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Nr. S4Z Sette r — .Vree-aer Nschrichlen' — Arellag. IS. No*ember 1S26 I M,.', allgemeinen Stimmung nicht gewagt, die Entschlieftung »bzu lehnen, sondern sich der Stimme enthalten. So ka»n also gesagt werden, daft der ganze Landtag ohne Ausnahme sach lich hinter der Regierung steht. Als weiteres bezeichnendes StimmungSmvment ist hei vorzuheben. daß ioiiar der Niirn- berger Oberbürgermeister Luppe. ein radikaler Demokrat und Einheitsstaatler vom reinsten Wasser, sich in einer vom Reichsbanner Lchivarz-Rvt-Gold und von der Nepubltka» »ischen 'Vereinigung einberuseiien Versammlung dahin gr- äuftert hat. der Einheitsstaat müsse planmäftig herbeigekührt wer den. nicht mit roher Gewalt: rohr Gewalt sei c» aber ohne Krage, wenn man die Länder mittel» de« Ftiianzau-gletch» einfach erdrosseln wolle. Aufterbrm hat die bavrische Regte- rnng SnkkurS von Stuttgart und Karlsruhe her bekommen. Die dortige» Regierungen verwahren sich gegen eine Form des Finanzausgleichs. durch welche die Länder als Bettler vor die Tür deS ReichSiinanzininisteriilmS gestellt würden Man werde in Süddentschland sorg'ältig darüber wachen, daß die in der Verfassung garantierten Rechte der Länder ge achtet und die finanziellen lleberweiinngen deS Reiches in einer Höfte gegeben würden, die den Gliedstaaten noch ein eigenes Leben zu führen ermögliche. Angesichts dieser starken Opposition ist es abwegig, wenn die einkeitSstaatlicke LinfSvrelle ko tut, als ob eS sich nur um ..Münchner Theaterdonner" bandle. Zugegeben kann höchstens werden, daft die besonders heftige Art. wie dtk bäurische Regierung vorgegangcn in. im Unterschied von den zwar nicht minder bestimmten aber sich tn rein sachlichen Grenzen haltenden Kundgebungen deS Banriichen Landtages und -er zuständigen Stuttgarter und Karlsruher Stellen, bis zu einem gewissen Grade von taktischen 'Nebenrücksichten beeinflnht worden lein mag. Herr Dr. Held ist insofern in einer fatalen Lage, als sein SparsamkettSvrogramm, daS er n. a. durch Zusammenlegung verschiedener Kreisregierungen nerwirklichen wollte, an dem Widerstande der in Ihrer lands- inanwchaftltchen Selbständigkeit bedrohten Bezirke gescheitert ist. Rlan warf dem Ministerpräsidenten vor. daft er. der im Reiche immer den ZeniratiSmuS bekämpft bade, nun tm eigenen Lande selbst anfangc» wolle zu zentralisieren ans Kosten der itamiiieSmäsiigen Eigenart der einzelnen Teile Banerns. Es erscheint daher menschlich »nd taktisch-politisch verständlich, wenn Dr. Held die Gelegenheit des um den Kinanz-anSgleich entfachten Streites benutzen wollte, »m sein unentwegtes Beharren auf dein bnndeSstaailichen Stand punkte der bäurischen öffentlichen Meinung besonders nach- drücklich zk Gomüte zu führ««. Go sind wohl die von dom Ministerpräsidenten nicht nur im Landtag«, sondern auch ln einer Versammlung von Führern der Banrlschcn BolkS- Partei gebrauchten, ein blinker, überschwenglichen Worte zu verstehen: «Da» ganz« bayrische Bolk ttt »um Kamps» aus- gerufen. »S wird entscheiden, ob wlr dem vrrliner Zen- trallsmu» geopfert werben sollen. VS banbelt sich um eine« Kampf auf Leben und Lad Wer abseits steht, weiht sich dem Tode: wer leben will, tritt tn den Kampf «ln und gebt unS nach " Sehnlich ist «S auch mit dem Hinweis auf bt« ,äufter> iten .Konsequenzen" bestellt, de» Dr. Held selbst bereit» nach träglich abgeschwächt hat durth bte Erklärung, bat «» si»> selbstverständlich nicht um eine Trennung vom Reich«, sondern nur um die Aufwerfung brr Krage der DerfassungSwwrtgkett eines den Artikel 8 nicht genügend berücksichtigenden Flnanz- auSgleicheS vor dem StaatSgertchtShvfe und um de» eventuellen Austritt der Vavriichen VolkSpartei au» der RegierungSkoalitton Handel» könne. Doch auch nach Abzug dieses agitatorischen Plus an zweckpollttfchcr Deutlichkeit bleibt ein Rest, der ernst genug zu nehmen ts». Die ganz« Hundes staatliche Bewegung ist wieder mächtig in Kluft geraten nach dem man tn Berlin den Kehler begangen hatte, auf Grund einer längeren Ruhepause ihre Lebenskraft zu unterschätzen und lle fast als erloschen zu betrachten. Zu dieser falschen Auffassung bat offenbar der Umstand wefrnilick beigetragen daft Dr. Held bisher ernstlich und mit Erkola bemüht war die Reibungsflächen zwischen Berlin und München zu ver mindern und mit den fortwährenden Konflikten ein Ende zu machen. Dir ietztae Erfahrung zeigt aber, daft tn her Krage der finanziellen Selbständigkeit der Länder di« Gemütlichkeit anshört. E» ist nicht clnzusehen. wie die Reichöregterung a»S der Klemme, in die Ne geraten ist. ander» heranSkommen soll als durch Nachgiebigkeit gegen die berechtigten Fordern» gen der Länder bis zur änftersten. durch das finanzielle Eigen tnteresse des Reiches gezogenen Grenze. Das gilt zunächst mit Bezug auf den neuen provisorischen Finanzausgleich. der btS zum 3l. März 1928 befristet lein soll, »nd um den tn der nächsten Zeit der Kampf im ReichSrat beginnen wird. Kür den endgültigen Finanzausgleich aber ist der bundesstaatliche Bork'nc- mit seiner süddeutschen Einheitsfront eine eindrucks volle Mahnung in dem Sinne, daft eine beide Teile befriedt- gen-de Lösung nur dann erzielt werden kann, wenn die Kinanzen der Länder und der Gemeinden wieder auf eine selbständige, vom Reiche unabhängige Grundlage gestellt werden. Die Wettwirtschaftskonferenz im Mai. Theunis' Bericht im Dordereilungsausschuh. >D » r ch sz u ii k l p r » lii.i Gens. 18. Nor. Der Slnsschuft zur Vorbereitung der W e l t w i r t i ch a s t S k o n s e r e n z hat heute vormittag in nichtönenklicher Sitzung mit der Aussprache über den von ThenniS anogearveiteten. an den Völkerbnndsrat gerichteten. Bericht begonnen, in dem dem Völkerbnndsrat vorgeichlaaen wird, die WeltwirlschasiSkonfereni ans Montag, den 1 Mai 1!tk7. einzubernscn und alle Völkerbnndsstaatcn und wirt schaftlich bedenkenden Nichimlialiedostaaten zur Teilnahme anszuiordern. Die Veichlüsie. die von der Konseernz anS. gearbeitet werden sollen, sollen immer möglichst einstimmig gefaßt werden. Stur Kragen über das Verfahren sollen mit Stimmenmehrheit entschieden werden. Zn der Aussprache wurden von verschiedenen Seiten Wünsche au? Abänderung und Ergänzung des Entwurfes, insbesondere in bczna auf die Einsüguna der finanziellen Probleme in daS ,Konfercn>vrogramm. voraebracht. Tbeu.iis sagte zu, den Entwurf und leinen Bericht entivrechcnd diesen Anregungen für die nächste Vollsitzung zu ergänzen und umzn- arbeiten. IW. T. V.1 Die von Dhennis vorgeschlagene Tagesordnung zerfällt in zwei Teile. Der erste Teil behandelt zwei Kragen: 1. die allgemeine wirtschaftliche Lage der Welt unter be sonderer Berücksichtigung der Lage in den einzelnen Ländern: 2. die Strö m n ngen »nd Mittel, die den Weltfrieden auf wirt'chartlichem Gebiete sichern. Hiervon behandelt der erste Teil der Tagesordnung drei Hauptpunkte: 1. Handel: 2. Industrie: 8. Landwirilchalt. Was die Zmainnienlevuna der Wcltwtrtschaftskonserenz anlangt, lo 'ollen sämtliche Mitglieder deS Völkerbundes, sowie dtelentgcn Staaten, die von grösster wirtichaitlicher Bedeutung sind, zu der Teilnahme an der Konferenz ctngeladcn werden. Jedes Land entsendet sechs Delegierte. Die Zuziehung von Sachverständigen zu den Delegierten ist gestaltet, iedoch haben diele weder einen Sitz noch Stimme in der Kommission. Es verlautet, daft der Bericht im groften bereits die Zustimmung zahlreicher Delegationen gefunden hat. lo daft es möglich er scheint. daft der Bericht mit gewissen unwesentlichen Aenderun- gen von der Kommission angenommen wird. Keine Verpachtung der Saargruben an Röchling. Völklingen, 18. Nov Kommerzienrat Dr. Hermann Röchling, der Letter der Röchlinglcheii Eisen- und Stahl werke. aibt folgende Mitteiluna an die Presse: De kommuni stische Fraktion des Prcuftnchen Landtags hat eine Inter pellation an die preußische Staatsregiernng gerichtet, ob es wahr sei. daft die französische Regierung beabsichtig«, die Saar- gniben an die KIrmcn de Wendel und Röchling zu oerpachte u. WaS die französisch« Regierung beabsichtigt, ist mir selbstverständlich nnbekannt. Daft sie mit mir über eine Verpachtung verhandeln könnte, ist aus vielerlei Gründen unwahrscheinlich, besonders aber deshalb, weil ich mich zu allen Zeiten öffentlich dafür ausgesprochen habe, daft der p r e u ft t s ch c u n d der banrische Staat bte Sag r- grube» zurückcrhalteii müssen, da eö deren Verdienst ist, daft die Lggrbergleulr seßhaft gemacht wurden und infolgedessen in der Lage gewesen sind, in den schwersten Zeiten dem fran zösischen Staat Widerstand zu leisten. Dolche Verdienste um die nationale Sache kann man nickt dadurch belohnen, daft man versucht, dem preuftische» bzw. dem bau rischen Staat die Verivaltung der Saargrnbcn vorzuenihalten. Ans diesem Standpunkt stehe ich auch heute noch. Damit erledigt sich alles Gerede, als ob ich andere Pläne verfolgte. (WDB.j Die geplänken Reichswajserslratzenbehörden. Die Länder gegen da» Reich. München. 18. Nov. Bon amtlicher Seite wird zu der Be sprechung zwischen dem ReichSverkehrSmintster und den zu ständigen Ländermintstern über die Krage der Schaffung von R eichswasser st ra ft enbehvrden festgestellt, daft die Absicht deS NeichSvcrkehrSministers, eigene Neichswasscr« straftcnbcliördcn auch in der mittleren und unteren Instanz ,n schaffen, von allen gröberen Ländern einmütig und mit grösstem Nachdruck abgclchnt worden sei. Preuften. Bauern. Sachsen, Baden. Mecklenburg-Schwerin seien in der Ab lehnung der Absichten deS Reichsverkehrsministers voll kommen einig gewesen. Württemberg habe sich seine Stellung, nähme Vorbehalten, da cS an der Frag« nicht weiter interessiert sei. da dort die Angelegenheit eine airdere Regelung gesunden habe. Zum Schlnft wird erklärt, daft nach der ablehnenden Stellungnahme aller gröftercn Länder angenommen werden sollte, daß duS NclchSkablneit schon zur Verhütung weiterer Spannungen zwischen Reich und Ländern, von einer weiteren Verfolgung dieser Pläne Abstand nehme. sWTB i Die drohende genlralttarion der Veld- wirlschaft in Berlin. Sine Warnung der Bayrischen VolkSpartei. München, 18. Nov. Der HanShaltanSschnft de» Bäurischen Landtages nahm heute gegen die Stimmen der Sozial demokraten und .Kommunisten einen Antrag der Bayrischen 'Volkspartet an. wonach die Staatsrcgteruna ans die RcichS- regieiung dahin wirken soll, daft die bedrohlich sortschreitenbe Zentralisation der Geld» »nd -reditwirtschatt in Berlin unterbunden und inSbelouderc die Rentcnbank-Kreditanstalt »ach Erfüllung lbrer ursprünglichen Zwecke so rasch al» möglich wieder beseitigt wirb. <T.»U.) Zer Kutiskerprozeß mit Hindernissen. Kutisker irisch! feine Nerven auf. Unterbrechung der Sitzung, damit er eine Zigarette rauchen kann. Berlin. 18. Nov. Im Kniisker-Prozeft mnftte heute vor mittag die Sttzuna abgebrochen werden, weil der Angeklagte eine Zigarette rauchen wollte. Kutisker beschwerte sich beim Vorsitzenden, daft er kein Morphium von den Aerzten erhalten habe. Wenn man ihm nicht gestatten würde, zur Auffrischung seiner Nerven wenigstens eine Zigarette zu rauchen, so sei er nicht in der Lage, der Verhandlung z« folgen. Der Vorsitzende. AmtSgerichtSrat Tr. Warthenberg. erfüllte den Würrich de» Angeklagten: KutiSker wurde auf seiner Bahre nach dem Warteraum gebracht, wo er seine Zigarette erst rauchte. Dann schasste man ihn wieder in den VerbandlungSsaal. Währenddessen fand in einem anderen SitzungSsaale der Holzmann-Prozeft seinen Fortgang. Tie Affäre des RegierungSrateS Bartel ist so ziemlich abgeschlossen. Morgen wird daS Gericht sich der Geschäftsverbindung Holzmarrn mit Kutisker zuwenden. Bei diesem Punkte wird auch die Vcrnehmuna KntiSkerS alS Zeugen erforderlich, und eS ist gnzunehmen. daft eS zwischen dem Zeuge» und seinem ietztgen erbitterten Feind Holzmann zu heftigen Zniammenstöften kommt. Der Fall Kölz kommt vor den Aelchs- begna-tgunqsausschuh. lDrahtmeldung unierer Berliner Dchrlftleltung.I Berlin, 18 Nov. Der RctchStagSabgeordnetr Dr. Mole» (Sozi hat den R e i ck S b e g n a d t g u n g » a u s ch u h zu einer neuen Sitzung ans Montag, den 22. November, nach- Stellung zu nehmen zu der Erklärung Max H v l z', und zwar aus Grund de» neuen Materials, da» von dem Ver treter de» Hölz d«m Ausschuft vorgclegt worden ist. Ob der AnSIchuft in diesen Tagen auch den Zeugen Uebc und den Mann, der sich selbst de» Totschlage» an dem Landioirt Heft bezichtigt, vernehmen wird, bleibt der Veschlnftfallnng de» Aiisichusscs Vorbehalten. Verhandlung tn den «utedurger «ohlen- lchteduagen. iDurch Kunkspruch.i Köln. l8. Nov. Wolfs» Westdeutscher Provinzdienst meldet au» Duisburg, daft tn der Angolrgenheit der Duisburger Kohlcnschicbuirgen bereit» am kommenden Mittwoch gegen den Kaufmann Busch, der beschuldigt ist, KohlenauSfuhrschein« entwendet und an Händler verkauft zu haben, in be schleunigtem Verfahren vor dem Schöffengericht tn DuiSLurg verhandelt wird. Heut« wurde aus Veranlassung der Finanz ämter alS Sicherheit für die htnterzogrnrn Steuern ein« gröbere Anzahl beladener Kohlenkähne beschlagnahmt. Verhaftung städtischer Beamter «ege» Verdacht» -er Uaterfchiagnng Goch, 18. Nov. Der erste Beigeordnete der Stadt. Gi «den. sowie der Vertreter de» Bürgermeister» und Stadtrentmetseer Kletnofen wurden verhaftet unter der Beschuldi gung, etwa 200 000 Mark au» Geldern der Erwerbslosen- füriorge für sich verwendet zu haben. Eine Untersuchung ist im Gange. Batch»Konferenz des Sparfakuabnndea. Söttinge«, 18. November. Am 21. November tritt hier nach Vereinigung der Opposition der Kommunistischen Partei Deutschlands illnke K. P.D.j mit der Allgemeinen Arbeiter- unton sEtnhctt»oraantsa1ions »um Spartakusbund dte erste mtttag» 2 Uhr. tn den Reichstag eirrberufen. um erneut RetchSkonferenzded SpartakuSbundeö zusammen. l'Nd.) Sin Protest des deutschen Fuhrgewerves. Berlin. 18. Nov. Vom RrichSverband der Aubr- betrtebe Deutschland» erhalten wir «in« längere Zu. schritt, der wir folgendes entnehmen: Dte Kundgebung, tn der bt« Vertreter der gesamtest deutsche» Wirtschaft gegen die B«. tättgung der »fsentlichen Hand Stellnna genommen haben, is, kaum vorüber, al» bekannt wird, dab dte RrichSreglcrung tm »wetten Nachtrag»etat. der soeben tm Reichst«« erledigt wird, unter anderem einen Betrag von «irrer Million ansordert. n» hie««it Anteile an solche» KrastoerketrSgeselschasten z» erwerbe«, an bene« da» Reich bisher »»«rhanpt nicht oder »»r in >»,»reichende« Matze beteilig« ißt. Da» gesamte Fuhrgewerd« erhofft von der Einsicht seiner gewählten Vertreter daft dieser Posten tm Nachtrag»etai ge. strichen und damit klar bekundet wird, daft da» Reich die riestrebniigen. da» TranSportgewerb« weiter zu sozialisieren, nicht mehr unterstützt. Die Kommunen haben tn den Nach» kriegStahren eine» groften Teil de» ArbettSgebtete» de» Fuhr- Unternehmertums in eigene Nnste übernommen und damit infolge der allgemeinen WirtschastSdepreiston ein an sich schm, stark eingeengtes Betätiguirgsgebtrt des Fnhrgewcrbe» noch weiter beschnitten. Während die Kommunen dte vorhandenen städtische« Fuhrpark» vergröbern und dazu benutzen, de» Kuhruntrrnehinern bei lbrer Prlvatkundfchaft Konkurrenz,u machen, bemüht sich die gesamte öfsentltche Hand, den Güter. tranSport von Ort zu Ort mit Hilfe von Kraftverkehrs, gesellschastrn, an denen Reich. Länder und Gemeinden brtrtltgt sind, dem TranSportgerverd« zu entziehen und »um össent- lichen Monopol zu machen. Heute bestehen staat. ltche Kraftverkehrsgesellschaften tn allen Teilen des Reiche». Sie alle treiben den Gütertransport auf U e b c r l a »k> st r e ck e n, und dt« Länder schalten im Ctn. vernehmen mit den Kommunen mit Hilf« des Krastsahrlinlen. golctzcs plannräfttg da» freie Nnternehmtum aus. gm Personenverkehr sind ftr allerdings auf einen Gegner gestufte», mit dem sie sich a»f Kosten der Allgemeinheit tn «inen für beide Teil« unersprieftlichen Konkurrenzkampf ein. lallen Müllen. Schon jetzt hat der planmästig« Ausbau der Staatlichen Kraftverkehrsgesellschaften dazu geführt, daft das freie Unternehmertum mehr oder minder auSgeschalict iü und daft den privativtrischartllch betriebene« TranSvorlunier- rrehinungen nur die Betätigung im sogenannten Schmer- fuhrwerkbetrteb geblieben ist. Ein verufSstand. der mehr al» 500000 Arbeitnehmern Brot und Verdienst gibt, ist dadurch tn schwerste wirtschaftlich« Not geraten und führt seit Jahren einen zähen Kampf, um seine weitere Sozialt- sie rnng zu verhindern. Eine lnlernalionale Union -er Aoken-Kreuz. Vereine. Bern, 18. Nov. Di« Internationale Svnderkorrferenz de« Roten .Kreuzes nahm eine Entschlicftuirg an, die hie Schaffung einer Internationalen Union der Noten-Kreuz-Veretne mit dem Sitz in der Schweiz vorsieht. Oberstes Organ derselbe» wäre die Internationale Konferenz. Ei» aus Ver tretern der verschiedenen Landrsveretn« de» Internationalen Komitees und des Komitees der Liga der Noten^Kreuz. Vereine bestehender Rat sorgt für dt« Durchführung der Konferenzbeschlüsse. Aufterdem üben das International« Komitee in Genf und daS Komitee -er Liga in Paris ihre Funktionen im bisherige« Sinn« auS. Die Entschließung wurde, von Groftbritannten abgesehen, da» sich der Stimme enthielt, einstimmig angenommen. Neue Instruktionen für -en Woiwo-en von Ost-Oberschlesien? Warschau, 18. Nvv. Heute ist der schlesische Wotwode Dr. Gradzynski mit einigen anderen schlesischen WotwodschaltSbeamten ln Warschau angekommen, um der Re gierung über da» Ergebnis ber Grmeindewahlen tn Ostoberlchlesien Bericht zu erstatten. „Rceczpospolita" schreibt hierzu, daft der Woiwod« wahrscheinlich auf seinen Posten nicht mehr znrückkommen werde. DaS Organ „GlooS i srawdy" schreibt dagegen, daft der Woiwode seiten» der Re- gierung neue Instruktionen bekomm«, denen zufolge die Politik der polnischen Behörden in Ostoberschlesien ge- ändert »«d ihr eine neu« Richtung gegeben werde. * Warschau, 18. Nov. Zu dem Artikel KorfantnS in ber RceczpoSpollta", von dessen Enthüllungen Über betrügerllche Entstellungen de» NahlresultatS tn Oberschlesini bereit» die Rede war, schreibt dieser noch: Der schlesische Woiwode Dr. Graczynski behauptet, daft die deutschen schuld an der ool- Nischen Niederlage gewesen seien, um sich der Verantwortung zu entledigen. Das entspreche jedoch nicht der Wahrheit. Doch gebe er ihm recht, wenn er erklärt, daft die Niederlage da» Er- gebnis ber mehrjährigen polnischen Miftwirtschaft in Ober» chlesicn lei. Trotz ber günstigen Kohlenkoninnktur müssten die oberschlesischen Arbeiter wöchentlich einen Tag feiern, nicht weil keine Bestellungen vorhanden wären, sondern weil von der polnischen Regierung keine Waggons znr Verfügung gestellt werben. Es gebe kein Unternehmest, kein Geschäft, seinen Krämer- laden, keinen Handwerker und keinen Industriellen, der nicht Straf« für Nichtbezahlung der Stenern zur rechten Zeit zahlen mutzte. Die hohen Stenern, »it denen die polnische» Regierungen ihre Untertanen bedrückten, könnten einfach nicht bezahlt werde«. Korsanty stellt fest, daft die Behauptung, die polnische« Arbeiter hätten nnter dem Terror der Indnftriellc« and Beamten für die bentschen Listen ««stimmt, falsch und er logen sei. DaS Uebel liegt, so scblieftt Korsanty seinen Artikel, tiefer, und e» wäre falsch, dte Schuld auf die Schultern der Deutschen abzuwälzen, um die eigene Verantwortung zu verringern. Finanzuttimalum Frankreichs an -ie Sowjets Pari», 18. Nvv. Die französische Finanzdrlegatton für die Dchulbenverhandlungen mit Rnftlanb bereitet zurzeit tm Auf träge ihrer Negierung eine Not« mit ultimativem Charakter vvr. dte der sowietrusstschen Delegation vor gelegt werden soll. Dte Note fordert ersten» Regelung aller russischen Schulden, nicht nur Regelung der Staatsschulden, von denen tm Sommer IV2S die Rede war: zweitens An erkennung dieser Schulden, unabhängig von der Frage, ob Rußland neue französische Kredit« erhalte: dritten» keine Di»kussion über bestimmt« Summen, bte von der französischen Delegation genannt werben. Einsetzung -er italienischen Son-ergerichle. lDurch Sunkspruch.l Rom. 18. Nov. Im Senat hat heute Senator Larofolo den KommtsstonSbericht über dte Einführung der Todesstrafe vorgelegt, ber morgen zur Verhandlung kommt. In der nächsten Woche wird die Durchführungsverordnung üoer die Stnsetzung de» Sondergericht» erscheinen, da» nur an einem Ort, tnNom, errichtet werden wird. Daraus wird da» Gesetz ebenfalls tn Krast treten mit der Wirkung, daft dte Verfahren über die bisherigen Attentate sofort an da» Gondergertcht übergehen. lWTB.) Lon-ytis will zurüchkreten. Pari». IS. Nov. Ministerpräsident Sonbylt» erklärte dem Vertreter de» .TempS" tn Athen, dab sein« Aufgabe be- endet sei. nachdem dte Republikaner au» dem letzten Wahl- kämpfe erfolgreich hervorgegangen seien. Er werbe tn kurzer Zett zurücktreten. Sollte r« Kalandari» nicht gelinge», dt- neu« Regierung zu bilden, so müsse dir Kammer aufgelöst werben, wa» aber kaum zu befürchten wäre.