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> die hemokeutiscki« und ltderal« Verein« mit iind stiivM» Üabnf» vach dem Kapffol? woReHÜft« Garibe'lii'tz bekränzt wurde. Die Polizei ball« arake VorsichtSmanreael» ae» Nossen. Di, Rübe wurd« auch Im Allgemeinen nicht gestört, nur einige junge Leute. die .Viva eiprwml vtv» ia rvpuoliea l- nrfen. wurden verbattet. Auch zu Florenz wurden mehrere Verhaltungen vorgenommen. llbvlerabericht. Venedig: 3- Perlon« erkrankt und LI gestor» ben. von Letzteren 16 früher Erkrankte; Var!: Serkrankt und 5 ae. slvrbe». Zwei gestem in Florenz vorgekomnienk Erkrankiulgssallk. die tüdtlich Verliesen, wurde» für sporadische Cholera erklärt, r , Epdnl»» .. Bis irtz» sind bei der Ksnigtn Christine 17 Ge suche von Madrider Photographen elngelangt. welch« die Erlaub» >ß „achsuchen, Alfonlo XUI. Wotographiren zu dürfen. Die Königin, die feit der Geburt ihre« Sohnes in lröblichster Stimmung ist. lieh die Herren durch ihren Sekretär bitten, sich noch einige Monate zu gedulde», da von dem kleinen Könige zur Stunde unmöglich e»n halbwegS gutes Bild heraestellt werden rönne. Nur rin dem Hole nabeslehenber spanischer Maler hat den schlafenden König ffizzirt und wild von demselben ein Oelgemälde Herstellen. Velglen. In Brüssel begann vor dem Geschworenengericht der Prozcp gegen den Advokaten Destiissaiir als Herausgeber und gegen Mäher» aiS Drucker de- rothen „Katechieme du Penvle." Aus Grund d«S BcrdilteS der Geschworenen ward Erstcrer zu 12- :»onatlichrm Gesängnib und 600 Frcs. Geldbuße verurtheilt und Lessen sofortige Berhaslung angeordnt. Enalauv. Henry Andrews wurde van der Jury des hiesige» Ekntral-Kriminal-Gcricht-livses der Tlicilnahme a» der jüngsten Acraiibung der Anglo-deutichen Briespost zwischen London und Dover schuldig befunden und zu 8 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Das organisirte Heer von Ulster, über welches bereits kurz be richtet worden ist. besteht aus zwei Arinec-KvrW. von denen eins als die „Arnm of Aktion" und das ander« als die „Reserve" be zeichnet «st. Die aktive Armee oder „Arm» of Action" ist rckrutirt aus den baupffächlich in Ulster wohnhai'ten »»ivecheiratbrtcn Orair- gisten n»d anS solchen im Alter von 45, Jahre» und darunter, die Icine Familie zu ernähren habe». Die Reserve ist aus Orangisten uisaiumcuaesetzl, die nicht älter als 55 Jahre sind. Die aktive Armee zcriällt in 4 Divisionen und jede Division in Brigaden. Die Brigaden sind aus Regimentern gebildet. Dir Regimenter be suche» auSErkiwne», von denen jede zwei oder mehrere Ornngisten- wgc» ein- und desselben DvrieS, Fleckens oder Kirchenlvmigcls npuueulirt. TaS ganze.Heer fleht rmler dem Briehl eines Groß- Uouimandeins-c»-chrf. Die aktive Armee besteht aus 32.623 Mann önianterie, 1010 Mann Kavalerie. 2810 Manu Artillerie. 000 Mann «Nuielrnppeii und 550 Schariüliiitzcn. Tie Reserve zählt 22,540 Äaim Insaiilerie, 1202 NcaniiKaoalcrie, 2000 Äkann Artillerie, i770 Mann Genietruppen und 421 -LcharischüNeii. Die ganze Annce mnfaßt 55,360 Man» Infanterie, 2002 Man» »ovalen«, 020 .'Kann Artillerie, 2730 Mann Genietruppen und 071 Scharf- uchichcn, im Ganze» 00.001 Rin»». Ob diese Armee wirklich oder um ans dein Papice beliebt, milsi voilänsig dahin gestellt bleiben. Rußland. Dem Pcteisbiirger Jomnal ziitolge sind über die Reiien des Ministers des Auswärtige» v. Ostlers im Lause des Lvmmeis noch keinerlei endgsttige Besliiiniiuiigen getroste», d. h. es bängt von weiteren Umständen ab, ob er den Fürste» Bismarck besucht. rüt'kei. Das Fort Zhgos an der griechischen Grenze ist end lich von den Grieche» geräumt und den Türken wieder übergeben worden. Damit dürste jede Gestibr weiterer Zusammenstöße ver schwunden sein. Dem amtlichen Bericht Achmed E>ub Pascha's zufolge stellen sich die türkischen Verluste in den jüngsten Treffen an der Grenze ans 7 Offiziere und 100 Mann an Tobten, und 13 Lnzicre und 102 Man» an Verwundeten. In dem Bericht wird luuzugesiigt. das; die Grieche» 101 Mann auf ottonlanischem Äehiet beeidigten, und die griechischen Gefangenen ans 1 Mnivr, 2 Kapi tänen, 0 Leutnants und 310 Genirinrn bestehen. Sämmtliche Ge« wuuenen sind ans Befehl deS Sultans „ach den Baraken in Salo- »ichl gesandt worden, wo sie dieselben Rationen wie die türkischen Soldaten erhalten. Die Mehrzahl der Gefangenen fiel bei Nezervö iu die Hände der Türke». Bulgarien. Ter Jlistizministcr hat wegen einer MeimmgS- vc>ichiebe»heit mit den übrigen KabinetSmitgliederu feine Ent lassung gegeben. — Die Sobranje (Volksvertretung) ist durch Erlaß des Fürsten z»m 14. d. M. einberufcn worden. — Der Fürst Alrzandcr ist abgcreist, um dem König von Rumänien einen Be such zu machen und wird am Montag in Sofia zurückerwartet. Montenegro. Der „Moniteur de Rome" meldet aus Eettinje. daß der Fürst von Montenegro einen Bevollmächtigten nach Rom geiundt habe, behufs AhschliisseS eines Konkordates Mit dem Vatikan, welches den Zweck hätte, dir Tiöceian-Autonvmie der mvntenegrini- ichcn Katholiken zu sicher». Griechenland. Das „Journal de St. Pet." schreibt: Die unsiiche Regierung lei der Ansicht, daß der Zeitpunkt für Aushebung bcc Blokade in den griechischen Gewässern gekommen scheine. Diese Meinung werde von allen Knbinetcn getheilt. Es wären Berathnn- gen hierüber cingeleitct. Tie Bivkade würde baldigst aufgehoben weiden, die internationale Flotte werde in der Nähe bleiben und für jeden Fall bereit sein. Ferner hat England offiziell mitgetheilt, saß es geneigt sei, sich mit der Anihebung der Blokade a» der urwchnche» Küste einverstanden zu erkläre». England hat an seine «gölte den Beiehk erlheilt, sich bereit zu halten, die griechischen Ge wässer zu verlassen, und dcnBvtschastcrNuiiibold angewiesen, nach 'Men zmucknikehren. Tie Aushebung der Blokade erfolgt voraus- sulnstch am -i. Juni. Endlich macht ein Ruiidlchreiben der Pforte .Rnibeilung über die Lösung der letzten Zwischenfälle a» der Grenze. Duo Schreiben beuierkk, daß Griechenland die Abrüstung eifrig be werbe. zollt den Mächte» Anerkennung wegen ihrer erfolgreichen Cruwirknng aus Griechenland und wünscht die baldige Anihebung der Blokade. Amerika. Die bereits kurz erwähnte Ansprache des Richters Lim»!, an den Anarchisten Most nach dessen Berurtheilung lautet worilich folgendermaßen: „Ich bedauere aufrichtig, daß daS Gesetz nur nicht erlaubt, Ihnen eine härtere Strafe zuzudiktiren, als ich ! (st nn Begriffe stehe zu thun. Sie haben gerathen zu Mord, linindsli'lung und Vergistung und habe» vor unwissenden Aus ländem Reden gehalten, in denen Sie denselben anrlcthcn, zu Nock und Bigiidslisrniig Zuflucht zu »ehme». Sie haben ein Buch pcrössenüikht. », welchem Sie die weibliche» Dienstboten i.lneii, wie mu» Gote bereitet, um die Mitglieder der Familien, in dünn sie diene», zu eu»ordt». Aus der ganzen Erbe gicbt eS ! !icn vollendeteren Schurken als Sie. Es ist unnöthig, Worte an mien solchen Meiiichm ivic «>e zu verschwenden. Das Urthcil des ostuchlr ist. daß sie ein Jahr im Zuchthaus eingcsperrt werden, daß Sie eine Slrate von 500 Doll, zahlen und III Hast bleiben, k»o die Simse abbezablt ist und zivar soll die weitere Hast nicht uw » als einen Tag für reden Dollar der Gctdbilße betragen". Mou ninügimnerle das Gitter vor der Anklagebank, seine Augen lolllcn »ad sein kstcsuht färbte sich vor Zorn. Als er i» das Ge- „iiignin obgeiühit wurde, ries er deutsch anS: „Und das nemit man weuchliglr:!!" R'och einige weitere Anarchisten sind in Chicago und >n Milwaukee wegen Bcthestignng an dcn kürzlichen R'cvollen in Anllageznstand versetzt worden. In Milwaukee wurden acht Per» lene» vcrhaslct, ivornnler drei Mitglieder des Ezekutiv-Raths der .R'istec der Arbeit." Die nunmehr nur 2 d. vollzogene Vennählnug de? Präsidenten Ueveland hält gegenwärtig ^»roch alle Gemüther in der amerika- vsth iverdc Mittwoch Abend in, Weißen Hanse mit Miß Foffom eiielah verbitnden. Es wird eine sehr stille Feier sein und ich bin Gnu» öngerst verbunden, wenn Sie mich bei der Gelegenheit mit Raer Gegenwart beehren. Ihr aufrichtiger Grover Elevclanb." Mer Blicke sind aus das junge Wesen gerichtet, welche- nilnmebr dir..Königin ihrer Mitbürgerinnen" geworden ist, obgleich nicht Me i» gleicher Wciie von dieser Heiraih erbaut sind. Man findet die große Altersverichiedenheit, welche zwischen den beiden Gatte» licmcht, sehr bedenklich (Eleveland ist 50 Jahre, seine Gemablin und bisherige- Mündel Francis Foffom kaum 22 Jahre all). Da gegen behagk «S dem praktischen Sinn der Amerikaner ganz be- wiiders, daß die neue Plvsidcnlin hervorragend zu de» logen, gute» gehört. Sie hat erst kürzlich von ihrem Großvater eine der ehemaligen „t zu sein, da sie ^ . enolgten Landung - sie hatte soeben erst eine längere E»ropa-To»r ahsolvirt — die Aachricht vom Tode dieses Milkionär-GroßpapaS empfing, ohne sich zu einer Verlängerung ihres Brautstandes bewogen zu fühlen. Sie reiste vielmehr am selben Tage noch »ach Washington, wo die Hochzeit gefeiert wurde. Auch die sonstigen Leiden, die einem neu- vermählten hohen Paare zn blühen pflegen, bleiben biesem Paare erspart: Weder öffentlicher Empiang, noch Graliilalionscour. »och Hochzeitsreise stehen am dem Programm; auch di, üblich« Aus- »«»rv ich also — iterblekbt. Im»» dt« — sein, Lu »acl n« Varl len MiUlvncn Francs geerbt Nr-brigen- scheint auch bei der MIß Fotsvm der praktische Sinn stark ausgeprägt zu bci ihrer am letzten Soiniabcnv in Ncw-Pork enolgt« >nne ersten^ch» unentbehrlichrn HochzeikSirack zü verbellen. Eleveland fäll nämlich als Man» von höchst «iniachm Sitte« sich noch immer nicht von jenem fast schon legendär gewordenen Tuchrock haben trennen ' >>ö wenten tragl^ R,J.. derp, Tage^ieinnErwählun bere>tsb«twaS^kaaw ^ , . . . noch al- HochteitSgewatr» deS Ptäsidenlrn haben fungiren müssen. In St Allan-Danivfl tung war Neh« acht Tage lang von Eiö umgeben war. AIS der Nebel sich lichtete, iah man 00 riesige Eisberge, und der Dämpfer war von einem der selben nur 100 Fuß weit entfernt. Ter St. Lorenz - Golf soll ein einziges Eisfeld bilden. Der Allan-Dampfer „Tardi- nian" ist vier Taue überfällig. Man glaubt, daß er stille kregt und wartet, bi» der Nebel sich lichtet. — Der Kapitän eines Schaonerö von Kap Breton meldet, daß er am 20. Mai bei einem dreiniasti- gen Dampfer vorüvrrfuhr. der Raketen abieuerte und die Dampf- pieise ertönen ließ. Mehrer« Eisberge desanden sich in der Nähe de» Schiffe-. Plötzlich vernahm man ein Krachen und die Sig nale hörten auf. Der zur Zeit herrichende Nebel verhinderte den Schooncr daran, Beistand zu leisten. war dk daß er d«m Pritstdenten schleunigst den tr.Nnv-Vorl-.aus den Hals schickte, um ihn, zu den« er am 4. März v. I.. dem Lage ieinnErwählung zum «tragen >t. Ohne B.sset'S Fürsorge würde Meies S sraawürdiae Kkeiduiiasslück hüchsi wahrscheinlich auch chzeitsgewatr» d«S Präsidenlrn haben sungiren müffen. John lNerr-Fimdland) ist am 2. Juni der vermißte fer „Siberian" eingelroffen. Die Nrtache der Vcripä- ebel und EiS. Der Kapitän berichtet, datz das Schiss ü« Nlerf, kl« So «de r» h aus e n. allgemein« deutschen MusikverclnS bat wn Mustkem und Plusikircunden in der ..rjdürg-Svndershansen'Ichen Residenzstadt ver Speziell an» Dresden führt die Prä cnzlifte o»s: Frau i-Kahrer, die Herren Drarseke. Mode, Schulz-Beutben, Aeutvetou. -f Frau Moran-Olden auS Leipzig, welche heute in der rcizeiiden Partie der Carmen gastirt, tritt schon aui Dienstag wieder als Norma auf. f-Die erste Wiederholung der „Götterdämmerung" fand wiederum eine enthusiastische Aufnahme, »doch war das Haus nicht, wie bei der ersten Aufführung. völlig ausverkauft: wegen der erhöhten Preise werden eben Manche noch warten wollen» bis ihnen der Genuß billiger vergönnt ist. Der Brünn- Hilde par s»ec>Neucv, Frl. Malten, bereiteten die Verehrer ihres berauschenden Talentes wieder besondere Ovationen durch Bliime»- wenden schönster und zierreichster Art. Welch' ein Triumph für die Künstlerin, daß sie ihre Erfolge in „Tristan und Isolde", in „Wal küre" und in „Sirg'ried" »nn noch durch den höchsten und be deutendsten in der „Götterdämmerung" krönte. Neben ihr wurden auch die übrige» sehr verdienstvolle» Mitwirkendeii, vor allen die Herren Gudehus und Decarli, nicht in der Anerkennung verkürzt. Das herrliche Organ des Enteren blieb in jeder Szene der großen Ausgabe mächtig. Seine Cha,akterze>chii»»g ist mir Konsegueiiz so sortaesührt, wie im dritte» Thcilr der Tetralogie. Zeigt sich doch der kurchtloie Held aurp in den meiste» Szene» des Schiußtheilö als harmlose Frohnatur, dem jugendliche Heiterkeit besonderen Reiz verleiht, z. B. wo er, vom Brünnhiidenileiu ziirückkehrend, sein Abenteuer erzählt, später in der Szene mit de» Nize» und m der köstlichen Erziihlniia vom Drachen, Waldvögleii, ,c. Deshalb wird die vorherrschende Muiiterkeit mit Recht betont. Nur kür die MaSke wäre ein bärtiges Gesicht cmpfehlenswerth. Ter Man»e»chor ist hier besser als auf irgendwelcher anderen Bühne bestellt. Ter Prächtige Gesang bci Begrüßung Gunther'ü und Brünnhildc'S bätte allein schon wärmsten Applaus verdient. Das Ensemble der Rhciiitöchtcr wirkt in gefälligster Weise. Wäre aber auch Vieles nicht so glücklich gelungen, wie rs gelang, io müßte schon die orchestrale Durchführung der hiesigen Aufführung des Werkes den Vorrang sicher». Nirgends kam und kommt der Glanz dieser über wältigenden Musik so vollendet heraus. Ter Trauerniarsch z. B. wird ganz unübertresflich wiedergeaebcn. Wer sollte da eine Ber- deckuilck des Orchesters wünschen? Voll und ganz will man solche Toilschöiiheit genieße». — Am Schlüsse sind das Walhall-Bild und das folgende Nordlicht an sich von großem Effekt. Eigentlich müßte die Pracht Walhall's in Fcucmaininen untergeben, dmnit das Ende, die Götterdämmerung, sichtbar werde. Manchen bleibt cs aus diese Weise etwa» dunkel, warum der Titel „Götterdämme rung" überhaupt gewählt ist Allerdings deckt die ursprüngliche Bezeichnung „Siegfried'» Tod" dcn dramatischen Inhalt der Schlußaktion viel besser. 7 Am Freitag begannen die Prüfungs-Aufführungen des Kgl. Konservatoriums mit einem Solisten-Abend im Vörseniaale. Recht wohlthuend war die Kürze des au» Gesängen, Klavier-, Geigen- und Klarinetten-Vorträgcn zusammengesetzten Prograinmes, aber auch in der Temperatur wurde angenehme Verbesserung fühl bar. AuS der Neide der Sängerinnen (Sänger traten nicht aus) ragte hinsichtlich der vorgeschrittenen musikalischen Bildung Fri. Berge, eine mit weichem, angenehmen Mezzosopran begabte Schülerin deS Herrn Thiele, hervor. Von den beide» zuerst gesungenen, etwas zu kiirzalhmigen Wüllncr'schen Liebem führte sie besonders die „Waldeinsamkeit" sorglich und beseelt aus. Ihr Pianisiimo bewies den rechten Sinn für künstlerischen Vortraa. Daß sie auch des be lebten warmen AnSdrnckS fähig ist. zeigte sie in Schumann's..Wid mung". die — sonderbar genug — fast immer nnr von Dame» ge sungen wird, obwohl doch nur Männer dem „besseren Ich" ihre Gefühle widmen könne». Spater in Terzetten sang sie die tiefe Partie sehr anmuthig. Noch erscheint ihr Auftreten nicht resolut genug, jedoch kann man ihrem Können gemäß hoffen, daß sie als sehr gediegene Konzertiängerin reussircn wird. An dem Gelang des Frl. Aittiiia (Schülerin des Herrn Hildackff, welche zivei Stücke von Gvrdigiant und Salvator Rosa vortrug, gefiel zunächft der reine, schniel,reiche Klang ihrer Stimme, die mehr naL der Höhe als nach der Tiefe zu Kraft besitzt. Auch die Aussprache und Be tonung waren zu loben. Mehr VortragSgeschick entfaltete die Sovranistin Frl. Sauer (Schülerin des Herrn Professor Scharre) in Aennchens Romanze auS dem „Freischütz", welche freilich noch nicht bühnenfrrtig anssiel. Ihre sickeren Einsätze, die schon an- nelnnliche Phmsirung und die glücklichen Anlänge im Koloristische» lassen Gutes erwarten. Vortrefflich gelange» dre von den Damen Evierth. v. Geyerz (Witting) und Berge gesungene», von Herrn Prot. E. Krautz bestens eiiistudirten Terzette: „Trivlctt" von Schu mann und „Este" von C. Remecke. Eine junge Violinistin von entschiedenem Talent. Frl. Brvuck (aus Rußland), welche bci Herrn Koiizertincisler Rappvldi stndirt, errang sich mit ihrem sehr korrekte», packenden Vortrag de- 1. Satzes aus Gade'sBiolin-Konzert (op. 56) vollen Applaus. Ihr Austrelen, die markirten Gesichtszüge. die Bogeifführnng und die Art ihres Striches deuten auf Kraft und Energie: die Geige sitzt ihr wie angegossen Wie cs scheint, strebt sie nn hr nach Größe, »ls nach süßer Anmuth des Tones hin. Ihre Technik flößt schon jetzt viel Respekt ein. denn sie behandelt die Figuration sebr gewandt. Solche Talente bringen eS immer zu Erfolgen. — Herr Schneider, ein Schüler des Herrn Demilitz, hat feit den vorigen Prüfungen tüchtige Fortschritte bekundet. Das Rondo auS Spolir'S Kl,»!»etten-Kvnzcrt (6-moII) wurde durchweg sauber und präcis auögeiührt. Von den Klabier-Vorttägkil hörten wir nur am Schluß zwei Sätze an- Wcbcr'S O-kliir-Kviizert, ge spielt von Frl. Bartb, einer Schülerin des Herrn Blaßinaiin. Der Anschlag ist krittlig, die Technik beachtcnswcrlh, der Vortrag aber noch ziemlich interesselos. B. S. 7 Dennrächst wi»d im Kgl. Hostbeater der Tenorist vom Vraim- schwciger Hottheatcr, Herr Bürger, in Brüll's beliebter Oper „Das goldene Kreuz" agsliren. f- 'Per artistische Direktor rcsp. Oherregisscur des Kais. Deiilschen TbcaterS iu St. Petersburg. Herr Philipp B o ck, hat aui brr Durchreise einige Tage hier verweilt »nd per zweiten Aufführung der „Götterdämmerung" bcigcwolmt. Er will >» nächster Saison auch die deutsche Over an seinem Institut pflegen: zunächst führte er die Partitur einer russischen Oper „Herold" (nach Wilbenbrnch S Drama) mit sich, um sie Herrn Tneltor Stnacmanii i» Leipzig vorzulear». f- Repcrtoir des Altstädter HostheaterS. Sonntag: Carmen. Frau Olden a. G. — Montag: Steplst» Girard. Der Mann von 50 Jahre». — Dienstag: Norma. Fr. Olde» n. G. Herr Eichhorn a. G. — Mittwoch: Ter Trompeter von Süktingen. — Donners tag : Athalia. (Erm. Preile.) — Freitag: Der Probcpscil. — Sonn abend : Das goldene Kreuz. — Sonntag: Lohcngri». (Ans. '/-7.) Reustndt geschloffen. 4 In der A>isstell»»g des Sächsischen KunstvereinS un Brühs'icheu Palais, «»gnslusstraße, geöffnet Sonntags bo» 1l—3, Tonnerslggs von 10-1, an den übrige» Wochentage» von 10-4 Uhr), sind ierner nen ausgestellt: I. Oelgemälde. Bildnisse von KopS und Stegmcnin (Dresden): Vildinßsiiidie von Woltrom (Dresden); Gcnrcbsidrr von Hilger» (Düsselovif), Kleinscb»,idt iMiinchen) und 4 Meno Mulilig (Dresden): Landschaften von Maz ElauS (Vlasrwitz h. Dr ). FlockenhaiiS (Mliiichrn). -f Meno Mühl,g, Schenker, O. L. Schneider rDiesden) »nd Wehli (Prag); Tdierbild von AmasieAngspn'g (Dresden). - 2. Aquarelle. O Bl. Genrefiguren vouO.». AlvenSlchen: SHl.Landschaft« von Schlegel (Dresdens .. L0.I. Da, Tonkü dle A. Versammlung sine ganz statt! 1' einigt. Speziell alij DreSde» führt die Präici Rappoldi-Kavrer, die Herren Drarseke. Nicodv, snwie Herrn Professor Adolf Stern nebst Frau Gemahlm, Kanimer- virtuoS H- Scholz u. A. Der Empfang, welcher den Gäste» zn Theil wird und das Zusammenleben der srMchen Kunstgeno sen schaff «st rin io herzliches, daß bisher die Stimmung eine äußerst animirte ist. Der erste Festtag brachte außer Generalproben „über sieben" Stunden musikalischer Darbietung. Richard Mctzdorff erüsfnete mit einem Streichquartett in d'-moll den Reigen, uni Irl. Sicca in Liedern von de Hartog und Wttllner'S niedlich-naivem oi>. 5 Nr. 2 „Bräutlein meiner Seele" Gelegenheit zu geben, sich als Sopranistin von voluminöser Stimmqual,tät und Künstlerin von geschmackvollem Vortrag einzusühren. Frl. Elisabeth Jeppe spielte daraus mit Bravour aus einem Duiscnstchen Flügel „Thema und Variationen" ihres LehreS Lader Scharwenka. Recht ansprechend reihte sich daran die von dem Sondershauseiier Strcichgiiarlcil Grünbelg und Genossen recht sinnig reproduzirte Ballade m H-moll von Adolf Nuthardt. Kammervirtuos Ir. Struß erwies sich in Violinsolis eigener Komposition und einem Scherzo des Berliner Albin Becker als ein Geiger, der über beneidenswerlhe winpalhiiche Tongabe und brillante Technik »erlügt. Ein heraufgezogeiies Ge Wüter mit Schlvßeiitrcmolo und Doimer-eon siroeo--schlägen derai,. girre die Aufmerffainkeit des dem trefflichen Ensemble ansänglich andächtig lanschcnden Auditoriums. Das ichließende Tanzpoem von M'iiil. Hosmann „Minnen und Sinnen", ein GcsaiigöcvkluS für Soli und Quartett, sein und zierlich, aber sonst ohne höheren mu- tkalischen Werth, fand selbst unter dem gewitterlichen Intermezzo wch noch theilweise Beachtung der Zuhörerlchaft. Festlich feierli cher und musikalisch künstlerisch gewichtiger gestaltete sich das als „weltliches Liszt-Konzert" annoncirte zweite Konzert desselben Tages, Abends 6 Uhr im fürstlichen Hostbeater stattslndcnd. DaS Pro gramm enthielt nur Kompositionen des gefeierten Ekrenvräsideiitei, Franz Liszt. Des Komponisten LiSzt s hoher Werth will von mancher Seite zwar auch heutigen TaqeS noch nicht rückhalisws anerkannt werden und wir wollen keineswegs Andersgläubige drob schelten, aber — frei herausgesagt — für »ns wächst das »ewaliig Gigantische des Liszt'schcn Genres stetig bei öfterem BekailNiwerüen. Die stimphoilischril Dichtungen „Die Ideale". ..Hamlet", „Todteii- tanz" — der Klavicrvart mit meisterhafter durchsichtiger Eleganz von Herrn Siloti gespielt — ^Berg-Svmphoiiic". „Hunuenschlachi" und vier bisher als Klavierwli noch Mainiskript: Portraitslizzeii ungarischer Berühmtlieilen, geistvoll miliiime»tirt von Arlßur Friebhe»», hierzu noch sieben Lieder und zivei Pianosortcsoli, — das ist gewiß eme Ausgabe sür eine cxlraiivrmal, niiisikfestc sstalin und trotzdem herrschte gespannte Ausmerksanikeit bis zum Schluß. Die Gkiangsiolistcu: Frl. Marianne Brandt und Irl. Man.' Brcideiistein. langst und altbewährte Stutzen edler Geiangslunsl, und Herr Karl Dicrich, ein jüngeres Re>S, doch auch von edlem Stamme, schließlich aber in hervorragender Weise Herr Arthur Friedhen», ein Klavierhcld von souveränstem Range aus seinem ganz entzückend tvnedle» Blülhnerslügel, heimsten wohlverdiente Ehreiibeifallsstürme ei». Nach dem Konzert zog man in Hellen Haufen „ach dem „Loh". Kein Mensch in SonbclSiicmic» weiß, warum der Ort so heißt: — genug aber, es ist ein hübsches Stück chcn Erde von großem Reiz. Es wurde» daselbst drei Neve» > om Stapel gelassen, von den Herren Oberbürgermeister Laue aus Son- dcrshause», Professor Riedel aus Leipzig, Professor Adolf Stcm auS Dresden. Auch Liszt beehrte die im klebrige» zahlreich besucht gewesene zwanglose Versammlung. — Wohl Dem, der vorsichtig hübsch zeitig seinen Weg nach Hause genommen bat. Später lieg Petrus seinen Sprengwagen vorsahren. — Puhl Da ist mancher nah geworden. — In dem Kainmermlisik-Konzerte am folgenden Tage hat das neue, sehr interessante Klavierkonzert in Ls-ckur von Felix Draeseke, welches der Pianistin Frau Rappoldi-Kahrer ge widmet ist und von ihr sehr virtuos vorgesührt wurde, durch seinen große» künstlerischen Werth, namentlich durch den brillanten Schluß satz, einen sensationelle» Effekt gemacht. Der Komponist und die Künstlerin wurden mit Bestall überschüttet. f- Herr Kapellmeister Z i m in e r m a n n führte sich hier als Disigcnt der Gewerbehaus-Konzcrte so glücklich ein, daß man allge mein wünjchte, diese Kraft auf die Dauer sür Dresden gewonnen zu sehen. Gestern ging uns aber von kompetenter Seite die über raschende Mittheilung zu, daß es wahrscheinlich nicht gelingen werde, diesen Dirigenten für die nächste Saison der GewerbebailSkonzerte wieder zu gewinnen. Die österreichischen Mitglieder der Kapelle, welche aus Marienbad mit hierher kamen, erklärten Herrn Zi»»ner- maun, unter de» bisherigen Bedingungen in Dresden nicht wieder spielen zu wollen. Außerdem sieht sich Herr Zimniermann aus Rück sichten auf seine Gesundheit behindert, die sogenannten Künstler- konzerte künftig allein zu dirigiren. Demnach dürfte eine Einigung sehr erschwert sein. Deshalb wird sich wohl die Gewerbevereins- Benvaltnna entschlichen müssen, für eine andere Direktiouskraft, beziehentlich eine neue Kapelle Sorge zu tragen. Zu diesem Zwecke setzte sich die Musik-Kommission mit einigen der Dirigenten, die sich im vorigen Jahre bewarben und vorzimsweffe gute Empfeh lungen aufzilweiien hatten, in s Vernehmen. Demnächst kommt die Angelegenlnnt zur Berathung. 4 Eine rcnomniirte ungarische Zigeunerkapelle unter Führung des Herrn B en cz v Gvula trifft m den nächsten Tagen hierein, um viermal, om 7.. 8., l>. und 10. d. Mts. Konzerte zu veranstalten Im Wintergarten des EeiitralhotelS zu Berlin fanden die Leistungen, wie aus Berichten dortiger Blätter hcvorgeht, lebhaften Beifall, namentlich die Tänze und Märsche. -s Die Graef - Ausstellu ng im Gartensalon des Victoria- Hotel findet immer zahlreicheren Besuch, besonders aus den vor nehmen Kreisen der hiesigen Kunftireundc. Vor dem ausgezeichneten Gemälde „Märchen drängen sich namentlich die Bewunderer. Außer diesem Kunstwerke erwecken auch die neu biiizugekommeiien Bilder „Das Feuer" und „Das Wasser", zwei reizvolle Fraue»- porträts ans dem Cnklns „Die vier Elemente", die erst in den letzten Tagen des Künstlers Atelier verließen, viel Interesse und Bestall. Es schweben bereits Unterhandlungen wegen des Ankaufes der letzteren Gkinälde mit einer auswärtigen Staatsaaleric und mit mehreren Privaten. Envähnciiswerth ist endlich auch die im Jahre 167!) in Paris ausgesührte Farbenskizze der „Fclicie". f- Der Plan der Meininger, eine große Gasffpieltournee in Amerika zu unternehmen, soll wider Erwarten gescheitert sein. Dem Vernehmen nach hing es an der Bedingung, daß eine Garan tiesumme deponirt werden sollte. Daraus sind die amerikanischen Unternehmer nicht cingegaiige». f Der bekannte Kunslschriftstellcr und Direktor der Gemälde galerie des alte» Museums in Berii», Herr Geh. Rcg.-Nath Tc InliusMeper bält sich gegenwärtig bier aus. Er ist aus einer Stlidieiiwise durch Norddc»tjchla»d begriffe». -s Der jugendliche Schriftsteller Georg Jrrgang, unsere» Lesern schon durch Poesien »nd Novellen bekannt, hat soeben einen Band dramatischer Tichliiiiqcn bci Osw. Mutze in Leipzig erscheinen lassen, welcher durch alle Buchhandliliige» zu beziehen rst und dem binnen Kurzem ein zweiter mit Gedichten und Erzählungen folgen wird. f AnS dem Nachlaß der Mutter V. v. Schefiel's wird demnächst eine Märche»sam»,l»ng. betitelt „In der Gcisdlattlcnibc-" Ein Märchenstraiiß im Garten der »lüttcrlichen Freundin Frau Josephine Scheffel, gewunden nnd ergänzt durch Alberta v. Fiep- dvrs". im Verlage von E- E. Meinhold ». Söhne (Dresden) er scheinen. Die Poetische Begabung der Mutter Scheffrl'S wurde bisher nur in Nekrologen über de» Dichter bestätigt und gerühmt. Nu,, bietet sich in der kleinen Märchensammluna Geleaenbett, sich von ihrer gemülhvollcn Art, wie sic erzählt undPhantasttiches dar- stcllt. zu überzeuge». s- Im Verlage von Breitkopf u. Härtel (Leipzig) ist die bisher »och nie im Druck pclöffciitlichtehcwisch-romailtische Over ,, Frer- rabratz" von Franz Schubert erschienen. Dieselbe bildet den 6. Band, Serie XV, der eisten kritisch dnrchgcsehencn Gesamml a»sgabe Po» Schubcrt's Werken, ist aber auch einzeln -ucch jede Buch- und Musikalienhandlung zu beziehe». *Der zweite Man». Madame L. hrirathete hinter einander zwei Brüder. Durch den Tod des älteren Wittwe ge worden, dermäbltc sie sich n»t dein jüngeren. Als kürzlich ei» Ae sucher, vor den« im Salon ausgehängten Bilde des verstorbenen Gallen stehe» bleibend, sie nagte: „Gehört der Herr zu ihrer Familie V" cml,„ortete sie seufzend: »Jawohl, es ist mein armer, verstorbener Schwager". * A u f U »> w e ge n. Im Jiisclatenthcil der KvSliner Lokal oder gar wertl,losen Gegenständen dieselben einwirst, wird ohne Rücksicht zur Bestrafung gezogen. E-L. Grüner." Ob dre Annonce ihren Zweck wohl erfüllt hat»