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Drohen 1882. »ck««t>u «!°n»n»»nt»»rei» »ieriUlihrltch 4 «ark « ch,».. dm» die vast > Mark 7L Piae Nunun. w Viiie. 37000 t«,U» »eil» 1 Uhr i» Ulan: Maeiknftraße Id. i vierlttjahr I«ark Auklage 37000 a>empl. kille die>ilI<Iaat»emaeiandIerMi- nutzrlple inaLl sich «« Nrdartto» »ich» »erbintlt». Annoncen sür un» nelunen an! Hk Nn»oiic-n-»»eeavrv.iSaa>,n. k««>« » »«,>«»! — «u»,l> MI»N«l - »and« »Na«».,— In»ali»«n»ank! - «. «üll«r in ««rlih: - «ab. KI», ,n vioqdebur,; — I. «ar<k » ««. ta Haitr: — »»«>««« in Haindur» Hagevkatt für Politik, illnterhaltoug, Geschästsverkelir. Lörlenbericht, Frem-nüiste. 27. rlalirLime. Inleeal» loerden Rarirniirah« II In» Rachw » Uhr a->«en»»,»en. Sonntag» bis Mittag» IT Uhr. In Neulmdi nnr an Wochentagen: gr. »loliergolic Nr. b bitNachm. »Uhr. — Die rinipaltige PoUjeile lasier 15 P>gc. üingeland, S0 Psge. Sine «arontie sür da» nächsl- riigige Erscheine» der Inserat« wird ni cht gegeben. «liSwLrttge Annoncen-«usträg« No» unbesaniiten Peisonen tnieriren wir nur gegen htränumeran»», tsailtungdurch Briesniarten oder Positin-olilung Sicht Silben tollen >t> Ps«. Inserate siir die Montag«. A«on«er oder nach einem stellt«« »»« Vetitteile « W. ! Io ober cki« llüko äor Xooton, volebo ckw biinrüelcung von ^nnoooon vorurmwkt, orklwilt ^usliunlt, sosrio ruvsrlLssi^n Ldtti dinsiodtlied bost^ooissnotor LlSttor clio llLLLevstein L VoZIsr m Örssäsn, IVilscki-nllsrstraA^o 3!), I, vft-il-vii, llütol cko kftanco. A a-a » i Witterung «om s April: »arometer nach O kkor r ksold, Walls:r. 15. lAbdS. v N.1 HU/! 7«>5MlN.. seit gellern:>Mill. gestiegen. Tlikrniomelregr.n.nieanin.: ikrinper. S " W.. VA». V». s niedr. Ton». L'i, ° iNI.. iSidlie 1e,nn. N »S>>. <7g-Wind. An»>eite>»d. m IjrMeli-Mtzl-iMvli 11. ^or^n-klpi^i-n emptlehlt In allen »inmmeralolken „elreuea »abrlliat" >v. stlktriler, Iltmsrlit 14. lö P «vrwLiw Villl. Lüoksl L»1ir-rvrK»i««v SO empfiehlt seino <s i II Li II,1 <111III 8 >»et ktlltKvw »n«I rr-vllOr ve«Ne»nups cker gütixon Uoaebtuux-. Nusfichlen für den 4. Avril: heiler, kühle Nacht, trocken. Dienstag L. April. verantwortlicher Redakteur für PülttsschkA vr. Emil viere, in Drc»te>i. Line arbeitsreiche Frülnahrösession steht dem deutschen Reichs tage bevor. Daran ist nicht mehr zu zweifeln. Aus deni Durch einander widerspruchsvoller Angaben über die Berufung des Reichs tags überhaupt, den Tag seines Zusammentritts, die ihm vorzulegcn- dcn Beralhungsgegcnständc schält sich als Kern heraus: spätestens am 24. April versammeln sich die Erkorenen der Nation in Berlin, um voraussichtlich bis zum Juli zu tagen. Tabaksmonopol, Unfall versicherung, Revision der Gewerbeordnung, Abänderung des Vieh- scuchengesetzcs und eine ganze Reihe kleinerer Vorlagen - das sind die einzelnen Gerichte, welche der Kanzler auf die Rcichütagstascl aufsetzt. Unter letzteren verlangt die über die Kampszölle gegen Rußland rasche, augenblickliche Erledigung. Am 15. April tritt nämlich an der russischen Grenze eine Anzahl Zollcrhöhungen auf solche Artikel in Kraft, die Russland vorzugsweise aus Deutschland bezieht. Diese Schädigung unserer Produktion erheischt eine Ab- wchrmaßregel. Bismarck wird daher die Erhöhung der deutschen Zölle auf mehrere russische Artikel verlangen, also Rctorsions- oder Kampszölle. Dieser bedeutungsvolle Akt soll sich mit blitzartiger Schnelle vollziehen. Unter den gesetzgebenden Faktoren herrscht über die Unvermeidlichkeit ivlcber VertheidigungsmittclUebcreinstimmung. Wenige Tage, nachdem Rußland A gesagt, wird Deutschland B sagen. Wir bedauern diese Buchstabirübung, aber sie wird uns russischerseits aufgcnöthigt und wir wünschten in dem Alphabet nicht fortfahren zu müssen. Nach kurzer Abthuung dieses russische» Zwischenfalls dürste das Hauptinteresse am Reichstag seine Entschei dung über das Tabaksmonopol in Anspruch nehmcir. Die Art des Vorgehens in dieser Frage ist stürmisch, hastig, verletzend und un gebräuchlich. Dem BundeSrathc wird dabei eine Stellung zugewicsen, die sich mit dein Begriffe von der Würde schwer vcreinoaren läßt, die zu beanspruchen diese hohe.Körperschaft wohl das Recht hat. Wenn bei irgend einer Frage eine sorgfältige, gründliche, vielseitige Prüfung angezeigt ist, so ist es daS Tabaksmonopol. Statt dessen wird sich die Tbätigkeit dcS BundeSratbS im Wesentlichen auf eine stumme Abstimmung im Plenum beschränken. Keine Verweisung an die bezüglichen Ausschüsse, keine Untersuchung, einfache Stimmabgabe. Das Recht, daS man dem preußischen Volkswirtbschastsrathe ein- räumtc: erst zu prüfen und dann abzustimmcn, das versagt mau dem deutschen BundeSrathc, dem Senate der deutschen ^andcsregic- rungen. Fürst DiSmarck scheint seiner Sache sicher zu sein: durch geheime diplomatische Verhandlungen hat er sich eine Mehrheit der Regierungen präparirt. Tie kleinen Regierungen leisteten nur wenig Widerstand -, er brauchte in r iese thüringischen Luftballons nur mit der Spitze der Pickelhaube ein kleines Rißchcn zu stechen, da ent wich geräuschlos alles GaL. Nur Neuß n. L. ließ nickst die Flüge! hängen, auch Mecklenbnrg-Strclitz wahrte männlich sein Recht de: Uebeizeugung. Trotzdem würden die ringeschiichterten Negierungen immer noch keine Mehrheit sür daü Monopol ergeben, wenn Bayern sich nicht so schlaff hielte. Die 6 bayerischen Stimmen entscheiden und der kurzsichtige Münchener Egoismus zeigt sich wieder in seine: ganzen Herrlichkeit. Wenn man außerhalb Bayerns von schnöder blau-weißer Fahnenflucht reden sollte, so trösten sich die München.: Neimmalweisen, daß für Bauern ein Separat,vürstl gebraten werde,: soll. Von allem Partikularismus erwies sich von je der baycrische alS der kleinlichste. Er ist ein Vetter der Pfennigfuchsern. Nun aber der Reichstag. Dieser ivird doch das Monopol ver werfen ? So slond's noch vor wenigen Wochen. So skcist's beute nicht mebr. Wenigstens über alle Zweifel erhaben ist die Sache nicht. Das Eentrum scbmantt. Es zeigt einen breiten und tiefen Riß. Das hat die Abstimmung des preußischen Landtags über die Kirckiengesetzc zu Wege gebracht. Der Kuituisriede ist rwar noch nicht fnerllch geschlossen, aber das Schießen soll auf zwei Aabre ein gestellt sein — d. h. wenn das preußische Herrn,bauS den kirchcn- polilischen Beschlüssen des Abgeordnetenhauses zmtimmt. Das Herrenhaus aber verschiebt die Abstimmung darüber solange, als bis vcr Reichstag über das Monopol entschieden. Verwirft es da: Eentrum, dann stimmt das Herrenhaus auch nicht de», kirchlichen Waffenstillstände zu und tbätc eS dies doch, so brauchte die preu ßische Regierung deshalb immer noch nicht das Gesetz auch rinzusübrrn. Auf das Fa der gläubigen Katholiken sür das Monopol ist also ein hoher Preis gesetzt. Gar mancher Mann kommt mit seinem politischen Gewissen in arge Bcdrägniß. Wem die Rückkehr abaejetzter Bischöfe über Alles acht, der kann sie mittelst Tabak erkaufen. In Oester reich bezahlten die Czechcn die Errichtung einer eigenen Universität in Prag mit der Zustimmung zur Erhöhung des PctroleumzoNö. In Deutschland kostet die Rückkehr der BischolSmützcn — Monopol- eigarrcn. Der Glaube an die Unverbrüchlichkeit des Mannesworts ist Angesichts manchen Vorgangs in neuerer Zeit aus die härteste Probe gestellt. 1880 verschwor sich daö Eentrum dcü preußischen Abgeordnetenhauses hoch und theuer, daß es die diskretionären Be fugnisse über das Außerkrastietzen einiger Bestimmungen der Falk'- schen Maiaesctze nun und nimmermehr der Regierung bewilligen könne; Windthorst nannte sie. schlagfertiger als der Buchbinder Kleister in dem Putlitz'schen Schwank, sofort „das Schwert dcs Da- mokles" — 1882 bewilligt daö Eentrum woklgcniuth dieselben dis kretionären Gewalten und hängt eigenhändig dieses Damoklesschwert über der römischen Kirche auf. Das Pserdehaar aber bildet die Mo nopol-Abstimmung. An WaS sott man noch glauben? Der spanische Telegraph verharrt seit einigen Tagen in einen, bedenklichen Schweigen. Wie steht es mit den Unruhen in Katalonien? Aus die leichte Achsel sind sie nickt zu nehmen. Die durch den Handelsvertrag mit Frankreich brodloS gewordenen katalanischen Arbeiter gehören meistentlwilS sozialdemokratischen Vereinen an. Ihr Ziel ist die Zerschlagung des einheitlichen spanischen Königreiches in eine Zabl sozialistischer Republiken. Wenn diese Elemente durch die tbörichte Politik der Madrider Regierung (die Begünstigung der französischen Einfuhr auf Kosten der Lebensfähigkeit der spanischen FabiUen) sich aus das Pflaster geworfen finden, so ist daS Ende dieser Bewegung gar nicht abzuseken. Vergeben« haben in den Sorte« die schützzöllnercschcn Abgeordneten auS Katalonien vor dieser Folge der Begünstigung des Auslandes gewarnt. Das sreibändlerische Ministerium Sagafta blieb taub. Es hat eine gründliche Umgestaltung der ganzen Steuervcrhältnisse Spaniens in Angng genommen uno so wenig zu verkennen, daß ein eiserner Rcformbesen nöthig ist, um aus den verrotteten Zuständen Spaniens viclhundertjährigcn Unrath nuözusegen, so stürzt doch daü manchesteriiche Ministerium eine Masse Einrichtungen um, gegen die das Land nur erhöhten Abgabcndruck enttäuschen würde. Gegen diese Umwälzungen protcstirten vergebens die Konservativen; die Armee murrt, unter den Generälen zeigt sich der Geist der Unzufriedenheit; der Minister Sagasta aber verschließt sich mit der Hartnäckigkeit eines in keine Tbeoricn verrannten deutschen Professors den Zeichen der Zeit. Wenn man außerdem weiß, daß Sagasta die bisher veutschfrcundiichc Politik Spaniens aufgegeden und sich zu einem Schlcvpenuäger der Franzosen erniedrigt hat, so böte die neuerliche Volksbewegung in Svanien auch eine sür Deutschland vortheilhaftc Seile, sobald sie mit den: Sturze dcü Freihändlers Sagasta und seiner Ersetzung durch den deutschfreundlichen Konservativen Eanovas dci Eastillo abschlicßt und nicht in sozialdemokratische Revolution übergebt. Frankreich steht vor einer neuen Ueberraschung. Gambctta hat sichs anders überlegt, er geht nicht aus Reisen ins Ausland, er wirft sich vielmehr mit verdoppelter Kraft wieder aus die Poliiik Unfreiwillige Muße zu ertragen, das hieße seinem brennenden Cbrgeizc „i viel zugemuthct. Er lechzt nach politischer Arbeit und darnach, Revanche an jener undankbaren Kamme: zu nebmen, dic ilnr zu stürzen die Vermessenheit besaß. Meister der politischen Intrigue, ist er um AuskunstSmittcl nie verlegen. In der sitzigcn Kammer, die zum größten Tbcile aus seinen persönlichen Fcindc» besteht, kann er nicht erwarten, wiederum an die Spitze de: Republik gehoben zu werden. Es gilt also, diese Kammer in der öffentlichen Meinung des Landes beratzzuietzen. Das soll ihm in erster Mine die Presse besorgen. Gambctta kauft also an, was an Zeitungen zu baden ist und es liegt genug käufliche Waare aus dem großen Pariser Markt. Es braucht nur Jemand mit dem gehörigen Sack voll G>io )u kom- e». So bat Gambctta in den letzten ll Tagen einen,n Vielem Umfang noch nicht erlebten Iournalankaus bewirkt: nicht weniger denn 22 Pariser und Provinziai-BIätter, große und kleine, bat er in icincn Besitz gebracht. DaS kostet ein Heidengeld. Wöbe: Gambctta die Millionen nimmt, ist einstweilen noch ein Rällffel. In allen angekauftcn Zeitungen versichern natürlich die Redactionen, dieser Brsitzweckffei werde aru ibre politische Haftung keinen Einfluß ausübcn. Die Gewalt der Thalsachen wird sich aber im Lause der Zeit auch hier wieder stärker erweisen, als die besten Vorsätze. Wenn die Mehrheit der tonangebenden Pariser Zeitungen die Franzoscn an die Wiederkehr der Mackst Gambetta's gewöhnt bat, dann wird Gambctta die Zeit sür gekommen halten, im Par lamente eine jener Minen aufflattern zu lasten, in derei: Grabung eS Niemand init ihm aufinmmt und in den plötzlich sich öffnenden, unterirdischen Trichter das Ministerium Freycinct zu versenken. Es ist bereits Gambctta gelnng- n, den Vorsitz in de: Miiitärcoinminion zu erobern. Das ist eine höchst einflußreiche Stellung. Sebe sich Frcueinct vor! Nrncstc Trlckraunnr der „Dresdner Nachr." vom ft. April. Berlin. Ter Kaiser ist seit cstffcrn unwohl und muß das siinmer hüten. Vorträge und Empfänge waren beute abgesagt. — Die Nachricht von einen: angeblich zu Osten: bevorstehenden Besuch des Kronprinzen in Rom, worüber Herr v. Schlözcr niit dem Eardinai Iacobini verhandelt habe, wird der N.-Z.,wcickc Beziehungen zu der Umgebung des Kronvrinzen hat, als jeder Begründung entbehren" bezeichnet. Nack einen: Petersburger Telegramm desselben Blattes ist Skobcieff mit dem gestrigen Abcndzugc auf der Moskauer Bahn abgercist. — Gras Hatzscidt trifft am 7. d. M. wieder hier ein. Seine deffnitivc Ermiimmg zum Leiter des auswärtigen Amtes stelst bevor. W i e u. Die österreichischen Truppen batten mit den Insur genten an: 28. und 30. März Zusammenstöße. wobei letztere bis ur Sandsthakgrenzc zurückwichen. Eme Atstlieilung bei Stanjevo ras bei Tara übersehende viehtreibcnde Insurgenten und beschoß dieselben. 30 gefallene Insurgenten wurden ansgefundcn. Die Zabl der Ertrunkenen ist iinermittelt. Die Truppen sind verlustlos. Peters b u r g. Am Donnerstag wurden Trolwlaiate gegen den Zaren an den Straßenecken vorgenuiden. Der Kaiser be>chloß deshalb in letzter Stunde von dem Militär-Monstn-Eoncert zum Besten der Invaliden i», großen Tbenter sernblcibcii zu wollen, obgleich alle Empsangsvorbereitungen getroffen waren. Berliner Börse. Dir heutige Börse setzte nickst unbeträcht lich böber ein, als die Sonnabendöbörse geiclstosicn , später aber ließen die Eoursc nach, so dag vieisach die Avancen wieder ver loren gingen. Der Neichsbnnkausweis zeigt eine Eftiödung der Anlage nin 80 und eine Verminderung dev Baarvorraibo um 16'/? Millionen Mark, was trotz der sehr natürlichen Erklärung (Ultimoregulining und Gehaltszahlungen) doch noch einigermaßen verstimmte. Lckstuß schwach. Ercdftcielien Letzten mit 554 ein und gingen auf 548 herab, so daß sie gegen Sonn abend unverändert schlossen. In diesen: Papier, sowie in Fran zosen, die li Bll. Avance fcstbielten, Galiziern, die ' s Proc. bester wurden, und heimischen Bahnen fand zu Beginn ein lebhaftes Geschäft statt. Banken behauptet, aber nicht recht belebt. Berg werke schwach. Industrien gut gcirngt und vielfach anziehend. Fonds fest, zum Tbeik Kleinigkeiten böber. KranNur» a. M.. <i. Npril. Abend?. Sredl! 27N>/, Tlaa!»bahn Sem- darben l 1.750. 60er poole—. SIldcrrcn!- —. Papici-rcni- . oeiUji.r . Oellerr. b.nldrcnlc . ->""» U»adr.0U'ld>ci:lk . 7,0 NuNen —. 50er Russen—. L. Orienlnnletbc . Neuesie Nnaar. GlildaiUeihc —. o. Lricmanloyc . Un- paijtzb« Pavierreute —. AScomo . gell. »icn. n. April. Abend?. ccrcb«I.-ID.50. Slaattbahn 722.75. onmbarden N!S,S5, Analo-Ailstrta-Bank , 2!api»ccn?b-pr—. «Ualjgcr —. Papierrcnic—. Oellerr. Malsrcnlc —. Nnp. Maldrcnlc —. Unin lHoldrenlc —. linear. Lrebtk 014,00. Nnlonbank —. oibclbnlbalin —. Naiilpcrrin—. Rorbwcsi 205.75 Marinsten 55,80. Pari«, 7. Avril. lkiblnfi.I Rente ««.4.7. Anlkibe II7.M. Italiener so. GtanUbalm e>«5,»n. pni»ben-be» 707.75. de. Prioritäten 2-D.00. Wipter 75l,>X>. Oebere Nlolbrenle :N"'--r:!pte!. Lokales iltid Siichsistiics. — De»: Oberlehrer an der Gnriiisonschulc zu Dresden, Wille, wurde gelegentlich dessen Versetzung in den Ruhestand das Ritter kreuz II. Klaffe deS Verdienstordens verlieben. — Der Präses sdcr Ober-Militär-EraminationS-Kommission Generallieutenant des BarreS ist in Begleitung des zweiten Inspic:entci: der Kommission Major z. D. v. A ß in u t h in dienst lichen Angelegenheiten hier angekonnnen. , — Der langjährige Abgeordnete sür den ReickiStaasmablkreiö Meißen-Großenhain. Prof. Richter-Tharandt, hat lern Mandat niedergclcgt. Die vielen Ehrenämter, die er angenommen, brachten zuletzt eine solche Ueberbürdung mit sich, daß Pros. Richter wieder holt kefti: an Nervenleiden erkrankte. Die Hebert: agnng einer volköwirthschastlicken Professur an der Freibergec Bergakademie bracht« seine» Entschluß, aus den Reickstagssitz zu verzichten, zur Reise. Seiten bervorraaerrder Industrieller jene« Bezirke« ist der ReaicrunnSrath I)r. Rascher In Dresden, Sokn dcS berühmten Naiionaldkonomen, ersucht worden, das sdeigewordenc Mandat i anzunehmen. vr. Roscher ist eine der tüchtigsten Arbeitskräfte im! Ministerium, die volköwirthichaftliclst: Abtheilung gehört zu seinem Reffort. — Auch an den letzten Ausstellungstagen wurden die Arbeiten der Schüler der HandfcrtigkcitS-Kursc zahlreich vom Publikum wie von hochgestellten Beamte'.: besichtigt. Außer den schon Genannlcn nahmen auch Geh. Rath Scbmaltz, Geb. Rcg.- Rath lir. Böbmcrt. Scbulrath Or. Halm. Hoiratb Grast u. A. diese Arbeiten in Augenschein. Gestern Morgen erschien der Herr StaatSminister I'r. v. Gerber: dieser Besuch aalt nicht bloS den ausgestellten Handarbeiten, sondern auch der Schüicrwcrlslatt im Parterre der Bürgerschule auf der Ammonstraße. Daß so wenig Handwerkszeug zur Einrichtung einer Lchulwcrkstatt er forderlich ist, befriedigte den .Herrn Minister sichtlich. Der zufällig anwesende Kunsttischlermcistcr Herr Udlust setzte in sreimüthigen Worten den: Herrn Minister auseinander. Laß das Land nur mit Wohlwollen auf die Bestrebungen der Schule blicken könne, den Knaben Lust und Bebe zu Handseftigkeiten beizubringen, das lördcre die Achtung vor dem Handwerk selbst und helfe praktische Menschen erziehen, so daß der Gelehrte und Beamte künftig nicht mehr wegen jedes RagelcinschlagcnS zum Meister zu schicken und diesen in der besten Arbeit zu stören stabe. Ter Herr Minister besichtigte außer dem noch mit großem Interesse die neuen, höchst zweckmäßigen Heizeinrichlungcn dieser Bürgerschule und die das Schulgebäude umgebenden Gartenrabattcn. Hier sind nämlich in geordneter Reihenfolge systematisch alle jene Bäume und Sträuche: cingcpflanzt, die bei»: bolanischen Unterricht in der Schule zur Beiprechung kommen. Eine solche Einrichtung wäre namentlich auch sür die Lelnergärtcn auf dem platten Lande sehr praktisch und ist gar nickt theuer. — Herr Parrish, der vor einigen Tagen von London in Dres den cinlras, reist morgen wieder zurück. Au die innen: Pferde bahn - S t a d t l i n ic n wird aliofort nach dem Feste Hand gelegt, und die von Lein Unternehmer nicht verschuldete Verzögerung Ange bracht werden. lieber die Linie Friedlichstadt, Wettinslrahe-Post platz - Altmarkt, ist zu bemerken, daß die Balm die Nordsront dc8 Altmarktec, bis zur Badergaffc wcitersührt, dann längs der Ostscite zur Kreuzstraße gelangt, und Lurch diese zum Gewandnausplatz rcsp. Gcorgplatz - Ltrelilen führt. Von einem Doppelgleis nach Blascwitz verlautet nichts, io nöthig dies wäre und zwar sagt inan Hie Strecke böhm. Bahnhol bis Obcrblnseivitzer Endpunkt sei mit 20 Pf. zu bil lig, es könne die Gesellschaft dabei ihre Rechnung nicht ganz finden und deshalb nicht noch ein verbovorltes Kapital m ein zweites Ge leise stecken. In der Thal ist die Älasewitzer Tour reichlich doppelt so lang wie Waldschlößchen-Postplatz, die 15 Pf. kostet. Sobald sich aber die Balm entschließt, Abonnements zu 20 Pf. auszugebcn (und sie ist hierzu Willens), würde die Erhöhung dieser Gcsammttour, die ja nicht zu häufig durchfahren wird, auf 25 Pf. Niemanden sehr drü cken. Wer draußen wohnt oder Besitz hat, abonnirt. Und das Sonntagspublikum, das zum Vergnügen säurt, wird 25 Pf. gern zahlen, wem: eS schneller und öfters als jetzt befördert wird. Und sobald diese Tarifänbernng der Gesellschaft bewilligt würde, soll sie ein zweites GclciS, daS eben die öftere Frcgucnz erleichtert, bauen wollen. In der Ltadt selbst dürften Doppclgclcise jetzt gleich aus der Ltreckc verlegt werben, die über die Marichallstraße und 111. Brücke nach Neustadt führt. Die Marscballstraßc ist zwcigcleisig fertig, die Amalien- und Waiscnhausstraße bis Iohannisulatz muß das zweite Geleise bekommen; die Eurve zum Georgsplatz bleibt eingcle-ljig und daran schließt wieder, wo die Straßenbrcite eS ge stattet, Doppclgelcisc an. Herr Parrish soll vom Postplatz lieber Wallftrnße, Brcitcsftaßc zum Viktariabotcl bauen -, doch dürfte Maricn- sliafic, Dippoldiswaldaerplatz und Waisenhausstraßc als breiter und minder verkebrügesährlich voegezogen werden müssen. — Nach dem soeben veröffentlichten Kassenbericht der Serre ichen Zweigschillerffiftung zu Dresden betrug daS S lamm vermögen an« Schluffe des Jahres 1881 rund 1,051,001 M. Für die hiesige Zwcigstlstung blieb ein Zinsen-Gcsammtbctiag von 1058 M verfüg bar, wübreno an den Vorort der deutschen Sciffllerskiftung 3B587 M. statutengemäß abgegeben wurden. Von den verfügbaren Geldern sind 4-120 M. zur Unterstützung an 17 Schriftsteller und Schrift stellerinnen verwendet worden. Tic Gejammtsiimme der Zinsen, welche seit dem Jahre 1863, ii: welcher die' Serrc'sckc Zwcigschiller- stistung in's Leben trat, stiftyngsgemäß vcnvendel worden ist, be trug 686,162 M.. wovon 607,017 M. an die denticdc Schillerstiftung abgegeben und 78,215 M. selbst verausgabt wurden. — War die Differenz in dem Eintritt deS Osterfestes zwischen der abend- und morgenländiichen Ebristenhcit im verfloge nen Jahre die größtmögiiebste, d. h. 5 Woche», so fallen Heuer die russischen Ostern genau mit den unseren zusammen und die Eliar- wocbc, weiche durch täglich zweimaligen Gottesdienst streng kirchlich bei den Russen gefeiert wirb, hat hier wie dort ihren Anfang ge nommen. — Auch da§ jüdische Passahfest hat gestern Abend begönne:: und wird in den ersten Tagen der nächsten Woche seinen Abschluß finde». — Seit Sonntag wurde in der 1. und 2. Etage die dies jährige außerordentlich reichknllige Ausstellung der Lchül er arbeiten der hiesigen König!. Kunst gew erh cschn le er öffnet. und bereits am ersten Tage ward ihr die Elire eines länge ren Befticbeö Sr. Ereellcnz des Hern: StaatsministerS von Nostitz- Wallwitz zu Tbeil, welcher, geführt von Herrn Hosraib G-aff, ganz eingehend von den Fortschritten Kennkniß nahm, die die Schule in Bezug aus Umfänalichkeit ihres Lehrstoffes und in Bezug aus Er zielung glänzender Unterrichts Resultate im letzten Iabre wiederum geinacht hat. Die Bedeutung unserer Kunstgewcrbcschule für das Gewerbe im Allgemeinen wird zwar in vielen Kreisen noch immer nicht gebührend anerkannt^ aber sie ist deshalb nicht weniger da und wenn man jetzt die Lille durchwan dert, so zeigt sich unwiderleglich, daß der systematisch entwickelte Bil- dungSweg, den die Schiller hier gehen, ihnen nicht nur ein reiches, den Geschmack, den Schönheitssinn, bebendes Wissen, sondern auch ein kräftiges Können beibringt. Schiller dicicr Anstatt lernen z. Ä. so zeichnen, daß sic — bei einigem eigenen Talent — später in ihrem Gewerbe sich allerhand Entwürfe selbst machen, daß sie Ideen, die ihnen kommen, mit dem Stift oder dem Pinsel sesshaften können und nickt wie bisher oft sie wieder verlieren müssen, weil ihnen die dazu nöthige Fähigkeit fehlte, sich dieselben unverlierbar -u machen. Die Ausstellung ist scbr reich, ans Einzelheiten einzugebcn vermögen wir also liier nickt, rathen aber Jedermann zu einen: Besuche an. Auf allen Lckrgclnctei: begegnet man Arbeiten, die große Anerkennung ver dienen und aus denen, wo eS sich um selbstständiges Erfinden oder wenigstens Eombiniren seitens der Schüler handelt, wie in: Deko- rationSmalen, Musterzeichnen. Spitzen- und Gardinenzcichnen. Pa- troniren, in der figürlichcn Dekoration und Malerei, dem Figuren- und Ornament - Modelliren, sogar mancher prächtigen Idee. Der Ruf der Dresdner Kunstaewerbcschulc ist bereit- weit nach außen gedrungen. Dafür gieot den besten Beleg der unS privatim bekannt geworbene Umstand, baß der Präsident der Union Central dcS Beaux-Arts in Paris (die dort ein Kunstgewcrber Museum einrichtet) sich schriftlich an Herrn Hofrath Grass mit de«