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16 Dr. K. J. Schröcr. und Rheinfranken verflärkt und ihnen den Namen Sachfen verliehen. Nament lieh zum Bergbau in Ungarn und Siebenbürgen kamen Bergleute aus Sachfen. In Siebenbürgen nennt man „Deutfche" die katholifchen fremden, die einheimifchen Proteftanten find Sachfen. Es gibt ängftliche Seelen, die fürchten, dafs das Völklein der Siebenbürger Sachfen, das lieh fo rühmlich gehalten 700 Jahre lang, jetzt untergehen werde unter denr Drucke der magyarifchen Herrfchaft. Wenn das auch kaum etnftlich zu befürchten ift, fo möchte man doch wohl wünfehen, dafs der Tag komme, wo die Staatsmänner Ungarns die Weisheit der Könige, die die Deutfchen ins Land gerufen, wieder finden und würdigen lernen, welches Kleinod diefes Element für das Land und wie es im Staatsintereffe gelegen ift, es in feiner Eigenart zu fchützen und zu pflegen, nicht aber feiner Entwicklung und feinem Gedeihen Schwierigkeiten zu bereiten. Das Geidler Bauernhaus. Macht das Haus des fächfifchen Bauers aus Siebenbürgen den freundlichften Eindruck, fo ftimmt uns das Geidler Bauernhaus eher traurig. Es ift das Bild der Armuth, des mühevollen Kampfes um das Dafein, das nur infoferne wieder in tröftlicherem Lichte erfcheint, indem wir hier doch auch eine gewiffe Tüchtigkeit erkennen müffen, die über das blofs Nothwendige kräftig hinausftrebt. Diefs wird uns recht fühlbar, wenn wir an die dürftigen Holzhütten der Walachen denken