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voal 1»»S »U »»,»«,»0« M, P »«,» nezs UOytzrzaLpvrr dtze «ekgenst, »chlgftm, Enw, Erztkkeu» v» vechtzwk»»«»«, SuSnahmrn abaelebrn, gibt «S I« »eneralslab« uiemaud, d« nicht ieiue goiur Lausvahn unt« bei Aegid« Eue« Exzellenz vew lebt hätte. Der Schaffung dteirS GenrralstadeS habe« Lu» Exzellenz während jeder Stunde Ihres Wirken» Ihren Britz, Ih« Willenskraft und Ihr Her» dienstbar gemacht. Durch ein Mertel- lahrhundert sind ihm Lu» Exzellenz ein leuchtende- Beilpiel von Pflichttreue und Hingebung gewesen. WaS er ist und was er gilt, ist der General st ab durch Eure Ex» eilen» geworden und dankt er Eurer Exzellenz. Der Lauf des Vierkcljabrhunderls hat Eurer Exzellenz gar niancheS Leid, aber auch viele Freude gebracht, 1>kur das höchste Glück ist Eurer Exzellcitz vettagt geblieben, ich meine daS Glück, im Losen einer Schlacht auf der rtnsanien Höhe de» obersten Hührer» den Erfolg reifen zu sehen und dabehdaS stolze Gefühl der Selbst befriedigung zu empfinde», daß dir barte Arbeit lnnger Jahre ihre endgültigen Früchte getragen hat. Möge der Allmächtige, wenn er nicht Eure Exzellenz auch dieses Glückes teilhaftig machen will, Eure Exzellenz niiudeslenS noch einen Tag erleben lassen, an welchem die Armee und der Geueralftab im blutige», erfolgreichen Ringen nebst ihrer Riesenschnld gegen den allrr- böchsteu Kriegsherrn auch ihre Schuld gegen Eure Exzellenz ab- lragcn. Dieter Wunsch ist wohl der höchste und beste, den wir Eurer Exzellenz beute dnrzubriugen vermögen. Eure Exzellenz sind kein Freund lauter BelfailSäußernnaen. aber diesmal rönne» »ir eine solche nicht unterlassen, denn wir legen außerordentlichen Wert darauf, die Ersten z» sein, die Eure Exzellenz mit dem neuen Titel begrüßen. Meine Herren l Rusen Sie mit mir: S». Exzellenz der Chef des GcneralstabeS Jeldzeugureister Graf Beck, er lebe hoch!" Mit der ihm eigene« herzgewinnenden Schlichtheit meinte Gras Beck in tiefer Bewegung, er sei nicht im stände, die schönen und warmen Worte zu erwidern: danken müsse er aber sür die Unterstützung des Generalstabes, die chn die Zufriedenheit dcS allerhöchsten Kriegsherrn erringen ließ. Auch er hätte die große eherne Probe der Arbeit im Ernstfälle ersehnt und in einer siegreichen Schlacht das höchste Glück seines Lebens erblickt. — Graf Beck verlas hierauf daS Handschreiben de? Kaisers, dem nicht enden- wollcude Hochrufe der Anwesenden folgten. Die ungarfeiudlichc, Straßenkuadgebungea in Wie» vom letzten Sonntag bildeten am Dienstag den Gegenstand einer Auseinandersetzung im österreichischen Abgeord netenhaus«. Es wurden dort zwei Jnlerpeila- rionen der Abgeordneten Klvsac und Breiler «ingebrachl, welche die sonntägige Demonstration vor dem ungarischen Ministerium zum Gegenstand haben. Breiler findet eS in seiner Interpellation merkwürdig, daß Erzherzog Franz Ferdinand während der anti-ungarische» Bersaininluna beim Rathaus vorbeifuhr und mit Ovationen empfangen wurde. Daß die Demoirstricrenden zum Schluß vor dem Belvedere die Volkshyinn« sangen, läßt chn ein Intrigenspiel wittern, das ihn zuerst an die mitlelalierlichen Erbfolgekriege und dann an gewisse Vorgänge in Serbien erinnert. Der Minister präsident möge als Vertrauensmann des Thronfolgers diesen darauf aufmerksam machen, daß ihm eine derartige Methode di« Sympathien der Bevölkerung nicht sichern könne. Gestern abend wurde in Wien die Meldung des .Magyar Hirlap", daß dl« Quästur des ungarischen Abgeordnetenhauses eine unga rische und ein« kroatische Fahne an das Ministe- rium a l-rtsro nach Wien gesandt habe, viel besprochen. Man meint, daß. wenn die Fahnen am nächsten Freitag auf dem Gebäude gehißt werden sollten, während «ine Sitzung des HeereSouAchuffeS statt find et. «S wieder zu Unruhe» ko»»«» «»erde. Deutsche« Reich. Der Ostdeutsche JünglingS- bund hielt aus Anlaß seines süissziascrhrigen Jubiläums ein« groß« Versammlung tu Berlin ab. »u der a»ch als Vertreter des Kultusministers Ministerial direktor ». ChappuiS erschien. In einer Ansprache führt« er au«, daß da» Wirken der Jünglingsvereine auch an Allerhöchster Stell« »«würdigt werde: das ergebe sich schon daraus, daß mit Zustimmung des Kaisers ein Prinz des Königshauses das Pro tektorat über den Bund übernommen Hab«, Der Kaiser Hab« aber dem Bund« aus Anlaß der Feier noch «inen beson deren Gnadenbeweis durch foigende Ordensauszeichiiuiigen ge geben: dem Bundespräses Pastor Berlin-Berün den Kronen- orde» ). Klasse, dem Prof. O. Nikolaus Müller, dem Pfarrer Johanne« Sakowsky in Äisckosswerder, dem Superintendenten Pfarrer Hörnlein in Mödlich und dem Pfarrer Friedrich Kock) in Möckern den Roten Adlerorden 4. Klasse, dem Hauvtlchrer Karl Kordel in Küstrin, dem Voiksfchullehrer Friedrich Walther in Landsberg a. W. und dem Volksschullehrer Albert Stutzki in Zeiiipelburg. Kreis Flcuow: den Adler der Inhaber des Königlichen HauSordens von Hohenzollern: dem Faktor an der Reichsdruckerei Hartwich das Kreuz des Allgemeine» Ebren- zexheuS. — Die Versammlung sandte folgendes Telegramm an den Kaiser: /Die Festversammlung huldigt Eurer Majestät in untertänigster Dankbarkeit für alle bisher emp fangenen Gnadenbewcne mit dem Gelöbnis, im Segen Gottes, der dem Bund« 500 Vereine mit 26 000 Mitgliedern geschenkt, zu arbeiten, daß seine Mitglieder nach dem Worte des durch lauchtigsten Vundesprolektors, Sr, König!. Hoheit de« Prinzen Friedrich Heinrich, immer mehr werden, Gottes Kinder, treue Diener des Kaisers und Königs, wackere Söhne unseres Vater landes! Pfarrer Berlin, Buiidesvoriitzeiider." Aus Anlaß der organisatorischen Umgestaltung der handels- statistischen Abteilung beim Lkaiserl, Statistijchen Amt, die durch die Neuordnung unserer Haiidelsverhältnisse erforder lich geworden ist, war, wir bereits berichtet, einer Reihe von Angestellten, 41 Militäranwärtern und 17 Zioilanwärlern, zum 1. Juli kündigt worden, wogegen sie Beschwerde beim Staatssekretär des Innern erhoben hatten. Diese Beschwerde hat nun vorläufig wenigstens Erfolg gehabt. Da es sich als unmöglich herausgestellt hat, die Umgestaltung der HandelS- abtellung »och m» Etatsiahrr 1906 zur vollen Durchführung zu bringen, ist die Kündigung zurückgezogen worden. Ein« Mitteilung darüber ,st den beteiligte» Beamte» zu- gegange». In einem Au sichen erregenden Artikel der .Münchner Ztg. wird die Mitteilung gemocht, daß dem bayrischen Land tag« eine Vorlage zugehen werbe, durch Weiche Preh- beleidijzungenls 166 de« Strafgesetzbuches! der Zuständig- lest der Schwurgericht« entzogen werden sollen. In maßgebenden Kreisen sei eine Strömung vorhanden, die Be leidigung«» durch tue Presse den Gelehrtcngerichlea zu über weisen. Bei dem neuen Landgericht III Berlin wurden 16 Kauf leute und Rciiuers zu Handelsrichtern ernannt, darunter stennden stch 11 oder 12 Juden. Die Ernennung erfolgt auf Vorschlag des Aeltesten-Kollegiums der Kauf Mannschaft oder der Berliner Handelskammer. Oesterreich. Der WablreformauSs ch u ß nahm für Daliiialien die von der Regierung beantragte Mandatszahl mit der von Ivccivitsch beantragten WahikreiSeinteilung an, wonach die Serben zwei, die Kroaten neun Mandate erhalten. Dann begann der Ausschuß die Beratung der WahEreiseinteilung für Oberösierreich. Bei Sckiiuß der Sitzung wies der Abgeordnete Mcüik aist die Zeilungsmeldung hin, der zufolge der Kaiser bei dem Empfange der Delegationen die Aentzerung getan habe, die Wahlrest'rm müsse gemacht werden, auf Grund der alten Waulordmiiw könne nicht mehr gowählt werden. Der Redner bemerkte hierzu, wenn die Nachricht sich bewahrheit«, müßte er darin einen n »konstitutionellen Eingriff der Krone in die Arbeiten des Parlaments erblicken. Der Ab geordnete Kramarsch bestätigt die Richtigkeit dies«r Beußerung. In sechs starkbcsuchten Versammlungen protestierten vor- gestern abend die sozialde in akratischen Arbeiter Wiens gegen die Verschleppung der Wahlrcform. Die Redner verkündeten, es sei ein drcilägiaer politischer Massenstreik ge- plant iür den Fall, daß der Wahlreform-AnÄchuß seine Arbeit nichl beickil-tiiuge. Ad.er saaie, die Metallarbeiter und Eisen bahner seien bereit: die Arbeiterschaft möge bereits die Vor arbeiten für den dreilagige» Streik dnrckr'ühren und sich auf Opicr gefaßt niachcn. Staat, Volk und Krone sind einig, daß die Wahlrnvrm dursiamihrt werde» muß. Wer steht im Wege? .iwUschciirln: „Die Lumpe» im Parlament!" Seitz sagte im Arbeiterbcuii: „Wir kündigen vorläustg an, daß wir in Oester reich rusjjich zu reden beginnen foerden. Angesichts der Stälulxulahme der Krone und der Minister ist der Kampf ««««» r Bemerka W ^krttckuen««»», de» Dhron- «streik Scheut« »nt«r Umstanden dt« Hecht rrkur» »ich»« lugte »m BechaudSst«« xr >d-»er bewchisth de, kl ehest«rschasi üvera u« w der neue Ministerprütstd solaer«. für di« Wahlrefor« auSgefcblossen, daß während de« »nistebeu würden. Lin Geueral d>« offene Revolution. Jede Berantwortun« »ei «uf den Wahlreform-AuSschuß zu wälzen. Vrnnlreich. In gtve« del Lille Ist ein Leneralau«. stand auSgcbrochen. weil dir Komvapni« de gtve« einen Arbeit« weaen schlechter ArdeitSletstnn« entlassen hat. 2500 Arbeit« legten die Arbeit nieder. England. Im llnterbause erklärte kn Beantwortnna einer klnfraae der Stgat-sekretilr de« Auswärtige» Str Edward Grev. die Regieriina eracht« die letzte Note des Waiwupu he- tteffend die chinestschen Zölle als befriedigend und habe sich. waS die Veröffentlichung dieser von der chinesischen Negie rung in der Frage der Zollverwaltung abgegebenen Versicherungen in Eliina aiigehe, mit dem britischen GeichäktSträg« in Peking i»S Elnverneymen geletzt. Der ParlamentSiekretär der Admlra- lität Edmund Robe»tson teilte mit. daß. wenn da» gegenwärtige ante Wett« anhalte. zu hoffen sei. daß da» gestrandete Kriegsschiff .Montagu" gerettet und wieder in stand gesetzt werden könne. Rußland. In der Reichsduma rief am DienStaa daS Mitglied der Arbeitspartei Aladjin in einer Rede zur Agrar frage mehrere Zwischenfülle hervor durch Verlesung von Briefen von Bauern. Der Präsident rief den Redner zur Ordnung. Einige Deputiert« der konstitutionell-demokratischen Partei verließen den Sitzungssaal unter Protest gegen vie Haltung Aladjins. Dieser schloß seine Rede mit folgenden Worten: „Wir dürfen nicht warten, wir müssen uns an das Volk wenden und um seine Unterstützung bitten, bevor die Revolution auSbricht, und. nachdem da« russische Volk alle Ländereien mit Beschlag belegt und alle Hindernisse beseitigt baden wird, eine neue Volksvertretiing wie die Frankreichs im >8. Jahrhundert dieser vollendeten Tatsache «ine juristische Form zu geben sucht." Die Duma nahm darauf mehrere An- irrige auf Interpellationen an, darunter eine über dle Todes strafe, und vertagte sich dann bis Donnerstag. Bereinigte Staaten. Das Repräsentantenhaus in Washington lehnte den Antrag deS Präsidenten Roosevell ab, chm jährlich 5000 Pfd. Sterl. für Reisekosten zu ge währen. Der Präsident hat eine Iahreseiniiahme von 10 000 Pfd. Sterl. Da er wenig persönliches Vermögen besitzt, fallen für ihn die Kosten, die ihm und seiner Familie aus de» Reisen in die verschiedenen Staaten ertvachsen und di« er zu begleichen hat. schwer ins Gewicht. Die Eisenbahngesellschaften sind zwar stets bereit, ihm unentgeltlich Sonderzüge zur Verfügung zu stellen, aber er ist der Ansicht, daß die Annahme solcher An gebote für ibn unzulässig sei. Südafrika. DaS Kavparlament in Kapstadt hat die zwischen den südastikanischen Kolonien abgeschlossene Zol vereinSkonventiou endgültig angenommen. Australien. Mitten in den eifrigsten Bestrebungen, die australischen Kolonien unter sich und niit dem Muttcelande in engere Verbindung zu bringen, ist Seddon, der tatkräftige Premierminister von Neu-Sceland, vom Tode ereilt worden. Am 10. Juni wurde noch aus Melbourne berichtet, daß der föderierte Minister für den Handel und die Zölle mit Seddon ein Abkommen über den Vorzugshandel zwischen Austra lien und Nru-Secland aufzustellen im Begriff stehe, und an dem gleichen Tage hielt Seddon noch eine Rede in Sidney, in der er tagte, die Kolonien verübten Selbstmord, wenn sie fremde Länder im Handel bevorzugten und diese» dadurch die Verstärkung ihrer Flotte ermöglichten. Der Handel müsse nach dem Mntterlande geben. Am Morgen nach dieier Rede schiffte sich Seddon aus dem Dampfer .OSprey Grange" rur Rückkehr nach Neu-Seeland ein und starb, wie schon mitactellk. am Abend a» einem Herzschläge. DaS Schiff kehrte nach Sidney zurück. Kunst und Wissenschaft. 1- König l. Hoftheater. Im Opernhaus« heute <6 Nhrs „Götterdämmeruna": im Schauspielhause ls/26 Uhrj .Die Braut vmr Messina". s Di« Ferienzeit der Königlichen Hoftheater ist gestern endgültig wie nachstehend bestimmt worden: Die Hofoper bleibt vom 25, Juni bis einschließlich 4. August ge schlossen, Das Hofschauspiel gibt die letzte Vorstellung vor den Ferien nächsten Sonntag, den 17. Juni, und beginnt wieder mit Sonntag, den 1. September. 4 Im beultgen Konzert des König l. Velveder«- Orch«It«rS kommen zum Vortrcm: l. .FkkiwilUgcn-Maisch' von Trenkler: «. Ouvertüre zu »Da« aolven« Kreuz'' von Brüll; S. Arabische Hoch zeit von Lavan; 1. „UblenborKer Sinder", Walzer <l. Mast von Voll- siSbi: « Fest-Ouverlüre von Lassen : K. Paraphrase über da« Preislieb aus .Die Meineriingcc" von Wagner-Wilhelm» 1 7. Tonbilder au« .Figaro« pochzeu" von Mozari: 8. Ouveriuic zu »Die iÄroklierzogin von Äerolltein" vo« Olfenbach: S. zwei siavüche Tänze oon Dvorak; 10. Berceuse von Lütrich; 11. Galopp .Chromatique" von Rudiniiein. f- Die Ausstellungsleitung hat beschlossen, ein« Reihe von Vorträgen halten zu lassen, um wichtige mit der Aus stellung im Zusammenhang stehende Fragen sachkundig zu be- leuchten. Hermann Muthesius und Friedrich Naumann haben bereits für den Juli Vorträge zugescigt, weiche vor allem die erzieherische und die wirtschaftliche Seite der Ausstellung behandeln werden. Den cinlcltcndcn Vortrag iwer di« Ziele der 3. Deutschen Kunst-gewerbe-Ausstellung wird Fritz Schumacher Sonntag den 17. Juni, mittags 12 Uhr. im proiestantsschen Kirchcnsaale der Ausstellung Hallen. — Das 7. Orgelkonzert des Herrn Alfred Sittard findet Sonn abend, den 10. Juni, abends 6 Uhr, statt. Das Programm ist ausschließlich Ioh. Seb. Bach gewidmet. Sechs selten gehörte Eboralvorsvicle werden umrahmt vo» der großen Fantasie und Fuge in O-oroU und dem berühmten Variationenwerk der Passacaglia. s In Krnk >»n«ld« Kunftsalon stellt letzt Han» ». Bortrl«, der Neubegründer unv Lauptmeitter der deutschen Bguarell- malerei unserer Zeit, au«. Di« znblrclchen Marinen, Dünenbilder, Inte rieur«, Alvenlandschnsten, Archilettuctzück« usi». besitzen einen großen Forbenwobilaut, dessen Entsaliung durch ein außerordentliches Können unierftützt wird und der ltch mit der siel« liebenswürdigen und anziehenden Aufsagung de« Stofflichen zu dedeuienden Wirkungen vereinigt. Den Freund dieser schonen unv grsunden Kunst wird e« interessieren, daß zahlreiche Werke, vie in Ed. He„k« pröchtig »»««Natteter, bet Belbagen » Klastng in Knamuß' bekannter Sammlung erschienener Bartels-Monogravbie beivrochen und produziert wurden, jetzt bet Arnold als Originale mit ausgestellt sind. s Ein Menzel für das Leipziger Museum. Der Rat der Stadt Leipzig hat soeben das Oelgeiiiälde dcS verstorbenen Adolf Menzel: „G ust a v A d 0 l pH empfängt seine Gemahlin Marie Eleonore von Brandenburg vor dem Schlöffe zu Hanau" aus Privatbesitz für daS städtische Museum erworben. Das Bild stammt aus dem Jahre 1947, hat sich aut gebasten und bedarf nur einer leichten Reinigung, Auch soll es frisch gerahmt werden, und wird deshalb noch nicht sogleich im Museum aus gestellt werden. Menzel hat die Szene in den tiefsten Winter versetzt. Eben ist der Schlitten der Königin vorgesahren, Gustav Lldolpd eilt dir Trepp« hinab, um sie zu empfangen. Der leb hafte GesühisauSbruch, der in dies« herzlichen Umarmung aus gesprochen ist, steht in schroffem Gegensätze zu der kühlen Zurück haltung der dabristehenden Höflinge. Das Leipziger Museum war bisher noch nicht im Besitze eines Menzelschen Gemäldes. k Da» Denkmal des Alexander Duma» kiI, ist vor gestern in Paris auf der Place MaleSherbeS enthüllt worden. ES zeigt den Dramatit«. umringt von schmiegsamen und empfind samen Frauenaestaltrn. Sardou sagte in sein« Rede, der Bild hauer Saint Murrenc»' habe DumaS darstellen wollen, wie er den schönen verzweifelten grauen und reuigen Sünderinnen hilfsbereit tri» Ohr geliehen habe. Nicht weniger als vier Akademiker und fünf andere Redner ließen sich bet der Frier vernehmen Sardou erinnerte an die Kämpfe, die jedes Werk vo» DumaS dervorgerufen habe. Paul Bourget widersprach der Legende, datz DumaS ein despotischer, kühler und sarkastischer Egolst gewesen sei. Paul Hervieux nannte Duma» ein leuchtendes Beispiel sür alle Schiift- steller, und Elarette erzählte, wie DumaS manchem jungen Dichter zur Aufführung verholten habe. — Anläßlich der Enthüllung des Denkmals werden in den franMjchrn Blättern allerband Er- iniierungcn und Anekdoten an den berühmten Dramatiker aufst«- frischt. So «zählen die .AnnaleS" ein paar hübsche Züge auS seinem Leben, dir sein VerbältniS zu Einem Vater krnnzelchne«. Dl» Mutter des Dichter- war eine arme Näherin, Catherine Lebav, Dumas per« ließ seinen Sohn nicht von ihr erziehen; aber dieser erwies seiner Mutier doch stets die größte Zärtlichkeit. Er liebte sie mindestens so wie seinen Vater, wenn auch in anderer Art. „Er ist", so pflegte der Sohn von seinem Vater zu sagen, .ein großes Kind, daS ich bekommen habe, als ich noch ganz klein war". Der Sohn bezahlte auch die Miete für die Mutt« und sorgte für ihren Unterhalt. Die Mutter lebte in der größten Einfachheit wie eine Arbeiterin, und sie sah in ihrer bescheiden«» Wohnung kani» je eine» Besucher: am seltensten ließ sich jedenfalls der berühmte Dumas dort sehen. Eines Abends verschafft« ihr nun der Sobn eine kleine Genugtuung. ES war schon spät, als »och an ihre Türe geklopft wurde und ein Besucher Einlaß be gehrte Sie össnete und erblickte ihren Sohn vor sich, der soeben leine» ersten Triumph aus der Bühne mit der „Kanieliendame" ge feiert batte und der nun in der ersten SiegeSsreude zu seiner Mutter kam. Nach Schluß der Vorstellung hatte ihn der Vater, der auf diesen Erfolg seines Sohnes sehr stolz war, mitnehmen wollen, um den Sieg im Kreise seiner Freunde bei einem solennen Souper zu feiern. „Ich bin «»geladen", hatte der Sohn geant wortet. .Du soupierst mit Frauen?" .Mit einer Frau." „Ich will nicht indiskret sein, aber darf man wissen, »er dir» ist ?" .Mama!" DumaS Vater wurde höchst verlegen und sagte gerührt: .Du hast vielleicht recht!" So »ahm der Sohn an diesem Abend ein sehr bescheidenes Abendessen bei seiner Mutt« rin. Ein Stück Schinken, eine Flasche Wein unbekannter Her kunft, daS war alle-, was die Mutier in ihrem Büffett hatte finden können. Darauf richtete sie ihm ein einfaches Bett her, und der junge Dichter, der ein gutes Stück geschrieben hott«, schlief an diesem Abend mit dem glücklichen Bewußtsein, auch eine gute Tal getan zu haben, ein. . . . s AuS London wird gemeldet: Ekle» Derrdg Svtäi» rigeS Bühnen-Jubiläum wurde tm Drury Lune-Theat« unter Milwirkuug sämtlicher englischer Schauspiel« sowie CoqucliuS. Carusos, der Duie glanzvoll gefeiert. Die Vorstellung dauerte sechs Stunden und brachte einen Reingewinn von 6000 Pfund. ß In San Francisco macht sich schon wieder da» Be dürfnis nach theatralischen Genüssen geltend, und so wird die Stadt denn bereits Mitte Juni zwei Zelttheater besitzen. Eine Gesellschaft hat das riesige Zelt erworben, dessen sich Sarah Bernhardt aus ihrer Tour durch Texas bediente. Es wird Sitze für 7000 Personen enthalten und an der Stelle aiAevaut wer den. an der sich das alte Zcntral-Theater befand. Ein kleineres Zelttheater wird sich an der Stelle des Masestic-^THeatre erhoben. -«.Di, Kunst". Monatsheft» fit» freie und «„«»wandte Kunst. Iunthest. <Müncden, Verlaa«anstait Bruckmann> Dl« ehemali gen und jetzigen Schüler der Münchner .Lehr- unv Bersuch«-Al»lters für angcwanvle und freie Kunst, Wilhelm v. Debschitz" bilven schon beute nach vierjährigem Bcktchen ver Schule «me vielbuavrrlkSpsige Künstiergruppe, vie e« wagen konnte, aus der 7iaimichen IubiläumS-Landesausstellung zu Nürnberg mit einem eigenen Raum und einer besondere» Abteilung m ver FriedhasS-Anlag« zu bedülieren. Wie vieileitig der Lehrvian ist und zu welcher künstlerischen Reise stch di« Mitglieder dieser .Uiruppe" entwickelt haden, davon legen die im vorliegenden Hefte veröffentlichten 7ö AbbU» düngen von Au«ftrllungSarbe>ten : Möbel, Lruchtkörper, Teppich«, Dapeten, Srabkreme und -Steine, Meiallarbetten, Schmucksachen, Gläser, Buchein bände, Stoffe, Webereien und Stickereien jeder Art «in glänzende« Ieug- nt« ad. Aus dem übrigen gleich tntereffanten Inhalt de« Hefte« wären noch besonder« bervorzubeben vie prächtig illustrierten Äussätz« über dte diesiährtgen Ausstellungen der Wiener und Berliner Sezession. Das Heft ent hält nicht weniger als tbi Abbildungen und vreiSonderkunftbeilagen und beweist von neuem die unerreichte Reichhaltigkeit der Zeitschrift. Während deS Druckes eingegange»« Neueste Drahtmeldrmgen. München. Dei der Herkomer.S,ak«rre«t» tvnrdcn folgende Preise znerkannt: Herkomer-Touren- fahrt: 1. Preis Stöß-Zwickau, 2, Emil Neumairr-Stutt- gari. 3. Pöge-Ehemnitz. 4. Opel-NüsselSheim. k. Carl Neumairr- Mannheim, 6. WeinganL-Düsseldorf, 7. Fr. Dreher-Triest, 9. LadeirburgÄllanrchcim, S. Uren-Köln, 10. Horch-Zwickau. Semmering-Bergfahrt: 1. Preis PSge-Ehemnitz, 2. Emil Nenmaier^Stuttgart. 8. Carl Neumaier-Mannheim. 4. Tahmen-Köln. Schnelligkeitsprüfung im Forsten rieder Park: 1. Preis Stöß-Zwickau, 2. Westphal-Hambum, 3. Betzin-Verlin. Schönheits-Konkurrenz: 1. Preis Eschebach - München. 2. WandrSleben-Coblenz, 8. Haas»- BreSlau. — Prinz Heinrich erhielt die golden« Medaille. München. Herkomer-Konkurrenz. Folgende Wagen erhielten goldene Medaillen: Rittmeister GritznerHranksurt (Mvins. Lord Montague os Beaulieu- London, von Reinhardt-Berlin, Tischbein-Hannooer, Dahme» Köln, MrS. Maud Manville-London, Wladimir Schmitz-PeterS- burg. Haase-Breslau. Hesseiberger-München, Pierre Marchall- Paris, Braud-Düsseldorf, Mathis-Straßburg, Prinz Heinrich von Preußen. Roth-Wiesbaden, Jarrot-London, Flinsch-Frank- furt Main!, Bernhard Flinsch-Jranksurt (Mains, Dreher- Triest, Dr. Uebel-München, Weiß-München, Jürgens-Hamburg, Aschofs-Berlin, Graf Arco-Berlin, Eommerell-München, Kaldi- Wien, Wandesleben-Coblenz, vo« Frankenberg und Ludwigs» dors-Hoanes (Rheins. 4 .Verweht« Sparen" betitelt OSkar Blumen- tai sein« Bearbeitung d«S neuen Sardouschrrt Lustspiels .L,a viotv". das im Berlage Entsch erscheint. Das Werk, da» Mitte Oktober jm Lustspielhau» zu Berlin seine erste Auf- führung in Deutschland «lebt, wurde bereits von einer Reihe namhafter Bühnen erworbem u. a. vom Deutschen Bolkstheater zu Wien, dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, dem Deutschen Theater in Hannover, dem Stadttheater in Breslau, dem Leipziger Schauspielhaus ufw. s Eine wichtig« Entscheidung, DaS Berliner Landgericht I entschied in einem besonderen Falle, daß eme Oper auch 30 Jahre nach deS Komponisten Tode nicht tantiemensrei aufffesü'yrt werben darf, wenn dazu der Text eines noch lebenden Dichters benützt wird. Es handelt sich hier zunächst um „Carmen". Der Komponist ist länger als dreißig! Jahre tot. der Textdichter lebt noch. Da hier ein Präzedenzfall , in Frag« kommt, wird auch daS Reichsgericht augerusea werden, l Dresden. DaS am vergangenen Sonnlog ausgefallen« Radrennen um den .Großen Preis von Dresden", ein Stundenrennen für Extra- und ^.-Klaffe, gelangte gestern. Mittwoch, abend zum AuStrag und wurde i- überlegener Manier von dem Amerikaner Nat Butler ge wonnen, der es aus 79 Kilometer 50 Meter brachte. Guignard- Paris endete als Zweiter mit 77 Kilometer 420 Meter, Lorgeau-PariS als Dritter mit 75 Kilometer 160 Meter und Mcilling-Boston als Vierter mit 64 Kilometer 600 Meter. DaS 50 Kilometer-Fahren für It.-Klais« sah Grosse-Leipzig in 47 Min. 58 Sek, als Sieger. Glicdcrmcinn-Berlin belegte Runden zurück den zweiten und Posszert-Budapest 11 Runden zurück den dritten Platz. Berner-Dresden war während d«S Rennens infolge Motordefektes ausgeschiedeu. DaS Renn«» war von ungefähr 5000 Personen besucht.