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Dresdner Nachrichten : 12.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820212
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-12
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.02.1882
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sein« Instruktion ii»,n strengt verbietet, st- auf größer,, wie il,m vorgefckrikbem Üntsernung von seinem Posten »u entfernen, mehrere der peinlichen Scene zusepende Erwachsme — meist vorbei passirende Arbeiter — um Schutz bat und ersuchte, die jungen auf die Holgen ihrer Handlungsweise ausmerksam zu mache». Tw Antwort war, daß die Angesprochenrn den Posten auslachten und sich oime »u intervrniren entfernten. Dadurch erniuthigt, setzten die Knaben il,r Treiben nur um so ausgelassener fort und endlich siel der vcrhäng- nißvolle Schuß. Werner ist am Mittwoch Abend beim Appell im Aasernenhofe vor versammelter Mannschaft aus Grund der peinlich geführten Untersuchung von Schuld und Strafe freigesprochcn worden. Vor der Strafkammer des Landgerichts Nürnberg wurden die MetzgrrS-üheleute Georg und Beronika Scbrodel wegen Ver gehen« gegen das Nahrunasmittcl-Gescb zu 3 Monate» sh Tagen Grsängnitz und in die Kosten verurtheiit. Dieselben hatten ca. 25 Pfund Schweinefleisch, welche von einem verendeten Tlnere kamen, nach der Zerstückelung schon 8 Tage gelegen und bereits in Ver wesung übergegangen waren, an sich gebracht, dasselbe gekocht, ge sülzt und ranonenweise als Beilage in ihrer Wirthschaft verkauft. Oesterreich, Fn Wien hat ein polizeiliches Einschreiten gegen den auch hier in Dresden gezeigten King - Fu - Automaten stattgesunden. Der Besitzer, Nathan Noseuseld, ist wegen Betrugs verhaftet. ES stellte sich beraub, daß i» dem schmalen Kasten, auf welchem King-Fu seinen Sitz hat, allerdings ein Knabe verborgen ist. ES soll gegen den Besitzer deü angeblichen Automaten eine Untersuchung wegen der grausame», das Wachstlnun verhindernden Behandlung, die er dem Knaben zu Tlieil werden lieh, eröffnet werden. Die österreichischen Truppen habe» Ledenice in der Kriwoschje nach kurzem Kampse genommen. Focn ist durch zahlreiche Befesti gungen vor jedem Angriff geschützt worden. Tic Verbindung zwi- «o»a«xr «« L»^ r»de«» «» schcn Sarajewo lind Foca über Gornzda ist vollkommen frei und gesichert. Die Mubamedauer in Metokia (Bosnien) haben in einer Volksversammlung beschlossen, dem Aufstande sich nicht anzuschliehen und durch eine an den General Baron Fovanovie entsendete De putation eine Ergebenheitsadresse zu überreichen. Ein erstes BalIfest. Tie jüngste Tochter des Kaisers von Oesterreich, die Erzherzogin Marie Valerie, reist vom lieblichen Kinde — >m April vollendet sie das vierzehnte Lebensjahr — zur an- muthigen Fungsrau heran. Vor zwei Jahren durfte sie zum ersten Male im Burgtheater Martin Greifs „Prinz Engen" sehen, im ab- gclaufencn Fahre konnte sic im Overiihanje sich van Webers „Oberon" entzücken laste»: vor wenigen Tage» erlebte sie den ersten Bail. Fn den Appartements der Kaiserin wurde derselbe abgehalten, und drei Kinder dcS Erzherzogs Karl Ludwig und 30 Kinder nuS den fürstlichen und gräflichen Familien waren die übrigen Bailgästc. Die Erzherzogin Valerie, als Tochter der kaiserlichen .Hausfrau, er- öffnete, strahlend von Glück und Liebreiz, eine vollendete Tänzerin, ebenso sicher als gewandt, mit dem Grafen Heinrich Honos den Ball, und der Kaiser selbst, der sonst seit fahren aus den Tanz verzichtet hat, den er früher, wie alle edleren Leibesübungen mit Eifer gepflegt hat, trat, in der Freude der Tochter seine eigene Freude findend, mit der Erzherzogin Maria Theresia, dcr Gemahlin des Erzherzogs Karl Ludwig in die erste Quadrille rin. Von ll bis halb 8 Ubr wurde ununterbrochen getanzt, dann wurde und mit welchem Appetit! — das Souper scrvirt, und kaum war das Dessert erschienen, als die unermüdliche kleine Gesellschaft den Tanz wieder nnsnnlnn. Tie Majestäten blieben bis zum Schluß und gestatteten den Ballgästen erst dann an die Heimkehr zu denken, als sie sich hinreichend ab gekühlt, wie sie denn auch schon früher sanitäts polizeilich einschritten und daS allzu feurig einmsetzte Tempo einer Schnellpolka mäßigen ließen. Ein Böscndorser Flügel und eine Geige besorgten, bescheiden und doch vollständig ausreichend, die Tanzmusik. Ein Gerichtssall, welcher cur schreckliches Bild sittlicher Vor kommenheit entrollte, spielte sich vor dem Erkenntniß - Gericht iy Wie» ab. Die 45 jährige Wäscherin Victoria Herdegen, Mutter von 16 Kindern, war nngellagt, ihren lOjäbrigen Sohn zur II n sittlichkeit verleitet z» haben. Tie entartete Frauensperson, welche zu ihrer Entschuldigung nur anzuführen vermachte, daß sie den» Laster dcr Trunksucht ergeben ist, wurde zu 5 Monaten, ihr Sohn zu 1 Monat Kerker vcrurthcilt. Frankreich. Der Nihilist Pierre Lavroiv wurde aus dem französischen Gebiete ausgcwiesen. Tie Journale dcr Intran sigenten mißbilligen diese Ausweisung, die übrigen Blätter beißen sie aut. Wie verlautet, versuchte Lavrow in Frankreich eine nihi listische Sektion zu organischen, ähnlich wie die Werra Sassulitsch in dcr Schweiz. Rußland. Fn der Petersburger Gesellschaft bilden einige V crl o bung e n in den vornehmsten .üreisen das Tagesgespräch. Vor Allem die der reichsten Erbin Rußlands, Prinzessin LenaioeBnssupposs, mit einem jungen Offizier des Ebevalier-Garde Regiments, Grasen Shumarotosf-Elston. In der genannten, jetzt 20jährigen jungen Dame, welche außer einer jährlichen Revenue von vorläufig zwei und später vier Millionen Rubel, Brillanten und Juwelen für, wie man sagt, zehn Millionen Rubel als Mitgift erhält, vcrmuthetc man vor einiger Zeit die künftige Fürstin von Bulgarien ; doch sagt man, ibr Vater habe diese Verbindung nicht zugegeben, weil ihm die Verhältnisse in dem neuen Fürstenthum nicht sicher genug erschienen seien. Auch ein Mitglied des Kaiserhauses, Herzog Eugen von Lenchtenberg, hatte einstens vergebens um ihre Hand geworben. Tie Bi'.stnpois'o sind wob! eines der ältesten Fürstengeichlcchter, denn im siebenten Jahrhundert bereits gebärt ihre Familie zu den regierenden. Einem Betrüge ist man kürzlich in Nikolajew auf die Spur getomm m, der an Unverschämtheit die Zolldesraudationen in Taganrog bei Weitem übertrifst, wenn die veruntreuten Gelder auch nicht ganz die Hohe der Taganroger erreichen. Leit Jahren balcn nämlich die Kassner der Charkow Nikolajew Eisenbahn nicht nur in Nikolajew, sondern fast auf allen Stationen dcr Balm statt des tarifmäßigen Betrages für die Vormerkung zur Verladung der Güter beinahe das Tappelte erhoben. Tie geprellten Leute tonnten sich zum Theil nicht aus den Bestimmungen des Tarifs heraus- fiuden, merkten afto den Betrug gar nicht, znm Theil machten sie absichtlich keinen Skandal, weil sie fürchteten, nur noch höhere Preise zahlen zu müssen und noch mehr chikanirt zu werden. Erst fetzt kam ein tüchtiger Beamter der Gendarmerie hinter den gren zcnloscn Schwindel, zu dessen Mitwissern eine stattliche Zahl von Beamten jener Bahn gehört. Natürlich ist die Sache nun dem Gerichte übergeben. Ecu Unglück bleibt eS nun immer, daß die aus dem einen Restort hinausgeworfeiie» Beamten über kurz oder lang ein Unterkommen in einem anderen finden, wo sic blos die .Gelegenheit abwarten, uni den Schwindel von vorn anzufangcn. In Charkow bat der Rector der Universität wegen unter Hook durch einen furchtbaren Schneesturm aufgehalten, während dessen gar keine Fahrt zu machen war. Sie kamen ganz mit EiS überzogen an. Ter StaatSsekre 1 är deS Krieges, EbildcrS, erklärte aus eine Anfrage Gordou'ö. daö Projekt eines Tunnels unter dein Kanal nach dcr französische» Küste werde vom General Wolsele» bekämpft, vom GcneraPldric für unbedenklich erklärt. Die Re gierung werde zur gehörigen Zeit ihr Verhalte» gcgcnüher dem Projekte erwägen. Das vorige Kalünct hal>e dcr französischen Re gierung mitgetheilt. eü werde dem Projekte kein Hinderniß in den Weg legen, müsse in, Kriegsfälle aber die Errichtung von sortifi- cator ischenWerken lind die Einstellung deü Tunnelverkehrs Vorbehalten. Zu den Dingen, die jeder richtige Londoner mit souveräner Gleichgiltigkeit betrachtet oder richtiger, die er der Beachtung über haupt nicht würdig hält, gehören die Standbilder berül,inter oder rinberühmter Monarchen, Generale, Dichter, Staatsmänner und Philosophen. Wenn trotzdem heute das altersschwarze Standbild der Königin A n n a vor der St. Pauls-Kathedrale von Tausen den neugieriger Leute angegasst wurde, so war daS einzig dem Umstande zu verdanken, daß die Statue der letzten Herrscherin aus' dem Hause dcr Stuart einer Ueberarbeitung unterzogen worden war. Am 6. Abends schwang sich nämlich ei» Mann ans das Postament der Statue und hieb ihr mit einer Aist erst die Nase, dann das rechte Lbr ab. Nachdem er noch den Hinterkops einiger maßen zugestutzt batte, wurde er von einem dcr Zuschauer aiigebal- ten und einem Polizisten übergeben. Vor dem Polizeigerichle srelite sich heraus, daß er ein Anstreicher ist und vor einiger Zeit ein Fenster der Paulskirche zerschlagen hatte und in cineni Frrenhausc untergebracbt worden war. Er behauptete, ein Sol», der Königin Anna und des Herzogs von Wellington zu sein und den Auftrag zu der Verstümmelung der Statue „von den Sternen" erhalte» zu habe». Selbstverständlich wurde er wieder dem Frrenhanse üixrwiese». Bmerika. lieber die Kosten des Guiteau - Proz es s e s schreibt die „Washington Post": Tie Geschworene» werden etwa GOO Pfund «ä 20 M.) erhalten, die Hotclkosten für dieselbe», sowie. .. .. .. ..... ... für die drei sie bewachenden GerichtSbeainten betragen, zu 3,50 stärksten strckiestiat-onsenekleu ausgcilattet isl. Pfund per Tag, etwa 3213 Psnnd, n» Zeugengebühren einschließ lich der Meilengeldcr wurden 8078 Pfund bezahlt, die Trnckloslen werden ans üOoo Psund geschätzt, die sieben Hilfsmarschälle erhalten etwa 1300 Pfund, kleinere Ausgaben 1000, also etwa 20,000 Psnnd ohne die Advotatengebührcu. Für de» K ä rper Gnjtean' S, daS ist für seine Leiche nach erfolgter Hinrichtung, wurden seinem Verthcidiger Mr. Scoville von einem Specnlaiilen looo Dollars geboten. Derselbe beabsich tigt, wie es scheint, die Lesshe in eine Art von Mumie zu verwan deln und an verschiedenen Orten zur Schau stellen. Guitcau selber erklärte, wohl mindestens 2M> Dollars werth zu sein. Mr. Sco- viile bat sich dafür entschieden, das erste Anerbieten cmzunehmcn und mit deni Gelde einen Theil dcr Schulden Guiteau's zu bezahlen. Aeuillttvu. st Das Nenslädter Rcpcrtoir ist heute geändert, „Unsre Frauen" werden nicht gegeben, sondern endlich das reizende viel- verschobene „Um ein Nichts". Ter Grund derAendcrnng ist uner freulich, Frl. Ulrich ist nach dcr ebenso geistvollen wie großartig aufreibenden Patrizierin erkrankt. Die Aenderung selbst wird dem Theater vielen Besuch zusühren. st- K g >. H ostheater, Altstadt. Unter Anwendung einer wahrhaft opulente» opernbast blendende» Ausstattung gab man am io. Februar erstmalig das süiftnttige Trauerspiel „Tie Patri - z i e r i n" von R. V o s:, das ans dem Konkiirrenzauö'chrcibcii der Frankinrter Buhne, zwar nickt preisgekrönt, aber mit besonderer Velobnng hcrvorging. Das Haus war ausfallend gut besucht, die Anlbcilnabme lebhaft. Zn jeder Zeit bat es bevorzugte Menschen gegeben, die ganze Epochen der Kulturentwicklung mit genialem Blick zu übersehen vermochten, das Wesentlichste derselben, daS dauernd Giftige hcrvorboben, daS Nebensächliche, Zufällige, beiseite ließen, und so, gleichsam durch eine ihnen innewohnende Resaftions- fähigkeit, große und doch gedrängte Bilder der weltbewegenden mcnicblichen Leidenschaften und des Makrokosmos zu schaffenver- mockten. Man nennt diese weitblickenden, schaffen-kräftigen Men schen kurzweg Dichter. Anders, aber deshalb nicht minder begabte Naturen, gehen »übt ans das dichterische Allgemeinbiid aus, sondern schildern »nt unendlichem Fleiß, bei welchem nichts als unwesentlich gii!, die Tlintsachen der Geschichte aus den kleinsten Resten der Ueherliesernngeii ; die mssiutiösc Treue ihrer Arbeit denkt nickt an die Wirkling, sondern sticht die Ursachen. Mehr als ein Dichter ist R. Voß, dcr Autor der „Patrizier»'", ein philologischer Ge schichtsforscher. Er bat in seinem Trauerspiel die Details desrömi hingestürzt, haben sich sterbend zu neuen Reden ansgrrastt. ohne daß man ermüdet ward, sondern die wärmste Bewunderung empfand. Auch Frl Link als Hero, Heu FcifiL als Ecaffus. Herr Bauer als Erixns, Herr Tettmcr als Leipiv, Herr Richelieu als Cicero, Herr Erdinann, Herr Helsig, Herr Bock. Herr Koberstcin, Frl. Guinand u. a. m. haben zu dem Erfolge auf's Ehrendste mitgeholsen. Ludwig Harlmann. -j- Die herrliche Leistung unserer Hof kühne mitSckumann's edler Oper „Genoveva" hat gene r n zum vierten Male ein ausvertausteü Haus erzielt. Dresden ehrt sich selbst durch diesen von uns allerdings vorhergesagteil Erfolg. Nock zu Beginn der Oper war die Kaste vom Publikum umtagert, und es ist wobi nun kein Zweifel, daß das innige erhaben schöne Tonwcrk unserem Re- pertoir erhalten bleibt. -j- Fm Residenztheater beginnt beute Nachmittag bei gewöhnliche» Prellen der durch seine Eonrrrte hier so beliebte Vio- linvirtlios Tcngremont ein dreimaliges Gastspiel. Fn allen drei Eoncerten ist das Programm anders gewählt. Heute wirken Frl. Lina Bendel und Herr Schwarz zwischen dem Eoncertiren in den Einakter»! „'S letzte Fenster!»" und „3 Fahre nach dein letzten Fensterin" mit, außerdem wird das phantastische Ballet aus „Rübe zahl" die interessante Vorstellung illnsiriren. Abends findet die 23. Vorstellung des „Lustigen Krieg" statt, welcher dann jür einige Abende verschwindet, nin den Sängerinnen und Sängern Waffen ruhe zu gewähren. ^ Man geht dainit um, am hiesigen Residenz-Thea t e r die Lperette „Die Erzählungen des Herrn Hossmann", die in Wien bei ihrer ersten Aufiichning stürmische Ausnahme fand, zu^ geben und es ist nicht »nmögiicd, daß auch die dortige Heldin des Stückes, Frl. Fano, die als Sängerin und Darstellerin förmlichen Fubel er regte, für liier gewonnen werden kann. v DaS V. AbonnenieiNconcert dcr K. KapeIle verlies so schön wie die früheren. Vielleicht wenig paßte in diesen Rahmen die Ouvertüre zum römischen Karneval von H. Berlioz, die in seiner Oper Benveinw Eellini hinein verwebt ist und der Szene entsprechend mit "" " Tie Wirkung im Eoneerliani ist mehr srappirend als erfreuend. Daß dies Werst,jetzt erst znm ersten Mal hier gespielt würbe, ist immerhin merkwürdig. Die elegische Sinfonie Nr. 3 von Spolw begann das Programm, die rmvergieichlich jugendsrische Sinfonie in « von Schubert machte den Schluß.., Fn Ansehung, baß Spolw, erst 20 Fahre todt ist, muß cs wohl auffalle», daß seine Musik sehr seilen gebürt wird. Spolw sollte, als Milschöpser der miifitalischeii Romanist, dcr s. Z. der erste war. der sich für Wagners Holländer erwärmte, uns »aber stehen. Aber nicht nur weich, sondern auch weichlich nimmt sich Vie les, das z^pohr schrieb, neben den Klassikern und R. Schumann aus, und seine unbestimmte,'dämmernde Melancholie, berührt trotz dcr edel», allem Gemeinen abgewandten Natur Spolirs, heutzutage fremder, als wenn inan den hx» Fahre früheren Hanvn hört. Das Eoneert war ungemein vollbesucbk und auch inir Bestall bedacht, der freilich für die Vollendung oessen, was die K. Kapelle bietet, in anderen Städten lebhafter sein würde. V Max St ä g e m an», der zukünftige Direktor des Theaters unserer Schwesletstabt Leipzig, befindet sich zur Zeit hier in Dresden. -2eine IIelwrsiedelinig von Berlin, wo er als Kgl. Xamnieriäiwer privatisirt, »ach Leipzig dürfte am l. April vor sich geben. Die Engagements sind zumeist schon getroste». i Der Herr Pros. Steck, e ist vom Herzog von Coburg zum Ritter krcirt worden. Wie weit die Forschungen aus der Roeoco zeit des Herrn Professors im Eobnrg'schcn fick erstrecken, ist noch unbekannt; jedenfalls dürsten derartige Bemühungen des großen Forschers auch in diesem Lande nicht ganz reftcktatlös verlaufe». V Wer die vielbesprochenen historischen Kostüme dcr engli - s ch e it G es« ndts cb a s t kennen lernen will, dem bietet die photo graphische Gruppe, die seit gestern im Schansenster der Arnold'scken Kunsthandlinig am Altmartl ausgestelit ist, genügende Muse zun, Studium. Tic 8 Gentleme» präsentircn sich in gefälliger Anord nung in den Trachten, i» welchen sie Sr. Majestät dem Könige de» .voscnbandordcn überreichten. Die Auftastung ist charaltcristisch, die Linien scharf, der Totaleindruck recht gewinnend. Das Teich- Han f st Sngl'sche Atelier, in welches die Gesandtschaft un mittelbar nach der Ceremonie fuhr, ist augenblicklich mit starken Aufträgen sowohl für die Photographirten selbst, wie für ihre hie sigen zahlreichen Landsleute, nomcntlich aber auch für den eng lischen Knnsthnndcl überbaust. Die englischen Gesandten haben sich so aiwrlennend auch ifter diese photographischen Leistungen der sächsischen, Residenz ausgesprochen, daß voraussichtlich die»? Photo graphien in keinem dcr Schlösser der englischen Arisloirario künftig Ausstellung deS sächsischen K u nstv ereirw nblen werde! Fn der scheu Lebens um 7l v. Ein. nngemein drastisch geschildert, da ft'bl: j „„f bnw Brülü'scheu Terrasse (geöffnet an den Wochentagen von io nichts in Gebräuchen, .Anordnungen und Anschaimngrn, dach nickst > bis 3, Sonntags von I I bis 3 Ubr» sind ferner „en ailfgestelli . den strengsten historischen Forderungen entspräche; ein Scklie maiiir'sttzes Ansgrabungsmnieum wird nicht drastischer zurückvcr setzen könne», als dies Stück archäologischer Dramatik. Nur die eigentlich dichterische That R. Voß' scheint in Frankfurt über schätzt worden zu sein, wenn schon der zweite Alt reizende poetische Züge enthält. Erst im Akt hrginnen rein menschliche Vorgänge, die über den herzlich abgebrauchten Römerlragödienapparnt hcraus- ragcn »nd nickst blos interessant belehren, sondern erheben, crschüt lern können. Voß stickst, indem er für die Bühne schreibt, bübniich zu schreiben, d. b. wirksam; aber er stützt sich nicht aul das cllniche deS Stoffes — was R. Stegmann jüngst ganz richtig, wenn auch ungenügend, mit dem „Fnlinn" timt — sonder» er sucht die Wirkung in'scharfen Kontrasten und blendendem Beiwerk. Seine Figuren den Studenten vorgekommener Universität angeordnct. zier Roms. Er unterlag, weil seine Horden das volle Man der Freiheit nicht vertrugen, sondern, wie daS 1882 seiten deS Sozialis mus auch geschehen würde, die Macht inißbranchten, raubten und plünderten und mithin alle vernünitigeii Leute gegen sich a»f- braclsten. Die sittliche Fäiilmß der römischen Gesellschaft wird nicht beschönigt, wenn inan das Vorgeben des Epartacns tadelt, stk. Voß giebt nun dem historischen Spanne»-- zwei bewegende Empfindungen mit: die naive Liebe z» einer jungen Miliklavin, Hero, nnd den Haß gegen deren Herrin, die Patnzienn MeteUa. Melella's Ver- sührungelünsten fällt Spnrtaeus ansangS nickt z»m Opfer, aber er stützt nnd schwankt nnd der Zuschauer, der wissen will, was eigenst lieh geschieht, stutzt nnd schwankt mit. Bleibt Svartacns der Hero treu e Auch hier ist eine Schwäche der Zeichnung, denn^ liebt Hero Unordnungen die Schließung dcr l den Spartacus oder dessen milderen Freund Seivio? Die lnrische - ... .. !Empfindung läßt darüber in Zweifel. Fm -l. Akt zielst der Sieger Diechlnordiuingen sollen erneu volitftchen ! Apoutaens ans Rom i»id er gesteht minmebr, daß er im 2. Akt, als er Metella's Liebe zurückwies, nur trotzig war; sein Herz schmolz nnd er ertlärt der Metella seine Liebe. Fsl eS nicht merkwürdig, daß lamaiionen ihm nickst voll glauben? Ni.tcrgrund nicht gehabt habe». Montenegro. Fürst Nikita ließ bei Ausbruch des Ansstan des in der Herzegowina nnd der Erivoseie die Fürstin mit dcr Fa niilie nach Antwari übcrsiedelii, nm sie de» Einflüssen seiner ckm»- vinistisckcn Umgebung zu entziehen. Um ans alle Fälle gesichert zu sein, ließ er auch seinen Familienschatz im Betrage von mclireren Millionen nach Antivari bringen, derselbe ist jedoch aus dem Wege dahin spurlos verschwunden. Vcrmnthlicki werde» die triegölusligen Söhne der schwarzen Berge den Schatz ihres Fürsten ft« oen Hän den dcr aufständischcilHerzcgowzcn für nützlicher erachtet haben, als ihn in irgend einem Fcisenteller von Antivari zu vergraben, und erklärt cs sich, woher den Fnjnrgeiiten die reiche» Geldmittel stießen. , Fürst Nikita bat jüngst a» seine Offiziere eine Anrede gerichtet, in' irgend ein Mann gern wieder selicii roird ? Kurz, Spartacus stürzt welcher,er sich, wie folgt, geäußert haben soll: „Es giebt Manche"ab, mit dem Willen, fick zu ermannen, von Metelka zu lasten, »no ' ' ' '1, Hin sz'illi'1' INI wir tu)l; dcr lcidemcimstlicheil Erclanwlwiicn ilntt voll rtlmidcn'«' Aber die Liebe Beider scheint besiegelt — da erfährt Spnrtaeus, daß Metella ihre Sklavin Hero, in der Meinung, sic stände ihr, derMetella, im Wege, vergiftete und das trennt Svarlaens wieder höchst theatralisch nnd iinglaiihlich von Metella. Warum? Spartaeiis liebte die Hero längst nicht mehr. Wenn sie, die im 2. Alt (sehr unpassend) die Liebes »nd Haßseene der Hauptpersonen mit ansieht (sie darf aber trotz der donnernden Reden erst hören, wenn es dem Autor gefällt) nun lebte, wäre daS nickt viel pein licher für Spartacus, der die verlassene Geliebte so wenig wie unter Euch, die da sagen, wir haben unfern herzegcnvinischen Brü dern jederzeit geholfen und »lüsten ilmc» auch jetzt helfen. Fck stirbt im Kriege. An seiner Leiche erstickt fick, iin 5. Akt Metella und ibr Gemahl siebt vcm zu. Das Beiwrrfdcr Handlung, eine aber sage Euch, wir sind unseren herzegowinischen Brüdern, die ick! prächtige Abgeordnetenrede Eiccro's , das Fest bei Lucull, die ebenso liebe wie Fhr, nichts inebr schuldig. Oesterreich Ungarn ist keine Türtci und das Montenegro von licnte ist nickst mehr das Erpofition ini Eilelis. kurz das Kolorit des Ganzen befriedigt mehr als die Hnlivtcharaklerc lind ohne Frage batte Koppel's früherer Montenegro von ehedem. Oesterreich-Ungarn ist gereckt und wohl- Spartacus ethisch und dichterisch große Vorzüge vor dem neueren bat wahrscheinlich nicht wenig zu dieser Fassung der Ansprache" gegnung Spa'rtneuS, mit Metella. wollend. Wenn sich die Herzegowiner gegen daö Wetnaeieh auf- lehnen, um so schlimmer für sie; kein Land kann ohne Wevrversas- sung bestehen." Die Gegenwart des österreichischen Oberst v. Thömin bat wahrscl ' " ' Leigctragen. Gngland. Die seit Anfang dieser Woche in Neiv-Pork an- ^ kanimcnden Dampscr von Europa berichten wieder von schweren Stürme» ans dem atlantischen Oeea». Die „Nebraska", am 20. Fainiar von Glasgow gesegelt, batte während dcr ganzen Fahrt schweren Sturm. Fn einem Orkan, der ain 28. begann, schlug eine Welle eine Planke am Bug rin. Der „Wieland", die „Republik" nnd „Rbinkland" berichten ebenfalls von sehr stürmischen lieber- führten. Alt, diese vier Dampfer wurden 24 Stunden vor Sandp l Episoden bei Voß sind dialektisch Werke. Einzelne . . poetisch meisterhaft. So de< Spartacus fcuerflammende Aufruhr rede tm 2. Akt, die Meditation deS EraffuS, die erste und letzte Be- " Aber z. B. der Hero Ende ist das der Metella dcr händc vanoicpait von o-iwi-aroi lutzunweii!; „Lanvicnan wo i mann, ans der Vordcr-Gern gesellen", von Fnlins Ha Rudel Sauen in, Wildgarten zu Beoritzbnrg", Tlüerilücki Hammer: „Lesender Alrer" nnd drei Skizzen zur „Märck l. Oelgemälde. „(siroßväterchens (stebrirlstag", (sienretzild vön Ane müller; „Madonna", von Bertling. „Abendlandschast an dcrHavel", von Ed. Fischer (Berlini; „Partie an der Fsar bei München", chindschas» von Gebhardt iMünchen); „Landschaft mit dem Watz " " -- - ^ § Hahn; „Ein von Guido Märckirncrzädle rin", von Ed. zsurztzauer iMünchen ; „Hirsch und Hirschkuh", Tbier- Iliick von Aua. Schleich (Münchens: „Eriniieüing an den Eostüm- ball", von V. v. Schubert; „Ländliche Anschauung", Genrebild von Okrecker. II. Aguarelle, Zeichmingen. „Durch Wald nnd Auen in deuljchem Land", acht Blatt landschaftliche Tnschezcichmingei« von Ed. Leenhardi «Loschwitz b. Dr.i; „Wallenstein'S Kapelle in Eger", Aguarelle von Tänbcrt. — III. Plastische Gegenstände. Re lieibildniß i» Gvps, modellirt von Eristofani; Büste in GnpS, mo- deliirl von Decker; desgl. von Rassan. Repertoire derKöni g l. Host!> eater. Altstadt; Sonntag: Oberon. — Montag: Die Patrizierin. — Dienstag'- Dcr Freischütz. — Mittwoch: Elavigo. (Erm. Preise). — Donnerstag: Earmcn. — Freitag: Teil. (Schauft'.l. — Sonnabend: Des Teufels Aiftheil. -- Oienstavl: Eonniag: Einer muß heiralben. Ilm ein Nichts. - Tienslag: Kleine Mlßpcrstäiidniise. liniere Zigeuner. - - Miltivock: Er bat Etwas vergesst». Das Gestingniß. (Für die Do»nerstngs-A'omientenl. - Donnerstag: Einer muß heirathen. Um ein Nichts. «Für die Sonnabends-Abvnncnten-. — Sonn abend: (Subieriptionsbali). '!' Richard Wagner ist in Palermo ans dem „Hotel des Palmes" am l. Februar in die Villa des Fürsten Gangi gezogen, welche derselbe dem deutschen Meister in der gansreundlichsten Wesse zur Verfügung gestellt bat. Die Partitur des „Parsiial" ist noch in dem „Hotel des Palmes" vollendet worden nnd der Elavierans- zug des Werkes wird in Balde erscheinen, >o daß noch eine für Manche erwünschte Vorbereitung au> die Bamcutber Feslspiel-A»s- iühiungen des „Barsisal" im August d. F. ermöglicht ist. Für die drei ersten Anftübniiigeii, darunter die zwei im ,znll kür die Mit glieder des Patronatvereins, find fast alle Plätze besetzt. Der Ban dcr .Königsloge im Bülmensest-vieliiame ist vollendet: die Leitung der maschinellen nnd secniichen Arrangements bat nach seines Vaters plötzlichem Tode der junge, aber bereits bewahrst Maschinen meister Fritz Brandt übernommen, während für die Beleuchtungs effekte wieder Herr Fniveklor Bähr aus Dresden engngirt ist. Ein Tlieil der Delorationen «Gebrüder Brückner in Kobnrgg ist aus- geführt und nach BanreuUi geschahst Auch das eigenlhümftch lvn strnirte Fnslrnm'iit zur Hervorbiingung der «^ilockenklünge bei der Gralsfeier ist serlig gestelft ivorden. ganz essekthaschend n la Ovhclia, ivnscheiiden Maebelh nachgehildet nur daß jene Figuren «ns ent Sladtkirche zur Ben Vermi'chtrS. * Merkwürdige Steigerung. Leutnant »eben zwei Soldaten, von denen der eine am Boden liegt: „Fst der Mann ohnmächtig, Eorvoralc" - Eorvoral: „Meid' ick, gehorsnmst, »ocrr Leutnant, das net. aber klnn Botel Rausch Hai er!" -- Leutnant: „Fa, aber Donnerwetter, kan» er dann gar net ausstehen?"— und Eorporal: „Pitt' geiiorsamst, Herr Lentnant, mit so annc Rausch könnten Herr Leutnant auch net ausstc'acn — net amal dcr Herr Major". * Unter den zahlreichen D i c b st ä h l e n, welche in letzter Zeit in Weihcnfcls vorgekommen sind, beansprucht derjenige ein besonderes Fiftercsse, weicher die Blumenstöcke des TbürmerS der A b e n d s nahe standen, und Boß' phantastischem Anspntz die Seelen «eisten. Blumenstöcke ea. 3-0 HerrMatkoivSk» gab »nt bewundernsivertbeni Feuer den Svartaeus. bcldisch schon. jung und voll Zauber des Tones. Frl. Ulrich als »»vcsiantc Metella hielt durch den Adel stirer Persönlichkeit den etwas hetärenhaften Charakter, den sie mit bewuiidemswerther ho» nnd sie gerungen, sind Halle. Gedackstcr Bestohlene bewahrte seine Fntz über dem Straßenvfiaster a>-s. ö r i e n. i'r>ar>no..»rii e-vainiict, vewu» Biegsamkeit in allen Farben oscillirrn ließ. tbunlichst und Herr Markowskp haben 3' a Stunde die Arme ge i ii g e t r o s f e n e v-ri» «Pri-dülicis. ist a-h-.nar. «rcknst.i l N-.ij-ii, M-vrar c-ü.:,. -r -«Kel st«!--, vr 7.S - -. ru-- 7inüi.i. »«frer»a« tP,oe»rk<!l. ist d'O:-.:,:-.. ,r»l:st..) Metjkii «eiEd. »'.Nt > E . Mat l»i. -ca -iiagiac M.-.t
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