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Ilr. i. — Wie lu den Vorjahren, so fand in diesem Jahre auch gestern bei den hiesigen Grenadier-Regimentern diePrüsung der U n t e r « offiziere statt. Herr Oberst Eerrini di Monte Barch!, der »ruh«,« Kommandeur d«S lOI. Infanterie Regiments, hielt selbst die Prunma seiner Charglrt^n in Gegenwart der OMiere des Regi- NMtS ab. Cr fragte die Uiiterossiziere eingehend über den inneren Dienst, «rwälnil« hauptsächlich den Garnisonwachtdienst und liest es nch auch mcht nehmen, selbst die ältesten Feldwebel naei» ihr«« Ob» liiaenheitm zu fragen. Zu», Schlich sprach der Herr Oberst seine Zuinedenhcit auS und wird in den nächsten Dagen die Rekruten besichtigen. — Hu de», gestern berichten » Prande i,n Geschüstslokal« des Herrn Scelig in, Kaushaus sei berichtigend bemerkt, das, »war eine Anzahl uon Beibüchern verbrannt, dagegen die HauptgeschäftSbücher nm etwas angekohlt worden sind. — Ucder die enthusiastische Ausnahme der Kammerbeschli'iffe betreffs der M o ri tz l> u r g er Eisenbahn wird uiiü ans E'sen- bera geschrieben: Die allgeineine Freude äußerte sich zzruüchst durch Beflaggen der Häuser und durch eine allgemeine JNuminatio». Der Abend versammelte eine große Anzahl Einwohner im Gastbos ,.Fu don mareks" zu einem Eommers. Die Stimmung war allgemein eine freudig erregte, dein bedeutsamen Ereigniß entsprechende. Der erste Toast galt Sr. Mai. dein Könige, der zweite dem Hrn. Staats- minisler v. Könnerrtz, welche» sich ebensolche aus die Ständekammer», aus Kanimerheilil v. Erdmannodor« und den Abg. Philipp, sowie aus mehrere andere Herren, die in der Eiienbahnirage verdienstlich gewirkt hatten, anschlossen. Auch der Besitzerin des Niilerguteo Berbis dorf, Frau Baronin voi» der Deeken, welche als eine io edle und ovi'er bereite Förderin des Bahnprojeklcs sich gezeigt hat, wurde ein Hoch gebracht. Zufrieden mit dein bis jetzt Erreichten und in der Hoff nung, daß recht bald mit dem Baue der Linie begonnen werden möge, trennle man sich erst in früher Morgenstunde. Ein donnern des Hoch aus die Zukunft vo» Eisenberg-Moritzbuig bewies, mil welchen Hoffnungen man hier der Zukunft unseres schönen Ortes entgegen siebt. — In einer hiesigen böberen Mrlltä'rbebörde werden bekanmlicl, Mttiiärdttlcts zu ermäßigtem Preise in daS Hoslhcater verkauft, sie Mannschaften erhalten aber nur Billets ins Stchparauct. Siele BiUcts sind zur besseren Ucbersicht dcS betreffenden Verkäufers mit Lkumniern versehen. Da kommt neulich ein biederer Kanonier «HffiAer.burschei und bittet um ein Bittet. Derselbe erhall Ar. X. Er siebt sich daS Biilet an. giebt eS zurück und erwiederl: „Wellttr se nicht so gut sein und mir Nr. iicinzcbn oder cnnnd- zwanzig geb'n. mein guter freund, X,r sein Diener, bat Lke. 2<>, ich möchte gerne neben den stehen". — Die m etbodistiicd e n Ll nrvcr b u n g e n im Tbale der Zieboparr und Flöba werden nun seit etwa 4 Jabren n::t einer zäben Bebarrlichkeit betriel'en lurs baben auch Er'e'ig. Seit Michaelis IL80 bis Ende 1881 waren allein 40 Anstrrtte ane- der I Landeskirche ber. liebertritte zur bischöflichen Methodrstengeiiiernschasl! i» der Evborie Vrarienberg zu keilstatiren. Außer in deir Sri'che.slen ! des Bezirks te-Z ehemaligen (ffericblSamtes Werdau sind in weiteren 24 Ortschaften des Regierungsbezirks Zwickau Glieder der biscbös Irchcn Metbodrslenczemernde zu finden. In Zschopau selbst werden erbebliche Anstrengungen geinacht, nn, einen derartigen Verein z» gründen. Traelate rverden durch junge Mädchen in den Häusern uernmaeschickt, den Kirchenbesnebern iverderr sie bänffg .» die Hand gedrückt und meist von jungen Burschen, ja, es sind graetale sogar an die Baume der Landstraße genagelt worben. - In den Monaten Jrrti und August dieses JabreS wird ans dein Meine bei Koblenz wiederum eine größere Pontonier Übung in der Dauer von .< Wochen zur Auslübnuig gelange» und werden neben westfälischen, rbeiuischen und rvürikeirrbergischen auch .wer Kompagnien des diesseitigen P i o n n r e r Batail lons Ar. 12 daran Sberl nebme». Ebemo »nrKet bei dem LNttrlär- Rert Institut in Hannover auch in diesem Sommer eine llebung im Zerstören von Enenbabiffcbinen rrird Telegraviienstangcil statt, j ru der das nölbige Perionai ven dem Eiieirbaiin Regiment in'Berlin ans die Dauer von etwa l l Sagen bcrangezogen rveroen wird. — Der EircuS Herrog besiv-t seit einigen Sagen in der kleinen etwa aebtjabrigen Amalie ir.nz eine (ff a st i n, die, io klein und zier lich iie ist, dock wirklich Großes aus dein Ps.-rdr leistet. Das kleine b:!dbübscbe Mädcven tanri und springt a.tt dein breiten Tragsattel j mit solcher Sicherheit, Anmut!« und Ausdauer, daß sie schon jetzt tie Eoncurrenz mit vieien ihrer envamsenen Eo'.leginncn siegreich besteht.! Zur Lichernng der kleinen liegt um rl>re Hütte» ein »cidener (Kurt, der an einer von der Eirensdecke berabliängenden Sä'nnr befestigt ist. und diese wird von dem Valev, Herrn Leonhard Renz, i'o geballen und regiert, da", sollten die kloirren FuNben ia eimnal den sichern Port des Sattels verlieren, kein Unglück vai'wen lann. Anr Seblun der allerliebsten Productiv» »'regt - rs '»'ivarriock: ze Kr:--, von der Schnur g.tragen, rin Kreise uin die Manege und — der Bei,all ist natürlich eben is herzlich wie stnrurrsev. Zn den vor-üglicben Künsten, die, dw vom Herrn Drreeklor Herrog selbst in dreibeit vorge'nbrten, be ' kannten schonen P'erke vi.t-ii, ivar in diesen Tagen erne treue Lei > slung c.s ^ .i . '.n Pa'cha An Sprung über »vei leveirde Pff r'' der ereestenl getan:. - F. n S retr 'r "erreg, die ais v.rlrr ..re uilretteriir l'ocknp'sn -'g -g, l-at . r 1i»:' ' rie'ck.i: beider, Ren — L»»»,«I»«r Seiko » — und Ball. Unter den sehr griyählt«nN>«»iM»,-Nummern ist auch eine Operette von Hopfner r „Der Vetter an- Amerika" mit In« stnMrmolbeglcitung zu «rivähn»P. , ' — Den schon seit 22 Jabre« bestehende Gesang-Verein „Eon» . ordia" hält heute im „Jeldschlößcheu" ciiz Eyneert mit komisch«» Borträg«, «h, - Einer sonderbaren E»tsckliidim»mi b«di»«t« sich »in lunaer Man», welcher ain Ir,»tag Nachmttt»g unterhatb d«ü Palai». acrrienS «m der Elbe mehrere Mal« mit einem Revolver schaß. Deshalb jur Verantwortung gezogen, gab cr an, er habe fich im Schiehen übe» wollen, da er nächsten« „ach Amerika abreise. — Gestern Vormittag trat daS El> renarricht der sücbfilche» Anivaitsrninmer unter Vorsitz dcS Hemi Rechtsnmvait Justizrgth Souato-, äoa L». rednmr 1SS2 .7, <> ch in in Id.nn in!.r ( d!.'n:n r'A-.l. ,v :l:g .V. : H>.. ! lii r.m searbe arugeii anr Mil en nnn iürn r 2-.ri n sch.nv ich, w r:' an rnle :: T:r:k i:I e. ..nieii, die, iNi! eben >o .l r. r ie : nic" rettet . ei'ir anck> des genannte 4 :d rle c's Teilten ker gewo, nten .'2.vP,-ur.v >' ne> rten inar.'nle. -- rrffe sw n'. ro. Ent:.Wals per iä vierig ans dem Pferde stehend. >'.r,stttt->'. Übrigens rst .,en z r eal.in L.nitte Aenz vorr.-nr^r. .!>s anwe> nd. j.r.e I.rbne - d:e bei s-n lest...irre n '.ivvoeseirl'ert dr-s r'':,l-s .Wen g'.e' -. .snrsre rn r .l.'. Me junge, aber in i!,- :tt> :>de .ttruisilerin, liat ein En nigemen't in denr nreß 'irttben ErrcnS, deii ven Adam .vorerangli, el>n''.'.i^! ch.' und beginnt Ende di Vkonal^in'Zeo,! iirnrg c. ' er an t lre.'l gen an biernr aeirv im Hierin:-:de '.'lnderec >.nnr inid tn „ bard Aenz die ffker^ ulnn den Wean. LLabr : än'.e-n A nz vsrl'-er altck, hier einige Male onttreieii. ! Sa zc rn ein im vorigen '''erbst zur Einstellung ge-j :n. s ln.en gm .Lnsanlerre >iegrnrenls in Unl ninchnn-.s en rosrde.'. der. ivabricherirlich von Gewisieiisbiiieii en. nuien .ttorgenttten. 'reinrllig gemeldet, daß er 'icb "i.b'Ial'is ichnldig gemacht, we.^n deffen ern zu einer tängeren Xreilieilestrafe schon einen guten Tbeil Zeit vom Gerrctst vcrurtheilt worden und davor: auch bereit: u I11 ch IIldi g^velbittick!-at. — rM Sredduer (ff a b c l s b e rg e r Sl.nrograplien 'Verein (Vor'tand Sttcllor Wagner« (eierte im HotelKaiserhos am S nuerS- r rg den »ffeburlskag lenies Meisters durch Testrede i Stadt-Haupt- buchbaiter «'numbern.'. Gelang und Deklamation «die Tris. Winkler. Hunte. Sri .r und Scheins, die Herren Elirii». Badstnrn-.'.", Zunlpe. Hsrtniann n, d Lrubnerr ffsach sialtgeliabter Saiel Inel! ein Ball drc Steno;ra»en und -grüiinnen noch lange beisamme». -- tj'.tt.' n.riglist, von komoetentcr Sette „litgelbeüt wird, ist der Verkani des <ff r n n d st ü ck e S, worin sich die Asier'ichc Re stauration beßndch, in keiner Wer: .' beabsichtigt. Weder ein Angebot ist erfolgt, noch aton tt. »erb sind r:I erbauest 'Verbandlnngen gepflogen worden. ,Hr d e rienli ien 'kacbmiltags-VorstAllNig im Victoria- bei l>»lb.n! , e >en roirkeii noch einmal di.' intereffanttn bei iien n nocb ien uffrleir noch einmal die intercnanten Lürli und.ffaprlän James mit wie am Abend, nie Woche über hier und ihre ebenso segelnden, wre armer,tewöbn'.iche;: und waS Miß Lorli anlangt, fascrnirenven Prodrsttionen 'inden nor!> imnrcr den stürmischsten Beifall. Ter gern Mr. Eee-Mee, in seiner Art wirklich ettrzig Lust V - grouarlig dastehend, ist auch noch für einige Zeit gewonnen. Auch eine San gen», Trirnb (ff affiinder, bat sich oic'er Tage mit bestem Erfolg dem Künstler Euiembre angesch'ossen. Ser <eck eirea 14 Jahren hier bestehende Polnische In- drrslrie Verein veranstaltet auch zum diesjährigen Carneval einen Voll, I .i rv.stchem der liier wenig bekannte polnische Mazur von auserwälilt.» Tä„>enr im ffrationalcostüm getanzt wird. Der lebhafte Tanz erinn.si an die Zelt des polnischen Königs und Kur fürsten von Sachsen Auanst den Starken. Seil seiner Gründung verfolgt der 'Verein die Prurgv'ie». sich gegenteilig irr uirlelstützc», wisienichastlich rn belelircn, sowie die lobcnSwerthe Tendenz. seine, Mitglieder vor oem ansteckenden Sozialismus zu schützen und zu! warnen. Sic Velsa»i»ii'"gm ffnden jeden Montag im Restaurant' Bavaria statt. — Vorgestern uns am i.li.n Rachmittage aus einem Hosraum in der Thalstraße 2 schwarze uns I graues großes Kaninchen! gestohlen worden. Das eine davon batte vor Kurzen 0 Jnngc geworfen, welche nun jämmerlich -u Grunde gehen müssen. , — Der Mämiergesangverci» G e rm anra hält heilte Abend. 6 Uhr im Trianon einen Familienavend ab, best«hrnd aus Concert Eiienstnck vertr«ten. - In einem kieffgen Gastlwsereiste vorgestern Abend ein frem der zu. der den nächsten Tag vollständig gelähmt und selbst der Sprache nicht mehr mächtig im Bett alisgefundcn wurde und des halb dem Krankenbausr übergeben werden mutzt». Ob der Mann vom Schlage gerührt worden oder Gift genommen hatte, ivar nicht gleich zu ermitteln. Ebensowenig gelang cs, die Persönlichkeit des selben irstzuslellrn, da sich keinerlei Papiere und auch nur ein klei ner Geldbetrag in de» Kleidern vorsand. Der Beschaffenheit der Hände nach schien man es mit einem Järber zu thu» zu haben. — SaS bäurische Städtchen Eulnibach scheint unser Dresden jetzt vollständig init seinem nationalen Produkte zu oceupiren. Diese göttliche Spende GambrinuS' wird aber auch kaum irgendwo sorg- täitiger gepflegt, als durch die hiesigen Gastivirtlie, welche ob ihrer ausgezeichnete» Bierkuiidigkeit ;n wahren lbwtoros v.-rovismo ereilt ui werden verdienen. Gilt es doch dem lernen Geschmacke des Dresdner Publikums die gehörige Satiüsaction zu geben. Herr Michael Wobsa, Schloßstr. 2', («rüber Wadenklee), weiß dein Rechnung zu tragen lind bietet seit einigen Tagen eine Spezialität eckst bäurischen ErportbiereS ans der Hering'schen Brauerei in Eulm- bach, daS in Bcz»^ aus die Güte de-s Stoffs sehr prriswerth er scheint und dem 'An« des Enimbachcr Bieres zu aller Ehre gercicht. 'Auch für einen billigen Imbiß bat Herr Wobsa in schinackhast be reiteten Brabanter Semmeln ä >'»P«g. und feiner hausschlachtener Wobsa Wurst gesorgt, so daß r'S nicht ausbleibcn wird, die dchag licbcn Räume rmnrer reckst hübsch gefüllt zu sehen. — Den, in E b e m n i tz slatronirten Postschaffner C. I. Müller, der demnächst nach tckjäbriger Dienstzeit in den Ruhestand lritt, ward durch den dortigen Postdireclor Scbaarschuiidt feierlichst das von Sr. Maj. dem deutschen Kaiser verliehene „Allgemeine Ehrenzeichen" überreicht. Selbstmord. In Burkersdorf bei Ostritz bat sich der Offjäbrige 'Auszügler Sraugeit Sebwerdtner eibänglz er litt nn Schwermut b. - - I» Elstcrdcrg ist daS Schießhau» für den Preis von gk.8lj>0 Prark an die Gebrüder Ruppert in Greiz verkamt wordcii, ivelebe dasselbe in eine mechanische 'Weberei llmgcstaltcn wollen. — 'Ans I o l, a n n g e o r g e n st a d t werden wieder reizende Geichickstckien über den Grcnzveilehr geschrieben, die aber ivabr sind, wenn iie ancii rvie rrnmöglicb erscheinen. Z. B.: Am 8. d. gingen einige Damen ans Jobamigeoigensladt in die ivertlnn iekannte Schanke Brertcnbachs zrr Ke.stee. Da der eisige 'Weg an einigen Stellen anßerbalb der Stadl seuckst geworden war, so barte sich die eine Same die Tiizichube dnrcbnäßt , sie schickte deshalb nach Hanse und ließ sich druck« rbr Dienstmädchen andere Schube und Strümpfe bringen. Socb diese Sendung stieß unvermutbet aus Hindernisse. Sas harmlose Mädchen wurde vom Aussichtspersoual unterwegs beanstandet und vom österreichischen Zotleiiinclniier mit einer Strafe von i Gnldcn 17 Kreuzer belegt, welche die Herrschaft bezahlen »rußte. Sas Madcben batte nämlich den viertelstündigen 'Weg durch einen etwa '> Mumien betragenden Umweg znm Zollamte verlängern und dem betreffenden Beamten Meldung von ihrem Vorhaben machen sollen! - 'Mit diesem Vorkommen ionlurrirt ein anderes, darin beilebend, daß ein Tabrilani, der stinerzeit Putz bötter in der östeileickgicben (ffrenzwaidnng übernahm, sein überaus bescheidenes Jrnbstnck, bestehe!'.- in Wurst und 'Branntwein, nie Eonlrebande verzollen mußte. — Nicht minder beanchnend ist es, daß ein altcr Tbeerlessel. der der Kürze wegen kaum G Kilometer die böbmrsche Straße paistrte, nm dann wieder aus sächsisches Ge biet überführt zu werde», nick einem Zoll von erst ff Gulden, schließ lieh aber l Gulden seine Snrcbfubr er'au>en mußte. -- Sas unweit Radcbcrg gelegene Sersersdorf ist be kanntlicl, «cbo» zrr wiederholten Virilen (wohl 0—8 Jäile» durch nächtliche Liiiügia! lingerr und Beraubrnigen von Leirl.en in 'Aus- regnirg geletzt ivorden uns wurde auch bereits im vmigen Jahre eine Belohnung re» -bff> Mart ans Ergreifung der Tl'ster aus gesetzt ', es wurde dernnaca auch ötters gervrclst und zumal an und nach 'Begräbltt'ckagen. Nachdem nun am Jreilag wieder eine große r eich.' bestack-t worden war. übernabnuir wiederum 2 Lerne in einer j Stube der aiien tzsarre, ivcl.be an dein Kirchhof lieg!, das Wachte, amtg-gen ' :! llbr aerien dieselben hacken, und sahen an"' eine Zffeslait am' dem Kivcbiivf. Da >ie iesacl« besürckitelen, es löuirten Mehrere lern, bocken sie von dein Menzcistchen Gasthof» reo gerade Karpsenichmauß war, Unterstützung herbei, und gelang ec- nach Umstellung des Ki'.ck'licws, der: Leichenräuber mitte» in seiner 'Arbeit dingfest zu mach n. Der Sarg stand bereits »eben dem Grabe rmd letztere., war schon wieder zrigeliillt. Sas Schrecklichste ist. daß der Tbärer der Vater des ausgegrgbeneii KrndeS isl (Lumvenhändler Krnraib«, ein Vt.an.n rwu 40 Jahren, die Leiche, ein Kind von IG Jabrcn, ist erst denselben Nachmittag, wo auch sie schon erwähnte große Leiche beerdigt wurde, zur Ruhe gebracht worden. Au« Besragen gab er an, er wolle fern Kind mit nach Hause nehmen, um es nochmals zu sehen und dann wieder zu be erdigen. Warum bat er aber darin daS Grab wieder in Ordnung gebracht? 'Verdächtig ist auch, daß bei den frittieren Ausgrabungen eine Hacke, mit I«. gezeichnet, vorgefundcn wurde. Der Tbätcr wurde noch dieselbe Nacht in daS Amtsgericht Radcbcrg cingcliescrt. Es kann liier nur der krasseste Aberglaube vorliegm. Die 'Aufregung unter den Einwohnern war natürlich groß. — Versteigerungen irr den Amtsgerichte in Lim Ist.Jebr.: Leipzig: Jerdinaird Rochau s Grundstücks in Lmdcira», 18,OM M. Dresden: Marie Kübrt's Grundslück in Striesen, o««e»M. Zittau: Gustav Siilsigs Grundstück inAit-Joknsdors, l!Hitt«>'st,'. LLurzen: Gustav Pöhiitz' Grundstück in Voigtsbain, !iff8t Vk. Radcbcrg: Lllircd Lebmann's Grundstück das., 3175, 075 M. Pirna: Karl Berger'« Grundslück in Goes, 17,072 M. Auguslusburg: Mar Lonrs Beyricb'S Grundstück in Erdinanuvdorf. IN.'Tk-M. Dresden:' «tarl Union Spann s Gruirdslüek daselbst, 51,00>« Vk. Großenhain: Jobamie Ettrich's Grundstück rn Ponickau, ffOIOM. Pirna: Ernst Thomas' Grundstück in Tobna, 8ittO M. Roste»: JohannHett'ü Gluiidstück daß, 4500 M. Orerwillig). Am It.Jebr.: Pirna: Her mann Julius Richtcr's Grundstück in Obcrmnnsegast, 3200 M. Glauchau: Paul Otto Sck,erbcr'S Grundstück das., 7200 Rk. Limback«: Kranz Semmlcr's Grundstück in Röhrsdors, 15,830 M. Am Iff. Jebr.: Giaucbau: Ebristian Nötzold's Grundstück das., 5b«> V>. Zwickau: Joses Künzcl's Grundstück in Obcrhobndorf, 70X> Rk. Pegau: Wilbcliurire 'Viandt's Gnnivstück in Groitzsch, 800 M. Adorf: Friederike Vär'S Grundstück das.. 14,500 M. taxirt. — Landgericht. Wegen Gotteslästerung — Vergehen gegen die Religion, sowie Vergeben gegen die öffentliche Ordnung und Bedrohung erschien der Handarbeiter Max Schwanitz aus Nie«'« vor der 1. Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Landgcrichts- direktor I'v. Flügel. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Ocsfenilicbkeit statt und ging aus den in öffentlicher Sitzung publi- ctrten EnticheivungSgrünben Nachstehendes hervor. Schwanitz hielt sich in der Nacht vom 31. Dezember zum 1. Januar (Sylvester) in der Biinstengel'schen Wirtschaft zu Riesa auf, woselbst die übrigen Gäste den Jahreswechsel durch den Gesang von geistlichen Liedern würdig feierten und bei dieser Gelegenheit ließ «ich der Angeklagte zu einer außerordentlich frivolen Acutzcrung hinreitze». die «ich auf die Geburt Elirisir bezog und durch welche da« religiöse Gcsübl der Anwesenden aus das Tiefste verletzt wurde. Als bald daraus durch den Gcndarmcriebrigadicr Schmidt unter Assistenz von 2 Gästen die Sistirnng des S. nach dein Gcsängniß erfolgte, äutzcltc der aufgeregte Arrcslat ferner noch in Bezug a»i den Restaurateur B.: „Warte nur Brrnstcngel, warte nur, Dem« Bude sott schon einmal dampfen!" und übrigens machte er seiner Aufregung noch durch die der Bedrohung nicht für erwiesen, nahm vielmehr Rücksicht darauf. vv»» r anwalt Pikariaterath Lufft beaiuragte im Anschiutz hieran unter >ug,lahme aus di« Höhe der Ttrase und den dadurch bedingten chtperdaclit d,e Verhängung der Unierslichungsbajt aege« den ^ )»r aus freie», Fuß befindlichen 'Angeklagten, worauf auch die «traskammer »inen Haftbefehl ausfrrtigte. Schwanitz gerieth schon h«i der Verkündung de« Unheils in eine große Aufregung, „och Mehr steigerte sich diese aber, als ihm klar wurde, datz er der Frei heit sofort Valet sagen mutzte, indem er laut lammernd aus das Schicksal seiner, ihres Ernährers aus längere Zeit verlustig ac- worbe,ze» Frau und t« Kinder» hinwieS. — Amtsgericht. Der Baugewerle Johann Heinrich Thalhei»« «ou. auö Serkowitz stand srüher in geschäftlicher Verbindung mit dem Spar- und Vorschuß- Verein z„ Dresden und ivar schon seit einer Reihe von Jahre» von der Idee beseelt, er sei von dem gedachten Verein verinögens- recistlich gcschädiat ivorden. Thallieim hielt auch an seinen Ansichten mit größter Zähigkeit fest, nachdem seine Denunciation bei der Kgl. Staatsanwaltschaft vollständig erfolglos geblieben war und er selbst zugegeben hatte, datz er sich in, Unrecht befinde, wie er denn auch trekaiint hatte, daß die von ihn, gegen den Direktor Ludwig Brückner geschleuderte» ehrverletzendeil Ausdrücke nicht den ge ringsten Anspruch auf Begründung haben konnten. NicbtS desio- weniger eröffnete Tljalheiui im septcmber v. I. aus« Neue den Jnscratcntlieile ein Frage- und Antwortjpiel eröffnete, wonach der erwähnte Sachwalter helchuldigt war, sein Thallieim gegebenes Ver sprechen nickt eingelöst, sowie Ehrenwort und Handschlag gebrochen zu haben. Wegen verleumderischer Beleidigung verklagt, dehnte die K. Staatsanwaltschaft den Strafantrag auch gegen den verant« wörtlichen Redakteur der „Dr. Nach»'.", Julius Schmidt, wegen einfacher Beleidigung aus, da nach 03 des R.-St.-G.-B. bei einer - i - u l beim bemühte sich zwar, den Beweis iür sein« Behauptungen zu tiefer», doch mitzlang ilun derselbe gänzlich, und es beantragte hie raus Herr Anitsamvait Sachse, gestützt ans die Ergebnisse der Be weisaufnahme, die Verurtheilimg des Hauvtangeklagten wegen Beleidigung wider besseres Wissen, wobei strafschärfend z» berück- ligen sei, daß der Beleidigte ein öffentliches Amt bekleide und eines iadelloscn Rufes erfreue. Der Vertheidiger, Herr Re ferendar Wilsdorf (in Vertretung des Herrn Rechtsanwalt Dr. Ku- nath) plaikffrte für Ziierkeniiung einer milden Strafe nur wegen einfacher Beleidigung. Der Gerichtshos erkannte gegen Thalher», unter Ausschluß mriderudcr llmslnude aus 2 Msnaie Gctängniß, gegen Schmidt auf 100 Nkk. Geidstras, ev. 20 Tage Gesängniß, auch ist drr Tenor des UrtherlS nach erlangter Rechtskraft in den „Dr. Nachr." zu veröffentlichen. — Hieran schloß sich die Haupt- vcrhandluiig in der Privatklagsache des Direktors vom Spar- und Vorschnßverein, Ludwig Brückner, gegen Tbalbeim, ebenfalls wegen verlelimderischer Belcidignng. In dieser Lttcziebnng bandelte es «ich um ein von T. allsgegebenes Inserat in Nr. 201 der „Dr. Nachr." vom 18. September v. I., worin die Bebauptlmg enthalten war: I) der gedachte Verein Iiabe einen Blanlo-Wecbsei, der von Tlial- beim für ein Dnrlebn von I WO Tbaler aeeeptirt worden sei, mit 15,000 Mk. ausgestellt, 2) der Verein habe später geklagt und es sei ihm, dem Privaiai'gellagte», oann ohne die vielen Kosten eine Summe von 20,713 Mk. »('genommen morde», 3> der Verein habe den Privatangetlagten iahrelang chikanirt r.nd 4) ein Pfand von lOÖO Gulden Südbabn Prioritäten für eine Srbuld von 475 Thlr„ obgleich dieselbe später bezahlt worden sei, in seinem Interesse ver wendet. Auch in dieser Beziehung mißlang dem Angeklagten der Beweis für seine Bebauptungen und der Klärzer hob zur Illustration der Sachlage u. Ll. hervor, die Erbitternng Thalheim's gegen ihn, rcsp. den Verein, babe etwa im Jabrc 1874 »m deswillen Wtirzel gesoßt, iveil ibm, T., infolge nitteiiassener Zahlung von Zinsen der Zrirsengenuß über ein anderweiies Kavital entzogen worden ser. Ter Richlcrsprncb lautete diesmal ans 0 Wochen Gefängnis!, Ausferti gung cineö Urtbeil" für den Privatttäger und cbcnsaUS Veröffent- licl ring des liillnffls in den „Dr. Nachr." ans Kosten des Beklagten. McrkoroloMltre LzroberZtttu«,;»» «er r-curlchin dcewe.ne ln Lnimdurz om !e tibi MerMl. o«. ,« «"«». »»c»l«r. A «ttvkN'i.r'it r .... reo R' e««v rciait LIeliel 'tz i « dl :! > !>!> ..... N-! ^ 3 «r Migr'g de!>c'kt tzup.'I .... r.'« ^ ff — retzra i heiler ^ ' v'l'l'ni . . 7>'- ^äll! l' i'eZ.'N ^LU.l 'idA , . . 7,^ ? ktl'UOch 7-.7 >V.X'«V mJs-.'a l'cdctkr Lr'ri? . ... 77.'. 7-- . I s-clici' 771 S-Ä ^ „iki wvikctttE- — t L ^c. iur . 72 Z 2 d« ,v lie.i RVeGi l 0 V Aini 77', ' 7- — -tili '.co'.kcrl'.o» . — 7, -iri.'-'.orr 771 '' >V ^ u Ucbcr iikk't der tllei » ;r7. Ulucr dem ^l»fu>'ic ciurt' nc'.lcrr Dl'»"cn'wll ' 7 i - .l'i.., oj ' . i o .-t.'c:-r die «Volichc:: ni'.d M! ui . z dc.» i ,k '.1. .: .k .ins'.en t'il.k. S 'itlt» meldet ritdwenttnrrn.,;'UlM über '-0 . > !' t>:- iAeil:l.t>i..i.cP.'.ff- iji eei .'dnel-nu-udcin 'Silildi'.'.zk die >!"rowcsrltctie ouü'i'.o.'.i1 .t'ied'".:'l- itz'.'.'Eiden, so des. für Mtsere lltildwesUichcn iLttzliictötlrctle iil'tdcr-. tni >>. leililt-H rr-Ul.i ul ciw.irtett ist. Auf dem Zediere öiltich der Linie i.iiid l't't'J.ülUtl'e tckNvAlMll'.tg stellt. ^'N V'eu'chliHtd, tNtKer i'"l ^'o.d:'.,te:l inff ,il:i ?.> r. lteir'.lu 7 ., snvetter. Etvliötte in Dresden» I Februar, Mittag-Z: 142 Ecnt. unterO. Tigrsstkschichtc. Deutsches Sketch. Als der j.tzige Reichskanzler Fürst BiS- marct noch einfacher Landiunlee in Schonbauscn war, stand ein ge wisser ridei rand bei ibm in Dienste» : dieser wanderle später nach Nmerika anS. Ein Bruder Hildebrond'S batte ernst dem Herrn v. BiSmarck, der dem Ertrinken nabe war. das Leben gerettet z jetzt ist dieser ebensaliS nach Amenka ausgewanderte Lebensretter auch gesiorbcu und der überlebende Bruder (bettle dies in einem Briese dem Fürsten BiSmarck mit. Derselbe dankte ihm in einem herz lichen Schreiben für seine Aufmerksamkeit. Das am 27. Teeember v. I. datirte Schreibe» Bismarct's enthält folgende allgemeiner in- tereffanic Stellen: „Mir gebt es insoweit gut, als die Meinigen nach Gottes Gnade leben imv gesund sind und ineine Tochter mir zwei Enkel gcscbcnit bat: meine Söhne sind leider noch nicht vcr- heiratbet: Herbert ist bei der Botschaft in London, drr Jüngste arbeitet bier unter mir: Beide sind, Gott sei Dank, gekund, waü ich von meiner Frau leider nicht immer sagen kann, und voir mir gar nicht: ich jage nicht »ubr und reite selten, weil ich zu matt bin, und wenn ich nicht bald mich zur Ruhe setze, so wird meine Lebens kraft verbraucht sein. Wie alt sind Sie jetzt? lind «vas für ein Geschäft treiben Sie? Oder haben Sie sich schon zur Ruhe gesetzt? Ihrer Frau können Sie sagen, daß Laurnburg sich sehr aufnimmt: ich bin im Herbst seit dreißig Jahren wieder dort gewesen, bin auch Ehrenbürger der Stadt nnv grüße als solcher Ihre Frau besonders, v. Bismarck." In der hannöverischen Landes-Zynode ist die Gesanabuch S- angelegenhrit endailtig «rlediat. Den von der Minorität geltend gemachten hauptsächlichsten Aussetzungen ist Rechnung ge tragen worden. Anstatt drr Worte: „Ich bin ein Scheusal ohne dich', wird geletzt werden'- „Ich bin voll Sünden ohne dich". Die viclbegchrtcn Lieder: „Meine Lebenszeit verstreicht" und „Geist vom Vater und vom Solme" sind neu binn,genommen und werden den Juhalt des neuen Gesangbuches zur Freude vieler Gemeinden be reichern. L o erfolgte denn die Annahme des Gesangbuches einstimmig. Von dem an der englischen Küste gescheiterten deutschen Schiff „Li sc tie" sind 4 Mann gerettet worden. Eines der wunderlichsten Zollkuriosa ist beseitigt, vornott bo, s soll ferner wieder als Fleisch und nicht als Blech behandelt werde». Der preußische Finanzminislcr hat dies zugestandcn. Aus Anlaß des tragischen Vorfalls an derI » validcnsäule sind die Schüler sämmtlicher städtischer Schulen höherer und nie derer Ordnung in Berlin in einer Ansprache auf die schrecklichen Folgen jugendlicher Anüschreiiniigen nusmerksam gemacht worden; «zuck» wurde jeder Schüler angewiesen, jeden zu Excesscn geuetatcn Genossen, gleichviel ol> die Ausschreitungen vor oder nach der Sciiul- zeit stattfinvcn, bclmsü dessen Bestrafung seinem Lehrer zur Anzeige zu bringen. Zur traurigen Maire selbst geht dem „Kl. I." von einem Gymnasiallehrer K , welcher Augen, und Obrenzeuae gewesen, die Mitthetlung zu, daß der hart bedrängte, tm Gesicht blutende Holtzat, der hie «cMchttgen Knaben Nicht verfolgen konnte, da