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. gung zu uberivei.W zu d«n Antrag und kvnstatirt, de» VolkSschulgesctzcS «up. des BollSichulgrsetzc» vorlicge. Nach kurier Brlünvortuna de« trag» durch Tup. R'chter-greibera erNört Odcrkonsistoria Jentzsch da» Einverständniß de» Kirchenrrglmente» zu dem An Der Ausschnßan trag wird sodann einstimmia zrrn, Beschluß erhöbe nwürtia ist der engere Ausschuß. für 8 erie »koli n vorbereitende» Arbeiten zur Airssenvung der vorliege^ ... ^ ^ ^ »ialrath Antrag oben, o - nie» »nt den vorbereitenden dirbciten zur Aussendung der arinen schwächlichen. erbolungSbedürstigen Kinder vollauf deichcistigt. Die vorjährige» Wirthc der Kolonien werden zumeist wieder eine solclx erhallen, doch ist »ran auch bemüht gewesen, neue, geeignet« Orte in höher gelegener, waldreicher Gegend arMndig zu machen und »and dader eure höchst willkommene UnteAtützn»« seitens der Herren Pastoren und Lehrer, sowie einzelner Sektionen deS Erzgebirgs- vereinS. Einige Orte »Fmuenslei». Friedebach, Gayda, IKeuhauicn) baden sich freiwillig erboten, die Kinder von de» ihnen freilich etwas entfernt gelegenen Bahnhvflationcn unentgeltlich abholen und sie wieder dahin zurück tnnisportiren zu wollen, sichrer und Frihrerinnen der vorjährigen Kolonie» haben sich erfieulrcher Weis« »asl insgefamint auch sirr dieses Jabr bereit erklärt, die mit der Leitung einer solchen Kolonie verbundenen Mühen und Arbeiten wieder zu übernehme», mir einige baten aus ganz besonderen Gründen für dieses Jabr von ihnen adsehen zu wollen. Dem Aus schüsse steht bereits ein guter Er'atz zur Verfügung. Tie erste Auswahl der Kinder nehmen bekanntlich m diesem Jahre die Herren Arnieupileaer vor. — Als Organist >ür die Martin-Lutherkirche wurde von den nenlich genannten Bewerbern Herr Scminaroberlehrer Bruchinanii, als Kantor He» Lehrer N. Römhild vom Kirchen- Vorstand erivähtt. — Ans Gnind deS Sozialistengesehe» hat der Regierungspräsi dent zu Erkürt die Schrift: „D a S st e rb e» d e H a » d w erk oder das L>ed vom armen Mann. Parodie zu Schiller'» Glocke. Scu- sationsgedichl von Friedrich Griedel " verboten. — Herr Sladtrath Friedrich, der Deeernent der städtischen Gartenanlagcn. theill nnS mit, das, die gestern gemacht« Bemerkung, er habe in seinem AliitSeiier überleben, die Presse von der bevor stehenden Enthüllung und Uebemabme der von der Herrmann- stiitung der Stadt gestistelen Figurengruppc in den Bürgenvieien- anlagcn zu benachrichtigen, aut einem Irrsinn» beruhe. Er hat mit der Enthüllung des Kunstwerkes gar nichts zu thun ge habt ; ihm selbst ist die Einladung zu der Feier erst ain Morgen deS 4. Juni zuargangcn. Wie wir übrigens erfahren, sind auch andere Persönlichkeiten, die unzweiselhait eine Einladung erwarten dursten, »nt derselben entweder übergangen worden oder es ist ihnen dieselbe doch zu spät zngekvi»»ien. — Wie wir vernehmen, droht unserer Universität Leip zig ein überaus schwerer Verlust, indem das benitnnte und hervor ragendste Mitglied der dortige» Jnristcnsakullät Geh. Hoirath Pros. Tr. W a ch einen Nni »ach Berlin erhalten bat und cS kaum in der Macht des diesseitigen Ministeriums liegen dürste, das Berliner Anerbieten zu paralvsircn. Pros. Wach ist, beiläufig bemerkt, mit der jüngsten Tochter des berühmten Komponisten Felix Mcndcls- whn-Banhvldy verheiratbet. — Es dürfte tür manche Familie von hohem Interesse sein, zu eriahreii. daß es sehr wohl Mittel giebt. sich in diese» heißen Tagen vor den Einwirkungen der Tagesschwüle und Svnnenbitze rn den Wohnungen zu schützen und den Aufenthalt in denselben selbst i» den engsten Räumen, angenehm und erträglich zu machen. Ein Herr Ingenieur La» von hier läßt eine Art Ve n t i la l o r en fertige», welche durch Wasscr betriebe», mit wciiig Kosten in Küchen und Kellern angebracht werden könne», und mit welchen inan na mentlich in jetziger Zeit, wo man die Zimmertbüren nicht mehr ängstlich geschlosst» hält, große Wohnungen mit Leichtigkeit voll ständig venliliren kann. Im Schweizerviertel sind bereits einige Billen ans diese Weise mit Ventilation ciuSgeilattet. AIS ange nehme Beigabe ist hierbei zu beachien, daß durch die hierdurch ermöglichie Nlchkössming der Tbüren der oik sehr lästige Küchen- und Lpeiiengernch uniehlbar abgehalten wrrd, in die Wohnungen kinzudringcn. was namentlich in 'einen Hotels oft sehr zu wünschen wäre. I» ncnesler Zeit fanden diese Ventilatoren auch >» hiesigen bedeutenden Fabriken Anwendung, wo sie sich vorzüglich bewährten und >ür die Arbeiter gesunde» und zugfreien Auienthall iclnsten. Herr» Lau sieben über ansgcsührte Veimlaliousanlagen gute Zeugnisse und sehr achtbare Neserenzen zur Seite, auch sollen die Anlage- kviten gegenüber dcn gelie'erien und vorzüglich ausgesührirn Apva- raien, die in Teulschland, Orsieneich Ungam und Frankreich valen- tnt sind, durchaus keine unmäßig hohen sein. — Die kaiserlich russische RetlungSgesellschast in Moskau hat dcn Professor der Landwirthsckatt und Hestmagnetisenr Lco Hof- richter in Dresden zu ihrem wirklichen Mitglied cinaniit. — Im Kgl. Knnstgewcrdc in u i e u m sind cinc Anzahl Entwürfe für die Dekoration von Musikinstrumenten (Zäher», Guitarren, Violinen) anSgcslellt. die aui Bestellung der kgl. Ge- wcrbcschul-Jiiivektion von einem früheren Schiller der Krinstgewerbe- schule ausge'ülnt worden sind. Ta cs an älteren Motiven für die Dekoration solcher Instrumente gänzlich mangelt, sollen diese Kvm- vvsitlvnen als Zcichcnvorlagcn nir die gewerblichen Schulen an Orten dienen, welche die Herstellung von Musikinstrumciilcil als Hauptsache betreiben, wie Klingenihal. Adorf, Marliieukirchen rc. — „Bitte um die Spitze!" — „Recht gern, aber was wird »ur ans den vieleil Eigarre» spitzcn?" Nun. ein Thcil dieser Spitzen feiert seine Auferstehung alö Schnupftabak, ein anderer Thcil aber wird geraucht, und zwar in Piene». ES sind besonders die Elbsischer, die diesem Spitzcmanchen großen Geschmack abgc- wmnen, und „Landsmann czechiichcs. ivas im Reich denliches ar beitet", stopil solche abge>chnittene Suchen niit Vorliebe in seine Piene. Diese Raucher kennen ihre Bezugsquelle. An eine der selben hat Herr Pratorius, der Wirth des Hoiel de France, die im vorigen Winter in seinem Lokal gesammelten Spitzen abgrliciert. Er hat daiür einen Erlös von >,7 Mk. erzielt, die er, nebst einigen anderen Geldern, an liniere Expedition für die Ferienkolonien em- zuzahlen die Freundlichkeit Halle. — Ter Versuch, hiesige bez. österreichische RebHühner im 'einen Norden Amerikas zur Fortpflanzung auslusctzcu. scheint von Erfolg begleitet zu sein. Wie Herrn Hrstlieserantcu Earl Müller, Johaunesslr. 17. gestern früh gcmeloet wurde, ist von einem Trans port in der Gras Trantmaniisdorser Forstpenvaltung in Oesterreich gezogener Rebhühner, die Herr Müller am 29. März d. I. in einem bcwndcren, i» Gens gefertigten Reiickäsig nach Detroit, der be deutendsten Stadl des LtaakcS Michigan, landte. die größere Hälfte lebendig und wohlbehalten angekomnicn. Ter betreffende Empiängcr lhcirt mit, daß die sonst schüchternen Thicrchen freudig die Köpfchen, in die Hohe richteien, als sie sich am Ziele der so weiten Reise > iahen. Sic wurden alsbald m Freiheit gesetzt und sollen unter 2 Jahren nicht geschossen werden. Hvnentlich hat sich bis dahin uni diese ersten deulich-österrcichllcheir Auswanderer ein zahlreiches ..Volk" gruppirt, das Kosten, Zeit und Mühen des Aussetzers lohnt. — Nahezu 200 Flcüchcnneistcr hatte» sich jetzt in Großen hain zum 13. Bezirkstage des BczirksvcrcinS Königreich Sachsen nn deutschen F le i s ch c r v e r d a n d c cmgesniiden Die Lei tung lag in den Händen des Vcrcinsvvrsitzcnden Flksichcrineister Laue aus Leipzig. ES wurde wiederum über die Einführung von Speck über die österreichische Grenze geklagt, welcher nur dacnrch Abhilfe geichassen werden kann, daß die delr. Jimimgcn vorkoin- mende Falle zur Kenntnis; der zuständigen Zollbehörde» und in dem geordneten Jnstanzcnznge g» die Reichsrcgicrung bringen. U. A. lag auch eine Eingabe des BczirksveremSvorslandes a» alle Aintshanptmannschaiten des Landes vor, in welcher gebeten wird, die im lausenden Jahre bevorstehende allgemeine Maß- und Ge- wichtsrevision besonders auch am die Biehwaagen zu richten. Die Versammlung beschloß, bas Gesuch auch ans die kleinen Dezimalwaagen und derrn Bestandlheile zu erstrecken, indem die Kategorie von Waagen häufig in kehr unzuverlässigem Stande sich befinde. — Tag für Tag hört man von Uedergrisfc», die sich umhcr- zjchende Zigeunerbanden erlauben. Am Bvrabend des Hinimeliahrtstages bivualitte diejenige Truppe, welche kürzlich in Klcinwalmsdori bei Chemnitz großen llnjug getrieben. Bäume zu hatte st, ««»tlwme» «»-«1 Pvckau «ar bedeuten- ^ dort vorbei- k er «nitrwaich«, lmnend, von a, Im O'te le de» »vncven rnies., und Glfterwerva. zzn :a alle Feld- und Gartenirüchte der Besitzer öditz rc. hierdurch der Vernichtung anheim die Fluren «ürm wirklich traurigen Anblick. KtLkK.'"«.' ». IVO Meter bre«t «uuttrat den Bahndamm und »Kren The» de» »Kor! setzte: eine Familie mußte ihr Hau» räumen, w wurde. To» Unwetter dauerte, mit Schloßen v« Ubr: Blitz iolgte «ns Blitz, tztlag out Schl selbst schlug «S viermal ein, so u. A m, veamtmi!. Bahnhöfe», wo der Blitze von der Telegravye»lrit»»g abspringend in jedem Zimmer seine Spuren ließ. — In Oehna schlug der Blitz in den Schasstall dcs dortigen Rittergutes. Einzelne Dach ziegel wurde» vom Firste» de« Gebäude» berabgrschlkudert und zwei Mäiiuer, iin Gchasstnllt selbst beichästigt. Iahe,» daS darin an gebundene Pterd niederslürzen. — In Lichtender» ward da» Wohn bar»» de» Kleingärtner« Barthel entzündet. — E>» schwerer tzagel- schlag tras die Fluren zwischen Riesa »md El st er werda. Ir iveuigcn Minute« wäre« alle von Wülknitz und Grös gegeben, und gewähren die Wueen «uv Auch «in Tdeil de« Boigtlande» inw zwar di« Gegend von Mehl theuer wurde durch Haaestcblag gänzlich verwüstet. — In Frei - berg traf ein starker Strahl die Scheune der Frau verw. Fleischer, während ein zweiter beim Kausmann Bautzmann zur Este hereiir- suhr und in der im Parterre gelegenen Küche arge Zerstörungen anrlchtrte. Ein dritter Schlag zerstörte die Feueresse des tu der Bertholdstadt wohnenden Herrn Rentier Mäcke, betäubte und ver- letzte leicht die im Hause wohnende Frau Stryer. und zertrümmerte außerdem noch mehrere Stück Stubcngeräth. Noch ein vierter kalter Schlag stibr in «inen Schienenstrang de» Bahnhöfe». Fenier wurden noch viele Telegmhenleitungen zerstört. — In Rieder« Colmnitz zündete der Blitz uiw vernichtete das Beckert'schc Bauerngut. DeSgleiclzen auch wurden in ÄroßhartniannSdorf durch Einschlagen des Blitze» mehrere Gebäude eingräschert. — In Ebelsvrunn betäubte der Blitz die Ehefrau und Tochter dcs Genieindevvrstande» Stengel und tödtrte zwei der besten Kühe im Stalle. — In Zwickau tras der Blitz die Leitung der 6. Bürger schule. ein zweiter Schlag zerschmolz die Drähte der auf dem Hotel zum Deutschen Kaiser angebrachten Telephonleitung. Weitere Schläge verursachten vielfache Zerstörungen in dem aus dem Schieß- angcr ausgestellten Cirkn» Bluinenseld. sowie an Bäumen. — In einem Fäihereietadlissement in Neichenbach i. V. wurden ver gangene Woche durch das Hagelwetter 1140 Fensterscheiben zer trümmert. — Aus allen Theilen deS Erzgebirges lausen Berichte ein über Verheerungen. In den Orten Annaverg. Eran- zahl, Weipert, Schlettau, Scheibenberg ginge» gleichwie am Mitt woch heftige Gewitter nieder, vielfach von Schloßen begleitet. In Gener fiel wolkcnbruchartigec Regen nieder und z. B. der Marktplatz glich einem See. In Thum trat ein Hagelwetter ein, welches viel vernichtet hat, da es 15 Minuten unhielt. In Lengeseld ist cs be sonders stark ausgetreten. Aus dem bei Lengeseld gelegenen Kgl Kalkwerk ist ein Wvlkenbruch gefallen, wodurch die Häuser ellenlwch unter Wasser gesetzt wurden. DaS Vieh mußte au» den Ställen geholt und nach höher gelegenen Orten geschafft werden. Die dortigen Wiesen bildeten einen See und sind total verlchlemnit, so daß an eine» Futtcrschnitt nicht zu denken ist. In Niedrr-Gclenau schlug der Blitz in eine Scheune und legte diese in Asche. Fortsetzung de« tokule« Ltzetle« Sette t». r««t-zeschtchte. Deutsche» Sketch. Ter König von Bayern ist Mittwoch Nachts von Lmderhoi in Hohenschivangau cingctrosfen. Die zwei Beamten dcs KabinctS-Sekretarials sind in Berg. Ministcrialrath von Schneider in München ist testier Funktion als Kabinetösekretür enthoben worden; derselbe tritt als Rath in's Ministerium der Finanzen. Rach einem neuen Kabinelssekretär wird gesucht. Am 1. Juni fand in Minden aus der Militär-Schwimmanstalt mit der Strömung kämpfend wieder an der Oberfläche. Sowct sprang der Gefreite 6n jour nach, doch vermochte dieser nicht dcn Füsilier zu retten. Auch der Ilnterossizicr clu jour sprang nun hinein, aber auch ihm gelang eS nicht, die miteinander um's Leben Ringenden zu bergen, vielmehr wurde auch er in die Tiefe hinunter ^ blick ' gezogen. ko ziicinwounsoor, ve, cz.i,c,nnitz groyen uniua getrieben, Päm Feuerholz umgehackt, nnrkiies Getreide iür die Pferde gemäht und schließlich von dcn Dorfbewohnern in die Flucht grill worden war, in der Nähe von Hattinannsdon, Bezirk Leipzig. Ungenirt fütterten die ungebetene» Gaste ihre Pferde mit dem Grase benachbarter Wiesen. Von Polizei und Gendarmerie war wiederum nichts zu bemerken. — Vom letzten Hiinineliahrtstage werden noch auS allen Tljeilcn unseres Vaterlandes Gewitter aemcldet. So schlug e» inneibalb M Minuten v Mal in das Stationsliäuschrn inNusdors. Der Blitz fuhr stets an derselben Stelle nieder und tras hierbei jedeSmal dcn Lcitungsdraht dcs Telegraphen. Jcdcniolls ist Nns- dars durch mtterildiiche Mctalladern oder durch sonstige elektrische Eigenschaften iür ein solches Phänomen günstig, denn man bat auch schon anderwärts bei tiefgehenden Gewittern ähnliche Er- ichcinungei'. wenn auch nicht in diesem Maßstabe, beobachtet. - In diesem Augenblick höchster Gefahr erschienen, voll- vnuiien kvinplct bekleidet, zwei Offiziere des Regiment»: die Se- kondc-Leutnaittö v. SchicksnS und v. Armin am Ufer. Sofort waren die beiden Offiziere im Wasser, und trotz der hindernden linisorm, des Degens u. s. w., gelang eS ihnen nach gewaltiger Anstrengung die drei in ernstester Gefahr schwebenden Soldaten zu retten Die kühne Thal hat in allen Arenen die höchste Aner kennung hervorgcrufrn. In Grünail kam eS am Nachmittage de» HimmelsahrtStageS zu einem Zilscimmenswß von Berliner Maurern mit Gendarmen. Ein paar Hundert Maurer hatten einen Au-'flug dorthin gemacht, wo iic bereits acht Gendarmen zu Fuß und zu Pferde cmpsingen und w,c üblich überall hm begleiteten, ohne daß etwas vorgesallm wäre. Erst am Bahnhoi, als sich die Ausflügler zur Rückkehr rüstete», kam es zu einem traurigen Schlüsse. Tie Gendarmen machteir von der Waffe Gebrauch und verwundeten eine Anzahl Leute er heblich. Auch erfolgten mehrere Verhaftungen, n. A. auch die einer Frau, welche ihren Mann rckiamirte. T>e erste Veranlassung zu dn» Ereigniß soll eine ganz gcrmgsügige gewesen sein. Bor »»yeiähr 3 Wochen entlprangen aus dem Zuchthaus in Lübeck vier ichwcre Verbrecher, von denen zwei noch am Abend desselben Tages, die anderen beiden aber erst vor euier Woche in Altona wieder cnigciaimen wurden. Man fand bei den beide» Letzteren eine bedeutende Summe Geldes vor. von der man annahm, daß sie sich dieselbe durch Enibrnch verschafft hätten. Jetzt fällt aber aus die beide» Zuchthäusler ein noch schwererer Verdacht. Seit iliigcsähr 14 Tage» wurde in Vergedors der dort ansässige Sattler Nnthman» vermißt. Am letzten Sonnabend nun hat man die Leiche desselben ans dem Schleubengrabe» bei Bcrgcdors herauS- aezogen Dieselbe war mehrfach von Messerstichen durchbohrt: cs lag demnach cm Mord klar zu Tage. Ter Enlsceltc hat sich aus einer kleine» Reise nach Hamburg befunden, wo er Einkäufe zu seiner bevorstehenden Hochzeit machen wollte. Z» diesem Zwecke iinn trug er eine größere Summe Geldes bei sich, die ungefähr derjenigen entspricht, die bei dcn beiden Zuchthäuslern Prccht und Ehristenlen gefunden worden ist. Ta über schwere Einbrüche ans der Umgcgend von Hamburg und Bcrgcdors nicht» verlautet, nimmt man an, daß die beiden Sträflinge den Rathmann ermordet und beraubt habe». Das Tampidoot „Schiller" der Köln-Düsseldorfer Gesellschaft stieß am 1. d. Abends dicht vor der Düsseldorfer Landebrücke an einen Kahn, dessen vier Insassen. Heizer und Matrosen, zu dem am jenseitige» Uicr ankernden Schleppschiff fahren wollten. Ter leichte ttalm stürzte um, zwei der Insassen kamen in den Wellen um. während die anderen beiden acrettct wurden. Den Kapitän deS „Schiller" soll keine Schuld treffen: die Verunglückten hatten kein Licht im Boot. In Landau (Pfalz) wurden am 2. d. M. Mittag» kurz vor halb l Uhr die Nachbarn der Rciterkascrne auS der Mittagsruhe auigeichrrclt. In der im Kasrnienhoie errichteten Kanonenremise halte ein Artillcrlc-Unte>oifizier. Namen» Viereck, der zweiten bay rischen Fcldartillerie-Abtheiluna, eine Kanone mit einem Shrapnel- ichuß geladen und aus sich selbst cibgescuelt. Der Knall war furcht bar. Die Kugeln pfistcn durch dre Luft, aus sehr geringe Entfer nungen an ahnnngSlos dnhinschlcndcrnden Spaziergängern vorbei und schlugen da und dort in dcn Boden, glücklicherweise ohne Un heil anzuilchteii. Als sich im Kascrnenhot der Pulvrrdamps verzo gen hatte, sah man Kops und Gliedmaßen des Unglücklichen zer streut nmhettiegen. Furcht vor einer mehrtägigen Ärrcslstrase soll den Selbstmörder zu der Thal veranlaßt haben. Viereck war aus Danzig. Zwischen Henedcn und Hochstedt iin Landkreise Nordhausen sind abermals infolge eines Wolkenbruch» Häuser eingestürzt und Brücken, darunter größere eiserne, sortaeschwemnit worden. Ueber einen versuchten Betrug schreibt man aus Hamburg unterm 2. Juni Folgendes: Die diesige bekannte Banksinna M. M. Marburg u. Ev. ist heute mit genauer Nolh einem änßcFt raffinirt angelegten Betrngsattcntat entgangen, bei welchem es sich um die runde Summe von 150,000 Mk. gehandelt hat. Am 31. Mai traf bei dem genannten Hause nämlich die telegraphische An frage seitens eines befreundeten Hauses ein. zu welchem Preise dasselbe ihnen eine bestimmte Valuta gegen „kurz London" liefern könne. Das hiesige Haus antwortete sofort und empfing daraus die Rückantwort, daß die Ausgabe sür den vorherigen Tag zu spät in Wien eingctrosfen sei, daß man daS Angebot jedoch noch für heule accevtittn wolle. Gleichzeitig erfolgte vir telegraphische An- Weisung, heut« 150.000 Mk. der Norddeutschen Bank zm Berfügung für , .angen genannten 1 ktrog denn «n», rahtaustrag der nahmen Ke an. da» den die yrdre der Zahlung „Rolentlfol in ittaa wurden darauf bei der Norddeutschen ittrle Wechsel zur Höhe von 150.000 Mk. rag präscntirt. Man sagte den« Präsentanten, daS Geld rlngeganae» sei und ihm alSbald a»s,rezahlt werden könne, daß aber eine kleine Abweichung in dem „Orte" der An weisung vorliege, und daß man der Ordnmig wegen den Herren M. M. Warburg erst von dieser Abweichung Krnntniß geben milss Der Prälentant versprach m einer Stinide wieder vorzukommen geben milssk. kommen. Di- erren Warburg telearaphirten darauf der Ordnung wegen nach sofort diel^ ' ' >e». erhielten aber sofort die Antwort, daß man dort von keinem ultrage wisse und daS Ganze deshalb ans einen Betrug abgesehen sein scheine. Natürlich wurde daran» die Auszahlung d er 150M iiihibich deren Empfänger sich übrigen» nicht wieder bei der einstellte, ES ist eine gerichtliche Untersnchunadcr Angele- it eingelettet, und alauvt mau. den rafflnlrtcn Betrügern be- Natürlich wurde daraus »nhiT Bank e grnheit , reitS ans der Spur zu sei». OeAerreich. Da» Fest de» Laibncher Turnverein» anläßlich der Enthüllung der Anastastu» Grün-Gedenktafel in Laibach verlies programmmäßig Gendarmerie und Polizei batten dir Straße» zum Festplatzc gesperrt. In der SternnUe« standen viele Tausende Mciischcn. Al» die Deputalionrn. die lremden Turnvereine und die Eouleur-Studc»tten zum Jestplatze in Equipagen sichren, wurden sie von den Glovenen mit Pfcisen und Pcrratrulen verhöhn», ebenso der Laibach» deutsche Luruverein aus dem Rückmärsche vom Festplatze in da» Tasinogebäude. Die Polizei und Gendarmerie arretirte fünf Personen, nämlich einett Studenten und vier Hand werker. Die Massen versuchten noch weitere Demonstrationen vor dem Easinoaarten, wurden aber arrsenrander getrieben. Abends dri Beginn deS gestkoirnnerse» ln, Casinosaat fand wieder «ine Massen- airsamurluna vor dem Gebäude statt, tvelche sich durch Pfeifen und Zivioruse bemerkbar machte. Eö wurden einzelne Arretirunge» vor genommen. Abend» uin halb S Uhr erschien der LandeKpräsidcnt Winkler, welcher Militär requirirle. Zwei Kompagnien nahmen vor dem Kasinogebäude Ausstellung und belebten die ciiimjtndcnden Straßen. DaS Pfeilen und Toben wurde fortgesetzt. Zu Thätlich- keiten ist eS nicht gekommen. Um Mitternacht traten die auswär tigen Turner, umgcben von einem Militär-Carls dcn Weg zum Südbahnhofe an. Die nachlaulende Menschenmenge wurde zurück- gehalten. Baron Winkler, Gendarmen und mehrere Kompagiiicn Militär blieben bis zur Abfahrt der Turner aul dein Platze. Nach der Abfahrt der Turner zerstreute sich die Menschenmenge. Ungarn. Der „Pcster Lloyd" veröffentlicht eine Erklärung deS Chefredakteurs Falk, worin derselbe unter besonderer Betonung der allgemein anerkannten hohe» militärischen und mcnjchlicbcn Tugenden und insbesondere der Humanität des Erzherzogs Albrccht lebdart bedauert, daß der dcn Toast deS Erzherzog» besprechende ne Beleidigung hervorragender Armee auigesaßt wurde, und . in ganze» bishcrigeil'20jährigen Wirken als Ckesredaktrrir im Widerspruche stehend, erklärt wird. Frankreittr. Die sofortige „Answeisung" werde» »ach Perlckl- wcrden deS Gesetzes zu gewärtigen habe»: Der Gros von Paris. Enkel des Königs Louis Philipp: sein ältester Sohn Prinz Louis Philipp Robert. Herzog von Orleans, geboren den 6. Februar 1869: sodann Prinz Napoleon Boaaparte, geb. den 9. Sevt. 1822, Svlm dcs König- Ferome von Westfalen und der Königin Katharina. Prinzessin bvn Württemberg, und dessen ältester Sohn Prinz Na poleon Viktor, geb. den 16. Juli 1662, der bekanntlich seit einiger Zeit als „konsewativer" bonapartistischcr Prätendent seinem dcmo kratischen Vater Konkurrenz macht. Bezüglich der Haltung, welche die übrigen Mitglieder der beiden Familien annehmen werden, können natürlich nur Vcrinuthungen bestehen. Man hält es i» dcn orleanistischen Kreisen für wahrscheinlich, daß der Herzog von Ehar- treS mit seiner Familie freiwillig das „Exil" ieineS Bruders des Grofen von Paris theilen wird, daß dagegen der Herzog von Ne mours. der Prinz von Joinville mit ihren Familien nnv der Herzog von Aumalr vorläufig in Frankreich bleiben werden. In diesem Falle dürften sie sich natürlich an einem Proteste gegen das Geich nicht betheiligen, da sonst unzweiselhait die Regierung genöthjgl sein würde, das Gesetz auch gegen sie zur Anwendung zu bringen. Die Kommission für die Vorlnge, betreffend die Ausweisung der Prinzen nahm mit 6 gegen 5 Stimmen den aus allgemeine und obligatorische Ausweisung der Prinzen abziclcnde» Gcsetzentwmi a». Das Amendemeut deS Bonapartiften Ornano, betreffend eine allgemeine Volksabstimmung über die Ausweisung, wurde mit 10 gegen 1 Stimme abgelehnt. Die Kommission beschloß mit 9 gegen 3 Stimme», die Berathung über die auf Kousiskation der Güter der Prinzen gerichteten Anträge ausznictzen und vertagte sich sodann, »m die Aeußeruua der Regierung entacgenjunebinen und den Be richterstatter zu wähle». — Wie es heißt. Ware Freycinct dem obi gen Koinmiisionsbeichlusse, betreffend dre Ausweisung, entgegen und hätte derselbe auch im Ministrrrathe keine Aussicht ans Annahme. Der Ministerrath werde über diese Frage verhandeln. Paris. Ein interessanter Kongreß steht hier bevor. Es handelt sich um eine Versammlung, zu der sämmtliche Industrielle und Geschäfts treibende Frankreichs geladen werden, die Exportge schäfte mache». Tie wichtigsten Frage» sollen daselbst viSkutirt werden, wie Fabrikniarkenichuh n. s. w. Mehrere Parlamentsmit glieder werden zngcgen sei». — Die Sta tue Lamarlinos erhält ihren Standort aus dem Victor Hugoplntz. Aus dieicm Grunde soll letz terer Platz in Lamarture-Platz unigetaust werde». — Für daS In stitut Pasteur sind bis vorgestern im Ganzen 991,185 Franc- ein- >cgango„. — Von den Architekten, die die AuSstellnngSgebände für aS Jahr 1889 anfsühren werden, sind die bevorzugtesten: Herr Forrnige, derselbe wird zum Generolarchitckten der ArrsstellunaSge- bäudc ernannt: Hcrr Dntert wird das große Valais aus dem Mars- fcld errichte», die Herren Eissel und Sarivestre werden 300 Mn. Gebäude nusführen, ebenso die Galerie der Maschinen, die vollstän big ans Eiscn heraestellt werden muß. — Gestern gaben die russi schen Chöre des Hern, SlavianSky von Agrenefi im Trocadcro ihre Abichiedsvorslellung. Dieselben werden zur Ausstellung 1889 nach Paris zurückkehren. In Decazeville dauert der Streik der Grubenarbeiter fort. In der Stacht zun, 3. Juni ist eine neue Dynamitexplosion erfolgt, welche in der Behausung eines Arbeiters stattsand. der die Arbeit wieder ausgenommen hat. Die gesammtc Bevölkerung deS Ortes wurde in große Aufregung versetzt, so daß der Unterprälekt, der Ka pitän der Gendarmen niit seiner grsammten Mannschaft und einer Abthcilung Dragoner sich an den Ort der Tdat begeben mußten. Daselbst stellte sich heraus daß zwar keine Personen verletzt worden sind, wohl aber Beschädigungen deS EigcnthumS stattgefundcn haben. Di« Untersuchung ist sogleich eingrlritet worden; auch herrscht allgemein die Ansicht, wie derartige Attentate dadurch wesentlich erleichtert werden, daß Decazeville Nacht» vollständig der Beleuchtung entbehrt. Die ultraradikalr Presse fährt inzwischen fort, dir Bewegung unter der Arbeiterbcvölkerung zn schüren. Italic». Die Erkrankung und der Tod von 64 Soldaten der dritten Kategorie in der Kaserne Pirinoli in Cnneo an Cholera bei dächligen Symptomen beschäftigt fortwährend die öffentliche Mei nung. Die ursprüngliche Annahme, da« Essen sei in grünspanhal- tigen Gefäßen bereitet worden, bat sich al» unrichtig heransgestclll Die Militärbehörde behauptet, dir Schuld der Erkrankung sei das schlechte Trinlwasser, während einige Zeitungen behaupten, die Ka serne Pirinoli habe in den letzten Jahren zur Aufnahme von cho- lercrvcrdächtigen Fällen gedient. Auf Beseht des Königs begab sich der Pvlizeiinspektor Noghcra »ach Cunro zur Untersuchung; drr- sclbe wurde berechtigt, auch Militärbehörden zn vernehmen. — In ver Umgebung von Bologna streike» die in den Reisfeldern be schäftigten Arbeiterinnen. Lco Xlll. hat sich, wie e» scheint, nunmehr mit dm Jesuiten, die ihm bekanntlich nie sonderlich hold gewesen, definitiv ansgesvhiit. Dies erhellt aus der Ernennung des FesuitenvaterS Marzella zun, Kardinal, eine Wahl, welche im römischen Lokal-KlcruS krineswcgo gern gesehen wird. Pater Bcckx, der von seiner Krankheit wieder hergrstellte neunzigjährige Iesuitengeneral. stattete dem Papst kürz lich in dessen Hosvnrg eine stundenlange Visite ab, welche in der esser . giNi-Parkel sehr bemerkt worden ^sr. weil sie acwlfiermaßcn ahlt sich auch, nfang einer politischen Aera bedeutet. Man erza. , . daß der Heil. Vater entschlossen sei, da» im vorigen Jahre in so brüsker Welle unterdrückte „Journal de Rome" unter demselben Direktor ldeS Houx) wieder in'» Leben zu rillen. Letzterer empfing bekarrnllich von ihm 60,000 Lire, dnmft er auf den zweiten Thcil seiner Römischen Erinnerungen verzichtete. Kürzlich üverbrnchtc ein lranzöfischcr Prälat dein Papste dre von deS Houx anSgcliesctten Dokumente, und die Versöhnung ist fertig. Der 4. Juni, die vierte Wiederkehr des Tode-tages Garibaldi s, wurde in allen italienischen Städten, naiiientlich in Mailand. Turin. Florenz und Venedig festlich begangen. In Rom begaben