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Dresdner Nachrichten : 25.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860325
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-25
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.03.1886
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Nacht-Tele«r«««e vom St. M»>» über d«n Wasserstand und Eisgang der Elbe. «,» »r, »»»««lch» E.«»>.«»» , ,n »»ert«I» Mel« II «ft Soll „«»>»»«. ««,,«,! «»„»»»».«»««. »»er Null. I« Uhr «»»». «0 «m. üdrr Null. N°« im l«i«. samrn ftirlor». , re » dr»: 1t »hr A»d». «d »m. Uder Null. lB»r«»»I>«t»» »ächlirr Wnssersian» i:>0 am. Uder NnU Tonnc.s:«,, 5 Uhr Morgen«.» Tagrökatt für Politik, -ilerltll-ii. SesW»«Ltk Mrs-nkm-l. KMM«. skaselurnberß 2. kadi-IItutloo von Lard- rraarea unä KtrvI». t « « vl> en von äen l'oin- ston bi« ru äen oräinLr- stbn Artikeln. H o»ll»»t«r Lrvt«, in > «ilvnntar vnrrUnNcli. r üiuäität. 8 Vs»«bt«8ta N»rb«,r D Kf W Sonvli«i»»r, L ?lck bllc 4, Z NW' * — ftoviilein r», 8 ft» siküft »Ir »voll u> >/,- unä >/«-I^nnä-?»oIr»t«ll W ^ k. 8sv1l8<k Uliiv,8ostl0888tr.5 » N EN ovlSll H»BB-IlI,I»«»Bl-Li«»k>eI>Slkfl. » « von rr«I. l. Luerdnell >. V., Kp«el»I. L. »»uptxellvb. 8 « vB«««I«n,HVaIpi«n>»aiiA«tr. St» N A ompk. >sS«>I,«.» <->»> «!. io veis». crdmo, 8 8 dron^eeolilfsrd. veltt kilst-Ouip.otc. v. 8 dl» 1VÜ »ltc. « 5ln->»rv«nä. prompt. Nsstsr rn ii»r»I>r«« rt«n vrsi»«n. » A empsivblt in xrosstor t^usivlilll «vbr billix unä scbön äus « von v- K Ul-ttntt. Xx!. Hotiief., Z 8 1», psrt. u. I. I2t., Eingang un äor Lkausr. 8 v S8vdLtt8- u. Vovtodl >» » oixanss kobritcat, als: Unoptlpltel,«»', X«»'»»»»«». 0»»"e»'ZüeI>eP, U Hr»»«,»«*,, De»plrI»ilPl>« r <1, »»«T» KVU «DVlRLlv, D unä IVir vcrvsnäen filr l,'oatvl>i>eber äiv It>e-4en, IVllnilrntrerste. 21 d un«I Nr. 84. 31. lahr-an-. Aufla-t: 42,000-r^l. «erantwottlichrr Redakteur Kr Politische- vr. Emil Bicrev in Dresden/ Nun geht es aber ernstlich zum Kehraus aus unserem sächsischen Landtage. Die letzten noch restirenden Geschälte werden in rascher Holge erledigt. In den meisten Fällen findet eine ersreulichc Uebcr- eiilstimniniig zwischen den Beschlüssen beider Kammern statt, was t'ieils für die Sorglichkcit in der Ausarbeitung der Regierungs vorlagen. theils für den maßvollen Geist beider Körperscl,asten bei ihrer Beschlußfassung spricht. Wenn die Körnna der Zuchtbullen der hauptsächlichste Punkt es war, bei dem sich die Kammern nicht sofort zu einigen bcrmochlen, so mag dies znm Theil in der Steinig te t des dabei in Betracht kommenden Materials begründet sein. Im Uebrigcn bekundeten beide Häuser unseres Landtags im Wesent lichen die gleiche Auffassung von der Leitung der Tlaatsgeschäfte > durch die jetzige Regierung. Wir beschränken uns zunächst aus diese einzige Bemerkung, eine allgemeine Betrachtung über den Ver lauf und die Ergebnisse des sich seinem Ende nähernden Landtags u»S vorbchaltend. Ter Reichstag brachte zunächst das Gesetz nnter Dach und Fach, welches die Heranziehung der Offiziere zu den Gcmeindeabgaben an die Landesgcsetzgcbung überträgt. Es waren mir die Deutschsrei- siiinigen, die sich Dem widersctztcn. Ihr Sprecher, Dr. Bambcrgcr, gab sich als von einem einhcitsstaatlichcn Rappel erfüllt. Da aber tär die Erledigung dieser Angelegenheit nur der Weg der Landes-, nicht aber derjenige der Rcichsgesetzgcbung gangbar ist, so ist die Weigerung, ihn zu betreten, nur der Ausdruckder Abneigung, die Bambergcr und Patrioten gleichen Schlages gegen das deutsche Heer und sein Offizierskorps empfinden. Bambcrgcrlebcn mißgönnt den Offizieren die Verbesserung ihrer Pension bis zur Höhe der Bezüge der Reichs - Civilbcamrcn. Die Herren Epaulettentrttger inüsscir sich da freilich zu trösten suchen. Ter Reichstag hielt sich nicht lange bei dein Bambcrger'schen Widerspruche aus, sondern nahm das bctr. Gesetz an, das auch den Gemeindckasscn der Gar- 'lisoiistädte in angenehmer Weise sich fühlbar machen wird. Sodann wuroe daS Gesetz berathe», das an die Jnnungsver- bände Kvrporatiorrsrechte verleiht. Es erhob sich nirgends ein Widerspruch dagegen. Aber die Sprecher dafür nntrrschicdcn sich scharf nach drei Richtungen hin. Die Leutschfreisinnigen und die R'ationalliberalcn lassen sich das Gesetz allenfalls gefallen; die Konservativen gingen dafür mit Eifer in's Zeug, und die Sozial demokraten beanspruchten für die Arbeiter - Fachvereine dieselben Vvrtheile, die auch sie den Jnnungsverbanden einräumen wollten. Die Vorlage ist ein Fortschritt aus der Bahn, die daS Gewerbe- gejctz von 1881 betreten hatte. Letzteres führte Innungen ein und gewährte ihnen das Recht einer juristicheu Persönlichkeit (Korpo- ra'ionSrcchte). Nun sind aber in den mittleren und kleineren Städten die Innungen viel zu klein — von den Handwerkern auf dem platten Lande ganz zu schweigen — um von diesen Korpora- lionsrechten wirkliche Vortheile zu ziehen. Erst die Vereinigung mehrerer oder vieler Innungen über ausgedehnte Gebiete vermag den Handwerkern die ihnen zugedachten Bortheile zu verschaffen. Das neue Gesetz verleiht nun den Verbänden von Innungen die Korperscyastsrechte. die bisher nur die einzelnen Innungen erhalten konnten. Ungeachtet der endlosen gehässiger, Anfemdunge», die die Handwerkerbewcgung erfahren hat, die seit einigen Jahren in Deutschland zu Tage getreten, ist sie erstarkt. Es wohnt ihr eben ein gesunder Kern inne; sie ist nicht künstlich hervorgerufen, sondern aus den Bedürfnissen des Klein- und Mittclgewerbcs mit innerer Nochwendigkeit entsprungen. Ueberall bildeten sich ans Grund des 81cr Gesetzes Innungen. Sic blieben aber nicht bloße lokale Ber einigungen. sondeni die gleichartigen Innungen schlossen sich zu großen, sich über ganz Deutschland erstreckenden Verbänden zu sammen. Es bestehen zur Zeit Jimungsverbände für folgende fünfzehn verschiedene Gewerbe: Schneider. Schuhmacher. Barbiere lind Friseure, Tischler. Glaser. Schmiede. Pcrrückenmacher und Fri seure. Sattler. Schornsteinfeger, Fleischer, Bäcker, Stellmacher, Buchbinder, Dachdecker und Kürschner. Die Mitgliederzahl dieser Verbände ist augenblicklich auf etwa 80.000 zu schätzen. Diese Ver bände sollen nun Leiblichkeit gewinnen. Die Freunde des Hand werks, in erster Linie die Konservativen und zum guten Theil auch die Etcricalcu. sind durchaus nicht hoffnungslos betreffs der Zu kunft des Handwerks. Sie schützen durch Znsammcnsassen der Handwerker in Innungen und deren Verbände das Handwerk selbst gegen die Aussaugung durch die Großindustrien nnd gegen die Aus beutung durch das Handelskapital. Die Jnnungsverbände werden künftig im Stande sei». Fachschulen einzurichten. Der Staat wird sich der Förderung solcher Fachschulen nicht entziehen können; das deutsche Handwerk hat auch einen wohlbcgründeten Anspruch, daß der Staat seine Fachschulen ebenso fördert wie die gelehrte Bildung durch Gymnasien oder de» Grundbesitz durch Ackcrbau- schulen. Die Fndividualisirung des Handwerks und die Kunstfertig keit der Handwerker, die »n Mittelalter den Innungen ihre hohe Knllurbedentuiia verlieh, wird ans den Fachschulen kräftig hervvr- brcche». Tie Jniuinasvervände werde» weiter die Einsührung von Kranken- nnd Unterstützniigskassen für das Handwerk erinöglichcn. .Hierfür sind die bisherigen Einzctinnnngen meist zu klein nnd schwach. Wenn Handwerker in kleinen Städten oder Dörfer» »m Ausnahme in derartige Kassen von Innungen nachsuchten, wurden sie bisher abgewiesen und mußten sich mit den Arbeitern andcrer Gewerbe z» einer Kasse vereinigen lassen. Künftig wird man Kranken- nnd Unlerslntzungskasse» für ganze Jnnungsverbände richten können. Auch das Herberasweseu wird solche Verbände regeln können. Sie werden freilich o:e Beiträge sorgfältig nach der Rücksicht abznstuscn habe», wie die einzelnen Handwerker von den gemeinsamen Einrichtungen Nutzen haben. T ie Lehrlinge in Dörfern und Kleinstädten haben zunächst von der Fachschule keinen persön lichen Nutzen; »ach Ablaus der Lehrzeit aber, wenn sie in Orlen mit Fachschulen arbeite», finden sie diesen Nutzen. Die Innungs- Verbände erscheinen sonach üircin ganze» Wesen nach geeignet, für das Kleingewerbe dieselbe Bedeutung zu gewinnen, die den Beruss- iic Genossenschaften des Grvßgewerbeü ünd' dcr Fabriken durch das betr. Gesetz zugcdacht ist. Die Verleihung von KörperschastSrcchten an sie ermöglicht ihnen die Anscnnuüung eines eigenen Vermögens, «tt«,n>»gr«»«ftäue» skr »c» 25. Mir,: «ktzosiwin» von »untrer klärse bei »urchschnitttich mittlerer Beivöllung, ,h»e »esenttlche Nirpersftlige. Tcmprraiur wenig »»rindert. das beste Mittel für ein dauerndes Zusammenhalten. Wenn die Sozialdemokraten die gleichen Vortheile für die Arbeitersachvereine beanspruchen, so wäre Dem prinzipiell nicht entgcgenzutrcten. Leider hat die Erfahrung gelehrt, daß diese Fachvereine der Mehrzahl nach und fast ausschließlich aus Sozialdemokralen bestehen. Auch darüber wäre hinwegzukvminen, wenn nicht die weitere Erfahrung zeigte, daß diese Fachvereine. der sehr nützlich wirken könnten, in der Hauptsache nur der Deckmantel sozialdemokratischer Bestrebungen sind, die mit der Pflege die eigentlicheil Fachintcrcsscn der Bethei ligten lehr wenig, destomehr aber mit der Verfolgung politischer Agitationszweckc zu thun haben. Ter morgende Freitag dürfte für den Gang der inneren Politik Deutschlands aus eine geraume Zeit hinaus ein ganz besonders wichtiger Tag werden. Es ist wohl möglich, daß die Dispositionen für die parlamentarischen Arbeiten in der letzten Minnte noch eine Abänderung erfahren; zunächst ist >edoch für morgen im Reichs tage daS Begräbnis; des Branntweinmonopols — mit oder ohne persönliche Thciliiahme des Fürsten Bismaick — nnd gleichzeitig im preußischen Herrenhause die Berathnng der Kircheiivorlage be absichtigt. Zu letzterer ist der Bischof Tr. Kopv anS Fulda in Berlin wieder cingetroffen. Wird der Kircheniürst ans der alten BonifaciuSstadt Ja sagen zu dem Werke, wie es aus der Herren- hauSkomniission hervorgegangen ist ? Man muß leider bekennen, daß die Hoffnungen aus ein solches Ja in den letzten Tagen erhebliche Stöße erlitten haben. Ein Nein des Bischofs, ja selbst nur eine Stinnncnenthaltnng würde sagen: der Kulturkampf wird nicht be endet. er wird sogar ans dem Scheitern der FriedenSverhandlungen neue Erbitterung ziehen. Die Zustimmung Tr. Kvpp's aber be sagte unwiderlegiich. daß der Papst dein Abkommen beipflichtet und dag cs aus ist mit dem Kulturkampf. Die Spannung ans die Ent scheidung wächst mit dem Näberrücken des Tags. Unverkennbar ist der gute Wille der preußischen Regierung, init dem Kirchcuzwistc auszuräuinen. Es verlautet sogar, sie wolle ihre Kircheiivorlage znm Ge>etz werden lasten, leies mit. sei es ohne Znstimmnng Roms. Ohne diele würde das Gesetz den Katholiken Preußens nur als eine unzulängliche Abschlagszahlung Vorkommen; sie würden sich einbilde», durch beharrlichen Widerstand noch größere Zugeständ nisse ertrotzen zu können. Ganz verfehlt erscheint eS unS aber, wenn jetzt die Sache so dargestellt wird, als ob Preußen diesen Streitkrast seiner staatlichen Souveränität schlichten wolle und daß es ei» Oplcr an Staatshoheit fei, wenn Preuße» das Gesetz von gewissen Bedingungen seitens Roms abhängig mache. Verhand lungen in dieser Richtung haben ja mit dem Papste stattgesunden und der Fnldaer Büchos wird — die Tbatsache ist unleugbar — nicht als preußischer Pair, sondern als Abgesandter des Papstes sprechen. Er bringt in seiner Soutane Krieg »nd Friede» mit. Nun. Hochwttrdc», sage Tein Sprüchlein und theil' eS uns mit! «eneste Lkleftramme der..Dresdner«a»r." vom 24 März. Berlin. Im Reichstage wohnte Prinz Friedrich Anglist von Sachsen den Verhandlungen in der Hoflvgc bei. — Aus der Tagesordnung stand zunächst der Antrag Auer zArbciterschutzgesctz- gebnugl. Die Kommission beantragt eine Resolution ans obligato rische Einsührnng der Gcwerbeschiedsgerichtc mit der Maßgabe, daß die Beisitzer derfelben zu gleichen Tljeilen von Arbeitgebern und Arbeitern getrennt in direkter geheimer Abstimmung gewählt werden. Abg. Schneider lstcis.) beantragt die Streichung des Wortes „obligatorisch". Man dürfe die Gemeinden zu solcher Ausgabe nicht zwingen. Abg. Kaysei (Soz.) ist für die Resolution. Geh. Rath Basic bittet, die Regierungen durch Einsührnng „obligato risch" nicht zu binden. Abg. Struckmami tnat. - Ub.) M gleichfalls für Streichung des Wortes „obligatorisch". Abg. Klemm (kons.) befürwortet im Gegensatz zu seinem Fraktioiisgeiiosseu Maltzahn Gültz geheime Wahl. Ter Antrag der Kommission wird ange nommen. der Antrag Auci dagegen soweit er Arbeiterorganisation betrifft, abgelehnt. Abg. Viereck (Sozialist) begründet den An trag auf Aushebung dcs Dynanntgesetzes. DaS Gesetz sei aus dem Dynamitkampse anläßlich der Attentate hervorgegangen. Tie Atten tate aber seien durch die Polizeispitzel veranlaßt woroen, namentlich auch das Niederwald-Attentat. Solche Attentate würden durch kein Gesetz verhindert. Das Gesetz sei ein Produkt der Uebcreiluug, eine Earricatur (Ordnungsruf des Präsidenten). DaS Gesetz ver hindere den legitimen Gebrauch des Dnnamils und beeinträchtige die Sprengstoff - Industrie. Abg. Wiudthorst beantragt über das Gesetz zur Tagesordnung überzugcheu. Die anarchistische Bewegung müsse fchärssteiis bekämpft werden. Abg. Lenzmann (Demokrat) beantragt die Verwebung des Antrags Viereck an eine Kommission, da das Gesetz revisionsbedürftig iei. Abg. Haenel (sreis.): Gegen über dem Antrag aus einfache Beseitigung dcs Gesetzes sei einfache Tagesordnung geboten. Das HauS geht über den Antrag zur Tagesordnung über. Freitag: Monovolberathung. Berlin. Das Abgeordnete »Haus bcrieth heute wieder einmal die sogenannte „Lausefrage", d. h. die Frage, wer die den Gerichten zuzusührendeu Gefangenen zu reinigen habe, die Ge meinden oder die Gerichtsbehörden? Schließlich ward die Sache durch Uebergcma zur Tagesordnung erledigt. Die Wahl des Abg. Stöcker wurde beanstandet. Eine längere Debatte ries die Petition um gesetzliche Maßregel» zum Schutze der Landwirthschcist hervor, wobei Redner der Rechten eine strengere Durchführung der Spiritns- klauscl im spanischen Handelsvertrcig znm Schutze der deutschen Spiritnöindustricn sowie Exportprämien für Spiritus fordern. Frei tag : Kanalvorlage. Berlin. König Albert von Sachsen reiste Abends 8 Uhr »ach Dresden ab. — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine herz liche Danksagung des Kaisers für die Theilnahme anläßlich des Ge burtstages. Folgende sächsische Cavaliere wurden zu Ehrenrittern des Jvhannitcrordens ernannt: Major von Egidh, Rcgierungsrath Dr. von Slndtnitz. Rittergutsbesitzer Alexander von Arnim, und Rittmeister von Oppen-Hulbcnbcrg. Berlin. Die Behauptung der „Freisinnige» Zeitung", der Reichskanzler habe von RcchtSgelchrten Gutachten darüber erbeten, wie das bestehende direkte geheime ReichStagSwahlrecht ohne Zu stimmung des Reichstages zu beseitigen, wird von der „Nvrdd. Allg. Zta." sür ielbstredend auf Erfindung beruhend erklärt. K ö l n. Leutnant Edeling. Bruder des Attentäter Robiling, wurde wegen Unterschlagung von 00,000 Mark zu einem Jahre Gesängiilß verurtheilt. Luttich. Bei den Unruhen ain 19. März wnrdc ei» ge wisser Wagner verhaftet, welcher die Menge zur Plünderung auf reizte. Derselbe erhielt eine Omoiiatiiche Gefängnißstrase. -- In Cvckeril ist ein neuer Streik anSgebrochen. Der Streik der Stahl arbeiter i» Anglern und Tiüenr verlaust friedlich. Vielfach ward eine ausicizcnve Broschüre, VvlkSkatcchisinus lietilett. vcrtheilf. Eine größere Zahl dentschcr sozialistischer Wühler ivurde heute hier verhaltet. Die Berliner Börse «öffnete recht fest, tbcilwcise höher. Im Vordergrund standen Tiskonto-Kommandst, auch andere speku- Dresden. 1886. Tonnerstag, 25. März. lative Banken wnrdcn in ansehnlichen Beträgen gehandelt. Deutsche spekulative Bahnen waren ruhig »nd wenig verändert, nur Ost preußen ans Tividendengernchte besser; von österreichischen Bahnen waren Elbethal infolge vouUederschwemninngSnnchricbten schwankend, Bergwerke anaebote». Fremde Renten Warentest, besonders Russen. Jni Kassaverkehr waren Bahnen still, Banken lest, Industrien unbe achtet, österreichische Prioritäten gilt gefragt. Privatdiskont 2V- Proz. Frankfurt a. M-, 2t. Miez, ltredi« 215 LkaalSdavn —. vom- «arden >00,00. Galizier —. («appler 00 Iproc. Unaar. Boldrente 85.80. Golibarddopn —. Tieconlo 222,10. Dresdner Bank —. grst. W I e n . 21. März. Credit 501,10. s tnntvbaiin 255,50. Lombarden >25/»0. Nordweftb. IN,»». Marino,.-» 81,ii >. Ung. Crcdit 807,«. >. Giinsiig. Pari«. 21. März. Schind. Olente 80,87. «„leibe li,2.17. gialirner 07.05. Staat»bah» 5157,. Lombarden 205, bo. Priori,Sirn —. Spanier 58,M. Lest. Goibrenir —. (jabplcr NOM. Lilomaur» 558,00. Fcft. L » ndou. 21. März. Bonn. Il n. 10 Min. Eo»soIS I00..'>«. Italic»-» 07,12. Türken >1,75. »»a«r» 82,75. Spanier 57,75. tsabplcr 00,12. Oiusir» 00,12. Lombarden >0,50. Mnlkaner 20,02. Eric 25.50. Zweite ikric 01,5». Lake Sbore 85,75. lrninal-Varisic 12.25. S!cw>?)ork Central l05,50. Milnianire -l,50. Fremde besser, Üimrriknnischc ftn». Breslau, 21. März, Nachm. iGelrcidemarkii. Spirit»« Pr. 100 Liter >00 Vroc. Pr. März 31.00, »r. April-Mai 55.00. Pr. Inli-bluaust 57.1». Noaaen »r. März >28,«>0. Pr. BprN-Mai >20.50, vr. SepIrmp-r-Octobrr >10,25. Rüböl loro »r. März «5,00, pr. Npril-Mai 15,MI. Zink endig, srst. — Schon. Stettin, 21.März, Nachm, i Ubr. IGetreidrmarkii. Weizen unverändert, loro >55-157, »r. Avril-Mai >57,00, Pr. Scpt.-Oct. >00,00. Roaarn »»vcrändcrl, loco >22—NiO, »r. April-Mai >55,00. »r. Srplcmdrr-Octobrr >58,50. »iübol Petroleum loro vcrftcncrr Usance >', Proc. Tara >2,l0. Amsterdam «Produkten», 21. März. «Schlug.! Weizen per März 208, prr Mai 212, meichrnd. Noglicn per März 131, prr Mai >51, weichend. L ondan, 21. März. iSchlug.i Getreide ruhig, fr». Weizen nominell »nprrändrrt, »mcrlkanlschcr Mats eher williger. — Witter: Prächtig. » vokale- und Sächsisches. — Se. Mai. der König ist vergangene Nacht 12 Uhr 42 Mi», von Berlin zurückgckehrt und begab sich sofort in das Kgl. Nesidenzschloß. — Ihre Majestät die Königin nnd Ihre Kgl. Hoheit Prin- essin Josefa wohnten am Montag Abend in München einem lamiliem'esl bei Ihrer Majestät der Königin-Mntter von Bauern ei und setzten die Reise nach Meeran erst am Dienstag Vor mittag fort und ist am Abend die Ankunft in Meran bei bestem Wohllein Ihrer Majestät erfolgt. — Oberhofmarichcill Freiherr v. Könneritz erhielt das Groß kreuz dcs Oldenlulrg'schen Hans- und Verdienstordens. — In der Nacht zum Mittwoch herrschte an der Elbe bis zum TageSgrauen viel Leben. Viele wollten das böhmische Eis heranbrechen sehen, nachdem das sächsische geräuschlos seinen Durch zug gehalten hatte. Früh 2 Uhr war der Wassergang 219 Ecnti- meter, während er früh 7 Uhr bei vollem Eisgänge, wie richtig vorauSgescigt worden war. aus 319 Eentiincter stieg. Dabei zeigte das Thermometer auf der Brücke 5 Grad Wärme, während in der Nacht Nullpunkt beobachtet wurde. Im Laufe des gestrigen Tages, dessen sonnige Helle in's Freie hinauslockte, waren die Ufer der Elbe oder- und unterhalb Dresden stark besucht, und namentlich die frei- und hochgelegenen Punkte, Schillerschlößchcn, Waldschlöß-, chen, Saloppe, Losckiwitz rc. erfreuten sich starken Zuspruchs. Diese Orte boten ihren Besuchern auch durch mächtige Wcisierfliilhcn anziehende Bilder. Bis gestern Mittag hat sich die Hochslnth so wohl der Elbe wie der anderen Flüsse und Bäche innerhalb Sachsens nach den Meldungen aus der Provinz glücklicherweise nirgends in besonders verheerender Weise geltend gemacht, nnd die überaus günstige Tcmveratur für das langsame Abfchmclzcn des Schnees dürste sür diesmal jede ernstere Gefahr — abgesehen natürlich von kleinere» Schäden, die hier nnd da zu verzeichnen sein werden — beseitigt haben. Ter gestrige Stand der Elbe von Prag bis Rieia war bis 2 Uhr folgender: Prag 8 Ubr Bvrm. 356 Cm. über Null; Mclnik 0 Uhr früh 428 Eni. über Null. Eisgang beendet; Lcit- mcritz 8 Uhr Vorm. 429 Ein., 12 Uhr Mittags 446 Ein. über Null, voller Eisgang; Bodenbach 10 Uhr Vorm, -ist! Ein. über Nult, Eisgang ichwach; Schandau 6 Uhr früh 398 Cm. über Null, schwacher Eisgang; Pirna 8 Uhr Vorm. 376 Ein. über Null, Eis gang; Dresden 10 Uhr Vorm. 326 Cm. über Null. Eisgang schwächer, 2 Uhr Nachm. 369 Ein. über Null, Eisgang schwach: Meißen 12 Uhr Mittags 319 Ein. über Null. Eisgang: Riesa 12 Uhr Mittags 318 Cm. über Null, voller EiSaang. Günstig hat sich der Umstand erwiesen, daß im Beraungevict oberhalb Leit- mcritz und Prag in vorvergangener Nacht die Temperatur hcr.ar- ter ging bis unter Null. Das Weitcrthauen des vielen Schnec's. der dort noch liegt, ist dadurch ansgehalten worden: es vollzieht sich dasselbe nun langsamer und gleichsam ruckweise. — Weitere <D es 3 I § 2^2 > <2 ckv> > Z 2« 8 L- « c« <v ? S- Uhr Mittags 430 Cm , 4 Uhr Nachm. 420 Ein. über Null. Fallend. — Leitmeritz: 2 Ubr Nachm. 472 Ein., EgccciSgang, 4 Uhr 480 Ein., 6 Uhr 4M Em. über Null. Stillstand. — Boden- bach: 1 Ubr Nachm. 524 Cm über Null. — Pirna: 1 Uhr Nachm. 410 Cm. über Null. Schwacher Eisgang. — Dresden: Uhr Nachm. 368 Em., 8 Uhr Abends 388 Cm. über Null. — Landtag. Die gestrige Sitzung der 2. Kammer war nur von kürzerer Dauer. Gemäß dem Deputations-Anträge (Rcf. Heger) übergicbt die Kammer die non den Abgg. Möbius und Kirbach befürwortete Petition der Gemeinde Bernsbach wegen Ver legung der Bahnstation Lanier der Ne>ster,i»g zur Kenntnifmabnic. Abg. v. Bosse rcierirt sodann über die Reinltate dcs VereiNianngS- verfahrens betreffs des GesetzentwnriS über die Beiugnisse der Polizeibehörden zum Erlasse von Ansenthaltsverbvten gegenüber von bestraften Personen. Die Deputation der 1. Kammer ist materiell de» Beschlüssen der 2. Kammer beigctrete». Dasselbe be friedigende Rciultat hat das Vkrcinignngsvcrlahren veziiglich des Gesetzentwurfs über die Bildung von Zuchtgenvssenichasten und die Körung von Zuchtbullen ergeben, über welchen Abg. v. Kirbach rei'erirt. - Die 1. Kammer hielt gestern zwei Sitzungen ab. Mittheilungei, über das zwischen beiden Kammern einaeleitelc Vcr- einignnaSversabren bildeten den ersten Gegenstand ihrer Tagcsoidiuing in der Voiiniltagüsitziing. Bezüglich des Gesetzentwurfs über das Ucberhandnehmcn der Feldtattven hat eine Einiguna nicht erzielt werden können. Die Deputation der l. Kammer hielt an der Reaielungsvorlaac fest, während die 2. Kammer die Bcstianiß znm Ablchicßc» der Tauben ablchnlc. Betreffs des zweiten Tljcilcs des Gesetzentwurfes, Schonzeit der wilden Tauben, bestanden keine Differenzen zwischen bewen Kammern, es bleibt demnach der Regie-
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