Volltext Seite (XML)
Klage vorlieat. Unter Anderen verMren mit Ablauf diese- Jahre» auch die Forderungen der Händler. Handwerker. Agenten, Hebammen, Barbiere, Wäscherinnen und Lohnbedienten, sofern die Forderungen auS ihrem Gewerbebetriebe herrühren oder für gelieferte Arbeiten und geleistete Arbeit ihre- Geschäft- erhoben werden. Ferner die Forderungen der Frachtsuhrleute. Lobn» kutlcher und Boten auf Frachtgeld. Fuhrlohn und Botenlohn, lowie die bei Transporten genabten Auslagen. Weiter die Forderungen von Haus- und Wirthschnsts-, Handlung-- und Geschäftsgehilfen und des Gesindes hinsichtlich des Gehaltes. Lohnes und anderer Dlenstbezüge. Die Forderungen der Fabrik arbeiter, Handwerksgehtlsen. Tagelöhner und anderer Handarbeiter wegen Arbeitslohnes. Forderungen von Gebühren und Vcrlägen, welche öffentlichen Behörden jeder Art ans ihren Geschäfts- Verhältnissen gegen Privatversonen znstehen. Die Verjährung wird nicht unterbrochen durch Abschlagszahlungen oder Zustellung von Rechnungen. Wer sich vor Schaden schuhen will, muh noch vor Schlich des Jahres Klage erheben und diese dem Schuldner zustellen lassen. — Im «Zoologischen Garten" veranstaltete am Dienstag Abend der 1. Dresdner Ansichts-Postkorten-Sammler-Verein lJnternationaler Verbands ein populäres Eoneert zum Besten der Bismarckläule für Dresden. Dicht gefüllt war der Saal, bot doch das Programm einen besonderen Kunstgenuß. Frl. Emm» Schweißer sang mit ihrer prächtigen Altstimme einige Lieder, wäkrend Herr Tonkünstler Rieh. Eilrrs. welcher alS Orchester- Dirigent wirkte, einige selbst komponirtc Stücke, als.,Herzcnsbvtschait", Pöhlbergzanber", «Sicgesklänge", zum erstenMalc zu Gehörbrachte. Wohlverdiente, reiche Anerkennung folgte diesen Vorträgen und be sondere Ehrung wurde dem Komponisten durch Neberreichuug eines Lorbeerkranzes und einiger Bouguets zu Theil. Zum Schlich nuchte noch ans allgemeines Verlangen der Burcmiicrrsch von H. Weih zur Aufführung gelangen, welcher zu einer Kundgebung für das stammverwandte Volk Veranlassung gab. -- Ter «Dresdner Sportklub 1898" hatte am Sonn tag Gelegenheit, gegen den Kottbuser Verein Sport-Klub «Alemannia" einen Sieg von 11:1 zu erkämpfen. Trotz des ziemlich unfreundlichen, stürmischen Wetters war eine verhältniß- mcchig grohe Zuschailermciine nach dem Grapen Ostragchegc geeilt, um dem interessanten Weltkampf beizuwohne». Kaum 5 Minnlen »ach Beginn des Spieles gelang eS den Dresdnern, welche mit dem Winde spielten, das erste Goal zu treten, dem wenige Minuten später ein zweites folgte. Wenn es der gegnerische Klub einmal versuchte, m's feindliche Feld vonudringen, wurde ec von der sicher arbeitenden Dresdner Vertheidignug energisch znrückgewicsen, so dich es den Dresdnern gelang, in der ersten Halbzeit noch 4 mal das Leder durch das feindliche Thor rn iendc» und jo die Führung mit 6 : 0 zu übernehmen. Nach der Panse spielten die Kottbuser mit dem Winde und versuchten mit Aufbietung aller Kräfte, die Niederlage wieder gut zu machen. Aber auch jetzt war die technische Neberlegenhcit der Dresdner offensichtlich namentlich zeigte die Stürmerreihe durch ihr äuherst rasches Vorgehen und durch ihre vortrefflichen Kombinationen, das; sich ihr Können durch die legten Wettspiele in Prag bedeutend bereichert bat. Ein launiger Komme s vereinigte beide Klubs nach dem Spiele noch auf kurze Zeit, bis die Gäste, welche einen sehr siimvathikchcn Eindruck Innterlasscn haben. Dresden verlassen musilen. Nächste» Sonnlag Nachmittag findet ei» ilcbungswicl des Dresdner Sportklubs im groben Oitraaehege statt — Die Strafkammer in Erfurt vcrurthcilte den Redakteur Rudolph von der sozialdemokratischen «Tribüne" wegen Be-! leidig» ng des Dresdner Oberl andcsg er ichts zu Einberufuna de- preußischen Landtag- S. Januar In Aussicht genommen sein. soll In der «Tribüne" war ein Artikel des I Herabsetzung des Petrolc u m z v I I e s sür unbegründet. 2 Monaten Gefängnis;. .Vorwärts" abgcdruckt, der die Beleidigung des sächsischen Ober- landesgcrichts enthielt. Der Nedaklcur des «Vorwärts" war seinerzeit wegen des Artikels angeklagt, von der Strafkammer in Berlin aber freigcsprochcn worden, während der Redakteur der ..Volksmacht" in Breslau, der den Artikel ebciiialls abgedruck! hatte, vor einigen Wochen von der Breslauer Strafkammer zu 2 Monaten Gefängnis; vcrurtbcilt worden ist. — Als erste Rate der Sammlung für die verwundeten Buren hat die Ortsgruppe Dresden des Alldeutschen Verbandes die Summe von 3235 Pik 65 Pig. an die .Haupt leitung in Berlin abieuden können. Sobald die Sammellisten dort abgedruckt sind, erfolgt ihre Veröffentlichung auch in Dresden. — Eine nahezu vollständige M ondfi irstern iß steht für dm 16. ds. M. bevor. Die Beobachter werden allerdings einen Theil ihrer Nachtruhe opfern müssen. Der Anfang ist 12 Uhr 41 Min., die Mitte 2 Uhr 26 Min. und das Ende 4 Uhr 18 Min. nach mitteleuropäischer Zeit. — Durch die Bildung des Generalkommandos des 19. Armee korps,;» Leipzig, sowie durch die beträchtliche Verstärkung der Garnison Leipzig haben die Geschäfte des Plabmasvrs, die bisher von einem Offizier der Truppe wahrgenommen wurden, wesentlich an Umfang zugcnommen. Vmn 1. Avril ab ioll deshalb ein Platz- inajor sür die Garnison Leipzig ernannt werden und die Ab- konimandirung eines Offiziers von der Truppe soll in Wegfall kommen. — Aus Leipzig wird uns geschrieben: Wiederum ist eine Abordnung deutscher freiwilliger K r a n k c n p s l e g c r nach dem Kriegsschauplätze in Südafrika abgegangen — und zwar aus Hamburg. Tie unter Führung des Herrn Tr. Tom Ringel und zweier anderer Aerzte stehenden 4 Oberschwestern und 5 Kranken pfleger wurde» letzten Sonnabend Mittag von Ilster Maicstät der Kaiserin empfangen und reisten über Leipzig nach Neapel, um nach den Weihuachtsseicriagcii in Teulsch-Ostairika eiuzutiesst Der Obervräsident von Pommern, Staat-minister a. D v. Puttkamer, hat wegen Krankheit seinen Posten rrichec- gelegt. Für die Dienstag der, Frau Ellen v. Siemen- erhielt in Volosca aus Anlaß de- Ablebens ihrer Mutter, der Frau Anna v. Lelmboltz, von dem Kaiserpaar solgendes Telegramm: Unser wärmste- Beileid an dem so erschütternden Verluste, der Sie betroffen, sprechen wir Ihnen und den Ihrige» aus. Wilhelm, Viktoria. Tie Schwester der Verstorbenen. Freifrau v. Sckmidt-Zabierow. erhielt von der Kaiserin Friedrich aus Trient nachfolgendes Telegramm: Bin tief erschüttert von dieser so unerwarteten Trauernachrtcht, spreche wärmste Thcilnnhme aus an diesen! unersetzlichen Verluste für Sie und die Ihrigen. Von zuverlälsiner Seite wird der „B -Z." geschrieben: Durch einen Theil der Presse geht die Beschreibung eines Panzer- zngcs. den die deutsche Militärverwaltung habe Herstellen lasse», sowie die Schilderung von Probefahrten dieses Panzer zuges ans der Strecke Berlm-CiimmerSdors. An maßgebender Stelle ist von diele» Vorgängen nicht das Mindeste bekannt. Es bandelt sich um eine Reportervbantcisie, denn an sachmännilcher Stelle erklärte man die Einführung von Panzerziigen schon vor längerer Zeit als absolut zwecklos für das deutsche Heer. Nach dreitägiger Erörterung Kat die bayerische Ab geordnetenkammer einstimmig de» Antrag deS CentrumS- abgenrdneten Dr. .Heim angenommen, durch de» die Regierung erincbt wird, Anordnungen z» treffen, daß der Bedarf an Hopfen und Gerste vom HosbräuhauS-Amte außer in Nothsällen nur in inländischer Waarc und zwar in erster Linie von Produzenten und Genossenschastc» gedeckt und dem Landtage die Nachweise hierüber vorgclegt werden sollen. Oesterreich. Tie Wicderausnabme der Berständigungs- Verhandlungen ist im Laufe des Januar in Aussicht genommen. Im Budgetausschnsse der österreichischen Delegation nannte Stransky den Exkönig Milan einen Hochstapler und erhielt dafür vom Obmann Kalhrcin den Ordnungsruf. Frankreich. Ter S ta a tsg er i ck, ts h o f beschloß in ge heimer Sitzung, den Advokaten.Hornbostel weaen Beleidigung von Senatoren ans 3 Monate seines 'Amtes zu enthebe». Ter Polizeipräsclt von Paris verfügte die Be > chlagnah m e eines beichimvfcnden Gassenhauers gegen die Engländer, dessen Kehrreim: ,.O. die elethnslcn Bestien!" fliegende Händler auf den Boulevards brüllten. England. ..Manchester Guardian" und „Birmingbam Post" melden, icwvbl die Königin Victoria als auch der Prinz von Wales hätten Briefe vom Deutschen Kaiser erhalle», worin der Kaiser versichert, er, die Kaiserin und die beiden Prinzen hätte» an dem Besuche r» England w viel Freude gehabt, daß ihre ohne hin schon großen Erwartungen weit übcrtrvsicn seien. Ter Kaiicr fügte birirn. er hasse, sein Besuch werde etwas dazu beitragen, die augenscheinlich wachsende Frerrndichast zwilchen Großbritannien und Tcnlschland zu verstärtcn, eine Freundschaft, die, wie er glaube, den beiden Reichen in Zukunft großen Nutzen dringe» könnte. Ehainbcrlai n soll unpäßlich sein. Ter Grund der Un päßlichkeit wird rnch! angegeben, vielleicht ist cs eine politische Krankheit. Lord Salisbury geht cs besser, er hat die Geschäfte ! bereits wieder übernommen. liiisiland. Das Oraan des Departements für Handel und Industrie erklärt alle im Umlarise befindlichen Gerüchte über eine herrkchrnrg der Herstellung der werde heiligst innegehalten werden, der Philippinen angehe. so bleibe Türkei, lieber »enc V e r h a f t n n g e n in Konslantiiivpel berichtet die ,,Frkf. Zig.": Tic drei Hariptunterzeichner der seiner Zeit der englischen Botschaft überreichten türkischen Sympathie- Adresse wn'dcn ans Anordnung deS Palais verhaltet. Ter Bot schafter O'Evnor hat gegen diese Verhaftung energisch protestirk und die Freilassung gewidert, da gegen jedes Geictz die Ver haftungen wegen des Ausdruckes der Sympathie sür eine Nation verfügt seien. O'Eonoc machte ferner den Minister des Acnßcre», Tewsik, darauf anfmertiam, daß der Sultan in der letzten 'Audienz ihm iein Wort verpfändete, die Unterzeichner der Adresse unbehelligt zu lasten. Trotzdem dürste die Einmischung O'Eonor's znrnck- gewicicii werden. Im Palais soll man eine Verbindung zwischen den Uritcrrcichiiern der Adresse und den jüngst deportrrtcn hohen Würdenträgern entdeckt haben. Llincrika. Tcm Konareß in Washington ist eine Bot schaft des Präsidenten Mac K i»le» zngegangen. Sie be ginnt mit der Feststellung, daß das Land sich außergewöhnlichen Gedeihens erfreue. Sein auswärtiger Handel habe eine große Zunahme gezeigt. Ter Werth der Einfuhr und Ausfuhr zusammen sei in dieiem RechnnngSiahr größer als ihn die Geschichte des Landes je anszuwepen hatte Tie Einfuhr sei auf den Kopf der Be völkerung um 29 Proz. geringer a!S im Jahre 1879, die Ausfuhr nur 58 Pro;, größer. Tie einzigen Jahre, in denen die im AnS- lnnde verknusten Erzeugnisse der amerikanischen Industrien die im Auslände gekauften überstiegen, seien 1898 und 1899 gewcicn. Tie gesummten Staatseinnahmen des im Juni rn Emde gegangenen Rechnungsjahres hätten mit Einschluß der Schuld der Eerrtral- Pacisic-Bahn 610.982.Mi Dollars, die Ausgaben 70v.lM.564 TollarS betragen. Tic Einnahmen des lautenden Jahres würden ans 6l9.958.1I2 Dollars, die 'Ausgaben «ns 6v9.t158.112 Dollars geschätzt. Ter Präsident betont die Bedeutung der amerikanischen Handelsmarine nno iaat, es werde dem Lande nicht möglich sein ihrer Durch fahrt in Leipzig wurden sic i» der Nacht znm Sonntag von 6 Mitgliedern der Genossenschaft freiwilliacr Krankenpfleger im Kriege für das Königreich Sachsen willkommen geheißen und mit einem Labctrunk versehen. einzutiesfe». Bei alle seine Ehancen ansznnntzcn, wen» cs selbstzufrieden nur die TagcSgkscliichte. Deutsches Ncich. Wie bereits kirr; erwähnt, wohnte in der Technischen Hochschule zn Berlin-Eharlottenbnrg am Dienstag Vormittag der Kaiicr der ersten Hauptversammlung der Schiff- bautcchnitchen Gesellschaft bei. DcrSibunggingciiiebcmerkciiswertye Kundgebung voraus. Der Lichthof trug »och von der Hrrndert- icchrserer seine prunkvolle Dcckeirdekorcition mit den boradwalleirden Eckvelaricn und war glänzend beleuchtet. Tie Brüstiiirgen in der erilcrr Galerie hielt die Sludeirtenichait detetzt. Im Llchtbose selbst aber erschienen die Rektvren der drei preirßnchen Technischen Hoch schulen, Riedler-Verlin, Professor Köhler-Hannover und Professor Tr. v. Mangoldt-Aache», mit drei aiidereii Professoren. Geh., Rath Riedel begrüßte den um ln Uhr ankvmmcndeii Kaiser imj viele gemeinsame Züge haben, Vestibüle und geleitete ihn zur Mitte des Lichthofes, wo die beide» j Mitwirkung dieier Regierung anderen Rektoren standen. Hier svrach er im Namen der drei l "w^» g.vi»-,,!,»»»,- i» Hochschulen dem Kaiser den Tank aus für die Verleihung des Pwnrotionsrechtes. Der Kaiicr erwiderte mit einer längeren An sprache an die Rektoren, indem er einzelne Sätze mit ausdrucks vollen Gesten begleitete: er hob hervor, daß cs setzt gelte, dem neuen Titel, der eine Erhöhung des Jngenienrstairdcs bedenke reichen Inhalt zu geben und ihm Achtung und Respekt im In- und Auslände zu verleihen. Nach einzelnen Bemerkungen der Rektoren reichte der Kaiser ihnen die Hand, begrüßte die andere» drei Professoren und schritt alsdann, von Gey. Rath Riedler geführt, die Treppe hinauf zur Aula. Als der Kaiicr den Lichlhoi betrat, scholl lbm ein dreimaliges Hoch der Studentenschaft entcregen. Der Kaiser wurde bei seinem Eintritt in die Aula vom Ehren vorsitzenden der Schifssbautechnischeil Gesellschaft. Ervgroßherzog Friedrich August von Oldenburg, in einer Ansprache begrüßt. Alsdann ergriff Geheimer Reg -Rath Professor E. Bnslcy das Wort zu seinem durch Zeichnungen erläuterten Vorttage über moderne Unterseebote. — De» zweiten Vortrag hielt Geh. Reg.- Rath Professor Slaby über Fuirkentelcgrcrvhie und ihre Anwendung in der Marine. Professor Slaby zeigte durch überzeugende Experimente die Wirkung der Telegraphie ohne Draht, die durch den elektrischen Funken hervorgerufen wird. Er hat im Aufträge deS Kaisers seit zwei Jahren umfassende Versuche im Großen damit gemacht und bei einer Länge von 30 Meter der Empscrngs- fläche bis auf 48 Kilometer Zeichen geben können. Auf dem Meere würden sich die Verhältnisse »och günstiger gestalten.— Ten letzten Vortrag dielt der Direktor des Germanischen Lloyd Middendorf übtr die Steuervorrichtungen der Seeschiffe. Dienstag Abend nahm der Kaiser am Diner beim Staats sekretär Grasen Bülow Theil. — Gestern Vormittag empfing der Kaller den Verlaashändler Gerhard Kühtmann aus Dresden, sowie den Klinstschriststeller Franz Meißner aus Berlin behufs Entgegennahme eines Exemplars der Publikation der im Palazzo Lafßrellt zu Rom ausgefühlten Wandgemälde. Koirtre-Admiral v. Senden-Bibran. General L la snit« de« Kaisers, wurde unter Belastung in Vielem Verhältnis, und in seinen bisherigen Dienstverhältnissen zum Vice-Admiral befördert. Angelegenheiten in der Hcimcrth betrachte und seine Augen gegen die Notbwendigkcft ver'chiicße. sich leinen Anlbei! an dem werth- vollen Rbedereigeickäst der Welt rn sickern. Ter Präsident ver weist aus die Abhängigkeit der Vereinigten Staaten von der Schifffahrt des Auslandes, wie sie während der Heeres- und Flotten-Operationen im Osten und in Westindien zu Tage ge treten sei. DeS Werteren lenkt der Präsident die Aiifnrerkmmkeit des Kongresses aus die Handels-Ringe (Trusts). die den Wett bewerb ersticken und die Preiie der von der Bevölkerung ver brauchten Guter fcilietzen. ..Die Beziehungen der Bereinigten Staaken zu dein Tenffcben Reiche." fährt die Botschaft fort, „sind andauernd die herzlichsten. Tie wachsende Innigkeit in der direkten Verbindung ist gekennzeichnet worden durch die im April gewährte Erlaubnis; zur Legung eines Kabels von Borkum und Emden und durch den inr September ersirlglen 'Abschluß eines Uebereinkommciis betr. den Poslpackct-Vcrkchr. In allen diesen Bürgschaften engerer Beziehungen des Verkehrs und Handels und einer besseren Verständigung zwilchen den zwei Rassen, welche kan» Deutschland der herzlichsten und dieses Volkes sicher lein. Wir mögen Nebenbuhler 'in vielen >rnksr»tlicben Punkten sein, aber innere Nebenbuhlerschaft sollte stets cdelmütlsig und offen sei» »nd der Erreichung größerer Ziele znm gemeinsamen Besten znstrebcn. Einige Regierungen im Deutschen Reiche scheinen abgeneigt zu sein", heißt es dann weiter, «die ansgezciclnrete natürliche Bcickniffcii- heit rnnerer zur mcnichiichcn Nahrung dienenden Erzeugnisse und den von uns beständig gelieferten Beweis der Fürsorge cm- ziierkemicn, mit der deren Reinheit durch eine scharfe Anffrcht von der Farm durch die Schlacht- und Packhänier bis zum Ver schiffungshafen überwacht wird. Es darf mit der Zeit gehofft werden, daß die beide» Regierungen gcnicinichastlich zur Verwirk lichung ihres gemeinsame» Zieles thätrg lei» werden, die össciit- liche Gesundheit zu schützen und die Reinheit und Zuträglichkeit aller von beide» eingesührten LebciiSmittclerzengnisse sicher zu stellen." Der Präsident schlägt vor. der Kongre,; möge dre Er mächtigung crtheilc». Deutschland im Zusammenhänge mit den schwebenden ReciprocitätSvcrhnirdlniigen zur Ernennung einer ge meinsamen Komnnssion von Fachmännern einziiladen, die eine ein gehende Untersuchung über die Erzeugung und Ausfuhr von Lebens mitteln in den beiden Ländern aimcllcir solle. Darnach girbt der Präsident seiner Befriedigung Ausdruck über die Erledigung der Frage des Geschäftsbetriebs der omettkanischen Lebensucrsicherim^gs- eruirg Süd- Atrikä. Sie sei dem Grundsätze treu geblieben, sich nicht auf Allianzen einrulasten, welche Angelegenheiten betreffen, die nicht das Land selbst direkt angehen. Amerika habe beiden kämpfenden Parteien gegenüber Unparteilichkeit gezeigt. Die Botschaft erwähnt das befriedigende Abkommen betreffend Samoa und therlt mit. daß dem Senate der am Sonnabend Unterzeichnete Vertrag zu ge Yen werde, der Amerika dieselben Privilegien und Bedingungen bezüg lich deS Handels und der Handelsschiffe aus den Jnieln gewähr leiste wie Deutschland. Ueber die Amprüche der weißen Einwohner sür die während der Unruhen dort erlittenen Schäden werde «in neutraler Schiedsrichter entscheiden. Hinsichtlich EubaS wird in der Botschaft erklärt. Amerika werde die Negierung und Be- Ins« deren Volk» überlasten, wem die Wst-«» Ruhe vollendet lein werde. Dieses Versprechen Was die künftige Regierung . diese dem Kongreß überlasten. Die Inseln könnten nicht ausgegeben werden: auch der Vorschlag, den Inseln die Unabhängigkeit zu geben und dabei ei» amerika» irisches Protektorat aufrecht zu halten, verdiene keine ernste Er wägung^ Der Präsident tritt dafür ein, daß Munizipalreaierungen. schließlich eine Centralregrerung er- der den Aufständischen geschehen fun sodann Provinzregierungen und sch richtet werden. Der beste Dienst, könnte, würde die rasche und wirksame Niederwerfung Aguiualdo'ssrin. Transvaal. § Dem „Reuter'schen Dnrcau" wird aus Lourenso MaraueS vom 30. November gemeldet: Ein gestern in Pretoria eingegangener amtlicher Bericht des Generals Delarey besagt, lein Kom mando lel am Morgen des 28. November von einer starken briti schen Streitmacht am Mvddcrflrisse, 25 Meilen von Kimberley, an gegriffen worden. Es habe sich ein heftiger Kampf entwickelr. welcher 12 Stunden dauerte. Ervnje und Delarey hatten starke Stellungen imre, die Frcistaatburen waren verstärkt worden. Delarey meldet weiter, er habe 17 Mann an Tobte» und Ver wundeten verloren, darunter leine» älteste» Sohn, die Verluste der Freistaatbure» seien ihm unbekannt. Die Buren hätten sich bet Eintritt der Dunkelheit langsam in ihre Stellungen zurückgezogen, nachdem sie die Engländer daran gehindert hatten, den Weg nach Kimberley zu erzwingen. - In einer späteren Meldung über die Schlacht am Modderslrrs; lagt der Berichterstatter des «Reuter'schen Bureaus": Tie Taktik des Feindes war sehr unregelmäßig, die Äertheilung seiner Streitkräste nicht nach ieinem gewöhnlichen Plane. Ter Feind hatte Gräben »nd alle Arten Brustwehren er richtet, hatte Härn'er besitzt und Geschütze an allen vortheilhastcn, Punkten ausgestellt. Er war gegen Beobachtung derartig versteckt, daß leine Kampsart alle Anerkennung verdient. Die Mauern der Hämer. von Kugel» durchschossen, glichen Sieben, die Ebene auf beiden Seiten des Flusses war mit todten Pferden bedeckt. Der Feind gebrauchte Dnm-Tum-Kugelii s?) und zielte auf jedes Pferd in der Hoffnung, den Reiter zu treffen. Als Oberst Eodringtorr mit zwei Haiiptleulen und zwei Dutzend Soldaten den Fluß über setzte. waren sic die ganze Zeit die Zielscheibe für die Feindes- kngeln. und als sie das andere User erreichlen, wurde eine Hotch- kißkanone ans sie gerichtet. Ta sie keine Unterstützung erhielten, mußten sie sich zurüctziehcii. An dem anderen Ende der Kamps- linie machte» die Northumberland-Füsilicre und die Argyle Highlairdcrs einen ähnlichen erfolgreichen Versuch, überzusipen. 300 Leute erreichten das andere Ufer und umginge» die feindliche Flanke, nichts konnte jedoch die Buren aus ihren Gräben bringen. Nachmittags traf die 62. Batterie von Omnieriver ein und trat sofort in Aktion. Tie gesainmten Batterien sandten sodann einen vernichtende» Kugelregen in die feindliche Stellung. Man sah. wie die Buren ihre Todten und Verwundete» aus den Gräben trugen. Bei Sonneiirinterqang ließ dnS Kanvnenfeuer nach, aber das Gewchrfener dauerte fort. Nach Eintritt der Dunkelheit zogen die Briten sich zurück und icblngen ein Lager in der Nähe des Schlachtfeldes ans. Ter Feind räumte leine Stellung während der 'Nacht. Tie britische Kavallerie und Arguletruppen überschritten den Fluß. Tie Bure» zogen in der Richtung nach Jakobsdal ab., einige gegen Langeberg. lieber die Verwundungen der Engländer wird dem «Hamwv. Eorrr." ans London berichtet: Die Buren haben die Gewohnheit, rriedria zu schießen, und die meisten Verwundeten haben, wie Lord Mcthucn, Älessuren im Unterleib oder in den Beinen erhalten. Tie Blntnngen waren säst in allen Füllen sehr stark, und es ist bcmerkenswerth, daß besonders in den letzten Ge fechten die Schußverletziiiigen werriq oder gar keinen Schmer» ver- iMachten und oft gar irichl verspürt wurden. Eine ganze Anzahl Verwundeter sind noch mehrere Hundert Meter weit gelaufen, nachdem sie den Schuß erhielten, und sie brachen erst zmammen, als sie durch de» Blutverlust völlig geschwächt waren. Ter Brüsseler „Soir" veröffentlicht einen Brief auS Pretoria, wonach der An Island der .Holländer im 'Norden der Kapkolonie als vollendete Tlnittacbe bezeichnet wird. Kriiger rechnet auf die Einreihung von 20,099 Kgvholländer» in das Bnrendeer. Bei dem Unfall deS englischen Traiisporlicdiffes .Ismore" sind 2o9 Pierdc riiitergcgaiigen. Ter größte Theil der Geschütze des Tcrmpfers wurde rn der St. Helena-Bai gelandet. Tie ..Ismore" fft gebrochen. ziunst nnv Wissenschaft. tz Im Königs. ^Hofopernhnnse gelangt heute „Lncrezia Borgia" zur Anffübrrnng. 'Anfang halb 8 Ubr. Im Königs. Schauspielhanse gehr heute das Görner'sche Weihn achts- m ä r ch e n.. Klein Däumling. Rapunzel mit dem langen Haar »nd Rignct mit dem Schorn", Musik von Niccius, zum ersten Male in Scene. Anfang 7 Ubr. tz Im R ei id e n z t h ea t er tritt heute und folgende Tage Herr Rudolf Rittner vom Terttichcm Theater in Berlin, als Gast, in dem Schauspiel: «Fuhrmann Hcrrichrl" von Gerlrart Haupt- mann auf. Es können nur noch wenige Vorstellungen von diesem Stück stattnndcn. dn die Direktion die Trever'sche Komödie „Der P ro b c ka n d id a t" erworben bat und Herr Rittner noch wäh rend seines hiesigen Gastspiels in der Komödie austreten wird. i Der Dresdner Mozart-Verein hat in der verhältniß- mäßlg kurzen Zeit seines Bestehens an Zahl der Mitglieder sc> außerordentlich gewonnen, baß der Vereinshaus'aal. der doch ca 2190 Personen aufiiehmcn kann, sür den Verein heute kaum noch ansreichk. Diele ohne alle und jede Propaganda, vielmehr aus innerem Bcdürsniß hcrvorgeruscnc Bewegung zu Gunsten des größten aller Musiker spricht nicht mir zu dem guten Geschmack der Mozart-Gemeinde, sie ist zugleich auch ei» Beweis, wie tief bereits die Abneigung gegen das Hypermoderne in der musikali schen Kunst und den damit eng verbundenen Perioncrrkultus geht, die trotz aller schreienden Reklame in Wahrheit doch nur ein frag würdiges Dasein fristen. Mag dem aber iein, wie ihm wolle, der Mozart-Verein »rusizirt nicht zu llngunsten anderer, sondern aus schließlich für seine Ideale, zürn Ruhme der klassffchen Meiner, und wie vortrefflich er dieier Pflege nackizukvnime» strebt, bewies wieder das vorgestrige Eoneert. Veranstaltet zur Erinnerung an den Tag (5. Dezember 179», an dem eines der größte» und gewaltigsten Genies in Roth und Entbehrung mit dem Tode rang, rin die Zeit, wo man dreien unvergleichlichen Meister aus seiner ärmlichen Wohnung hinaustrrig zum Armeirgralie. in das er mit zehn anderen Leiche» ohne Sang und Klang gebettet wurde, das, bald verwittert »nd vergessen, nicht mehr aüfzrmnden war, zur Er innernng hieran hatte man Mozart'S b'-moll-Adagiv und Nlleoo, mocic-rnlo >K. V. 594) an die Spitze des Programms gesetzt. Die Fantasie, von Mozart einst in sorgenvoller Zeit ans Bestellung eines Raritätensammiers für die Orgeiwalzerr seiner Uhren ge liefert, eignet sich in ihrer erhabenen Trauer so recht, des 5. De zember 1791 zu gedenken, die Umstände des Hiirscheidcns rn'S Gedächtniß ziirilckzuniscn. Wir hörten das Werk in der ausgezeich neten. dem Stile und Gerste Mozart'S entsprechenden Jiistrumen- tirnng drrrch Alois Schmitt vorgestern zwar nicht zum ersten Male — es ist im Mozart-Verein bereits vor Jahresfrist arrfgeffihrt worden — aber es ergreift und stimmt doch immer wieder von Neuem, dieses mit dem Hcrzblute eines Allergrößten geschriebene Stück, das mehr Musik, mehr Phantasie und Geist irr sich vereinigt, als der gcsmmnte Musikkram mancher Modernen, die sich in der Gunst der Mode spreizen und crnfblüherr. Mit diesem Mozart'schen Werke gelangten imter Herrn HoskaveNmeister Alois Schmitt Introduktion und Andante für Streichorchester und Orgel (U-moII) von Händel lOrgclpgrtie von Henri Höring von der Martin Luther-Kirche vertreten) »nd eine Hayoir'sche Sinfonie M-ärrr, Nr. 10 der Breitkovs n. HSrtcl'schen Ausgabe) durch daS Mozart Orchester zur sorgfältigen Ausführung. Den iolistischen Theil vertrat sehr geschickt Frl. C. van Lockhorst mit Stücken von Bach »nd Scarlatti und dem 6-<iur-Conccrt (mit Orchester) von Beet hoven. Obgleich Frl. van Lockhorst mit dem Bcethoveri'schen Werke sich keine leichte Aufgabe gestellt hatte — es ist nicht für zarte Frauenhände gedacht, auch nicht in der Gewalt der Phantasie der weiblichen Auffassung leicht zugänglich — bestand die junge Künstlerin doch mit Ehren. Jedenfalls spielte sie das Concert sehr sauber und korrekt, mit fließender Technik und intelligenter Dar stellung. Frl. L. Heynlen, Concertsängerkn aus Berlin, der wir in den Dresdner Eoncertsälen schon öfter begegnet sind, bot zwei geistliche Lieder von Bach («Todcssehnsucht", «Komm. Jesu.j komm"), da- Gebet ans der Gluck'schen Oper ..I-'imroconeu MU8tist<»ta" und die große Arie der Alceste: «Ihr Götter ew'aer Nacht". Mit den Bach'schen Gesängen vermochte Frl. Hevnseir noch aut zu bestehen, mit den Gluck'schen Arien ging sie redoch weit über ihre Kräfte hinaus, irameMch aber liegt die Alcesteu-Seerw D*eO-ne* Nachrichten. S3S. Seite S. Ei Donnerstag, V. Dezbr. 18»»