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PHOTOGRAPHIE. (Gruppe XII, Section 4.) Bericht von Josef Löwy, k. k. Hof-Photograph in Wien. EINLEITUNG. ^ ,r V lTu eS , n ° cI V r ß end Jemanden gegeben haben follte, der den aufser- ordenthch hohen W erth der Erfindung des Lichtbildes, die tiefeingreifende Bedeu tung der Photographie für den Culturfortfchritt nicht erkannt hätte, oder leugnen bekehrt werden ^ Unfel6r ß rofsen Weltausftellung gründlich belehrt und Nicht nur dafs die Photographie als graphifche Kunft durch die Expo mionen der ausübenden Fachmänner impofant vertreten war, und man hier die hohe Stufe der Vollendung, die fie bereits erreicht, ihre ehrenvolle Aufgabe und ihr erfolgreiches Wirken im Dienfte der Schönheit erkennen konnte, war fie auch als Hilfsmittel bei allen anderen Kategorien der Ausftellungsgegenftände, bei allen Gruppen der Ausftellung zu finden, und documentirte dadurch ebenfo ihre univerfelle Wichtigkeit wie ihre ausgedehnte Anwendung. Welch; erfpriefsliche und werthvolle Dienfte hat die Photographie den Ausftellern nicht geleiftet! Viele, welche den geforderten und gehofften Raum nicht erhalten konnten, liefsen einfach die Gegenftände, welche fie nicht in natura ausftellen konnten photographifch abbilden und vervollftändigten fo ihre Ausftellung Andere fanden es angemefsen, neben ihren Objekten ein photo- graphifches Bild der Fabrik, der Werkftätten, aus welchen die erzeugten Gegen ftande hervorgegangen waren, neben letzteren anzubringen; wieder Andere hatten Photographien ihrer ausgeftellten Gegenftände zum Zwecke des Vertheilens — der Reclame — anfertigen laffen, ja wohl wenige Ausfteller gingen heim ohne (ich ein Andenken an die Ausftellung überhaupt, wie von ihrer fpeciellen Lxpofition von der Photographen-Affociation (von deren Thätigkeit ich fpäter zu iprechen noch Gelegenheit nehmen werde) erworben und mitgenommen zu haben Die Albums mit Photographien von Gold-, Silber- und Juwelierarbeiten, Bronce- gegenftanden, Möbeln und dergl., welche mehrere englifche und franzöfifche r irmen auflegten, repräfentirten wahre Prachtwerke. Der Orient und Indien konnten durch die Photographie ihre merkwürdigften Baudenkmäler und Götzen, ihre \ olkstypen und Handwerks-Geräthe vorführen, Ausftralien wollte durch eine ganze Serie Landfchafts-Photographien, worunter manche herrliche Scenerie wahrscheinlich die Luft zur Auswanderung dahin erwecken. Im Militärwefen und Ingenieurfache waren Karten und Pläne ausgeftellt 7fi a «■ dU , rfh Photo Litho g ra P hie »der Photo-Zinkographie ausgeführt waren’ Werke der bildenden Kunft waren durch Photographien vertreten; ich erinnere nur an die Reproduktion der Gemälde des belgifchen Malers W'iertz,