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8oiLmsrsprosssLss.1bs rum lsdvrllvclz«,,. 'l'udo l ünrlc, üiicbss 75 Llsnuisv. tlur eckt mit 8ekutrwurliv „Lluttar ^nu»". :: Versand naek »uewtlrte. vertllcder «na Zäcbrircber. — Znr Erbauung eines Gesellschastöhausco in der Zohauustadt schreibt uns der betressendr Ausschuß: „Löer mit etniger Ausmerksamkett die bislier über Erbauung des Gesellschastshauses erschteneueu Ar tikel und den Ausruf gelesen hat, wird sich von selbst bei dem Lesen der von den Gast- und Saal- wtrten ausgehenden Entgegnung gesagt haben, daß die Behauptung, es handele sich um ein ZZergnügungs- elablissenient" haltlos ist. Sind doch die Bestrebungen der Vereine weniger aus Vergnügungen gerichtet, als haupt sächlich ans Bersolgung idealer Zwecke. Denn das, die Gastwirte die Turner, die Sportleute, die Logen, die Stau, dcsvereine, die vaterländischen, die patriotische», die wissen schaftlichen usw. Bereine zu den BergnUgungsvereinen rechnen, wird wohl nicht anzunrhmen sein. — Soviel die Rentabilitätsberechnung anlangt, die die Gast wirte insbesondere vermissen, so haben sie doch jedenfalls am allerwenigsten Anwartschaft ans deren Mitteilung. Oder macht jeder Geschästsmann vor Eröffnung seines Geschäftes bekannt, wie gui sein Geschäft sich rentieren wird/ Die Bergleichnng mit dem Bereinshause hier und dem Kaufmännischen Bereinshause in Ehemnitz ist ganz schief. Denn nicht nur soll das Gefellschastshans ans ganz anderer Grundlage errichtet werden, als diese beiden Häu ser, sondern es ist auch die bezüglich des Berkanfes des Kaufmännischen Bereinshanses ansgesiellie Behauptung nicht wahr. Dagegen kann der Ausschuß, und gelegentlich wird er es tun, von verschiedenen BereinSbänsern in ande ren größeren und kleineren Städten wie Dresden berichten, die recht wohl bestehen. Und was in anderen Städten gellt und zu deren Bortcil besteht, soll das nicht auch in Dres den möglich sein? Etwa nur deswegen nicht, weil die Gast nnd Saalwirte widerstreben? — Bei Bearbeitung des Planes, ist, wie noch angeführt sei, vom Ausschuß natürlich »oll erwogen worden, welchen Einfluß das Hans auf das Leben in der Zohannsladt und der östlichen Pirnaischen Vorstadt, insbesondere auch aus deren einzelne Bcvölke- rnngSkreise nnd so auch aus die Gast- und Saalwirte haben wird. Er ist dabei aber einstimmig zu der Annahme ge langt, das, alle sich nur gratulieren können, wenn das Hans ersieht nnd prosperiert. Es wird nicht nur niemand schädi gen, sondern jedermann — selbst den Gast- und Saalwirlen — nützen nnd den beiden Vorstädten nur von großem Vor teil sein. Wenn jeden Lag, und namentlich abends, ans der ganzen Stadt eine große Anzahl Vercinsmilgliedcr sich nach der Zvhannstadt begibt, so kommt dies allen an de» ZugangSstraßen gelegenen Geschäftsleuten zugute. Dieser östliche Teil Dresdens wird in weiteren Kreisen bekannt »nd erhält größeren Zuzug von außen, als ohne das Ge sellschastshans. Vach den Sitzungen, Versammlungen nnd sonstigen Veranstaltungen aber werden die Gastwirte, deren Restaurationen sich in der Nähe oder unweit des Gesell schastshniises befinden oder an den Ziigangsstraßen gelegen sind, ein Geschäft machen, dessen sic bisher entbehrt haben. Zn welcher Weise nach Schluß der Theater und größeren Vereiusveransialtungen die einzelnen Restanratlviieii in der Stadt gefüllt werden, ist jo bekannt, daß cs nur erwähnt zu werden braucht. Zn gleicher Weise wird es durch das Gesellschaftsbaus geschehen. Endlich ist überhaupt nicht beabsichtigt, den Saalwtrten des Ostens von Dresden Kon kurrenz zu bereiten, wie schon daraus hcrvorgcht, daß kleine Säle nicht vorgesehen sind. Sobald der Ausschuß wieder zttsgininengetreten sein wird, Ende September dieses Zahres, wird weiter berichtet werden. Zuzmischen können natürlich immer »och Beitrittserklärungen an den Sekretär Weber, Kamelienstraße 1, III., gerichtet werden." — Wegen Steuerhinterziehung hatte sich vor dem Land geeicht Planen ein Privatmann zu verantworten. Er hatte IMS seiner Tochter in einemDarlehenovertrage versprochen, jährlich 4000 Ml. Zuschuß zu zahlen. Diese Summe sollte mit 4 Prozent verzinst nnd die Zinsen und soweit angängig auch die Darlehen von den Gewinnanteilen der Tochter an dem väterlichen Unternehmen abgezogen werden. Der Angeklagte hat nun von 1004 bis >000 die seiner Tochter vertragsmäßig gewährten Darlehen bet seinen Steuer deklarationen regelmäßig von seinem Einkommen i n A b zng gebracht in der irrtümlichen Annahme, daß er diese Zuschüsse nicht zu versteuern habe, nnd so den Staat in der Zeit von lOOI bis IM» um 855 Mk. geschädigt, wofür als Strafe der achtfache Betrag dieser Summe, nämlich 0810 Mark, beantragt wurde, ferner hatte er weder die der Tochter gezahlten Darlcheiiszinsen seinem Einkommen resp. Vermögen zugcschriebcn noch die gewährten Darlehen, die doch sein Vermögen vermehrten, zur Ergänzungsstener angcmcldet und so in der Zeit von 1004 bis 1000 an Er gänzungsstencr 40 Mk. zu wenig gezahlt, wofür wiederum der achtfache Betrag der hinterzvgenen Steuer, nämlich .>20 Mark, als Strafe beantragt wurde. Vor IG Zähren hatte der Angeklagte nun über die Besteuerung des seiner Tochter als Zuschuß gemährten Darlchns mit seinem Schwiegersohn eine Aussprache. Der Schwiegersohn äußerte ihm gegenüber die Befürchtung, daß er wegen der Nicht- versteuerung des Zuschusses von der zuständigen Steuer behörde wegen Steuerhinterziehung belangt werden könne, und erklärte hierbei, die Licucr nicht zahlen zn wollen. Der Angeklagte hätte aus dieser Aussprache nun leicht er kennen müssen, daß, da die von ihm seiner Tochter gewähr ten Darlehen doch nicht unversteuert bleiben konnten, selbige von ihm versteuert werden mußten und danach seine Deklarationen berichtigen müssen. Trotzdem sprach ihn der Gerichtshof frei, weil er nicht die Ueberzengung gew'n- nen konnte, daß der Angeklagte, der über die Natur dei jährlichen Leistungen an seine Tochter im Zrrtum war, wissentlich falsch dellaricrt hatte. — Selbstmord. Ein 25jährigcr .Hausdiener von hier hatte sich ans noch unaufgeklärtem Grunde in der Dresdner Heide in selbstmörderischer Absicht einen Schuß in die Lunge beigcbracht, an dessen folgen er jetzt in der Diako- nisscnanstalt verstarb. — Nordlandsahrie». Das durch iciiic vielen Stoiülan-saljrtcn bekannte Nciscbnrcan Fromm-Ltcttin veranstaltet am ZI. Juli und 7. August d. Z. je 1 Nordlandsabrtcn ab Stettin, und zwar 4 Tage Stettin—Kopenhagen, e> Tage Stettin—.Kopenhagen, verbunden mit grasten Ausflügen nach Helsingdr, den Schlösser» ,z-rcde»Sborg, ürederiköborg und dem Knllcngebirge, 8 Tage Stettin, .Kopenhagen, Malmö, Aorrköping nnd Sloctholm, w läge Stettin, Kopenhagen, Malmö, Stockholm, Göteborg, Troilhüitnsälle, .Helsingborg, Kopen hagen. Die Abfahrt für sämtliche Fahrten erfolgt von Stettin ab am Sonntag, den 31. Znli bczw. 7 August d. Z., morgens 3 llbr 3g Minuten mit dem Salon-Schnelldampfer „Odin" der Stettiner TampsschissahrtSgcsellschast Z. F. Bräunlich. Es werde» nur eine beschränkte Anzahl Teilnehincrtarten ausgegebcn. Prospekte sind z» haben durch das Netscburcan Fromm-Stctti». — Kleine Mitteilungen. Zn der Großen Wirt schaft spielt heute die Kapelle des tt>2. Znfanteric-Regi- ments aus Zittau «Leitung Obermusikmeistcr Berger) im Verein mit der Hanskapelle. — Zn, G a st h v f z ,, Wölf n i tz findet heute Konzert mit besonders gewähltem Programm von der Kapelle des Grenadier Regiments Nr. MI lLeitung M. Fcicrctsj statt, wobei ». a. das grostc Schlich- tenpotponrri von Sara zur Aufführung gelgngt. — Hrnie Mittwoch findet in V i l z' Luftbad im Lößnitzgrnnd tMeicrci) rin großes Kinderfest mit Ficilvnzcri statt: die Eintrittspreise sind die gewöhnlichen. — Zu besehende Lehrerstellen: Tic Stelle an der zwetklattigcn Schule PW Kinder> in Aagctwtn: austcr ircier Wohnung i», Schul- haule und Gartengcnnb 1500 M. vom Schuldienste, die gesetzlichen IW. InirMeile UM» Vrv«ilvi»-Hh, »» Bergittunge» für Verivaltungsauswanb, Fortbildungsschttliinter- richt nnd Turnunterricht: Gesuche bis I. September an den Bezirks, sihulinspektor in Grimma. — Qessentliche Versteigerungen in auswärtigen Amtsgerichten. Donnerstag, 28. Juli. Oelsnitz i. V.: Hermann Louis Richard Görschcls Hotel zum goldenen Engel >14,2 Ar> daielbsi, mit Inventar 131 300 M. Pirna: st Johanne Ehrisiianc verw. Braune geh. Grampcö Eckwohngebäude mit zwei cinaebauicn Läden, Seitcnwohn und Hiiiiergebäude mit eingebaute» Pserde- stüllen, Ganggebäudc und Hvsraum daselbst, am Untcrmarkt. 5>:, 370 Mark. Versteigerung zwecks Aushebung der Erbengemeinschalt im Eigentum,:. Sauda: Gasthossbclitzcr Paul Richard Merlschings Wohn- und Gasthossgebäudc mit Tanziaul und AzeNilcngasanlage, Holzmarensabrtkattonsgebäube mit SauggaSanlage, Scheune, Feld, Garten und Hosranm 12 Hektar 14,4 Arj in Heidelberg, ctnschlicst lich des Zubehörs 18 800 M. — Weißer Hirsch-Oberloschwiß. Ein Waldpark- k o n z e r t findet heute nachmittag von 4 Uhr ab von der Kapelle des Letb-Grenadier-NegimeittS tLeitnng: König!. Musikdirektor O. Herrmnnnj statt. — Radcberg Der von der Firma Znliiis Pintsch er baute, rund 50 000 Mark kostende nene Gasbehälter der hiesigen städtischen Gasanstalt ist in Verrieb genom men worden. Mit Errichtung dieses Gasometers ist die Anstalt in die Lage versetzt morden, den denkbar höchsten Anforderungen zu genügen. Tharandt. Der hiesige M ä n n e r g e s a n g v e r- ei» „S ü n g e r k r e i s" feiert am 21. und 22. August das Zuöilänm seines 2"»jährigen 'Bestehens, verbunden mit einer Fabnenmeihe. Das Fest wird im Stadtbad- Hvtel Tharandt in solenner Weise begangen werden. Das Festprogramm ist ei» srbr schönes nnd verspricht eine sebr weihevolle Feier. Am Sonntag, den 21. August, früh 7> Uhr Weclrnf, um 8 Uhr sodann Schmücken der Gräber ver storbener Vereinsmitglieder, 10,30 Uhr Empfang der an- koinmendcn Vrudervercine und Gäste am Vabnhosc usw. mit Vegrüstnng »nd Empfangnahme der F-estzcichcn nnd Karten in der alten Turnhalle am Markte. 12,30 Ubr Hauptprobe der Massenchörc im Albert Salon, nach l Uhr Sammeln ans dem Markt nnd Abmarsch nach dem Ltndt- badgarten. Tort findet um 2 Uhr die Weihe der F-abnc statt, welcher ein Festmarsch durch die Stadt folgen wird. Um 4,30 Uhr beginnt das Festkonzert aus dem Festplatz mit seinen süns Massenchören. Der Anfang des Balles ist ans 7 Uhr festgesetzt. Für den folgenden Montag ist um II Ubr die Nagelung der Fahne und Frühtvnzert im „Ratskeller" angcsagt, sowie für abends 8 Uhr Festball. — Weinböhla. Ter hiesige Bezirks-Obst- nnd Garten bau Verein arbeitet nun in den geiväblten Ausschüsse» mit alle» Kräften an der gediegenen Ausgestaltung seiner zweiten O b st - und G a r t e n b a u - A n s stell » n g. Sic wird vom 8. bis lO. Oktober im Zcntral-Gasthvs zur Ab- baltnng toinmcn. Ehrenvorsitzender ist Herr Gemeindevvr stand Glöckner. Es stehen lO allgemeine Precsansgnhen offen für jedermann, die Tafel- »nd Wirtschaftsobst, Obst- iind Beerenweine und alkoholfreie FruchtgeNänke ans Obstkeltereien und von Privaten gekeltert, sriiches nnd konserviertes Gemüse, Obstbänmc, Gartengerälc, Maschi nell, frische Blumen und Binderei umfassen. Anmeldun gen sind bis mit 25. September an de» Vorsitzenden, Herrn Kaufmann Gustav Ratap, zu richten, und die Ausstellungs gegenstände dürfen, bis ans Gartcngeräte, Miischinen, Blu me» usw., nur eigenes Erzeugnis sein. Die Preisrichter sind hervorragende Fachmänner, »nd an Auszeichnungen sind Ehrenpreise, vergoldete, versilberte nnd bronzene Prcisinünzen nnd Ancrkrnnnngsnrkunden vorgesehen. — Frciberg. Von der Amtshauptmannichast ist die Vereinigung der Stadt Brand mit der Ortschaft Erbisdors, die dicht aneinander grenzen, angeregt worden. Brand bat 3288, Erbisdors 2023 Einwohner. Der Gemeinderat von Erbisdors hat sich bereits mit der Anregung der AmtShaiipt Mannschaft offiziell beschäftigt. Durch die Vereinigung der beiden Orte zn einem grösterc» Gemeinwesen hofft man, ihnen die Erfüllung der Aufgaben zu erleichtern, die an sie berantrcten, um die durch die 'Abrüstung des Berg baues entstandene Lücke durch Heranziehung neuer Unter nehmungen ansznsüllen. Bisher bildeten die beiden Orte Brand »nd Erbisdors bereits eine Kirchgemeinde, den» da Brand die einzige Stadt Sachsens ist, die keine Kirche bat, ist sie in das Dorf Erbisdors cingepfarrt. — Helbigsdorf bei Mnlda. Hier feierte am Sonntag der Großhartlnannsdorser Verband sür kirchliche Liebes- iverke ein M ission s s e st. Tic Fcslpredigt hielt Pfarrer Möbins-Großhartmannsdorf. Zn der Nachversammlung behandelte Pfarrer Sachse-Dittersbach das Thema: „Tie Schule im Gebiete unserer Leipziger evangelisch-lntherischeu Lainulenmisslv»." — Hainichen i. Sa. Das hiesige Technik» m vvilendet uni Schluß dieses Soininersemcsicrs das 10. Fahr seines Bcilchcns. Durch emsige» Fleiß und fortgesetztes Bestreuen der Direktion, mit der Weiterentwicklung der Technik stets Schritt z» Hallen, ist er möglich gewvrdcn, der Anstalt eine» :11ns zu verschaffen, der ihr ans alle» Gegenden Dciilschlands, sowie aus anßcrdcnrichen Ländern zahlreiche Schüler zusührte, die nach steinigem Studium als tüchtige Ingenieure, Techniker und Werkmeister entlassen wnr den und gute Stellen in der Praris fanden. Die Hauptzivcige des SindinmS sind Maschinenbau und Elektrotechnik mit ihren Hili-i- iviiicnichaiten. Die Lehrpläne berücksichtige» auch die Fortschritte a»i dem modernen Gebiete der Luftichissahrt und Klugtcchnik. Z» den Lehrsabrikwerkitätten des Technikums werden Volontäre a»i den technischen 'Berns praktisch vorbcrcite». — Berbisdorf bei Döbeln. Hier wurde ein Topf mit alten Münzen aus dem 17. und 18. Zahrhnndcrt auf- gefnndcn. — Veisnig. Der hiesige GcschichtS- und Altcrtumsvei- ein hat für sein A l t e r t n m s m n s c u m Räume im sog. Kornhause iAmtSgcrichtsgebälidci angewiesen erhcilten. — Wurbis. Hier ist in der Nacht zum Montag dgs dem Rittergutsbesitzer Sachße in Halbendors gehörige 'Wohnhaus nebst Stall vollständig n i c d c r g e b r ci n n t. Es scheint Brandstiftung vorziiltegen. — Ocderan. Die städtischen Kollegien haben die Aus nahme einer Anleihe von 200 000 Mark zum Bane der Wasserleitung beschlössest. Die Anleihe soll in 38>Z Zähren amortisiert sein. — Ehemniß. Die hiesige Krelshauptmaniischast hat dem Schlosser Karl Emil Grüner hier sür die mit Mut »nd Entschlossenheit bewirkte Rettung einer Fra» vom Tode des Ertrinkens eine Gcldbelohn n n g bewilligt. — Mittweida. Nach längerer Krankheit starb hier im 00. Lebensjahre der Privatmann »nd Stadtrat Karl Wil helm Scheider. Der Verstorbene, der bis vor wenig Zähren eine von ihm gegründete grostc Zigarrciisahrit leitete, war seit 33 Zähren in den städtischen Kollegien, tl Zahrc als Stadtverordneter und 22 Fahre als Mitglied des Rates unermüdlich tätig. — Schneeberg. Nach einem Referat des Herrn Emil Lange Auerbach wurde vorgestern nachmitag hier eine Ortsgruppe Schnceberg-Ncnstadtel des Verbandes der L o h n h a ii d st i ck in a s ch i n e ii b c s i tz c r sür das Vogt land »nd Erzgebirge gegründet. Ein zwölsglicdriger Aus schuß wurde mit der Erledigung der weiteren Schritte be auftragt. — Ncichenbach i R. Aus dem Bahnkörper zwischen Reichenbach-Netzschtan, in der Nähe von Ol'ermnkau, wurde am Sonntag früh der in Netzichkan wohnhaft gewesene Fabrtkwrber Hermann Ltcinbach vom Zuge überfahren und getötet. Was den Mann zum Selbst m ord veranlaßt hat, ist nicht bekannt. Mil Ssriillliilt etc. GlliMKer L'L mit 8e>>utrm»rli« „dluttor Fiuin". :: :: Ver.-Äini nneli nusn'Lrtn. — Sebnitz. Gestern feierte der hiesige Bademeister Heinrich Mehlhorn mit seine» eikrantlen Frau das gol dene E h e j n b i l ä n i». — Hertigswalde bei Tebnitz. Ai» Sonnabend s ch n i t t sich der am Freitag als gebessert vom Sonnensiei» ent lassene Seminarist Pani Hille die Kehle durch und starb bald daraus. Er ist der einzige Loh» des Hausbesitzers L>id Fabrikarbeiters Hille. Hirschau lLansitz). Beim Pflücken von Vogelbeeren ans dem Wege von liier nach Willhen ist der hiesige, ver heiratete, 33 Fahre alle Fabritarbeiier Ernst Langner von einem Ltraßcnbaume so unglücklich herabgesallen, daß er einen S ch ä d e l b r » ch erlitt und sofort verstarb — Seishennersdors. 'Bei dem lojäbrigen Hansmädche» Elsbeth Stolle ist dieser Tage die T v l l w n i k r a n k h e i t zum Ausbruch gekommen. Das 'Mädchen ist vor ungefähr Jahresfrist in Grvstschiveidnitz, wo sie in Diensten stand, von einer tollwütigen Katze gebissen worden. Die Schntzimpsnng im Pasten».scheu Znstintt i» Berlin, wohin sie sich sofort begab, schien alle Gefahr beseitigt zn haben, sie kehrte ins Elternhaus znrüct. Durch einen abermaligen Schreck vor einer Katze verlor das '.Rädchen vor etwa drei Wochen die Sprache. Auch dieses Leiden wurde wieder be livben: dafür ist aber nun die schreckliche Tvllwntkranlhei!, die ihre sosvrtiae Unierhringnng und Zsvliernng !m hie sigen Kraiilenhanie bedingte, ansgebrvche». — Herrnskretscheu. Zm Prebischlorgebiei st n r z t e am Sonntag nachmittag beim Klettern in einem Kamin ein Kraxler 0 Meter hoch herab nnd erlitt außer einer ziem lichcn Kopfverletzung erhebliche Hanigbichiirsungen nnd e i n e Fnßver st g u ch n n g. Bodenbach. Am Roinwitzer llmschlaasvlgtze wurde in der 'Nacht zum Montag ei» großer K vbleuüie b st g !> l verübt. Ter Kantineur der schwimmenden Kantine im Rvsawitzer Hasen sab, daß mebrere Personen Kohlen ans einem beladenen .Kahn i» eine Schaluppe p»,luden. Als sie ans ihn ansniertiam innrden, fuhren sie rasch danon. Von dem Kahne waren über 50 Zentner Kohle gestohlen worden. Morgens wurde die leere Schninppe mis der Elbe treibend aufgesnnden. Von den Dieben fehlt jede Spur. — Eger. Am Sonntag sollte hier die Eröffnung des neuen K r g n k c n h n n s c s , dns gemeinsam vom Bezirke und der Stadt Eger mit einem große» Kostenans wände im Süden der Stadt erbaut wurde, stattfinden. Zn letzter Stunde mußten aber die E r vssnnngsseie r lichkeiten abgesagt werden, weil das fragliche Alten stück noch nicht vom Landesansschiisse zurück is! bczw. jeine Erledigung deshalb noch nicht erfolgen tonnte, weil, wie es heißt, beim Landescuisschnssc jener Beamte, dem die Sache zngewiescn mar, infolge eines Todesfalles in seiner Familie abreisen ninßte »nd die anderen Beamten nicht wissen, wo sich das Aktenstück befindet. Die Eröfsining ist aus unbestimmte Zeit verschoben worden, jedenialls aber auf so lange, bis der Herr Beamte wieder znrnckkommt. — Trautenau. Den in der Schlacht bei Königgratz ge fallenen österreichischen nnd veenßischen Kriegern bat der 'Verein zur Erhaltung der Kriegergräber nnd Denkmäler vom Fahre 1800 in 'Breslau ein gemeinsames Denkmal er richtet, dessen feierliche Einweihung am Svnnlag vollzogen wurde. Zur Feier waren n. n. der Protektor Prinz Fried rich zu Lchgumbiirg-Lippc und Abordnungen der beiressen- dcn Regimenter erschienen. Auch die Generalität und das Offizierskorps, die politischen Behörden nnd die Nnchbar- gemeinden nahmen an der Feier teil. Eine Ehrenkom- pagnie stellte das 74. Znfantcrie-Regimeiit. Zm oberen ' Teile von Briz-a steht das preußische Denkmal, ein hoher ! Obelisk, dessen Spitze der deutsche Reichsadler ziert. Zm unteren Ortstcile steht der Gedenkstein sür die österreichi schen Krieger: ein einfacher, massiver Sockel mit Kreuz ^ nnd Gedenltafel. Ansprachen hielten Prinz zu Schaiim- i bnrg-Lippc, der die Festgüste begrüßte, Stadtkommandant Oberst von Ezibulla, der die treue Wasfcnbrüdcrschgst der deutschen und österreichischen Armee pries, und Major Kintzel, der dankend erwiderte. Ans Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph wurde ein Hoch ausgebracht. Nach Niederlegung der Kränze übernahm Baron Illmenstein die Denkmäler in die Obbut des Oesterreich-scheu Vereins zur Erhaltung der Kriegergräber vom .fahre 1800. — Landgericht. Zn einer längere» Verhandlung der 3. Ferieitstrafkammer haben sich weac» Vereitelung der iZivangsvoUstrecknng bezw. Beihilfe dazu zn verantworten: j der 1842 in Lieben»» geborene Gutsanszügier Karl Fried ,ich Wilhelm Lehmann, dessen Lobn, der 1884 in Torf Värenstein geborene, in Qnena wohnhafte Handetssleischer Zltichard Martin Lehmann und des Erstgenannten j Schwiegersohn, der 1878 in Seußlitz geborene, in Pvtschappel ivobnende Tvpsergehilfe Emil Otto Fischer. Lehmann sen. besaß bis znm 2. September 1008 ein in Dorf Vürcnstein ! gelegenes Vanerngnt. Zm Sommer des genannten Zahres ! ließ er durch den Ülanincister Scheunert in Liebstadt größere illinbanten vvrnebmen und ivnrde dadurch dem Sch. 1500 !Mark schuldig. L. erklärte dem Baumeister, daß er das letzt wertvoller gewordene Gut verkaufen und von der er haltene» Anzahlung die 1500 M. begleichen werde. Ge duldig wartete Sch. bis Anfang Zannar 1000 und betrieb dann, als die Zahlung immer noch ansblieb, Zwangsmaß- rcgelii, allein zu spät. Lehman» sen. hatte bereits am 2. September 1008 ohne Wissen Scheniierts das Gut an seinen ältesten Sohn für 18 000 M. verlaust. Der Käufer übernahm I I 700 M. Hnpotheken, zahlte 500 M. bar an, gab seinem 'Vater einen Schuldschein über 1000 M. und mebrere Sparkassenbücher über 2800 M. und ließ 2000 M. Rcsttaiis geld sür den Verkäufer bnpvthetarisch eintragen. Sch. Hütte sich an die Einlage der Sparkassenbücher oder an die Hilpothek von 2000 M. batten können. Letztere, sowie ein Lparkasscngutbaben von 800 M. batte jedoch Lehmann sen. bereits am 22. Oktober 1008 heziv. am 2. Zannar 1000 an seinen milangeklagten Sohn und ein Spailasseiibnch über 1200 M. am 2. November 1008 an Fischer abgetreten. Leb mann jiin. nnd Fischer behanpien vor Gericht nnmiderlegt, daß sic dem alten Lehmann zum Nun mindestens 1000 M. geliehen, auch noch Forderungen sür Zinsen und Auslagen an ihn Hütten und von der Forderung Schennerts erst im Sommer lOOO Kenittiiis erlangt haben. Diese beiden An gcllagten werden sreigesprocbcn: Lehmann sen. erhält süns Monate Gefängnis, wovon 3 Monate als verbüßt gellen. — Amtsgericht. Der Arbeiter Wilhelm K ö b l e r ans Radebcrg hatte ein goldenes Medaillon gefunden und für sich behalten, um cs zu veräußern. Die dadurch begangene Fundunterschlagung hat er mit 3 Wochen Gefängnis zn sühne». — Der Händler Franz Theodor Busch wurde in Loschwitz beim Vertrieb von Waren betroffen, ohne im Ve sitze eines Waiidcrgeivcrbeschciiies zn sein, den er haben mußte, da er in Dresden wohnhaft ist und keine gcwerb lichc Niederlassung in Loschwitz besaß. Es ging ihm eine Strasvcrsüginig über 40 Mark Geldstrafe zu, gegen die er richterliche Entscheidung beantragt. Er wendet ein, daß die .Waren bestellt und er nicht für eigene, sondern sin fremde Rechnung tätig gewesen sei. Der crstcre Einivand wird ihm widerlegt, der zweite ist belanglos. Busch ist daher zu nciurteilen. Die Strafe ist eine feststehende. .S>e beziffert sich immer ans den doppelten Betrag der Iiiiitcr zvgcneii Steuer, die ans 20 Marl festgesetzt ist, so daß ans 40 Mark z» erkennen mar. Bcrcinskalcndcr kür heute: Gcncrbcvcrcin Z811): Ancslng nach Bauhcn, Abfahrt 8,58 Hauplbhs. 9 «Dresdner Nachrichten" 9 Mittwoch. 27. Juli LVIO Nr. 2«S