Volltext Seite (XML)
m z» rslokstsr ^U8»ak1 Z »MM«»,«, «SmyHm»»«, F»>»«tt»»»«t»tt»U» U». 11. 0. «L88« * zi-VMKLI LSLlUtlüd»» HoN1«1«»»i klk Utzstzl, ff Lervorri»«v»Äv Zs«»I»vIt«i, llor Saison. »«>,»»», »U» Lvül^Mseds:; FIon1l»»t^. La ! (818» 1» Il»»mUi»ll»-1U»»>> ^ 0»i-I VI««I«o»»i»»,SoüisksrLllt. Oo«r.I8S». lllkd»^»QSlk, Laroditolttl,!. Lmll Svlial» mUrt« U«t»U- vmi»», vo» S«i»»><I«L, LiM»», Lü1»i«» a. ,. v. L,el«>«te. 1V, 1m»I>,n»tr. 18. r*ävk»u«e»<r.4v, Ksmil.: 8«Iai1oI>»1r.(8t»ätOSrU«»). Lvrv»«Ii»vn VI»aiiipaiei»«n->^aI»^IIt, HV«ta- mxt 8p1nttao»,«li-II»i»MiiN8 . k. 8s«L«r, k«ro«»8tmM 31. Sagrärnts» 1822. — rstopdou H, 2153. »>1t ILüolsI. 8L0I1». 8Uu»t»pn«I,. 1» »U»v rrü»»»i«o Or»«o »v» um, vsräsu ><I»rr»it v,rx«d,u. ?k«liU«t»u kr»i>o». — I,I»xi»iiu»-167«»,' Vk»mp»8i>»r Ur»»ck« SpeeiLiitStou: Solarien- unä Onuppsii- Itusttiiivo, Vi8itkur1«ii-?kotoxr8pdisll Stack 6 Mrk, 0Lvd zoäom Lilä m küoutl. L.usküdnrng. ?ko108rLpk1v M lladi» 8 ^ckk. E MD» 91 ^ Bayrisch« Rea«tlchaft»fraae. Hofnachrichten. Bozelwiesenieuerwerk. Schiebresultate der Bogenschützen» IMuthmuhltche Witterung:! tt Pßnaii?^ PöFfflkAkl. gilbe. Entstehung von Nrudors-Dre-dm, Wasserkatastrnphe in Schmilka. Gerichtsverhandlungen. ! Uusichn, kühl. j VNlllitzUN, v» VrüseiiliLussti'. LE-, Asxsuübsr äsw vdomaliAva VietoriL-üotol. Politische«. I« jüngst« Zeit ist in ultramontanen Kreisen Bayern« mehr fach die Frag» der Abschaffung der Regentschaft erörtert worden. Die unerläßliche Voraussetzung hierfür würde zunächst dir Lösung der Frage bilden, ob eine Verfassungsänderung unter einem Re» gente« zulässig ist. Nach der verhängntbvollen Katastrophe, welcher König Ludwig II. zum Opser fiel, vertrat das Eentrum mit Ent schiedenheit die Ansicht, daß während der Dauer der Regentschaft die Verfassung unabänderlich sek. Als im verflossenen Winter der ultramontan« LaudtagSabgeordnete Gchädler die Verfassung«» und Regentschaftßfrage in einem Rechenschaftsbericht vor leinen Wählern anregte, hatte er noch die überwiegende Mehrzahl seiner Fraktion-» genoffen gegen sich. Kürzlich hat aber einer der hervorragendsten Juristen der bayerischen Kammer, der klerikale Reichstag-» und Landtagsabgeordnete Landgericht-rath Lerno, vor leinen oderpfälzi» schen Wählern gleichfalls die Verfassungsänderung befürwortet Aus die Dauer, meinte Lerno, lasse sich nicht verkennen, dab die Notb der Zeit früher nicht gar so dringlich erscheinende gesetz geberische Ausgaben al- zu unauSwetSlichen gestaltet habe, die ein Abgehen von dem Prinzipe der Unabänderlichkeit der Verfassung nöthig machten. Wenigsten- bei sehr vordringlichen Fragen müsse die Abänderung-Möglichkeit zugestanden werden, und er hoffe, dab in der nächst« Session ein bezügliche- Gesetz zu Stande komme. Mit seiner Ansicht befinde er sich nicht allein in der Fraktion; auch steh« nicht nur der Abg. Schädler, sondern noch mancher Andere aus diese« Standpunkte. Auch daS Berliner CentrumS» orga«. dir .Germania", befaßt sich mit der bayerisch« Regent» schaft-frage. E« hebt hervor, daß eS schon feit mehreren Jahr« der Abschaffung der Regentschaft da- Wort geredet habe. Aller dings siche da- Centrum auf dem Bodm der Unabänderlichkeit der Verfassung während der Regentschaft; aber e- sei der Ansicht, daß. wenn die «lu» publica, da- öffentliche Wohl, eS erfordere, man die Verfassung dennoch ändern könne; die salu8 publica stehe in Frage, wenn der Bestand und die Fortfühmng de- Staates ohne Abänderung der Verfassung nicht mehr möglich sei. Das Centrum sei deshalb in der Lage, der Abänderung der Verfassung näher zu treten, sobald nach seiner Ueberzeugung die oalua publica gegeben ist. Die bayerische VerfaffungSurkunde, die von König Max Joseph dem bayerischen Volke am 26. Mai 1818 freiwillig gegeben wurde, gehört zu dm ältest« Konstitution« Deutschlands. Natur gemäß hat sie im Laufe der Jahrzehnte mannigfache Veränder ungen erfahr«. Unveränderlich sind im Wesentlichen die Be stimmung« über die Regentschaft geblieben. Das erklärt sich daraus, daß diese erst nach 68 Jahren praktisches Interesse erhielten, als am 7. Juni 1886 König Ludwig ll. für geistesgestört erklärt und eine Reichsverweserschaft eingesetzt werden mußte. Prinz Luitpold übernahm diese und behielt sie, als nach dem wenige Tage darauf erfolgten Tode König Ludwig's dessen gleichfalls geistes kranker jüngerer Buder zum Nachfolger auf dem Throne ausgerufen wurde. Bei der Regelung der Regentschaft in der Verfassungs- Urkunde war wohl nur die Minderiährigkett in'S Auge gefaßt worden, in welchem Falle regelmäßig die Regentschaft nach Ablauf einer absehbaren kürzer« Reihe von Jahren ihr Ende erreicht. In dem gegenwärtig in Bayern vorliegend« Falle kann die Reichs verwesung nach menschlichem Ermessen mehrere Jahrzehnte dauern, so daß eS fraglich wird, ob die ursprünglich nur für den Fall der Minderjährigkeit vorgesehenen Vorschriften über die Negent- schaftsrechte den Aufgab« gerecht werden können, welchen die Krone im StaatSleben zu entsprechen hat. Nach der bayerischen Verfassung übt der Regent während seiner Neichsverwesung alle Regierung-rechte aus. welche nicht besonders ausgenommen sind. Vier solcher Ausnahmen, durch welche die Befugniß des Reichs- Verweser- beschränkt wird, sind in der Verfassung angeführt: .Alle erledigten Aemter. mit Ausnahme der Justizstellen, können während der Reichsverwesung nur provisorisch besetzt werden. Der Reichsverweser kann weder Krongüter veräußern oder heimgefallene Lehen verleihen, noch neue Aemter einführen." Eine solche Ein- lchränkung findet sich sonst in dm neueren Konstitution« nicht. Nach der preußisch« Verfassung z. B. übt der Regent die dem König zustehende Gewalt ohne Beschränkung aus. In 8 12 der sächsischen VerfaffungSurkunde ist ausdrücklich gesagt: Der Negier- ungSverweser übt die Staatsgewalt in dem Umfange, wie sie dem Könige zusteht. Doch enthält Abschnitt 2 dieses Paragraph« folgende Bestimmung: .Veränderung« in der Verfassung dürfen von dem Reglerungsverweser weder in Antrag gebracht, noch, wenn sie von den Ständen beantragt worden, genehmigt werdm. als wenn solches von ihm. unter Belrath de- nach 8 11 konstltuirten FamilienratheS, und In Folge eine- in dem daselbst vorgeschriebe»« Maße gefaßten Beschlusses geschieht Dergleichen Veränderungen erhalten aber sodann bleibende Giltigkeit." In Bayern darf bei einer Verfassungsänderung nach dem Wortlaut der VerfaffungSurkunde nur ein König, nicht ein NeichS- derweser. Mitwirken. So behaupteten wenigstens bisher die ultra montanen Kommentatoren der bayerischen Verfassung, dessen 8 7 nämlich besagt: .Abänderungen in den Bestimmungen der Ber- fassunaSurkunde oder Zusätze zu beriechen können ohne Zustimmung der Stände nicht geschehen. Die Vorschläge bierru gehen allein vom König an-, und nur wenn derselbe sie an die Stände gebracht hat. dürfen diese darüber bcrathschlagen. Nach liberaler Auffass ung ist indeß hier unter König auch der Regent zu verstehen Auch ln einem anderen Paragraphen der bayerischen Verfassung kg«mt dtt Ausdruck „der König allein" vor. .Der König allein/ beißt eS in 8 SO. .lanktionirt die Gesetz« und erläßt dieselben mit seiner Unterschrift." Wäre hier .der König allein" im aus» schließenden Gegensätze zu dem Reichsverweser gemeint, so hätte während der Regentschaft de« Prinzen Luitpold kein einziges giftige« Gesetz im Königreich Bayem erlaffen werd« können. Die Frage, ob eine Verfassungsänderung während der Regentschaft zu» lässig ist, kann daher nicht unbedingt vemeint werden. Thatmch- lich haben bereits die erwähnten Bestimmungen der Versaffungs- urtunde über die Beschränkungen de- Regent« eine Acndemng erfahren, wenn man auch di« grundsätzliche Frage dadurch umging, daß man der voraenommenm Verfassungsänderung die Gestalt eines erläuternden Gesetzes gab. Mit der kür VerfaffungSänder» ungen nothwendigen Zweidrittelmehrheit in jeder der beiden Kammern wurde 1887 der Ginn der betreffenden VersaffunaS« bestimmungen (wonach alle erledigt« Aemter während derRetchS- verweiuna nur provisorisch besetzt werdm dürfen re.) so .erläutert", d. h. in Wirklichkeit abaeändert, daß eine pflichtmäßige Regierung-» führung ermöglicht wuwe. Wenn eine Verfassungsänderung nur dann statthaft sein soll, sobald es das allgemeine StaatSwohl erheischt, so ist im vorliegen den Falle die Frage der Abschaffung der Regentschaft sicherlich eine dringliche. ES liegt im Interesse der Monorchie im Allge meinen. wie insbesondere der Wittenbach« Dynastie, daß der gegenwärtige Zustand, wie er seit der Thronbesteigung des geistes kranken Königs Otto besteht, nicht eine unabsehbare Zeit lang fort dauert. Während der zehn Jahre der Regentschaft ist keinerlei wesentliche Veränderung im Befinden des geistesumnachteten In habers der Krone zu beobachten gewesen, so daß die Annahme be rechtigt ist. daß diesem eine längere, bei seinem Alter von nur 48 Jahren vielleicht soaur nach Jahrzehnten zu berechnende Lebens dauer beichkde» sein durste. Bayern ist zur Zeit wohl das ernzige Land der Erde, dess« Münz« das Bild eines irrsinnigen Herrschers zeigen. DaS ist eine so unerquickliche Thatsache, daß allen treuen Anhängern de- monarchischen Gedankens eine baldige Aenderung erwünscht sein muß. ES ist ' Initiative hierzu von oben h Regierung wurde sich wohl schwerlich. , verhalten, wenn auS dem Schooße der MehrbeilSparteten und aus dem Volke heraus der dringliche Wunsch nach einem Thronwechsel zum Ausdruck gebracht würde Die neuesten Kundgebungen aus den Reihen des CentrumS über die Zulässigkeit und Nothwendig- keit einer Verfassungsänderung berechtigen zu der Hoffnung, daß die bayerische Regenlschaftsfrage in nicht zu langer Zelt gelöst werden wirb. am hiesigen Hofe für Anfang Oktober zuaesagt, während .er Großfürst und die Großfürstin SergiuS bereits Ende September hier ein treffen. Kassel. Infolge der mild« Waldluft ist daS Befinden des Kaiser- erheblich gebessert. Heute Vormittag hat er einen Spazier gang zum Herkules hinauf bis auf den Oktogon gemacht, gestern Nachmittag eine weitere Ausfahrt in den Habichtswald bis Elgers hausen. wo der Kaiser d« Wagen verließ und einen Aufstieg in s Gebirge untemahm. München. Die Münchener »N. Nachr." schreiben in ihrem heutigen Abendblatt: Dieimlgen Persönlichkeit«, welche die Ehre hatten, mit dem Reichskanzler Fürst« Hohenlohe während seines kurz« Aufenthalts in Munch« zusammen zu sein, waren hoch erfreut über die Frische und Ärbeitsfreudigkeit de« Fürsten, obwohl sein diesjähriger Aufenthalt aus seinem Sommersitze in Auffcc nichts wenig« al- eine Erholung von den Geschäften war. Die außerordentlich verwickelte politische Lage hat dem Reichskanzler in seiner Sommerfrische vielmehr eine große Arbeitslast aufgebürdet, sodaß er nach seinem eigenen Ausspruch kaum Zeit zu einem kleinen Spaziergang gehabt har. Die orientalischen Angelegenheiten sind auch die einzige Veranlassung zu der Reise nach Wimelmshöhc, wo der Reichskanzler seinem lästerlichen Her« persönlich Vortrag über die Lage erstatten wird. Mit Rücksicht auf diese Thatsachem ist die Version der „Leipz. N. Nachr." über die Veranlassung derj Reise des Reichskanzlers vollkommen unzutreffend. Wie wir aus. bester und vollstänvlg einwandfreier Quelle zu erklären ermächtigt sind, denkt Fürst Hohenlohe unter diesen Umständen nicht an euren Rücktritt. Jenes patriotische Gefühl, das den Fürsten seinerzeit bewog, trotz seines hohen Alters die Bürde der Reichsregieruna zu übernehmen, wirkt In ihm auch heute noch fort und hat in ihm lenste zu! o 3 ^ -Ls- den Entschluß gereift, dem Reiche und dem Kaffer seine' weihen, so lange eS ihm seine Kräfte gestatten. Fernschreib- nnd Fervs-rech-Berichte vom 8. August. Berlin. Der Kaiser bat unter dem 4. dS. MtS. den revi- dirten Avgabentarif für den Kaiser-Wilhelmkanal genehmigt. Durch denselben werden die Sätze ermäßigt, insbesondere für den deutschen Küslensrnchtverkehr. — Franz Giesebrecht erklärt in einer Zuschrift an die „Voss Ztg." gegenüber dem „Volk", die angeb lichen Enthüllungen eines Kabelbriefes der Chicago« Zeitung „Der Westen" betreffend: „Der Kabelbrief verdankt einer offen kundigen Indiskretion seine Entstehung und ist. falls er nicht einen sensationshungrigen Reporter zum Urheber hat. als ein ganz ge meiner Streich ansznfassen, der offenbar den Zweck hat, die gute Sache, die ich diesmal zu vertreten die Ehre habe, in Mißkredit zu bringen. Dabei zeigt sich der Verfasser des Kabelbriefes sehr schlecht inkormirt. Mein Gewährsmann in diesem Falle ist nicht Biceuouverneur gewesen, sondern Kommandeur einer Schutztruppe. Im Uebrigen wird die in Frage stehende Sache binnen Kurzem der Oeffentlichkeit übergeben werden." — Der Kommandeur für die Schutztruppen in Kamerun. Rittmeister a. D. v. Stetten, ist unter dem 6. Äng. mit der gesetzlichen Pension aus der Truppe aus- geschieden. — Der „Relchsanzeiqer" veröffentlicht die Verleihung des Tite s und Ranges eines Gesandten an den deutschen Minister- resident« in Caracas. LegativnSrath Grafen v. Rer. — Der grie chische Gesandte in Berlin, der gegenwärtig in Bukarest weilt, ist von dort nach Athen zum König berufen worden. Wie verlautet, wird es sich dabei in erster Reihe um die Angelegenheit der aus wärtigen Gläubiger Griechenlands handeln FrtebrichSruh. Die Prinzen Friedrich Heinrich und Joachim Albrecht sind in Begleitung deS MajorS v. Ärnstedt und des Leutnants v. d. Goltz kurz nach 2 Uhr zum Besuche des Fürsten BiSmmck eingetroffen. Die Grasen Herbert Bismarck und Rantzau begrüßt« die Prinzen und begleiteten sie »ach dem Schloß. Im Parke kam ihnen Fürst Bismarck entgegen und hieß die Prinzen willkommen. Als das zahlreich versammelte Publikum durch das offene Schloßthor den Fürsten Bismarck «rvlicktr, brach eS in stürmische Hochrufe ans. Die Abreise der beid« Prinz« nach Berlin erfolgte Nachmittags b Uhr. WilhelinSböhe. Der Kaiser begrüßte persönlich dm Reichskanzler Fürsten Hohenlohe bei dessen Ankunft ans dem hie sigen Bahnhofe und begab sich mit demselben im offenen Wagen nach dem Schloß. * Kvffbäuser. Heute fand bei schönem Wett« und unter zahlreicher Betheiligung der Bevölkerung die Einweihung des vom Kyffhäuser-Berbande deutscher Studenten errichteten Denksteins, welcher die Hanpliätze der kafferltchen Botschaft vom 17. November 1881 in Erz gegossen zeigt, statt. Um 4 Uhr Nachmittags setzte sich der Zug unter Borantritt einer Kapelle von Kelbra aus in Bewegung. 16 Hochschulen waren durch Chargirte mit Fahnen vertreten. Die Uebergabe an den Verband erfolgte zwei Stunden später durch den Vertreter des DenkstetnausschuffeS, Kunstschrift stell« Schreib«, der ein Hoch aus den Fürsten von Schwarzbura- Rudolstadt auSbrachte. RegierungSasseffor Freiherr v. Zedlitz hielt die Festrede und schloß mit einem Hoch aus den Kaiser. 8'/» Uhr begann der Festkommers. Essen. Die Kailerin besichtigte heule Vormittag die zu dm Krupp'kchen Anlagen gehörige HaushaltungS» und die Kleinkinder schule und begab Ich dann, von Tausenden Arbeitern Jubelnd be grüßt. nach dem schmelzbau, wo Prinz Heinrich nach Besichtigung verschiedener Werkstätten schon «ingetroffen war, um dem Guß einer Panzerplatte deizuwohnen. Von da begaben sich die hohe» Herrschaften nach dem RathhauS, wo «in Ebrentrunk kredenzt wurde. Eine Anzahl Ordensdekorationen wurde verliehen, u. A. erhielt der sächsische Geh. Finanzrath Jenke den Kronmorden 2. Klasse. F Königsberg. Wegen Verbrechens gegen 8 218 wurden der Kaplan dn hiesigen katholisch« Kirche. Pfeiffer, und ein zungeS Mädchen aus bürgerlichen Kreisen verhaftet. Darmstadt. Wie die „Darmstädter Ztg." aus sicherster Quelle erfährt, ist der Bestich des Kaisers und der Kaiserin von P e st. Ueber daS furchtbare Unwetter, welches große Gebiete Ungarns verwüstet hat. werden solgende Einzelheiten gemeldet:^ Durch einen furchtbar« Wolkenbruch wurde in SolicS die Ernte vernichtet und tu Stalttz ein Damm von den Fluch« weageriffen. Zwei Kinder werd« vermißt. In Trencsin-Teplicr ist infolge an dauernden Regens der Teplafluß ausgetreten. Die Bäder sind unversshrt geblieben. In KacSkemet hat ein Cyklon, verbunden mit Hagelschlag. alle mnaen Weinvflanzungen vernichtet. Obst bäume entwurzelt und zahlreiche Gebäude beichädigt. Der Schaden zählt nach Millionen. Auch aus Dunafoeldvar wird ein furcht barer Orkan gemeldet, der in der ganzen Umgebung die Wein-! und Obsternte vernichtet hat. Auf der Rcverer Wirthschaft des Grafen Teleki riß der Sturm einen großen Schafstall nieder. Vier Schafhirten und eine Frau wurden unter den Trümmern begraben und als Leichen hervorgezogen. In Szent-Andras wurden znief junge Leute infolge Einsturzes eines Schuppens schwer verletzt/ In Solt wurden zahlreiche Häuser von der Fluth weggeschwemmt und ist der Kirchchurm einaestürzt. Auch Mohacz wurde von einem Orkan, der von Hagelschlag gefolgt war, heimgesucht. In Paks stürzten mehrere Häuser ein. und in Koermenv wurde die Weinernte durch ein Gewitter mit Hagelschlag vernichtet. ' Brüx. Während der Nacht war Alles ruhig. Der Verkehr auf der Eisenbahn ist in vollem Umfange wieder ausgenommen worden. Das Lagerhaus ist in der Nacht ausgebrannt. Heute früh wurde die Zerstörung der Ueberreste einaeleilet. Die obdach los gewordenen Personen wurden in Prtvatgebäuden untergebracht. Die Stimmung ist ruhig. Besondere Sichcrheitsmaßregeln sind bisher nicht nothwendig geworden. Neder die Ursache des Ein sturzes werden fortgesetzt Erhebungen angestellt. Paris. Der Kolonialminister wies dm Generalresidenten in Madagaskar an, die aufständischen Provinzen in Belagerungs zustand zu «klären. Brüssel. Die belgische Expedition nach dem Südpol ist aus den Juli nächsten Jahres verschoben worden, da weder das Schiff noch die für die Expedition nötbiaen Instrumente bereit sind. Amsterdam. Zu dem „Figaro -Artikel, welcher mittheiltc, daß eine Anwhl Politiker entschlossen sei. sich einer etwaigen Ehe der Königin Wilhelmine mit einem deutschen Prinzen hartnäckig zu widersetzen, da eine solche Ehe Holland in Gefahr brächte, be merkt das Amsterdamer .Handelsblad", daß das Eittren des deut schen Gespenstes jetzt keinem Holländer mehr Furcht cinflößc: Deutschland habe nie Grund zum Mißtrauen gegeben, und un zweideutige Erklärungen bestätigten, daß wir an Deutschland einen guten Nachbar besitzen. Vadsoe. Von dem Dampf« „Erling Jarl" wird gemeldet, daß Andrse am 1. ds. Mts. noch nicht aufgestiegen war. Alle Theilnehmer dn Expedition befänden sich wohl und hegten gute Zuversicht auf das Gelingen des Unternehmens Konstantinopel. ES wird bestätigt, daß 10.000 Muha- medan« ln Kandia eingedrungm sind und Christen sowie fremde Unterthanen aus ihren Häusern Vertrieben haben. Der Gouver neur Hassan Pascha sei machtlos. Der brutsche Konsul sei an Bord eines Kriegsschiffes aus dem Wege nach Kanea. Konstantinopel. Geste« und heute haben hier Zu sammenkünfte dn Botschaft« stattgefunden, um auf Grundlage ber Mehrforderung« der kretischen Christ« und der Muhamedaner beiderseits befriedigende Modifikationen des Vertrags von Halcppa fcstzustellen. — In den letzt« Tagen haben zahlreiche Zusammen stöße der türkisch« Truppen mit griechischen Banden bei Uklu- raichowo, Ukurwal und Karatasi stattgciunden, wobei die Banden geschlagen und zerstreut wurden. New-Aork. Wie anS Key-West gemeldet wird, wird öffent lich behauptet, General Weyler habe sich zwecks Einstellung der Femdieligkeften mit den Führe« d« «dänischen Aufständisch verständigt. R' ' erster welche- ^ dem Präsident« der Vereinigten Staat« von Amerika übertragen werden soll. Die heutige Berliner Börse begann mit etwas nied rig«« Kurs«, ohne daß indeß die Haltung als schwach bezeichnet werden konnte. ES drückten zu Beginn einige Realisationen, namentlich am Markt für BergwerkS-Aktien. sowie matte Tendcn,- " rse, wo die Situation im Orient hervorgernfen zu haben scheint. tz' «8* yen berichte von dn Londoner heute wieder starke Verstimmung hervorgernfen z» ha Hier trat im weiteren Verlaufe der Bör,c eine kräftige Erholung und zwar aus Deckungen und Neukäufe. vor Allen, aber ans die Meldung, daß das russpche Kaiserpaar den vom 5. bis 7. September bet BreSlau stattfindenden Kalsermanövern beiwohnen werde. Der Verkehr war in der zweiten Stunde ebenfalls lebhafter, namentlich waren Bank- und Montanwerthe bevorzugt, besonders Kredit-