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G Dr. Emanuel Hannak. Hiftoriker (Kolb in feiner Culturgefchichte) derfelben Anfchauung huldigt. Was diefer für weitere Kreife verfuchte, follte nach dem Vorbilde der Amerikaner auch für die Kreife der Schule, natürlich mit weifer Befchränkung in Anwendung kommen. Ferner verdient auch eine befondere Art von Lehrbehelfen unfere Auf- merkfamkeit. Es find diefs die Handbücher, die unter dem gemeinfamen Titel „The Students Series“ by Harper & Brothers in New-York erfchienen. Schon die Bezeichnung The Students Gibbon, The Students Hume, Hallams middle Ages by Dr. Smith, Hiftory of Perfic Wars nach Grote und dergl. belehren uns über die Anlage derfelben. Sie find Bearbeitungen anerkannt vorzüglicher Ge- fchichtswerke und der Bearbeiter Dr. Smith ift felbft ein genauer Kenner der alten, fpeciell orientalifchen Gefchichte, wie diefs aus feiner Ancient hiftory of the Eaft, in welcher die neueften Forfchungen auf dem Gebiete der Keilfchrift verwerthet erfcheinen, erfichtlich ift. Dergleichen Handbücher laffen fich mit den Charakterbildern aus der Gefchichte, wie folche Dr. Pütz, Schöppner und Andere edirten und in denen auch einzelne Epifoden aus den bedeutendftendeutfchenHi- ftorikern entlehnt oder doch nach ihnen bearbeitet find, vergleichen. Aber fie haben vor diefen den Vorzug einer einheitlichen und continuirlichen Darftellung. Gewifs wäre es ein glücklicher Verfuch, nach dem Vorbilde der Amerikaner für den Hand gebrauch derSchüler oberer Claffen höherer Lehranftalteneine kurze Bearbeitung vonRawlinfons fivegeatMonarchies,vonG. Curtius griechifcher, Theod. Mommfens römifcher Gefchichte, Giefebrechts Mittelalter, Räumers Hohenftaufen, Rankes Reformationszeit und dergl. zu liefern. Selbft bei minderbegabten Schülern, denen die Originalwerke zu fchwer und zu umfangreich find, könnte durch folche Bear beitungen das Verftändnifs der Gefchichte erleichtert, das tiefere Eindringen in diefelbe gefördert werden. Neben den Lehr- und Handbüchern der Gefchichte zogen keinerlei andere bemerkenswerthe Hilfsmittel für den Unterricht in diefer Disciplin unfere Auf- merkfamkeit an fich. Selbft hiftorifche Kartenwerke waren nicht vertreten. Ihr Mangel ift dadurch gerechtfertigt, dafs in die Lehrbücher Karten, Pläne und andere Illuftrationen aufgenommen find und fomit ein befonderer Atlas überflülfig erfcheint. Das Vorwort zu den Elements of Hiftory by Worcefter Bofton 1872 gibt aber noch eine weitere Erklärung zudiefem Mangel. Der Verfaffer erzählt darin, dafs er zu den früheren Auflagen feiner Gefchichte einen Atlas herausgab, dafs er diefs aber wegen der grofsen Koften, die es verurfachte, in der neueften unterliefs. Im Allgemeinen läfst fich nicht läugnen, dafs der Gefchichtsunterricht in den amerikanifchen Schulen, was Stoff fowohl als Methode anbelangt, nach englifchem Mufter gelehrt wird. Doch zeigt die Aufnahme der Gefchichte unter die Lehrgegenftände der erften Stufe in den Common und Primary Schools, fo wie das geringe Betonen der Bibel und Kirchengefchichte in den Volksfchulen und Lehrer-Bildungsanftalten die felbftftändige Entwicklung diefes Unterrichtszweiges auf dem Boden eines freien Staates. Auch darin ift der freiere und darum höhere Standpunkt der amerikanifchen Schulmänner erkennbar, dafs in den Gelehrten- fchulen nicht einfeitig wie in England blofs alte, englifche, refp. amerikanifche Ge fchichte. fondern Univerfal-Gefchichte betrieben und gelehrt wird. Nähern fich in diefem Punkte die Amerikaner den Deutfchen, fo ift in dem Hervorheben franzöflfcher Gefchichte * fo wie in der Anlage ihrer Lehr bücher der Gefchichte, der Einflufs des franzöflfchen Unterrichtswefens unver kennbar Belgien. Der Gefchichtsunterricht diefes Landes ift nach franzöfifchem Mufter eingerichtet. Es ift vorzugsweife v a t e r 1 ä n d i fc h e Gefchichte, auf die in den * Abgefehen von der für die untere Bildungsftufe berechneten und fchon erwähnten Markhams hiftory of France ift auch in der Sammlung The Stndents Series, eine hiftory of France, nirgends aber eine Gefchichte Deutfchlands.