederholung des Choräle-, vom Cbvrc ge sungen, schließt den 3. Theil, der als dynamischer Höhepunkt des Wer tes u gelten hat. Den 4. Tyetl (llanetu») eröffnet ein sanft anichivelleiidcr anzc ans iungen Tamen bestehende GeschättSversonal wurde ber itt let. Mcbrere Perjoncn wurden gelödtet, viele schwer verletzt. Rußland. Die nach der ,Thorner Ostd. Ztg." in Grenz gebieten vorgenommenen Answrnuugen betreffen nur diejenigen Ausländer, welche keine» Paß haben und noch nicht ein Jahr in Rußland wohne», lieber Diejenigen, welche sich bereits länger dort ohne Paß aushalten, soll Bericht a» die Gouvcnieurs erstattet werden, behufs weiterer Maßnahmen. Dies ist nur eine strengere Aus führung der vreußisch'mssischcn Konvention von 1872 Amerika. Ter Verkehr der Gütcrzüge aus der KaiisaS-Eisen- babir ist noch immer suspmdirt. Die Bahndepols sind polizeilich besetzt. die Atullltton. rr Wallner ist »ach seinem erfolgreichen Gastspiele ans he» drei Jahre mit zehn, elf resp. zwölf Tausend Mark .«halt engagirt worden. Es ist dies ein überaus hohes Ge bot. aber die Kgl. Gcneraldirektio» bat dasselbe i» der Erwägung acthan, daß das Kgl. Institut bis zum event. Antritt deS Herrn Grüner aus Hannover für das kommende Jahr eine Aushilfe braucht, hat sich aber auch die Kündigung nach einem Jahre Vor behalt«. fl Im Residenztbester geht beute der „Zigeunerbarou" schon zum 16- Male, zum Benefiz des Herrn Cornclli, welcher sich als Barinkay die volle Gunst deS Publikums erwarb, in Szene. Wir wünickrn dem tüchtigen 'Länger dazu besten Erfolg. X fl G>» Mozart-Konzert — das war ein recht glücklicher Gedanke des Herrn Kapellmeisters M. Zimmermann! Noch nie sah man an einem Wochentage den große»Saal bei einem Sinlouie- Konzerte der Gewerbehauskaprlle so »eich gestillt, als vorgestern. Aber auch in künstlerischer Hinsicht mußte der Erfolg des Abends Jeden, der dieZimmcnnaiiii'sche» Kvnzerie häufiger betucht, durchaus erfreuen. Eine Huldigung für de» GemuS Mozarl's. de» uurver- sellneo und geliebtesten deutsch« Meister, konnte nicht anders als wärmsten Anklcmg finden, gerade in jetziger Zeit. Habe» doch die krankhaften AuSwiichie des Waaner-Kultu- bei sehr vielen Musik freunden. auch bei ernsten Verehrer» deS Bayreuth« Meisters, eine natürliche Lteaktion odn doch einen Gegensatz zur Uebers^annnn, ' in der Ultra-Wagnerianer derbe,geführt. Da kommt Mozart hochwill komm«. Seme Schönheitslüke crauickt i« innerster Seele, sei -Qonweten-Dreiklang, a»S welchem die Cl>orstnnmen hervorzriquellen scheinen. Nach einer Pauk tritt das „klont sunt coolt" frappant hervor und führt bald zum Osann» (L-ck»r) über, daß glänzend entfaltet und als Fuge behandelt ist. Im folgenden Leueckictiis (O-cknr) tritt der Chor mir wenig crn's Licht, während die Solo stimmen sehr ausgiebig sich entfalten. Die wiederholte Osauna-Fuge schließt den 4. Theil ab. Jxnus Lei (5. Theil, in U-moll) beginnt in düsterer Färbung. Dem Chore ist eine charakteristische Violin- bkgleitung gegeben. Das dreimal vom Chore gesiingcnc „/igmis I)si, cjui toili» poeesta muncki" wird dreimal von den Solisten a('ge löst ; letztere singen: „ckvinr eis reguiom" in Känonsorm (Miininig). Das hinzntretendc „sempitornani" ist mysteriös charaktcrisirt. Tann tritt das „lux peipetua", ähnlich wie zn Anfang behandelt, hervor und verhallt nach einigen Steigerungen. Eine einfache verklärende Fuge erbebt sich kurz vor dem Schluß znm Fortissimo und endet init einem machtvollen Trugschluß. Nach einem kurzen Piano folgt der a» die Todesfcbaucr nnd die Grabesstille mahnende Schluß des Werkes. — Tas Requiem von Draeseke (nn Truck bei Kistner in Leipzig «schienen) wurde 1881 zuerst in Dresden von der Dreyßig'schen Singakademie, 1883 vom Riedcl'schcn Verein in Leipzig und vom Riihl nben Gesangverein in Frankfurt, zuletzt in Buenos Ayres anfgeitthrt. fl Das sür nächsten Sonnabend angesetzte Konzert der Iran Ballard-Dittmarsch ist wegen Erkrankung einer jungen Sängerin verschoben worden nnd wirb «st am 10. April statisinden. fl Für das Kgl. K on ie r v a t or i »in in Leipzig sind Herr und Frau Schimon aus München als neue Lehrkräfte für den Sologesang gewonnen worden. > fl Friedrich Hanse hat die Berlobung l.-iuer einzigen Tochter aus erster Ehe, Frl. Frida Haase, mit dem Premierleutnant Herrn Ernst Adam» angezeigt. fl Frau Marcel la Sem brich ist von ihr« großen, höchst «iolgreichen russischen Konzcitreise wieder nach Dresden zurück- gekehrt. Die ausgezeichnete Sängerin wird ihre nun cingetretene freie Zeit dazu benutzen, ein früher gegebenes Versprechen einzulö sen : zum Besten der Filieiikolonien wird sie am Mittwoch, den 31. d., nn Gewerbehanle ein Konzert geben. Die vielen Verehrer chres herrlichen Talentes werden sicherlich diese Gelegenheit, Frau Sembrich wieder einmal höre» nnd bewundern zu können, nicht unbenutzt bo>übergehen lassen. fl J»i Vesiäg von L. Hofsartb (Tieöden) ist kürzlich die schon öfters mit grobem Erlolg aufgesiihrleOraelkompositioii „Ostern" vo» C. Arm. Fischer tiich'ene». Ist schon d« erste Satz wirkunasboü und trefflich ausgestatlei. io übertrifst ihn noch an muslkalicher Schönheit das Adagio cMittelsab)„Chrisius am Kreuz". Noch bedeutungsvoller und reichhaltig«, im tnnstreichcn Aufbau bewundenliigSwüldig, ist das Finale, in welchem „Wachet aus, ruft uns die Stimme" mit Posaunen einen wahrhaft überwältigenden Eindruck manch Unter dr» modernen Orgelwerken nimmt „Ostern" «ne sehr hervorragende Stellimg ein und sollte auch von Orgel- künstlern für Aufführungen in d« Osterseiertagen bevorzugt lverdeu. In Schottland hatte man vor Kurzem dos merkwürdige . . viel eines brennenden Flusses. An ein« bestimmten Stelle des Clide bemerkte man schon seit längerer Zeit aiifsteinende Dämpfe. Ein Fischer wart em brennendes Zündholz in dasWasl« und sofort erhob sich eine hohe Flamme über demselben, welche längere Zeit und ans weite Strecken sichtbar wurde. Man «klärt die Erscheinung aus einer Entwickelung von Gasen, da nnler dem Flusse Kohlenlager durchziehen. Fortsetzung de« ..Vermisekiten" Seite r»